Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Antworten
freewood
Beiträge: 4
Registriert: 22. Jul 2010, 12:01
15

Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#1

Beitrag von freewood »

Hallo,

seit meiner Kindheit leide ich an Schwerhörigkeit beidseits. Bislang habe ich noch keine Hörgeräte getragen, teste jetzt aber seit Januar diverse Geräte. Leider hält sich der Erfolg meiner Meinung nach noch in Grenzen. Oder habe ich zu hohe Erwartungen an die Geräte?

Die HNO Ärzte sagen immer, dass ich HGs ausprobieren könne, sie aber nicht garantieren, dass Sie mir etwas bringen. Ich liege da in der Grauzone, wo HGs verordnet werden und wo nicht. Mein Sprachverständnis bei Zimmerlautstärke soll noch recht gut sein.

Probleme habe ich aber jeden Tag mit dem Hören. Sobald Störgeräusche dazu kommen, verstehe ich einiges nicht. Egal ob im Restaurant, auf Partys, beim Filme schauen, Unterhalten im Auto, Vorlesungen in der Uni usw....! Auch das akustische verstehen der englischen Sprache ( obwohl ich Englisch kann) oder der Texte eines Liedes bereiten mir große Probleme.

Im Anhang habe ich mal meinen aktuellsten Hörtest eingestellt. Was sagt ihr dazu? Hat jemand einen ähnlichen Verlauf? Freue mich auf eure Infos.

Ich bin 27Jahre alt und teste im Moment das Widex Passion 105.
Dateianhänge
CIMG3273.JPG
(195.85 KiB) 569-mal heruntergeladen
CIMG3272.JPG
(180.13 KiB) 634-mal heruntergeladen
Zuletzt geändert von freewood am 22. Jul 2010, 12:19, insgesamt 2-mal geändert.
cooper
Beiträge: 843
Registriert: 18. Feb 2009, 01:29
16
Wohnort: Eschwege+Hannover
Kontaktdaten:

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#2

Beitrag von cooper »

Hi,

bei der Hörkurve verstehe ich nicht, wieso du in einem "Grenzbereich" liegen sollst. Rechts liegt der Hörverlust großflächig genau im Sprachbereich, sodass ein Hörgerät hier dringend angezeigt ist. Und der Steilabfall liks ist auch nicht von schlechten Eltern.

Ich habe mir mit ähnlicher Hörkurve zwei Phonak Naida V UP geholt und bin bislang sehr zufrieden.

Viele Grüße, Mirko
^3''C
Beiträge: 34
Registriert: 26. Jul 2010, 14:34
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#3

Beitrag von ^3''C »

ein grenzfall ist das rein tonaudiometrisch sicher nicht, aber das problem wird sein, dass Tief- und Mitteltonbereich auf beiden Ohren noch sehr gut sind.
so wirst du vll sogar das eigenrauschen der geräte wahrnehmen, könnte ich mir vorstellen.

ein sprachaudio wäre mal interessant, um zu sehen wieviel verstärkung denn nötig ist.

ich denke mit frequenzkompression/ -transposition, also einem gerät von phonak/widex kannst du eine verbesserung erzielen. einfach mal probieren. das passion ist schon mal ein anfang

mfg
crion

@ mirko: ein naida up scheint mir etwas zu überpowert :)
Der Stock im A*** wird nie zum Rückgrad werden...
JND
Beiträge: 289
Registriert: 1. Jun 2010, 19:38
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#4

Beitrag von JND »

Moin,

ich sehe es ähnlich wie meine Vorredner: Im Grenzbereich bist du mit diesem Hörverlust noch lange nicht.

Ich würde allerdings versuchen, ob ich nicht noch ein Gerät testen kann, dass etwas mehr Power liefert im hochfrequenten Bereich. Das Passion 105 liegt da gerade an der Schwelle nach den Datenblättern von Widex. Vllt. erher was in Richtung der Mind/Inteo/Clear Modelle von Widex oder die Phonak-Modelle mit entsprechendem Anpassbereich.

