Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

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Alamo
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Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#1

Beitrag von Alamo »

Unser Sohn (10 Jahre) besucht die 5. Klasse eines Gymnasiums und wird wegen seiner Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) vom Mobilen Dienst der Förderschule Hören betreut. Er hat große Schwierigkeiten, (ähnlich klingende) Vokabeln zu lernen.

Gibt es Erfahrungen bzw. Forschungen zum Erlernen der englischen Sprache bei Kindern mit AVWS und wer wäre der Ansprechpartner?

Ich freue mich auf hilfreiche Tipps!
Momo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#2

Beitrag von Momo »

hallo
ansprechpartner wäre der mobile dienst. zusätzlich stehen ihm ja förderstunden zu, wenn ein förderbedarf hören festgestellt ist (gehe ich von aus, wenn ihr betreut werdet). diese kann man auch gezielt für englisch nutzen.
dann ist das a und o denke ich das englische schriftbild- visuell arbeiten.

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Alamo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#3

Beitrag von Alamo »

Hallo,

ja, es wurde ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt. Dass uns dadurch Förderstunden zustehen, ist mir neu. Der mobile Dienst scheint beim Thema Englischlernen, inkl. Vokabeln, auch nicht recht weiter zu wissen.

@Momo: Hast Du konkrete Tipps und Hinweise zur visuellen Erarbeitung des englischen Schriftbildes?
Momo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#4

Beitrag von Momo »

hallo alamo

es wäre interessant woher ihr kommt.
ich kann nur für niedersachsen schreiben, dass einem kind bei einem festgestellten förderbedarf im bereich hören (dazu zählt auch avws) ab klasse 5 3,5 förderstunden zustehen. zusätzlich natürlich nachteilsausgleiche.

was ich meinte ist, dass das englisch lernen eher über das schriftbild gehen sollte als über hören und sprechen. in erster linie sollten wörter immer und immer wieder geschreiben, gelesen werden, damit sich das schriftbild (vokabeln) einprägt. dafür sind natürlich interessante und abwechslungsreiche arbeitsblätte sinnvoll, um eben die wörter (wiederholt) aufzuschreiben und zu benutzten. evtl. zusätzloch computerlernprogramme wie sie von versch. verlagen passend zum buch angeboten werden. sollte das buch G21 sein gibt es z.B. den voakbeltrainier "wordmaster", zusätzlich einen klassenarbeitstrainer.

rollenspiele sollten auch schriftlich verfasst werden, um eben auch alltassituationen üben zu können (in klasse 5 ja primär vorstellen der eigenen person, thema schule, lehrer, unterricht usw.).

bewährt haben sich bei meinen kindern (einer sh, andere guthlörend) vokabellernkarten. ich bzw. mein kind schreibe jede vokabel auf eine karteikarte . täglich frage ich ab (schriftbild) und die vokabeln die gewusst werden wandern ein kästchen nachhinten, die die nicht gewusst werden bleiben in fach 1. je weiter hinten eine vokabel ist desto seltener wird sie abgefragt und wandert weiter nachhjinten wenn gewusst oder wieder in fach 1, wenn nicht gewusst.

dann lese ich mit meinem sohn ganz viel die texte und besrpeche mit ihm was drinsteht, auch so prägt man sich das schriftbild ein (durch lautes vorlesen). anfangs lesen wri auch die vokabeln laut vor (langweilig, ich weiß). dann schreiben wir sie auf karten.

der mobile dienst sollte sich um die förderstunden kümmern!

gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
karasi
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#5

Beitrag von karasi »

Du kannst ja mal den Lehrer bitten, dass er viel mit der Tafel/Folien arbeitet. Arbeitsaufträge immer auf Folie. Schwierige Wörter, die für die anderen S. leichter zu erlernen sind zus ätzlich auf Folie.
Es gibt ganz viele Vokabelspiele, mit denen Du die Vokabeln zusammen mit Deinem Sohn wiederholen kannst, ohn dass es zu langweilig wird. Z.B. Memory, Schiffe versenken ...

Von dem von Momo vorgestellten Vokabeltrainer halte ich nicht so viel. Nicht aktivierend genug. Es gibt aber solche interaktiven Vokabelkarteien von Cornelsen/Klett. Da könnte auch zum Üben nützlich sein.

