Ich versuche mal alle Fragen vollständig zu beantworten.
Zunächst zur Studie. Hier beklagst Du wiederholt ausschließlich die Akustiker! Meine wiederholte Bitte, dies auf alle an der Hörversorgung beteiligten auszudehnen.
Doch wer sollte diese Studie durchführen? Der Kunde kann es nicht und es ist auch nicht seine Aufgabe. Da sind wir einer Meinung.
Machen es die Akustiker, beklagst Du, daß diese nicht objektiv sind, also scheiden die aus. Die Krankenkassen, weil sie diese angeblich schädlichen
Die Hörsystemindustrie, weil sie die Systeme entwickeln und auf den Markt bringen? Die sind wohl auch nicht objektiv in deinen Augen (wohl auch nicht nach Meinung der meisten hier, mich eingeschlossen). Also scheiden auch die aus.
Was ist mit der Medizin, den Hochschulen und Uni-Kliniken? Diese predigen den regelmäßigen Gebrauch der Systeme, wären aber wohl nach Meinung der meisten hier neutral und sollten ein vitales Interesse an solchen Daten haben. Hierzu fragst Du instItutionen am besten direkt, auch da wird wohl jeder verstehen, daß ich mich nicht in deren Namen hier äußere, welche Studien gemacht werden und welche nicht.
Als letztes bleibt der Deutsche Schwerhörigen Bund, auch dem kann nicht egal sein, in welcher Gefahr sich seine Mitglieder begeben. Neutral wäre der DSB sicher. Auch hier meine Bitte dort nachzufragen, ich kann es nicht wissen.
Hier sehe ich keine Möglichkeit die Gefahr von Hörgeräten zu ermitteln, oder hast Du eine Idee?
Nächster Punkt QM (Qualitätsmanagment).
Um Gefahren im Zusammenhang mit der Anpassung von Hörsystemen zu vermeiden gibt es umfangreiche Gesetze und Regelungen. Diese sehen vor, daß ein zugelassener Akustiker in Deutschland folgende Bestimungen erfüllt:
Einhaltung der Qualitätsanforderungen nach dem gelten Medizinproduktegesetz, der Medizinproduktebetreiberverordnung, der Verordnung über die Vertriebswege für Medizinprodukte, der Verordnung über die Verschreibungspflicht von Medizinprodukten, der Medizinprodukte-Verordnung, der Medizinprodukte-Sicherheitsplanverordnung, den DIMDI-Vorschriften, den Hygiene-Sterilvorschriften und dem Arbeitssivherheitsgesetz sowie den Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen zum Hilfmittelverzeichnis nach Paragraph 128 SGB V durch einzertifiziertes QM-System. Dieses kann sein die DIN ISO 9001 oder die DIN ISO 13485.
Im Klartext bedeutet dies, es wird ein Sicherheitsbeauftragter mit Meldepflicht über alle Vorkommnisse sowie beinahe Vorkommnisse berufen und es erscheint jedes Jahr der TÜV bzw. eine anerkannt Prüfinstitution in jedem zugelassenen Betrieb. Die Ergebnisse eines jeden Audits werden Dokumentiert.
Zum Punkt Hörsysteme tragen schließe ich mich Prof. B. Kollmeier an. Dieser beschreibt in dem Buch "Versorgung und Rehabilitation mit Hörgeräten" die wesentlichen Faktoren zum Erfolg einer Hörsystemversorgung als folgende :
"Neben dem aktuellen Entwicklungsstand der Hörgerätetechnologie und der Anpasstechnik sind weitere Schlüsselfaktoren, wie z. B. positive Grundeinstellung zur Hörgeräteversorgung, realistische Erwartungshaltung, frühzeitiger Versorgunszeitpunkt und regelmäßige Trageweise, entscheidend für den Hörerfolg."
Sollte sich jemand fragen, was "regelmäßig bedeutet.....
"Schließlich ist eine regelmäßige Trageweise der Hörgeräte ein wichtiger Erfolgsfaktor. So sollten HNO-Arzt Hörgeräteakustiker darauf hinwirken, dass die Hörgeräte nach einer angemessenen Gewöhnungsphase regelmäßig, am besten ganztags getragen werden."
Für mich bedeutet dies:
Den
Da Du nach verschiedenen Alterklassen fragst (auf welche Prof. Kollmeier in dem Buch allerdings auch eingeht) sei Dir C. Welzel empfohlen, welche sich mit Kindern befasst.
Als weitere Quelle sei auf Kathrin Lütdke verwiesen. Der Ratgeber "besseres Hören" befasst sich auf Seite 136 ebenfalls mit dem tragen von
Ob Du das alles nun als fachlich anerkennst, sei dahingestellt, das habe ich nicht in der Hand. Deine Thesen basiert meiner Meinung nach auf von Dir zusammengetragenen Bausteinen, die Du mit Deinen eigenen Schlußfolgerungen als Kleister verbindest. Keine mir bekannte Studie stützt Deine Aussagen.
Übereinstimmen wir sicher darin, daß ein Risiko besteht, in der Wahrscheinlichkeit dieses Risikos gehen unsere Meinung jedoch vermutlich weit auseinander. Ich rate jedem zum regelmäßigen tragen seiner Hörsysteme und zu einem kritischen und konstruktiven Dialog mit seinem Akustiker, Ohrenarzt und ggf den Kliniken und Professoren.
Ein jeder mag sich nun, ob des gelesenen ein Urteil bilden.
Abschließen, ganz ohne Ironie ( denn die läßt sich nur schwer herauslesen und da wir uns nicht kennen auch so nicht aus dem Text erschließen), bewundere ich Deinen Einsatz und Deine Lust auf das Thema. Wenn wir auch nicht immer die gleich Schlüsse ziehen....
Für einen Sonntag soll das nun reichen.
Viele Grüße
Hans
