Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

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Charanga
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Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#1

Beitrag von Charanga »

Hallo!
Bei meiner Tochter wurde im Juli eine mittelgradige Schwerhörigkeit festgestellt. Jetzt habe ich 3 paar Hg zum testen. Für mich verhält sie sich bei jedem gleich, jetzt weiß ich nicht welche für sie optimal wären.
Was kann ich machen?
lg Charanga mit Tochter 12/02, links an Taubheit grenzend u. rechts hochgradig
Gudrun
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#2

Beitrag von Gudrun »

Wie alt ist sie, kann sie sprechen?

Ich würde jedes HG-Paar mindestens 4 Tage lang in verschiedenen Situationen testen (bei Lärm, in ruhiger Umgebung, wenn Musik läuft, im Auto, usw.) und dann erst entscheiden. Wenn alle gleich sind, nimm die, die deiner Meinung nach die besten Einstellmöglichkeiten haben.
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[Editiert von Gudrun am: Sonntag, August 20, 2006 @ 12:36][/size]
mosert
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#3

Beitrag von mosert »

Hallo,

Die Erstanpassung sollte nur bei einem Pädakustiker mit Unterstützung durch die Uni-Klinik erfolgen (hier wirst Dui die Diagnose und das Rezept her haben oder? Gerade bei Kindern ist es wichtig, dass eine erfahrene Person die Erstanpassung vornimmt. Während Erwachsene Rückmeldungen über ihren Höreindruck geben können, muss bei Kindern auf kleinste Verhaltens- und Bewegungsreaktionen geachtet werden. Um eine optimale Anpassung zu erreichen, sollten die Eltern mindestens 3 – 4 x im Jahr Anfahrten in eine Klinik mit entsprechender Erfahrung (i. d. R. eine Universitätsklinik) nicht scheuen.
Suche auch nach Möglichkeit Kontakt mit der Frühförderstelle bei dir in der Nähe, hier sind meistens erfahrene Menschen die die richtigen Tipps und Adressen haben.

Gruß
Thomas
www.hoerbehinderte-kinder.de
Momo
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#4

Beitrag von Momo »

Hallo
das solltest du auch auf keinen Fall in einer solchen "Hauruckaktion" allein entscheiden. Normalerweise testet man bzw. das Kind erstmal ein HG, welches vorher sorgfältig von einem kindererfahrenen Akustiker ausgesucht wurde. In dieser Zeit sollte man die Reaktionen des Kindes in möglichst verschiedenen Situationen beobachten und dokumentieren. Zusätzlich müssen aber entweder beim Akustiker oder beim Arzt oder bei einer Beratunsstelle begleitend Hörtests altergemäss gemacht werden. Dannn wird ein weiteres Gerät über einen Zeitraum getestet und dann ein driites, zur Not auch noch ein viertes...Nur so kann nach Wochen, manchmal auch Monaten!!!, entschieden werden welches Gerät. Wichtig dabei ist auf jeden Fall auch drauf zu achten, dass noch Reserven vorhanden sind. Hat man sich dann entschieden wird das Gerät nocht weiter feinangepasst.

Suche auf jeden Fall >KOntakt zu einer FFstelleoder Elterngruppe oder ähnliches. Dort kann man hilfreiche Tipps bekommen!

gruss
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[Editiert von Momo am: Sonntag, August 20, 2006 @ 16:26][/size]
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Charanga
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#5

Beitrag von Charanga »

Ich wollte mich für eure Antworten nochmals bedanken. Meine Tochter ist 3 1/2 Jahre und ich mache mir schon große Gedanken, dass ich es so spät gemerkt habe. Als meine Tochter 2 1/2 Jahre war fragte ich unseren Kinderarzt ob es normal wäre das sie noch nicht so gut reden würde (ich meine in Sätzen). Er sagte nur, ich sollte mir keine Sorgen machen, wenn man zweisprachig aufwächst, kann es schon sein. Und jetzt, mittelgradige SH und ein Dysgrammatismus schwersten Grades sowie eine universelle Dyslalie laut Klinik. Ich kann zwar wenig damit anfangen und es ist alles neu für mich. Ich will einfach jetzt keinen Fehler mehr machen und das beste damit sie auch im Kiga schnell zurecht kommt. Für weitere Tipps bin ich immer dankbar.
lg Charanga mit Tochter 12/02, links an Taubheit grenzend u. rechts hochgradig
Plumbusina
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#6