Grüße!
Momo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#6

Beitrag von Momo »

karasi hat geschrieben:Von dem von Momo vorgestellten Vokabeltrainer halte ich nicht so viel. Nicht aktivierend genug. Es gibt aber solche interaktiven Vokabelkarteien von Cornelsen/Klett. Da könnte auch zum Üben nützlich sein.
Natürlich nicht ausschließlich, aber ich denke der Wechsel an Methoden macht es.
Falls du mit den "Interaktiven Vokabeln" sowas wie Phase 6 meinst.... da halte ich z.B. nicht viel von, weil es die Kinder verleitet zu schummeln.
Ich denke einfach DIE Methode wird es nicht geben, man muss halt auch gucken welche Methode zum Kind passt. Mancher lernt z.B. leiber mit Voakabelheft, andere finden Karteikarten besser usw.
Insgesamt fände ich halt wichtig viel schriftlich zu machen, wie Karasi ja auch beschreibt (Tafel, Overheadprojektor, Beamer usw. nutzen) und ganz wichtig regelmäßig Vokabeln lernen, damit es nicht so viel aufeinmal ist!Ich mache es manchmal so, dass ich Sachen die gar nicht in den Kopf wollen, z.B. unregelmäßige Verben, Zeitformen usw. ausdrucke und überall hinklebe, so dass man immer wieder draufgucken muss.... (ich weiß sieht nicht sehr dekorativ aus ;-) )

In diesem Sinne viel Erfolg
wünscht
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Alamo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#7

Beitrag von Alamo »

Hallo Momo und Karasi,

wir kommen aus Niedersachsen!

Vielen Dank für die zahlreichen Tipps! Wir werden einiges ausprobieren. Das Hauptproblem ist, dass die Kinder fast nach jeder Stunde Vokabeln aufbekommen (zwischen 6 und 25 Stück) und an vier Tagen der Woche Englischunterricht stattfindet. So sind in 5 Wochen 200 Vokabeln zusammengekommen (inkl. 2 Vokabeltests und 1 Klassenarbeit). Das ist ein echtes Mengenproblem. Es bleibt eigentlich keine Zeit zum Wiederholen (bei uns noch nicht mal zum erstmaligen richtigen Lernen)!
Letzte Woche war Klassenfahrt (also Ruhe an der Front). Ich schaue schon mit sehr gemischten Gefühlen auf nächste Woche!

Viele Grüße!
Coralie
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#8

Beitrag von Coralie »

In den Gymnasien geht es meist anfangs im Gegensatz zu den oft etwas beschaulicheren Grundschulen "richtig zur Sache". Nach meinem Eindruck, geht es da anfangs auch ganz klar um das "aussieben". Für die Kinder ist der Kontrast oftmals extrem und auch für die Eltern....bereits ohne "Zusatzproplem" tuen sich viele Kinder schwer, ich habe den Eindruck, die Leherer wollen ganz klar zeigen, "strengt Euch an". Nach meiner Erfahrung können die Gymnasiallehrer oftmals mit dem Kleinvolk nicht so viel anfangen, die Kinder werden oftmals wie kleine Erwachsene behandelt. Ich fand es hilfreich mit den anderen Eltern zu kommunizieren, denn die Probleme haben auch die anderen. Ansonsten kann man nur regelmäßig üben und am Ball bleiben, der sprachliche Grundstock muß gelegt werden, später läßt meist der Druck etwas nach und die Kinder werden selbstständiger. Wir haben anfangs auch mit Vokabelkarteien garbeitet, das hat gut geholfen. Phase 6 konnte meine Tochter nichts mit anfangen, später hat sie dann nur noch aus dem Buch gelernt ohne sie ab zu schreiben. Aber ich habe sie oft abgehört und ihr geholfen beimEselsbrückenbauen. Schwierige Vokabeln kann man sich oftmals so besser merken. Vor Arbeite hat sie dann immer das buchbegleitende Lernprogramm durchgearbeitet, das war speilerich, und hier werden augen, Ohren und die Motivation angesprochen....
CI einseitig, andere Seite mit Hörgerät versorgt bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit.
Momo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#9

Beitrag von Momo »

Coralie hat geschrieben:In den Gymnasien geht es meist anfangs im Gegensatz zu den oft etwas beschaulicheren Grundschulen "richtig zur Sache". Nach meinem Eindruck, geht es da anfangs auch ganz klar um das "aussieben". Für die Kinder ist der Kontrast oftmals extrem und auch für die Eltern....bereits ohne "Zusatzproplem" tuen sich viele Kinder schwer, .......Ich fand es hilfreich mit den anderen Eltern zu kommunizieren, denn die Probleme haben auch die anderen. .......
Ja, dem kann ich voll und ganz zustimmen. Ich würde auf jeden Fall auch mal andere Eltern befragen wie sei das empfinden und dann auch die Lehrerin gemeinsam ansprechen.

