Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

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Felicitia
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Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#1

Beitrag von Felicitia »

Hi Hier mal ein Link zum Bundestag^^

Es gibt eine Petition zur Anpassung der Festbeträge. Es wird gefordert, dass sich künftig die Festbeträge am Grad der Schwerhörigkeit orientieren sollen.

Bitte fleißig mitzeichnen ;)

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=10071
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info
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#2

Beitrag von info »

Ist das denn sinnvoll? Wer sagt, dass der "Grad der Schwerhörigkeit" proportional zum Bedarf des Einzelnen ist? Kommt es nicht auch auf den Typ der SH an, wie teuer es wird?
Felicitia
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#3

Beitrag von Felicitia »

ja, aber zum Beispiel kenne ich einige leichtgradig sh, die prima mit Kassengeräten auskommen, von den hochgradig sh, kenne ich persönlich niemanden, der damit auskommt und dann kommen ganz schnell 2500 € Zuzahlung und mehr auf einen zu. Ich finde das sollte sich schon ändern.
Aber der Typ müsste viellicht auch beachtet werden...
Damit kenne ich mich jetzt allerdings nicht so aus. Inwiefern unterscheiden sich denn ja nach Typ die Kosten fürs HG?
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Momo
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#4

Beitrag von Momo »

infostud hat geschrieben:Ist das denn sinnvoll? Wer sagt, dass der "Grad der Schwerhörigkeit" proportional zum Bedarf des Einzelnen ist? Kommt es nicht auch auf den Typ der SH an, wie teuer es wird?
Ja das sehe ich auch so. Es gibt sicher den einen oder anderen hochgradig sh, der wesentlich einfacher und kostengünstiger gut zu versorgen ist als ein weniger sh Mensch, der aber eine ungewöhnlcihe schwer zu versorgende Hörkurve hat. Daher finde ich das so nicht hilfreich... Nur so als Denkansatz.

Prinzipiell finde ich natürlich auch, dass die Erstattung der KK bei der Anschaffung von HGs am Bedarf orientiert sein sollten, sprich jeder sollte so versorgt werden wie er/ sie es braucht.

Gruß
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Edeltraud
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#5

Beitrag von Edeltraud »

also ich bin dafür das man es nicht vereinheitlicht.
es kann nicht nur danach gehen wie hoch jemand hörgeschädigt ist.
nehmen wir mal meinen nils. er hat eine beeinträchtigung von 50db, so und jetzt kommt das "aber", er hat eine gehörgangsatresie und eine ohrmuscheldysplasie auf beiden seiten (für alle die es nicht wissen; gehörgänge sind verschlossen und ohren fehlgebildet bzw. nicht ausgebildet) seine hörkurve ist ziehmlich konstant, daraus resultiert das er zwar alles hört aber viel leiser und ist aus diesem grund auf eine ganz spezielle versorgung angewiesen weil ein herkömmliches hg hier nicht eingesetzt werden kann.

deshalb schließe ich mich momo seiner meinung an.
lg
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Felicitia
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#6

Beitrag von Felicitia »

also, so um etwas wie Gehörgangsatresie und andere Spezialfälle geht es in der Petition nicht, so weit ich das verstanden habe. Es geht und "die stinknormale" HG Versorgung...

Und es ist eine Tatsache, dass leistungstärkere HG's nun mal teurer sind als schwache.
Es geht nicht um Luxus oder Eitelkeitserwägungen.
Es ist der KK auch nicht zuzumuten, jeden Luxus zu finanzieren (z.B. unsichtbare HG's, etc.)

aber es ist doch klar, dass leichtgradig sh weit weniger Kosten haben um gut zu hören können mit einen Hörgerät als hochgradig sh.

Jeder sollte optimal versorgt werden und im Einzelfall muss immer speziell entschieden werden, aber diese Petition umfasst meiner Meinung nach genau dass was jahrelang falsch gemacht worden ist.
Nämlich, das hochgradig sh mit 800 € Festbetrag abgespeist werden, die nie und nimmer ausreichen können.
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#7

Beitrag von Edeltraud »

iss richtig...nur wie gesagt...es kommt auch auf den einzelfall an.

wir wollten auch "nur" ein spezielles gerät, haben aber einen harten kampf wegen dieser speziellen versorgung hinter uns.

die gefahr die ich dabei sehe, ist, dass man wieder (gerade in unserem Fall) mit etwas "zusammengebasteltem" abgespeist wird das vorne und hinten nicht richtig funktioniert. und auch hier reicht ein festbetrag nicht aus, da die kosten weit höher liegen aber nichts mit klassifizierungen zu tun haben in richtung optik sondern hier geht es um eine gute, den umständen dienliche versorgung.

lg
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#8

Beitrag von Felicitia »