Beitrag von Plumbusina »

Hallo Charanga! Ich bin ein wenig verwundert über die Art der HG-Anpassung bei Eurem Kind. Ein Pädakustiker, der die entsprechende Technik und Software hat, kann die Hörkurve des Kindes in den Computer eingeben und dann wid getestet, welche HG den Hörverlust am Besten ausgleichen. Man nennt das SPLO-Gramm. Da braucht ihr nicht mit drei Paar HG probieren. Der Dysgrammatismus ist die Bezeichnung, dass euer Kind noch keinen altersentsprechenden Satzbau verwendet und Wörter falsch beugt, vielleicht auch falsche Artikel verwendet. Die Dyslalie ist eine veraltete Bezeichnung dafür, dass die Laute im Wort nicht richtig verwendet oder ausgelassen werden, dass falsche Laute im Wort gesprochen werden oder ein Laut zwar richtig verwendet wird, aber nicht richtig gebildet (z.B. Lispeln). Das ist aber normal bei einem Kind mit mittelgradiger Hörschädigung. Es hat ja die Dinge auch nicht richtig gehört. Also Kopf hoch und anpacken das Ganze. Es ist noch nicht zu spät. Herliche Grüße Pl.
Charanga
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#7

Beitrag von Charanga »

Wir haben 3 HG bekommen da sie bei dem Freifeld einfach nicht so mitmacht. Dadurch das sie die Deutsche Sprache nur einige Wörter beherrscht, war das ziemlich schwierig. Ich fand die Klinik in Mainz ziemlich super, außer etwas enttäuscht war ich von der Logopädin. Deswegen will ich meine Kleine jetzt unterstützen und rede mit ihr deutsch.
In der Klinik stellte die Audiologin schon fest, dass sie bei einem etwas mehr hören würde, aber dadurch dass sie nur jedes einen Tag anhatte, sollte ich zuhause einfach nochmal testen.
lg Charanga mit Tochter 12/02, links an Taubheit grenzend u. rechts hochgradig
Anke
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#8

Beitrag von Anke »

Erstellt von Plumbusina
Hallo Charanga! Ich bin ein wenig verwundert über die Art der HG-Anpassung bei Eurem Kind. Ein Pädakustiker, der die entsprechende Technik und Software hat, kann die Hörkurve des Kindes in den Computer eingeben und dann wid getestet, welche HG den Hörverlust am Besten ausgleichen. Man nennt das SPLO-Gramm. Da braucht ihr nicht mit drei Paar HG probieren. Herliche Grüße Pl.
Hallo Plumbusina,

hmmm, ich bin bei einer Akustikerin, die auf Kinder spezialisiert ist und auch wir testen schon mit dem 5!!! Gerät. Kein Gerät sagte meinem Sohn wirklich zu. Ich hoffe, dass wir nun das richtige Gerät gefunden haben.

lg anke

Anke 05/65 mit Jonas 12/94 (hört 30% im Störschall, ansonsten normalhörend)
Justus 11/01 (bds. mittel- bis hochgradig sh)
Andrea Heiker
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#9

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo,

hmmm. Normalerweise bekommt man EIN Paar Geräte mit nach Hause, und nach ein oder zwei Wochen ein zweites Paar und evtl. noch ein drittes oder viertes Paar. Gerade bei mittelgradig schwerhörigen Kindern gestaltet sich die Auswahl von Hg aber schwieriger, weil diese Kinder sich bisher ja auch noch so durchwursteln konnten. Häufig sehen sie den Sinn von Hg noch nicht so recht ein. Man solltes jedes Hörgerät mindestens eine Woche mit nach Hause nehmen, ich halte vier Tage für zu kurz, zumindest bei Kindern, die nicht mitarbeiten: Natürlich sollten die Kinder die Geräte dann auch möglichst oft und viel tragen (einfacher gesagt als getan, ich weiß). Meistens merkt man dann schon Unterschiede im Verstehen oder auch in der Akzeptanz: Wenn man sich jedoch nicht entschieden kann und zwei Geräte gleich gut sind, kann man ruhig die billigere Gerät nehmen. Natürlich sollten alle Hg Reserven besitzen, damit man bei einer Hörverschlechterung oder wenn sich später bei aktive Mitarbeit die genaue Hörkruve herausstellt, die Hg noch nachjustieren kann.