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Alamo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#10

Beitrag von Alamo »

Zitat von Momo:
es wäre interessant woher ihr kommt.
ich kann nur für niedersachsen schreiben, dass einem kind bei einem festgestellten förderbedarf im bereich hören (dazu zählt auch avws) ab klasse 5 3,5 förderstunden zustehen. zusätzlich natürlich nachteilsausgleiche.

Hallo Coralie und Momo,

ja, das scheint mir angesagt zu sein (Reden mit anderen Eltern, etc.).
Ich habe gerade auf meine Nachfrage von Mobilen Dienst erfahren, dass man bis zu 3,5 Förderstunden über die Schule beantragen kann. Momo, weißt Du mehr darüber (z.B. wo der/die entsprechende Erlass/Verordnung steht)?

Herzliche Grüße!
Momo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#11

Beitrag von Momo »

Schade eigentlich, dass der Mobile Dienst das nicht vorbereitet hat bzw. diesbezüglich beraten hat (wer betreut euch denn?) Grundlage für die Förderstunden ist folgendes:

RdErl. d. MK v. 09.02.2004 – 307 – 84001/3Klassenbildung und Lehrerstundenzuweisung an den allgemein bildenden Schulen:

Schülerinnen und Schüler, die sonderpädagogischen Förderbedarf haben und die zielgleich in anderen Schulformen unterrichtet sowie durch Mobile Dienste unterstützt werden, erhalten einen Zusatzbedarf gemäß folgender Orientierungswerte für die Förderschwerpunkte:

- Sprache ab 5. Schuljahrgang 3,0
- Emotionale und sozialeEntwicklung, Hören, Sehen,
bis 4. Schuljahrgang3,0
ab 5. Schuljahrgang 3,5
- Körperliche u. motorische Entwicklung bis 4. Schuljahrgang 3,0
ab 5. Schuljahrgang 4,0.

Darüber hinaus können die Schulbehörden für Schülerinnen und Schüler mit einem vergleichbaren Förderbedarf Stunden im Rahmen eines Kontingents für Mobile Dienste bereitstellen.


Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#12

Beitrag von Norbert_S »

Hallo zusammen!

Darf ich mich einklinken?
Verstehe ich das richtig? Sohnemann hat gerade mal das fünfte Schuljahr begonnen und schon hat jemand Probleme? Zum Schuljahresbeginn muss sich vieles erst mal einspielen, besonders nach Schulwechsel. Auch (und manchmal gerade) für die Eltern.

Das macht man dann mit Geduld und Freundlichkeit (auch gegenüber der Schule, z.B. beim Elternabend) und dann schaut man in Ruhe, wie sich die Sache entwickelt. Und lässt sich von den Fachleuten der Schule beraten. Und wenn es nicht gut läuft, dann haut man die Bremse rein.

Und wenn man es anders machen will, dann bitte nicht wundern, wenn das Kind nach wenigen Jahren zwischen den Stühlen sitzt. Sorry für die Deutlichkeit.

Sprachen lernt man über sprechen. Da geht leider nix dran vorbei.

Eine echte Entlastung sind die Vokabeltrainer für den PC, die exakt für das Lehrwerk angeboten werden. Das ist ein absolutes Muss für alle Kinder, die sich nicht super-leicht tun. Nicht billig, kann man aber immer von älteren Schülern abkaufen. Diese Trainer decken das komplette Vokabel-Lernen perfekt ab. Selbstgebastelte Karteikärtchen sind eine zeitfressende und nur bedingt hilfreiche Spielerei dagegen. Alle anderen „Lernprogramme“, die nicht exakt zum an der Schule verwendeten Buch passen, sind teure Zeitverschwendung.

Mobiler Dienst und Förderstunden: Wie hier schon oft zu lesen war: Es hilft niemand, wenn er die Regelung eines Bundeslandes zitieren kann. Im nächsten Bundesland ist das ganz anders (und dadurch nicht unbedingt schlechter) geregelt. Erster Ansprechpartner für Hilfen ist die Schule oder der Mobile Dienst. Die wissen bestimmt auch nicht alles, aber die kennen immer jemand, der es weiß.