Wenn euch diese Petition nicht passt, macht doch selbst eine.
Irgendetwas muss getan werden. Wenn jeder immer nur jammert, aber nie etwas unternimmt, dann passiert auch niemals etwas.
Jetzt hat jemand den Mut zu dieser Petition gehabt und das finde ich toll. Der Gedanke dahinter ist besser als die jetzige Versorgung.
Wenn jemand hier einen noch besseren Vorschlag hat, bringe er/sie ihn bitte schnell beim Bundestag an, dann passiert vielleicht mal wirklich etwas.
Der Staat ist schließlich keine seltsame, kauzige Person, die irgendwo versteckt lebt und regiert, das sind wir alle und nur wir können Dinge ändern - das Volk.
Das nur zur Erinnerung...
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#9

Beitrag von Momo »

hallo felicitia
ich wollte dich jetzt nicht beleidigen oder so.
ich finde es auch gut, dass jemand sich die Zeit nimmt eine solche petition zu machen, denn irgendjemand muss immer vorreiter sein.
du hast die aber hier vorgestellt und ich habe meine meinung dazu geschrieben. und nein ich stimme dir nicht zu, dass hgs für hochgradig sh immer teurer sind als die für leicht oder mittelgradig sh, insbesondere dann wenn die hörkurve "speziell" ist! daher eben mein hinweis, dass jeder eine für seinen hörverlust angemessene versorgung von der KK finanziert bekommen sollte.
natürlich meine ich damit nicht diverse luxuszusätze und wenn jemand mit einem klassischen hdo (hinter dem ohr hg) aus medizinisch-technischer sicht genauso gut versorgt ist wie mit einer treueren ido (im Ohr hg)-lösung, dann ist klar dass die hdo lösung bezahlt wird und idoaufpreis "privatvergnügen" ist. ist aber eine ido lösung oder spezialanfertigung aus medizinischer oder technischer (audiologischer) sicht nötig. sollte auch die bezahlt werden.

Sprich ich plädiere für eine auf den jeweiligen höverlust angepasste ausreichende hg versorgung.

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
maryanne
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#10

Beitrag von maryanne »

Hallo Momo,
leider ist es so, dass in der Regel, HG für hochgradig Schwerhörige eben nicht zum Festbetrag angeboten werden.
Und über den Begriff "ausreichend" wird schon lange gestritten.
Was ich aber nicht stehen lassen kann, ist dein Begriff der "Luxuszusätze" - denn Luxus wäre eine Versorgung, die über das gesunde, gute Hören hinausginge. So etwas gibt es nicht, denn Hören ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht.
Auch eine IdO-Versorgung ist kein Luxus, denn nur diese Variante kann die Funktion der Ohrmuschel nutzen.
Ich stimmte dir dahingehend zu, dass Strasssteinchen, farbige Schalen usw. persönliche Vorlieben sind, die auch jeder selbst zahlen sollte.

Gruß
Maryanne
karasi
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#11

Beitrag von karasi »

Ich stimme Momo und Edeltraud zu. Da hat mal wieder jemand etwas verfasst und nicht weiter nachgedacht. Denn das was in diesem Schreiben steht klingt zunächst erstmal gut, was ist jedoch mit denjenigen, die spezielle Versorgungen benötigen? Beispiel Atresie - da ist jmd. einseitig mittelgradig SH. NAch einer OP hat er vielleicht nur noch 30 dB. Ist dann also nur noch leichtgradig SH. Und kann vielleicht trotzdem nicht gut hören und benötigt aufgrund der BEschaffenheit des Gehörganges immer noch ein BAHA. Und was ist dann mit diesen Menschen. Die haben es dann laut Beschluss nicht mehr nötig?

Ich bin grundsätzlich gegen diese Verallgemeinerungen. Diese Beschlüsse zielen meist darauf ab, dass irgendwo gespart werden soll oder das Geld anders verteilt werden soll.

Außerdem halte ich nichts davon, wenn man zwei Gruppen gegenüberstellt. Und das wird im letzten Abschnitt gemacht. Den an Taubheit grenzend SH werden die hochgradig SH gegenübergestellt. Wozu?

Außerdem steht dort, dass die Teilhabe am Arbeitsleben sicher gestellt sein muss. Die ist aber nicht nur mit HGs gewährleistet. Ich sehe darin eher auch die GEfahr, dass dann andere Hilfsmittel nicht mehr bewilligt werden. Denn schließlich wurde das HG ja nun schon bewilligt. Das reicht ja dann aus.
karasi
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#12

Beitrag von karasi »

maryanne hat geschrieben:
Was ich aber nicht stehen lassen kann, ist dein Begriff der "Luxuszusätze" - denn Luxus wäre eine Versorgung, die über das gesunde, gute Hören hinausginge. So etwas gibt es nicht, denn Hören ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht.
Auch eine IdO-Versorgung ist kein Luxus, denn nur diese Variante kann die Funktion der Ohrmuschel nutzen.
Momo hatte aber geschrieben, dass sie eine IdO VErsorgung dann für angebracht hält, wenn sie wirklich notwendig ist. Und dann sollte sie auch bewilligt werden!