Ich würde ebenfalls, wie schon gesagt, darauf achten, dass Frequenzverschiebung (bei Phonak heißt das Soundrecover, wie das bei Widex heisst, habe ich auf die Schnelle nicht gefunden) mit dem Gerät möglich ist. Bei einem Steilabfall ab 2 kHz bist du eigentlich der ideale Kandidat dafür.
Leider braucht man für dieses "Feature" Eingewöhnungszeit, und häufig ist es so, dass man danach nicht mehr ohne hören kann (man kann schon, aber es erfordert wieder starke Umgewöhnung beim Hören, ein sehr anstrengender Prozess). Als Ilustration der Frequenzverschiebung kann man sich eine Fahraddklingel vorstellen, die anstelle von "Pling" den Höreindruck von "Trööt" hervorruft. (Vllt. etwas extrem ausgedrückt).
freewood
Beiträge: 4
Registriert: 22. Jul 2010, 12:01
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#5

Beitrag von freewood »

Erstmal vielen Dank für die Antworten. Was ich mit dem Grenzbereich für eine Verordnung zum Ausdruck bringen wollte: Es gibt da ja dieses Rechteck im Audiodiagramm, dass mit dem besseren Ohr von der Luftleitungslinie geschnitten werden muss. Und dies ist wohl bei mir gerade eben noch nicht ganz so weit. Da meinte der HNO Arzt, dass es möglich ist, dass die Krankenkasse die Verordnung ablehnt.

Getestet habe ich schon mehrere Geräte von Phonak und Widex. Aber irgendwie gab es bei mir nie diesen "wow" Effekt. Ein Unterschied war schon da. Aber meistens wurde alles insgesamt lauter. Und ich kann meistens nicht sagen, ob dies oder jenes auch ohne HGs verstanden hätte.

@^3''C

Das siehst du richtig. Ich höre das Eigenrauschen der Geräte noch. Besonders in der Wohnung und ruhigen Umgebungen. Bei manchen phonak Geräten sogar sehr deutlich. Das aktuelle Widex ist etwas leiser.
Harvey
Beiträge: 4
Registriert: 23. Jul 2010, 16:57
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#6

Beitrag von Harvey »

ich empfehle dir auf jedenfall Geräte zu testen die eine gute Frequenzbreite haben. Sprich Geräte der Ober- und Spitzenklasse mit einer Übertragung jenseits der 8 kHz. Bei deinem Hörverlust kommt es maßgeblich darauf an die hohen und sehr hohen Konsonanten wie S und F hörbar zu machen. Das sind die Sprachanteile auf die es maßgeblich beim Verstehen mit Hintergrundgeräusch ankommt. Allerdings ist es meistens so, dass diese Frequenzen vom Akustiker manuell angehoben werden müssen, da die meisten Berechnungsformeln aus Gründen der Erstakzeptanz genau diese weniger anheben als es für ein gutes Sprachverstehen notwendig wäre. Meine Empfehlung für diesen Hörverlust Oticon Agil Pro Mini Ex-Hörer mit einer ordentlichen Maßplastik.
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#7

Beitrag von fast-foot »

Bei einer stärkeren Anhebung ist zu bedenken, dass auch die Gefahr einer zusätzlichen Gehörschädigung grösser ist.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 24. Jul 2010, 02:16, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Harvey
Beiträge: 4
Registriert: 23. Jul 2010, 16:57
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#8

Beitrag von Harvey »

@fast-foot bei seinem Hörverlust wäre das eine max. Verstärkung von 25-38 dB. Die Befürchtung damit die Hörminderung voranzutreiben ist völlig unbegründet.
Die Hörer sind in diesen Frequenzen sowieso früher an der Leistungsgrenze, was heißen soll, das mehr als 100dB Spitze über das Gerät in diesen Frequenzen sehr unwahrscheinlich sind.
freewood
Beiträge: 4
Registriert: 22. Jul 2010, 12:01
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#9

Beitrag von freewood »

Nochmal zu den Hörgeräten...ich habe bis jetzt Geräte von Phonak und Widex gestestet. Waren meiner Meinung nach alles Geräte der gehobenen Preisklasse. Wichtig ist mit neben dem Hörqualität auch, dass die HGs klein sind.

Allerdings spielen die Kosten auch eine wichtige Rolle. Ich bin noch Student und bin deshalb sowieso auf Unterstützung angewiesen. Und wenn es stimmt, was de HNO gesagt hat, dann könnte ich evtl. sogar Probleme bekommen, dass die KKdie 400€ pro HG nicht einmal zahlt.