Nette Grüße
von
Norbert_S
Momo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#13

Beitrag von Momo »

Hallo Norbert,

natürlich darfst du dich gerne einklinken.
Ich stimme dir in allen Punkten zu. Es ist sicher in erster Linie ratsam Rat und Kontakt zur Schule, und zur eignen Beruhigung zu anderen Eltern zu suchen. Im letzteren Fall relativiert sich die Sorge vielleicht etwas, wenn man sieht dass auch andere ähnlcih zu "kämpfen" haben.

Vielleicht habe ich mich da auch nicht klar genug ausgedrückt:
Ich denke jetzt mal nicht, dass der Förderschwerpunkt Hören erst jetzt festgestellt wurde, oder? Und wenn dem nicht so ist, dann bestand der ja auch schon in der Grundschule und es hätte auch da bereits eine Beratung (von Betreuung kann man in Niedersachsen leider bei weitem nicht sprechen) stattfinden sollen.
Mich verundert es doch ein wenhig, wenn der MD bereits eingeschaltet ist, aber auf Dinge wie Förderstunden keine wirklcihe Antwort weiß geschweige denn von selber darauf hinweist (muss man sich alles selber raussuchen? Und im Übrigen sind auch die Regelschulen manchmal dankbar für solche Infos, da ihnen diese oft fehlen- mangels Erfahrung).
Zusätzlich hätte ich mir als Elternteil dann in Bezug auf Fremdsprache auch vom MD Unterstützung erhofft, da auch hier die Regelschulfachlehrer manchmal ratlos sind und auch da dankbar für Tipps sind.
Ich bin mir mit dir einig, dass es keinesfalls darum gehen sollte hinter dem Rücken der Schule zu arbeiten, sondern gemeinsam -im Idealfall unter fachkundiger Beratung/ Unterstützung des zuständigen Mobilen Dienstes- eine gute Lösung für alle, insbesondere das Kind, zu finden.

Vielleicht bist du so nett und erklärst nocheinmal welche Lernprogramme du genau meinst. Meinst du die Vokabeltrainier, die mit Phase 6 laufen oder meinst du sog. E-Workbooks/ Klassenarbeitstrainer usw.?
Im Gegensatz zu dir habe ich mit Karteikarten zumindest bessere Erfahrungen gemacht als mit den oft eingeführten Voakbelheften. Aber auch hier denke ich die Mischung und Abwechslung macht es . Nur vorm PC sitzen finde ich jetzt auch nicht so toll.

Ich stimme dir auch voll und ganz zu, dass man eine Sprache in erster Linie lernt (und zwar inklusive aller Vokablen!) indem man sie benutzt- nur leider ist das bei vielen Lehrern nicht angekommen und es gibt immer noch solche die stumpf Vokabeln auswenidg lernen lassen ohne diese vorher einzuführen geschweige denn anzuwenden. Bei der Aussprache "dürfen" dann die Eltern behilflich sein. Natürlich sind nicht alle Lehrer so, aber leider doch einige...

Zur Frage Bundesland und Förderstunden: ich hatte gefragt aus welchem Bundesland sie kommt und dann entsprechend geantwortet.

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#14

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Momo!

Danke für die nette und sachliche Antwort!

Zum Mobilen Dienst (oder wie er in anderen Bundesländern heißen mag): Es ist nicht ganz einfach, für diesen Job nur richtig gute Leute zu finden. Im Kindergarten / in der Grundschule geht es hauptsächlich um die persönliche Zuwendung. Da kann nicht so besonders viel falsch gemacht werden.
Aber in den weiterführenden Schulen sollte man da keine speziellen fachdidaktischen Kenntnisse, z.B. für Fremdsprachen, erwarten. Solche Kräfte gibt es nicht am Arbeitsmarkt und wenn doch, dann wären sie nicht zu bezahlen. Aber die netten Leute vom Mobilen Dienst haben immer jemand zur Seite, den sie fragen / vermitteln können. Das macht in höheren Klassen den Wert aus.

Richtig: Im fachlichen Bereich gibt es zwischen Mobilem Dienst und ausgebildeten Fach-Lehrkräften für höhere Klassen wohl eine Lücke. Aber bis zum Schulabschluss sollten sich unsere besonderen Kinder eben schon mal irgendwie frei geschwommen haben. Sorry jetzt wieder für die wüste Deutlichkeit. Aber der MB hilft nicht bis zur Rente.

