Schwerhörig und Chorgesang

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siolak
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Schwerhörig und Chorgesang

#1

Beitrag von siolak »

Hallo aus NÖ.!
In einigen Beiträgen in diesem Forum wurde schon kurz über Schwerhörigkeit und Chorsingen geschrieben. Gibt es noch mehr Schwerhörige hier in diesem Forum, die in einem Chor singen. Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich die Hörgeräte beim Chorsingen nicht verwende und ablege. Meine Hochtonschwerhörigkeit ist da vielleicht nicht so sehr hindernd. Es fehlen mir vielleicht etwas die Höhen der Sopransängerinnen, hat mir aber noch keine Probleme gemacht. Außerdem hat mich mein Chorleiter bis jetzt noch nicht gerügt, dass ich die Töne nicht richtig treffe. Andererseits hatte ich zuletzt bei unserer Stimmbildungstrainerin die Hörgeräte in den Ohren und es hat auch funktioniert. Sie hat zuerst gar nicht bemerkt, dass ich Hörgeräte habe, und war erstaunt, dass das so gut klappt. Ich habe früher bei der Stimmbildung die Hörgeräte auch nie verwendet.
Gibt es da noch andere Erfahrungen?
Liebe Grüße aus Niederösterreich
Alois K.
Zuletzt geändert von siolak am 16. Nov 2010, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Bine22
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Re: Schwerhörig und Chorgesang

#2

Beitrag von Bine22 »

Hallo Alois,

ich singe seit der Schulzeit im Chor und trage seit 1996 Hörgeräte, die ich tagsüber seitdem (außer zum Duschen) nie rausnehme.
Mittlerweile bin ich hochgradig schwerhörig und nutze zusätzlich zu den HG noch meine FM-Anlage, um mich selber besser zu hören. Allerdings singe ich im Sopran, was mit Hochton-SH etwas schwieriger ist, als tiefe Töne zu singen, die man noch hört...

Oft benutze ich dabei (wenn ich keine FM-Anlage habe) das Programm "Verstehen im Störlärm" (Phonak Exélia micro), damit ich den Chorleiter besser verstehen kann. Man muss sich anfangs daran gewöhnen, ist aber gut machbar ;-)

Gruß, Bine
Coralie
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Re: Schwerhörig und Chorgesang

#3

Beitrag von Coralie »

Bei mir war es anders. Nachdem ich früher mit guten Ohren sehr viel Musik gemacht habe, ist dies nun kein Vergnügen mehr für mich. Ich singe nur noch für mich oder für Kinder, in einem (guten) Chor fühle ich mich zu unsicher und es macht mir keinen Spaß mehr. Das CI ist halt nicht zum Musizieren gemacht, dafür waren meine Anspüche mal zu hoch, das kann ich nicht mehr erreichen...auch das Hören von Musik erreicht nicht mehr frühere Qualitäten. Bei Musik die ich sehr gut kenne hilft das auditive Gedächtnis, aber bei neuer Musik denke ich, dass einiges zum wahren Genuß fehlt...
CI einseitig, andere Seite mit Hörgerät versorgt bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit.
Sinequanon
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Re: Schwerhörig und Chorgesang

#4

Beitrag von Sinequanon »

hallo Alois,
was willst du denn genau erfahren mit deiner Frage???? hast du irgendwelche persönlichen Befürchtungen??? Ein bisschen mehr müsstest Du vielleicht schreiben, um dir detaillierter antworten zu können.

Deine Sh ist wirklich nicht so gravierend, als dass Musik für dich ein rotes Tuch sein müsste. Im Grunde muss man sagen, du bist eigentlich gar nicht eingeschänkt. Singstimmen erzeugen immer so an die 90 Dezibel und mehr und deswegen wirst du auch alle Stimmlagen exakt hören können, wenn man sich deine Hörverlustkurve so anschaut.. Und Chorsängerinnen singen in der Regel nicht mehr als bis zum dreigestrichenenen C, das sind ca 1100Hz. Du hörst da locker drüber weg.
siolak
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Re: Schwerhörig und Chorgesang

#5

Beitrag von siolak »

Hallo!
Danke für die Antworten! Dass meine Sh noch nicht so gravierend ist, stimmt sicherlich. Meine Probleme liegen eher beim Verstehen. Die Frequenzen beim Singen (auch die höheren Töne der Sopräne) habe ich, wie Sinequanon schreibt, noch locker. Da ich aber nicht weiß, wie es bei mir mit dem Hören noch weitergehen wird, möchte ich gerne erfahren, ob es auch Chorsänger und -innen gibt, die ihre HG beim Singen verwenden (müssen). Bei mir gehts jedenfalls noch ohne ganz gut.
LG Alois K.
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Sinequanon
Beiträge: 43
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Re: Schwerhörig und Chorgesang

#6

Beitrag von Sinequanon »

Alois, Also, nochmal: erst mal würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen einstweilen machen. Solange du die Königin der Nacht hörst, wie sie auf dem viergestrichenen FIS herumtanzt, kannst du bester Laune bleiben :-) Dass du Sprache schon ein wenig verwaschener hörst in bestimmten Situationen (mehrere Personen quasseln, Störgeräusche, Müdigkeit ), kann ich mir vorstellen. Du kannst aber durch Training (Ablesetraining, Hörbücher hören usw) dein Gehör trotz der Einschränkungen trainieren. Außrtdem kannst du mal (VHS ) Kurse über Körpersprache (Pantomime z.B.) mitmachen, damit erwirbst du Fähigkeiten, dein Umfeld auch indirekt zu verstehen. Wer sich mit der Pychologie der Körperbewegungen auskennt, muss nicht immer alles haargenau mit den Ohren verstehen :-) Außerdem ist das unterhaltsam!
Was dein Singen angeht: ich weiß ja nicht, was für ein Mechanismus deiner eventuell fortschreitenden Sh zugrundeliegt, und ob es überhaupt schlechter wird. Aber mal nur vorausgesetzt, dass deine Sh in 20 Jahren sich verschlechtert haben sollte, bis dahin wird 1.) die Technik der HGs einiges mehr zu bieten haben als heute, und 2.) kann man mit vielen digitalen HGs der heutigen Generation auch derzeit schon sehr wohl singen und musizieren. Das erfordert zwar sehr variable und technisch gute Kenntnisse des Akustikers, aber es geht bei manchen Hgs. Der Klang darf halt keine Artefakte dabei erzeugen. Im Sprachverstehen stört das weniger. Abr beim Singen und Musizieren! KOmmt Zeit kommt Rat! Den Akustiker, den musst du entsprechend fordern.
Zusammengefaßt: Optimal sind digitale HGs von heute fürs Musizieren noch nicht. Aber immerhin, es gibt einige Modelle, die kann man entsprechend frisieren.

schöne Grüße,
ich hoffe , diese Ausführungen helfen etwas.
Sinequanon,
die das lebende Beispiel für eine EXTREM sh (!) Musikerin ist, die mit HGs von einem Programm ins nächste springt, singt und Geige spielt und schnattert, was das Zeug hält.
Tjaja, Sachen gibts!!!
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