Bei Zimmerlautstärke in einer Wohnung habe ich relativ wenig Probleme fast alles zu verstehen, ebenso beim Telefonieren. Aber sobald die Umgebung etwas lauter ist, ist es mit dem Verstehen vorbei. Bei Festen, im Restaurant, bei Filmen, im Kino, im Auto, in der Stadt, auf der Arbeit, die englische Sprache, flüstern...da fangen dann deutlichen Probelme an.
^3''C
Beiträge: 34
Registriert: 26. Jul 2010, 14:34
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#10

Beitrag von ^3''C »

übertragungsbandbreiten von mehr als 8khz (ja, ich weiß widex will sogar 10k+ übertragen) sind zwar möglich, d.h. die hörer bringen gerade noch so eine reaktion hervor unter idealen bedingungen, aber eine ausreichende verstärkung ist einfach utopisch (derzeit noch). bei 5-6k ist einfach schluss mit nutzbaren ergebnissen, muss ich jede woche mit ansehen (wenn man einer perzentilanalyse denn trauen darf^^)
da fällt mir auf, wenn dein akustiker nicht "mit hand einstellt", ist das auf jeden fall einen versuch wert.
wie harvey schon erwähnt hat, die "first-fit-strategien" der hersteller sind nur auf akzeptanz getrimmt (man, will ja verkaufen...)

wieso ist es mit dem verstehen in den beschriebenen situationen vorbei? die lautstärke der sprache zu leise? die "deutlichkeit" fehlt?

hast du den effekt von soundrecover/hörbereichserweiterung bei deinen bisherigen tests als vorteilhaft wahrgenommen?

soweit.
viele grüße
crion
Der Stock im A*** wird nie zum Rückgrad werden...
corina

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#11

Beitrag von corina »

Hallo,

meine Hochtonschwerhörigkeit ist noch etwas ausgeprägter (will heißen, die Kurve fällt etwas früher steil ab) und ich habe auch erst seit kurzem Hörgeräte. ich bin bei den Phonak Yes V gelandet, wobei ich auch sagen muss, dass ich auch keine extremen Verbesserungen merke bzw. das Sprachverständnis immer noch nicht super ist.

Ich kann auch ohne HG gut telefonieren, Gesprächen in ruhiger Situation sehr gut verfolgen, Musik hören ....

Aber sobald eine Störquelle dazu kommt (im Auto, Kneipe, mehrere Leute ...), dann wird es sehr schwierig.

Aber mittlerweile habe ich mich so an die HG gewöhnt, dass ich mich ohne ganz komisch fühle. Es hört sich alles heller an, ich kann plötzlich mal einen Vogel zwitschern hören und ich höre s bzw. sch!! War alles vorher nicht!!

Mein Akkustiker und HNO-Arzt meinten auch beide, dass ich meinem Gehirn schon Zeit geben müsste, bis die neu gehörten Töne auch richtig verarbeitet werden!

Zum Problem mit der Krankenkasse: Meine Krankenkasse will auch nur den Festzuschlag zahlen, mehr nicht. Bin gerade dabei, eine Klage vorzubereiten und auch die Rentenversicherungen anzuschreiben, weil ich es ein Unding finde, dass die Mehrkosten nicht übernommen werden, zumal Kassenmodelle mir garnichts bringen!
taube39
Beiträge: 38
Registriert: 18. Mai 2010, 15:05
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#12

Beitrag von taube39 »

Hallo Corina,

ich will dir nicht den Wind aus den Segeln nehmen, aber mach dir bitte keine allzu großen Hoffnungen:

Zum Problem mit der Krankenkasse: Meine Krankenkasse will auch nur den Festzuschlag zahlen, mehr nicht. Bin gerade dabei, eine Klage vorzubereiten und auch die Rentenversicherungen anzuschreiben, weil ich es ein Unding finde, dass die Mehrkosten nicht übernommen werden, zumal Kassenmodelle mir garnichts bringen![/quote]

Ich habe diese ganze Prozedur erst neulich durch gemacht. Fast 1 Jahr habe ich gekämpft--> und es hat nix gebracht! Leider!
Die RV (Rentenversicherung) beruft sich auf die KK (Krankenkasse), dass diese zahlen muss. Die KK wiederum beruft sich auf den Akustiker, dass dieser die HG (welche optimal für mich sind) zum Kassenfestpreis abgeben muss.

