Tochter 4 Monate hochgradig schwerhörig - wie wird der GdB ermittelt und weitere Fragen zum GdB.

[Mama1978]

Hallöchen,

nun ist es seit gestern raus. Unsere Tochter ist hochgradig schwerhörig. Bumm! Wir hatten die Diagnose schon irgendwie erwartet (wenn auch nicht so hoch), trotzdem sind wir geschockt und verunsichert.

Zu welchen Behörden gehen wir nun? VA haben wir schon angerufen. Schicken uns einen Antrag.

Die Ärztin sagte, aufs Hören bezogen 100% behindert. Hat sie dann automatisch einen GdB von 100 %?

Ich habe mich eben mal eingelesen hier in den FAQs. Ob und wie sie spricht / sprechen wird, wissen wir ja noch gar nicht... wie wird das dann berechnet bei so kleinen?

Wir wissen ja auch gar nicht, ob die Hörgeräte ausreichen!

Achja, wo soll man bloß anfangen?

Viele Grüße
Mama1978

[fast-foot]

Hallo Mama1978,

ich kann gut nachvollziehen, wie Ihr Euch fühlt.

Es ist hilfreich, einige Dinge zu wissen.

Ich kenne die Resultate der Hörtests nicht. Je nachdem kann es sein, dass Deine Tochter auch mit HGs nicht ausreichend hört, um die Lautprache zu erlernen.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass 1. die Hörtests bei Kindern in diesem Alter schwierig durchzuführen und zu interpretieren sind und 2. sich das Hören noch deutlich bessern kann, da sich die Hörbahnen erst am Entwickeln sind etc.

Als Nächstes wird man vermutlich ein Hörgerät anpassen.

Wurden denn (möglichst frequenzspezifische) Knochenleitungs- und Luftleitungs-BERAs gemacht? In einer für Kinder in diesem Alter spezialisierten hervorragenden Klinik oder Päsaudiologie?

Gruss fast-foot

[franzi]

Da deine Tochter wenn der HV so hoch ist vor dem 7lebensjahr also bevor sie die sprache erlernt hat, müsste sie 100% und GL,RF und B bekommen. Bei so kleinen wird nicht nach der sprache geschaut.

lg franzi

[rhae]

Hallo Mama,

war das gestern eine sog. BERA, nach der sich dann herausstellte, dass Eure Tochter schwerhörig ist? Wie war denn das genaue Ergebnis also die gemessene Hörschwelle in dB?

Die nächsten Schritte nach der Diagnose sind dann eben der Gang zum (Päd-)Akustiker und die Kontaktaufnahme der nächsten Frühförderstelle.
Eure Tochter braucht bei einer hochgradigen Schwerhörigkeit (es gibt noch 2 höhere Stufen in dieser Einteilung) jetzt vor allem viele Geräusche und Töne als Input. In dieser Hinsicht liegt sie weit hinter normal hörenden Kindern zurück und ihr Hörnerv bzw. das Hörzentrum im Gehirn brauchen jetzt jede Stimulation die möglich ist.

Und wegen des Babyzeichenbuches aus Deinem anderen Thread - das würde ich erstmal hintenan stellen. Das Buch von Karin Kestner (die hier mitunter auch mitschreibt) würde ich Euch empfehlen, es heist "Diagnose Hörgeschädigt" und müsste auf ihrer Homepage zu finden sein: www.kestner.de

vg Ralph