taub auf einem ohr

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brünnet
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taub auf einem ohr

#1

Beitrag von brünnet »

halli ihr lieben,

ich bin 21 jahre alt und einseitig taub.
ich weiss bis heute nicht genau wie dies zu stande gekommen ist und meine eltern können sich das auch nicht erklären...ich weiss nur das ich mich an ein gehör mit zwei ohren nicht erinnern kann.
es wird immer schwieriger für mich damit umzugehen im alltag...im beruf und in der freizeit sowieso.
ich bin total depremiert deswegen.
wer hat erfahrung mit dem baha system?
was haltet ihr davon?

ich möchte kein ohrgerät haben was sehr aufällig ist und jeder sehen kann vllt. hört sich das für einige von euch oberflächlig an aber ich kann damit nicht umgehen ich model viel und so ein hörgerät sieht nunmal nicht gut aus:(
wie ich das so mit bekommen habe ist das baha system eher unaufälliger.

ich wäre sehr dankbar wenn ihr mir ein paar tips geben könntet, ich rede das erste mal in meinem ganzen leben über dieses problem...ich bin es immer umgangen...

lg brünnet
fast-foot
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Re: taub auf einem ohr

#2

Beitrag von fast-foot »

Hallo brünnet,

wie kommst Du auf ein BAHA?

Um Dich besser beraten zu können, wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Du sagen könntest, wie Deine Hörwerte genau aussehen. Und zwar die Luft- und Knochenleitungen beider Ohren. Oder mindestens, ob es sich um eine Schallleitungs- oder Schallempfindungs- repektive eine kombinierte Schwerhörigkeit handelt.

Wenn Du wirklich auf dem einen Ohr taub bist, heisst das, dass dort (auch) eine mindestens leichtgradige Innenohrschwerhörigkeit vorliegt. Hörst Du gleichzeitig auf dem anderen Ohr normal, ist fraglich, ob Du von einem BAHA profitieren kannst, da der Schall via Schädelknochen auch auf das bessere Ohr geleitet und dann vor Allem von jenem wahr genommen wird (es gab hier ein Mal ein HNO, der postete, auch dann könne man von einem BAHA profitieren, allerdings hat er dies dann nicht begründet).

Ein konventionelles (hinter-dem-Ohr-) HG wäre im Normalfall (bei einer Innenohrschwerhörigkeit) eher angebracht.

Vielleicht schaust Du Dir ein Mal an, was für optische Möglichkeiten man heute zur Verfügung hat. Sooo schlecht muss das nicht aussehen.

Je nachdem käme noch eine CROS-Versorgung in Frage.

Oder ein implantierbares Gerät (na ja, bedingt eine Operation mit Risiken, auch für den regelmässigen Akkuwechsel. Zudem muss natürlich abgeklärt werden, ob Du dafür in Frage kommst).

Gruss fast-foot
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fast-foot
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Re: taub auf einem ohr

#3

Beitrag von fast-foot »

Ach ja, weshalb wird es für Dich immer schwieriger, damit umzugehen?

Vielleicht solltest Du überprüfen, ob Dein anderes Ohr noch gut hört (was heisst hier vielleicht...).

Du solltest Dich von einem guten Akustiker beraten lassen (kostenlos), da wird eh gleich Mal ein Hörtest gemacht.

Hier melden sich sicher noch fähige Akustiker, welche Dir helfen können.
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cooper
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Re: taub auf einem ohr

#4

Beitrag von cooper »

Hallo,

wieso wird es jetzt immer schwieriger für dich, damit umzugehen? Die größten Probleme, nämlich Spracherwerb und Schule, hast du eigentlich längst hinter dir.

Ansonsten ist es falsche Eitelkeit, noch dazu völlig fehl am Platz, auf ein Hörgerät zu verzichten, weil es irgend jemand sehen könnte. Meinst du wirklich, es ist unauffälliger, ständig nachzufragen? Oder den Leuten das gesunde Ohr hinzuhalten? Nein, absolut nicht! Die Leute merken das sehr genau!

Wenn die Leute aber nicht wissen, dass man hörbehindert ist, neigen sie häufig dazu, einen für blöd zu halten, weil man ja die einfachsten Dinge nicht versteht, die sie einem sagen. Das merkt man übrigens sehr gut daran, dass sie anfangen, bei der Wiederholung Dinge ausführlicher zu formulieren -- anstatt einfach nur das Gesagte 1:1 zu wiederholen. Also da bin ich doch viel lieber hörbehindert als in den Augen anderer blöd.

Zum Modeln: Als Model solltest du eigentlich wissen, dass grundsätzlich kein Bild an Photoshop vorbei zur Veröffentlichung kommt. Ein Hörgerät unsichtbar zu machen ist für die Grafiker die leichteste Übung -- wenn man denn nicht der Einfachheit halber vor dem Foto das Hörgerät herausgezogen hat.