Hallo??? Dann kann ja der Akustiker gleich seinen Laden zu machen, wenn die alle HG zum Festpreis abgeben müssen. Warum zahlen die KK nicht die Differenzen? Oder wollen wir Schwerhörigen mit unseren HG´s nur angeben?? So in etwa, wie mit einer neuen Frisur?

Die HG zum Kassenpreis sind ja meist nur bis zu einem bestimmten Hörverlust tauglich, und eben das wissen die KK. Damit sie aber nicht zahlen müssen, verüben sie Druck auf den Akustiker.
freewood
Beiträge: 4
Registriert: 22. Jul 2010, 12:01
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#13

Beitrag von freewood »

@^3''C

Bei lauter Umgebung ist einfach die Deutlichkeit weg. Ich höre zwar, dass jemand spricht, aber ich verstehe dann oft fast nichts oder nur Bruchstücke des Gesprochenen. Dann reime ich mir den Rest auch desöfteren zusammen bzw. versuche es. Es fehlt halt an beidem irgendwie...wobei Deutlichkeit/Klarheit wohl die größere Rolle spielen wird. Ist immer schwer zu sagen woran es liegt...!

Was meinst du mit first-fit strategien? Ob und wie ich Soundrecover schon getestet hab, müsste ich mal in Erfahrung bringen. Geräte, die diese Funktion hatten, hatte ich sicherlich schon. Am 3.8.10 habe ich nun einen neuen Termin.

Also meint ihr ich sollte mal was anderes als Widex und Phonak ausprobieren?

@corina
Das habe ich auch wahrgenommen, dass sich alles heller und lauter anhört. Allerdings liegt die Betonung auch ALLES. Alle Nebengeräusche sind auch verstärkt.

Mein erstes Testgerät von Widex war auch so eingestellt, dass ich Vogelstimmen hörte, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. ( aber ich höre auch noch einige Vogelstimmen). Allerdings bringen so hohe Frequenzen laut meinem Hörakustiker nichts für das bessere Sprachverstehen.

Ich glaub ich muss noch weitertesten, obwohl ich schon seit Januar dabei bin.
Corina
Beiträge: 20
Registriert: 7. Dez 2010, 20:44
14

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#14

Beitrag von Corina »

Ich weiß, dass es ein Kampf werden wird. Habe allerdings das Glück, dass ich seit kurzem bei einem Rechtsanwalt arbeite, der Fachanwalt für Sozialrecht ist. Insofern habe ich diesbezüglich kompetente Hilfe. Was dabei raus kommt, steht natürlich noch in den Sternen!

Bezüglich der Einstellung der HG: Als ich die HG zum allerersten Mal getragen habe, bin ich fast wahnsinnig geworden, weil alles lauter war, wobei die tiefen Töne nicht oder nur ganz wenig verstärkt wurden. Nur die hohen Frequenzen wurden verstärkt, aber auch da hatte ich am Anfang gewaltige Probleme. Nur als Beispiel: Die Tastatur beim Computerschreiben hat mich ganz meschugge gemacht und mich komplett abgelenkt. Mein Gehirn konnte einfach nicht filtern, dass das ein unwichtiges Geräusch ist.

Mein Akkustiker versuchte mir das so zu erklären, dass ich das Brummen vom Kühlschrank ja auch nicht mehr so bewusst wahrnehme, einfach weil ich weiß, dass dieses Geräusch nicht relevant ist. Und er hatte recht: viele Alltagsgeräusche höre ich zwar eigentlich lauter, aber ich kann sie "ausblenden".

Meine HG wurden stufenweise (alle paar Wochen!) neu eingestellt, d.h. bestimmte Frequenzen "lauter" gestellt, für verschiedene Situationen neu eingestellt etc. Ich habe jetzt immer noch Reserven, d.h. es kann noch weiter eingestellt werden. Aber ich lasse meinem Gehör und Gehirn Zeit, sich darauf einzustellen.