Gruß Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Charanga
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#10

Beitrag von Charanga »

Also, wir sind jetzt beim 3. HG und wir haben jeweils 2 Wochen die HG an. Wir hatten die Phonak, die Siemens u. jetzt die Otigo. Meine Kleine die kommt super gut zurecht (hätte ich nie gedacht), manchmal verlangt sie sogar danach, und manchmal will sie die HG überhaupt nicht anziehen, dann sagt sie, dass die Hg ihr weh tun, nur sie verhält sich bei jedem gleich, deshalb finde ich es so schwierig.
lg Charanga mit Tochter 12/02, links an Taubheit grenzend u. rechts hochgradig
Momo
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Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#11

Beitrag von Momo »

Erstellt von Andrea Heiker
Hallo,

hmmm. Normalerweise bekommt man EIN Paar Geräte mit nach Hause, und nach ein oder zwei Wochen ein zweites Paar und evtl. noch ein drittes oder viertes Paar. Gerade bei mittelgradig schwerhörigen Kindern gestaltet sich die Auswahl von Hg aber schwieriger, weil diese Kinder sich bisher ja auch noch so durchwursteln konnten. Häufig sehen sie den Sinn von Hg noch nicht so recht ein. Man solltes jedes Hörgerät mindestens eine Woche mit nach Hause nehmen, ich halte vier Tage für zu kurz, zumindest bei Kindern, die nicht mitarbeiten: Natürlich sollten die Kinder die Geräte dann auch möglichst oft und viel tragen (einfacher gesagt als getan, ich weiß). Meistens merkt man dann schon Unterschiede im Verstehen oder auch in der Akzeptanz: Wenn man sich jedoch nicht entschieden kann und zwei Geräte gleich gut sind, kann man ruhig die billigere Gerät nehmen. Natürlich sollten alle Hg Reserven besitzen, damit man bei einer Hörverschlechterung oder wenn sich später bei aktive Mitarbeit die genaue Hörkruve herausstellt, die Hg noch nachjustieren kann.

Gruß Andrea
Ganz meine Meinung.
Gruss

Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Boudoir

Re: Ich sehe nicht den Unterschied welche HG die richtigen sind

#12

Beitrag von Boudoir »

Erstellt von Plumbusina
Hallo Charanga! Ich bin ein wenig verwundert über die Art der HG-Anpassung bei Eurem Kind. Ein Pädakustiker, der die entsprechende Technik und Software hat, kann die Hörkurve des Kindes in den Computer eingeben und dann wid getestet, welche HG den Hörverlust am Besten ausgleichen. Man nennt das SPLO-Gramm. Da braucht ihr nicht mit drei Paar HG probieren. spät. Herliche Grüße Pl.
Wenn es so einfach wäre, dann wäre mein Beruf ja direkt langweilig. Das einfache abgleichen der Geräte-Anpassbereiche und -Optionen mit dem Reintonaudiogramm genügt so nicht. Das ist nur eine Grundvoraussetrzung um zu schauen, welche Geräte überhaupt in Frage kommen. Das Testen dieser Geräte, und in 99.99% aller Fälle sind es immer mehrere Gerätemodelle die gut Passen würden, bleibt keinem erspart und ist auch sehr wichtig. Die technische Übereinstimmung sagt ja leider herzlich wenig über die Akzeptanz des Gerätes durch das Kind / den Hörgeräteträger aus.
Also gerade bei Kindern die nicht so viele Aussagen machen können ist eine intensive Test und Beobachtungsphase notwenig, man sollte sich nicht unter einen Zeitlichen Druck setzen lassen.
Es wäre von Vorteil, wenn die Geräteanpassung beim Akustiker mittels Insitu-Messungen oder notfalls, wenn Insitu nicht so gut geht, mit RECD nachgeprüft wird. Das klärt die Messtechnisch effektiv erreichte Verstärkung und zeigt allfällige auffälligkeiten im Frequenzgang auf, was eventuelle nichtakzeptanzen erklären kann (muss aber nicht).

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[Editiert von Boudoir am: Dienstag, August 22, 2006 @ 08:55][/size]
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