Ansonsten hast du glaube ich noch gar nicht mitbekommen, wie oberflächlich die Leute sind. Ich trage seit Februar Hörgeräte. Auffällige hinter dem Ohr, in hellgrau, und große, 5 Zentimeter lang und bis zu einem Zentimeter dick, seit heute sogar mit pechschwarzen Ohrstücken. Die meisten meiner Kollegen haben es trotz meiner Kurzhaar-Frisur und freigeschnittenen Ohren noch überhaupt nicht gespannt, dass ich ein Hörgerät trage -- sondern wundern sich höchstens über meine komisch blinkende "Halskette". Das ist mein iCom, das Bluetooth-Headset für's Handy, das ich offen oben auf trage. Und wenn ich denen dann sage, dass das mein Headset ist, wundern sie sich nur weiter -- weil sie ja keinen Kopfhörer sehen.

So aufmerksam sind die Leute, dass sie trotz konkretem Hinweis und Blick auf die Ohren es überhaupt nicht wahrnehmen.

Von daher: Eine Brille ist 1000 Mal auffälliger als jedes Hörgerät. Wobei bei dir ja nicht mal klar ist, ob ein Hörgerät überhaupt was bringt, und du nicht eigentlich eine Cross-Versorgung oder ein CI benötigst.

Viele Grüße, Mirko
brünnet
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Re: taub auf einem ohr

#5

Beitrag von brünnet »

danke erstmal für diese zahlreichen anworten.

ich kenne mich mit diesen ganzen hörgeräten überhapt nicht aus weiss auch gar nicht welches davon für mich infrage kommen könnte...
ich werde heute ersteinmal zum HNO gehen, weil mein gesundes ohr angefangen hat zu schmerzen und ich die ganze nacht schmerzen hatte.

es wird auch deshalb schwieriger für mich, weil ich die menschen um mich herum immer weniger verstehe es macht mich wahnsinnig!
zudem möchte ich nächstes jahr auf eine schauspielschule gehen und wenn ich wegen dieses handicaps nicht genommen werden kann, zerbricht min traum:(
franzi
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Re: taub auf einem ohr

#6

Beitrag von franzi »

kann es sein das dein gesundes Ohr vlt. auch nicht mehr ganz gesund ist? Wie kammst du davor mit der ganzen situation klar? Ich stelle mir die frage weil du schreibst das es Jetzt immer schwieriger wird.

lg franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
brünnet
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Re: taub auf einem ohr

#7

Beitrag von brünnet »

hmm ich bin mir da nicht ganz sicher...ich werde mir für die nächsten wochen einen termin für einen hörtest machen.

vorher war es mehr so das ich es ignoriert habe, aber je älter ich werde umso so schwieriger wird es für mich, weil ich mit viel mehr menschen in kontakt komme.
wenn ich mit freunden auf ner party bin...bei nem fotoshoot...
es wird mir immer unangenehmer...und ich bin total panisch wegen meinem gesunden ohr...hab angst das sich das wirklich auch noch verschlechtert.

mit sonem hörgerät kann ich mich absolut nicht anfreunden...hab mir gedacht das es vllt. etwas gibt also ein hörgerät was man aber absolut nicht sehen kann...wie ein microchip oder so.
franzi
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Re: taub auf einem ohr

#8

Beitrag von franzi »

Ist schon mal gute das du einen Hörtest machst. Ich kenn mich mit voll implantieren hgs nicht aus und wie das genau funktionoiert weiß ich auch nicht.
Hast du schon mal darüber nach gedacht eine cross versorgung machen zulassen?
Ich denke aber das du vlt. doch über deinen schatten springen solltest, sachen hg oder cross versorgung. Die heutigen geräte sind teilweße so gut wie nicht sichtbar. Besser man sieht was als das du dauernd nach fragen musst.
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fast-foot
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Re: taub auf einem ohr

#9

Beitrag von fast-foot »

Hallo brunett,

es gibt, wie gesagt, implantierbare HGs, oder dann auch im-Ohr-Geräte. Letztere sind jedoch nur für leichten (Hochton?)-Hörverlust geeignet und generell nicht so zuverlässig uind reparaturanfällig.

Auf der besseren Seite käme bei Dir allenfalls so ein Gerät in Frage, falls dort ein leichter Hörverlust besteht.

Je nachdem ist auch kein konventionelles HG möglich (etwa wenn die eine Seite normal hörend und die andere Knochenleitung schlechter als etwa Grössenordnung 50, 60 dB ist etc.).