Ich habe auch genau das Problem, dass ich mir oft was zusammen reime, aber ich verstehe jetzt mit den HG schon besser. Auch im Kino oder beim Fernsehen verstehe ich jetzt besser, zwar immer noch nicht alles, aber immerhin.
Herzliche Grüße, Corina (von Geburt an hochtonschwerhörig)
^3''C
Beiträge: 34
Registriert: 26. Jul 2010, 14:34
15

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#15

Beitrag von ^3''C »

@corina
das ganze verfahren, das du beschreibst, nennt sich "gleitende anpassung" und klappt bei dir anscheinend wunderbar. das freut mich wirklich. deine persönliche einstellung passt natürlich auch hervorragend, das ist unabdingbar für eine erfolgreiche hörgeräteversorgung. :)
die stufenweise erhöhung der verstärkung ist rein theoretisch eine sehr effektive methode, um das beste sprachverstehen rauszukitzeln und eine veränderung der hörsystem-einstellung alle paar wochen daher auf jeden fall sinnvoll (zumindest für den neueinsteiger, als "alter hase" kann man direkt den vollen ausgleich angehen..)
ps: "meschugge", was hab ich gegrinst... ein ausdruck, den ich aus der heimat kenne :D

@freewood
"first-fit" ist eine möglichkeit ein hörgerät einzustellen. das anpassmodul des herstellers, jeweils spezifisch, schlägt eine voreinstellung nach gewissen parametern vor. das heißt, da spielen z.b. art der schwerhörigkeit, "erfahrung" mit hörgeräten (neueinsteiger bis hin zu HG-träger seit vielen jahren), alter des betroffenen, "lebensstil" (mal extrem ausgedrückt: aktiv (soll heißen im berufsalltag etc.) bis zu sehr ruhig (soll heißen kaum wechselnde hörumgebung, z.b bei bettlägerigen alten leuten)) eine rolle usw...
vertraut man nun stur auf diese "first-fit"-strategie, wird sich eine einstellung ergeben, die als oberstes ziel "akzeptanz des hörgerätes" hat. der hersteller hat ja interesse, das sein gerät irgendwie "an den mann" kommt. das bestmögliche sprachverstehen ist mit dieser einstellung sicher nicht möglich!

ergo: zum "reinschnuppern", wie der alltag mit einem hörsystem überhaupt so klingt, ist "first-fit" sicher eine tolle sache. als endziel sollten andere strategien, die alle zu beschreiben hier den rahmen erstmal sprengen würden, auf jeden fall vorgezogen werden...

soweit mal allgemein :D

in deinem fall möchte ich dir auch keine hoffnung machen, was die zusätzliche kostenübernahme seitens der krankenkasse angeht. als student hast du schlechte karten. im berufsleben ergeben sich mehr möglichkeiten. da kann z.b der rentenversicherer oder das arbeitsamt eine anlaufstelle sein, die dir "zur erhaltung des arbeitsplatzes" die zusätzlichen kosten erstatten.
aber auch das ist jeweils eine einzelfallentscheidung, die wieder von vielen faktoren abhängt .

was nun die hörgeräteversorgung in deinem fall angeht, bin ich weiterhin der meinung, dass nur ein frequentshift in form von soundrecover/hörbereichserweiterung dir wirklich nutzen bringt (mit genügend gewöhnungszeit)
natürlich kannst du mal in andere geräte reinhören, aber ich erwarte die von dir bereits beschriebenen schwierigkeiten.
ist keine leichte kiste...

puh, mehr kann ich euch nicht zumuten :)

viele grüße
crion
Der Stock im A*** wird nie zum Rückgrad werden...
CoMo
Beiträge: 6
Registriert: 16. Okt 2010, 21:31
14

Re: Hochtonschwerhörigkeit und Hörgeräte

#16

Beitrag von CoMo »

Hallo Freewood,

die Diskussion hier ist zwar schon etwas älter, trifft aber genau mein Problem. Habe auch eine Hochtonschwerhörigkeit, ähnlich wie bei Dir, nur bei 2kHz schon mit 45 dB "Abfall", bei .
Für welches HG hast Du Dich letztendlich entschieden, warum, und nach welcher Tragedauer ist das Sprachverständnis besser geworden?
Ich teste seit 3 Wochen erstmalig HGs.

Danke schonmal für die Antwort,
Conny
Antworten