Zu den Lernprogrammen: Der Markt ist voll mit Mist, der sich gut verkauft ;-). Das Karteikarten-Spielchen ist nicht schädlich, aber es bleibt eben viel Zeit auf der Strecke. Manche Kinder können davon profitieren.
Jeder Lehrmittelverlag bietet für seine Fremdsprachen-Werke passende und kostenpflichtige Vokabeltrainer für den PC an. Die sind exakt auf den neuen Wortschatz jeder einzelnen neuen Unit abgestimmt. Da wird nicht im Nebel rum geübt (und Lernzeit vergeigt), sondern genau das, was die Lehrerin morgen abfragt. Und was für den Fortschritt in der Unit nötig ist. Das gibt Erfolgserlebnisse. Bei meinen eigenen Kindern habe ich damit nur die besten Erfahrungen gemacht. Vokabel-Lernen war niemals Stress.

Konnte ich helfen?

Nette Grüße
von

Norbert_S
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#15

Beitrag von Alamo »

Hallo Momo und Norbert,

für mich sind die Hinweise und Tipps von Euch (allen) hier im Forum sehr hilfreich! Unser Sohn ist eigentlich die meiste Zeit ganz gut klar gekommen. Natürlich gab es Besonderheiten und Sorgen bei uns: als er die ersten Worte erst mit 2,3 Jahren sprach und sich die Sprache dann wie bei jemandem mit Deutsch als Fremdsprache entwickelte mit Dyslalie und Dysgrammatismus. Logopädie hat in der akuten Trainingssituation funktioniert, im Alltag war keine Besserung zu beobachten. Der Start in der ersten Klasse war beim Lesenlernen (Laute abhören und an der richtigen Stelle angeben) schwierig. Hier haben ein paar Tipps einer Förderschullehrkraft Sprache, die routinemäßig alle Kinder der 1. Klasse überprüfte, sehr geholfen. Ich hatte eine AVWS bereits vor der Einschulung vermutet, diagnostiziert wurde sie dann Mitte der 3. Klasse. Der Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf wurde dann von uns in der 3. Klasse gestellt (der Grundschulrektor war nicht sehr erfreut und "drohte" damit, dass unser Kind dann möglicherweise die Förderschule besuchen müsste). Trotz Informationen durch den Mobilen Dienst wurde im Halbjahreszeugnis im Fach Deutsch darauf hingewiesen, dass in der Notengebung von der üblichen Notengebung abgewichen wurden (wir konnten wählen zwischen einer "2" mit dem oben genannten Vermerk und einer "3" ohne Bemerkung). Zu Anfang der 4. Klasse erfolgte dann eine Beratung der Klassenlehrerin (u.a. Deutsch), der Mathelehrerin und der Englischlehrerin und zu den Herbstferien der 4. Klasse wurde dann der Nachteilsausgleich beschlossen. Daraufhin erhielten wir dann auch ein neues Zeugnis für das 1. Halbjahr der 3. Klasse in Deutsch mit einer "2" ohne Bemerkung. Die Betreuung durch den Mobilen Dienst hat sich in der Grundschule auf eine Hospitation und einige Beratungstermine beschränkt.
Bisher ist unser Sohn immer ganz gut mit speziellen Tipps für seine Situation zurecht gekommen.
Aktuell war er schon so frustiert, dass er sich regelrecht vor Englisch gefürchtet hat, nicht mehr richtig schlafen konnte und einen Tag zu Hause bleiben musste. Auch die Klassenfahrt hätte er deshalb fast nicht mitmachen können. Wegen der Gesamtsituation war ich so in Sorge!
Da helfen mir schon Tipps und Erfahrungen von anderen!

Vielen Dank an Euch!
Momo
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Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#16

Beitrag von Momo »

Hallo Norbert

danke für die ganzen Informationen.
Ja, du hast sicher recht, dass die Kinder sich "freischwimmen" müssen, aber vielleicht nicht gleich komplett sondern nach und nach?