Gruss fast-foot
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Yvonne Wrobel

Re: taub auf einem ohr

#10

Beitrag von Yvonne Wrobel »

Hallo Brunett,

ich kenne dieses Gefühl was du inmoment verspürst. Ich selber habe vor 2 Wochen erfahren das ich beidseitig taub bin. Also ohne HGs. Tja ich war auch deprimiert und wusste nicht wie es weiter geht. Ich muss dazu sagen das ich schon seit meiner Kindheit eine hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit hatte. Aber im endeffekt kann ich dir nur raten. Lasse deine HGs danach einstellen und lebe damit. Nur weil du jetzt auf einem Ohr taub bist, geht es weiter. Lasse den Kopf nicht hängen. Ich hing auch viele Tage durch und wusste garnicht ob ich meinen Beruf als Schulsekreätrin noch machen kann. Aber es geht. Ich habe HGs von Phonak und eine Smartlink die immer mein ständiger Begleiter ist. Und es klappt alles. Ich wünsche Dir alles gute
cooper
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Re: taub auf einem ohr

#11

Beitrag von cooper »

Es gibt zwar implantierbare Hörgeräte, es ist aber nicht jedermanns Sache, pro Seite ca. 20.000 Euro dazu zu bezahlen. Zumal es in ca. 10 Jahren erneuert werden muss, man sich also alle 10 Jahre wieder unter's Messer und auch das Geld dafür erneut auf den Tisch des Hauses legen müsste. Im günstigsten Fall, Defekte und Einheilprobleme mal ganz beiseite gelassen.

Was die Schauspielschule angeht: Dort ist es viel wichtiger, dass du alles mitbekommst, als dass du kein Hörgerät trägst. Und so lange keiner Close-ups von deinem Ohr dreht (warum er das auch immer tun sollte) wird niemand ein Hörgerät bemerken.

Oder hast du schon mal bemerkt, dass die Musikgruppen bei sämtlichen Auftritten im Fernsehen Ohrstöpsel tragen? Also eine Otoplastik mit Lautsprecher drin, die mit dem Funkempfänger verbunden ist. Einem steinzeitlichen Hörgerät gar nicht unähnlich. Übrigens sind diese Stöpsel regelmäßig farbig, also nicht mal versteckt.

Und noch ein Rat: Überleg dir unbedingt eine Alternative zur Schauspielerei. Nicht, weil ich irgend was gegen Schauspieler hätte. Sondern weil du ganz plötzlich auf einen Plan B angewiesen sein könntest -- z.B. weil irgend ein besoffener Autofahrer dein Fahrrad mit dir drauf über den Haufen fährt und du anschließend, im glimpflichen Fall, mit ein paar unschönen Narben oder gar Bewegungseinschränkungen leben musst.

Es ist schön, wenn man einen Traumberuf hat und man versucht, ihn zu erreichen -- aber man muss immer damit rechnen, dass es aus irgend welchen Gründen nicht klappt und man dann einen Plan B oder gar C braucht. Hat man alles daran gesetzt, seinen Traumberuf zu bekommen, fällt man anschließend in ein tiefes Loch -- und verpasst gute Chancen, weil man sie nicht mehr wahrnimmt.

Viele Grüße, Mirko
fast-foot
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Re: taub auf einem ohr

#12

Beitrag von fast-foot »

Dass man nach Abschluss einer Schauspielschule nicht zwangsläufig einige B-Pläne zur Verfügung hat, möchte ich bezweifeln.

Ich nehme an, dass der Beruf des Schauspielers verschiedenste Aufgaben- bereiche umfassen kann:

Diverse Rollen spielen (es gibt auch solche für hässliche Menschen), sei es fürs Werbefernsehen, diverse Sendungen, Theater etc., verschiedenste Texte sprechen, Unterricht erteilen, vielleicht an einer Regelschule ein Theaterstück einarbeiten (also Regie führen, wo man vielleicht auch sonst hinein wachsen kann), Souffleur etc. etc.

Ich glaube nicht, dass man hier nicht flexibel reagieren kann.

Wobei eine realistische Abklärung der Möglichkeiten sicher Sinn macht.

Gruss fast-foot
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franzi
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Re: taub auf einem ohr

#13

Beitrag von franzi »

Beim der ganzen Schauspielerrei könne die doch soviel machen damit man das hg nicht sieht. Und es gibt hin und wieder auch szenen wo man die hgs sehn darf. z.b letztens bein In aller Freundschaft, da wurde ganz bewusst das hg gezeigt.
Was bringt dir das wenn du probleme hast zuverstehn und dann kein hg trägst?
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Betzi
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Re: taub auf einem ohr

#14

Beitrag von Betzi »

Hallo Brünnet,
Ich kann dich gut verstehen,bin auch auf einem Ohr taub.
Als Kind u.Jugendlicher merkt man es kaum,dann wird das Leben mit einem Ohr anstrengend Kinder merken es nicht wenn man taub ist aber den Erwachsenen fällt das schon auf.Oder sie meinen wenn sie dich auf der tauben Seite ansprechen das du keine Lust hast mit ihnen zu reden u.s.w.das kennst du ja alles.
Dein Problem wird sein ,dass du in deinem Job sehr viele von allen Seiten redende Personen hast.Jetzt wird es für dich anstrengend du musst dich viel mehr (den ganzen Tag) konzentrieren daher du von einer Seite nichts verstehst,auch kein Richtungshören hast vor allem bei Hintergrundgeräuschen wirst du schon fast von den Lippen ablesen müssen.
Ich kann dich aber beruhigen :"Du schaffst das" ;)
Dein Problem ist, du willst nicht das man merkt das du einseitig taub bist,dass wird in ein paar Jahren nicht mehr so sein (kannst mir glauben )dann wirst sagen He Leute redets mal ein bisschen lauter ich versteh euch nicht (war in meinem Job auch so).Oder was ich dir Empfehlen würde wäre so ein kleines nettes Cros-Hörgerät.Probiere doch einige Cros-geräte aus du wirst sehen wie super es ist besser zu hören.Nicht einmal ich merke sie hinter den Ohren und habe erst seit zwei Wochen ein Cros-Probe Hörgerät (Will es am liebsten nicht mehr hergeben) Noch was, es gibt so tolle Haarschnitte,da könntest das größte Hörgerät haben es würde keiner merken. !!!
MfG :} Betzi
fast-foot
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Re: taub auf einem ohr

#15

Beitrag von fast-foot »

fast-foot hat geschrieben:Wenn Du wirklich auf dem einen Ohr taub bist, heisst das, dass dort (auch) eine mindestens leichtgradige Innenohrschwerhörigkeit vorliegt. Hörst Du gleichzeitig auf dem anderen Ohr normal, ist fraglich, ob Du von einem BAHA profitieren kannst, da der Schall via Schädelknochen auch auf das bessere Ohr geleitet und dann vor Allem von jenem wahr genommen wird (es gab hier ein Mal ein HNO, der postete, auch dann könne man von einem BAHA profitieren, allerdings hat er dies dann nicht begründet).
Jetzt ist es mit klar: Das wäre dann so etwas wie eine CROS-Versorgung über die Knochenleitung (beim Bertrachten eines anderen Threads hat es plötzlich "Klick" gemacht).

So viel ich weiss, ist die Soundqualität bei Knochenleitungshörgeräten im Vergleich zu Luftleitungshörgeräten nicht ganz so gut (eher etwas dumpf).

Gruss fast-foot
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Helena
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Re: taub auf einem ohr

#16

Beitrag von Helena »

Ich bin auch seit meinem 12. Lebensjahr einseitig taub (bin jetzt 38). Nach einer Woche Krankheit mit sehr hohem Fieber geneste ich mit einem pfeifenden rechten Ohr, das dann ertaubte. Vermutlich ist der Hörnerv irreparabel geschädigt, sagte man mir. Hörgeräte nützen also nichts, der Ton kommt auf dieser Seite nicht mehr im Gehirn an.
Ich habe gelernt, damit zu leben, man muss halt offen mit den Mitmenschen darüber reden, auch wenn sie es immer wieder vergessen. Und ich schone mein gesundes Ohr, ging und gehe nicht in Discos und wenn mal ein Konzert, dann nur mit Oropax.
Ich war vor ein paar Wochen in Abklärung für ein BAHA und konnte auch eines probetragen (www.swissear.ch). Es wird dabei nur mit Haarband auf die Haut gedrückt, aber einen Eindruck kann man schon mal gewinnen. Man hört wirklich wieder, was einem auf der "falschen" Seite auch nur zugeflüstert wird!
Dieser Arzt ist in der Schweiz der Experte dafür, er operiert das BAHA in 20 Minuten bei leichtem Dämmerschlaf. Es müssen dafür aber Haare abrasiert werden, ein kleines rundes Stück Haut wird auch haarlos bleiben. Das Gerät selber ist schon recht klein, dennoch aber sichtbar.
Krass ist, die Batterien halten gerademal 1 Woche...!

Ich habe mich noch nicht dafür entscheiden können. Mein Leidensdruck ist noch nicht gross genug und ich habe taillenlanges Haar und trage viele Frisuren, die das BAHA nicht verstecken würde. bis jetzt war meine Behinderung nicht sichtbar, nachher wäre sie es.

Am besten, Du gehst mal zu einem BAHA-Spezialisten und lässt Dich beraten.

Übrigens habe ich auf Facebook auch eine Gruppe (einseitig taub) gegründet und dort meine Erfahrungen auch geschildert.
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