Ich glaube Mobiler Dienst ist nicht Mobiler Dienst in den versch. Bundesländern. Daher zur Erklräung: in Niedersachsen kommt der MD von den Landesbildungszentren, d.h. es sind Lehrer mit dem Förderschwerpunkt Hören. Allerdings ist es in Niedersachsen so, dass die Lehrer des MD allenfalls eine "beratende Funktion" haben, d.hz. sie beraten die (Fach)Lehrer der Regelschulen, gucken sich die Räume an und machen dann Verbesserungsvorschläge. Sie beraten aber auch in Bezug auf die Beantragung der Förderstunden (sollten sie jedenfalls) und besprechen gemeinsam mit Lehrern und Eltern wie diese möglichst sinnvoll genutzt werden können. Leider gibt es nur sehr wenig Zeitkontingente für den MD, so dass dieser maximal zweimal im Jahr (bei Problemen evtl. auf Abruf) vorbeigucken, d.h. sie fördern, begleiten nicht.
Die Förderstunden werden dann in der Regel von der zuständigen Förderschule gestellt oder aber aus dem eignene Lehrerkontingent der Schule. Organisatorisch sind Doppelsteckungen, Klassenteilungen oder extra Förderstunden denkbar, was wiederum individuell geregelt ist (je nachdem wo Bedarf ist) und auch abhängig ist von organisatorischen, finaziellen Gründen.
Zusätzlich dazu bieten in Niedersachsen die MD Fortbildungen für die Lehrkräfte an inkl. Hospitationen an der SH Schule. Dort haben die Lehrer dann auf jeden Fall die Möglichkeit Infos zu sammeln, Erfahrungen auszutauschen oder neue Ideen zu bekommen.
Auch für die regelbeschulten sh Kinder gibt es sog. Kontaktseminare.

Da die Lehrer des Mobilen Dienstes nun also Förderschullehrer mit dem Schwerpunkt Hören sind, ist meine Meinung schon, dass diese sich mit den Besonderheiten sh Schüler auskennen sollten und auch informiert sein sollten über zustehende Förderstunden (und diese Infos auch weitergeben). Sie sind in der Regel ja auch Ansprechpartner für Fragen der Lehrer und der Förderkräfte an den Schulen vor Ort und können dann ihr Fachwissen weitergeben. In der Regel klappt das auch sehr gut, die Leute sind sehr engagiert. Mein Eindruck jedoch ist, dass die "Qualtität" (ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll) von Zentrum zu Zentrum (und wahrscheinlich auch je nach zuständiger Lehrkraft) sehr unterschiedlich ist.
Zum Punkt Englisch: wenn dem MD da Probleme oder Sorgen bekannt sind und er selber nicht Englisch unterrichtet, könnte er aber trotzdem einen Kollegen um Tipss bitten -quasi aus der Praxis einer SH Schule.
Vorrausetzung dafür ist aber natürlich eine gute Kommunikation, Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten -da stimme ich dir zu- , d.h. (Fach-) Lehrer, Eltern, Förderlehrer und Mobiler Dienst.

Ganz allgemein ist Englisch immer eine riesige Umstellung von der Grundschule zur weiterführenden Schule, da das in der GS eher spielerisch läuft ohne Schreiben, ohne Voakbeln lernen usw. Und dann kommt da schon einges auf die Schüler zu. Das geht allen so, übirgens auch auf der Förderschule Hören!, und auch guthörenden Kindern.
Von daher finde ich solche Tipps -danke Norbert- auch immer super, da man dann auch auf Erfahrungswerte anderer (erfahrenerer ) Eltern zurückgreifen kann.

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Alamo
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14

Re: Unterstützung beim Englischlernen mit AVWS in der 5. Klasse Gymnasium

#17

Beitrag von Alamo »

Hallo Momo,

vielen Dank für die Hinweise zum Erlass!
Du scheinst viel Erfahrung mit dem Mobilen Dienst zu haben. Unsere Erfahrungen damit decken sich mit deinen Aussagen. Der Mobile Dienst hatte den Englischlehrer auf die Beantragung der Förderstunden hingewiesen. Wir versuchen nun (mit mehreren Anläufen) einen Gesprächstermin beim Englischlehrer zu bekommen. Der Mobile Dienst riet, auch bei der Schulleitung vorstellig zu werden und evt. auch mehrmals zu "nerven". Wir möchten aber lieber nicht so massiv auftreten. Unser Ziel ist es, mit der Schule zusammen einen guten Weg für unser Kind zu finden!
Hast Du Erfahrungen zur Beantragung dieser Förderstunden? Sind es bis zu 3,5 Förderstunden oder bei Bewillung 3,5 Förderstunden?
Wir schauen, was geht, denn ansonsten scheint unser Sohn gut zurecht zu kommen. Insbesondere Mathe ist sein Steckenpferd.

Viele Grüße
Alamo
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