Aber oftmals ist die IdO Versorgung doch auch von den Patienten gewollt, weil sie angeblich unauffälliger sei. Vor allem bei älteren Menschen. Und da sollte sie nur bewilligt werden, wenn medzinisch indiziert.
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#13

Beitrag von Felicitia »

Aber oftmals ist die IdO Versorgung doch auch von den Patienten gewollt, weil sie angeblich unauffälliger sei. Vor allem bei älteren Menschen. Und da sollte sie nur bewilligt werden, wenn medzinisch indiziert.
genau das meine ich...

@ karasi:
Wieso sollten andere Hilfsmittel nicht mehr bewilligt werden? Es geht doch nur um die HG Versorgung. Andere Hilfsmittel und Spezialfälle müssen doch sowieso gesondert entschieden werden!?

Und ich behaupte ja gar nicht, dass diese Petition das non plus ultra darstellt...
es ist aber schon bei weitem besser als es bisher ist.
Bisher sind nämlich sowohl Spezialfälle als auch individueller Bedarf völlig egal - Festbetrag und gut...
:help:
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#14

Beitrag von Momo »

karasi hat geschrieben:
maryanne hat geschrieben:
Was ich aber nicht stehen lassen kann, ist dein Begriff der "Luxuszusätze" - denn Luxus wäre eine Versorgung, die über das gesunde, gute Hören hinausginge. So etwas gibt es nicht, denn Hören ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht.
Auch eine IdO-Versorgung ist kein Luxus, denn nur diese Variante kann die Funktion der Ohrmuschel nutzen.
Momo hatte aber geschrieben, dass sie eine IdO VErsorgung dann für angebracht hält, wenn sie wirklich notwendig ist. Und dann sollte sie auch bewilligt werden!

Aber oftmals ist die IdO Versorgung doch auch von den Patienten gewollt, weil sie angeblich unauffälliger sei. Vor allem bei älteren Menschen. Und da sollte sie nur bewilligt werden, wenn medzinisch indiziert.
Danke Karasi. So hatte ich es gemeint!
Und das mit der Luxusversorgung kam nicht von mir...
Felicitia hat geschrieben: Es geht nicht um Luxus oder Eitelkeitserwägungen.
Es ist der KK auch nicht zuzumuten, jeden Luxus zu finanzieren (z.B. unsichtbare HG's, etc.)...
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#15

Beitrag von Momo »

Felicitia hat geschrieben:@ karasi:
Wieso sollten andere Hilfsmittel nicht mehr bewilligt werden? Es geht doch nur um die HG Versorgung. Andere Hilfsmittel und Spezialfälle müssen doch sowieso gesondert entschieden werden!?
gemeint ist (glaube ich), dass wenn jetzt mehr geld für teurere hgzuzahlungen ausgegeben wird, werden die kk irgendwo anders einsparen. dann bekommt ein atresiepatient vielleicht nach einer op eben kein baha mehr bezahlt, weil es für einen "nur" noch leichtgradigen menschen zu teuer ist. oder aber ein mittelgradig sh mit einer besinders schwieirg einzustellenden sh bekommt eben das notwenige hg nicht mehr bezahlt, denn er ist ja nur mittelgradig sh. oder aber es heißt eben das hg sei ja nun "dem hörverlust angemessen" da ja der höhergradig sh mensch einen höheren festbetrag bekommen hat und daher werden zusatzgeräte wie z.b. fm (als luxus) abgelehnt usw.
oder aber im schlimmsten fall kommt noch jemand auf die idee (denn geld ist ja knapp) statt höhere beträge für hochgradig sh eher das geld für geringradig sh noch zu kürzen, denn dann wäre es ja auch gestaffelt nach hörverlust....

nochmal: ich finde es gut, dass die sh mal aufstehen und sich für ihre rechte einsetzen, aber ich denke mit "mehr geld für hgs bei hochgradiger sh" ist es eben nicht getan. jeder muss ein hg bekommen, dass seinem hörverlust entspricht und eben diesen so gut wie medizinisch und technisch möglich ausgleichen kann. und das ist eben von mehr als der reinen höhe des hörverlusts abhängig!

gruß
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maryanne
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#16

Beitrag von maryanne »

Ob sich tatsächlich ältere Menschen eher für die idO-Versorgung entscheiden, müsste überprüft werden, so einfach kann man das nicht behaupten. Es ist einfach nicht richtig, dass rein kosmetische Gründe dafür ausschlaggebend sind, sondern das Hörergebnis. Der Mensch ist aus guten Gründen mit Ohrmuscheln ausgestattet.
So sind es denn die audiologischen Gründe, die für eine idO-Versorgung sprechen. Diese als Luxus-Versorgung zu bezeichnen ist einfach nicht zutreffend.
Bedauerlich finde ich, dass hier die Tendenz besteht, unterschiedliche Schwerhörigkeitsgrade und -formen "gegeneinander auszuspielen". Fakt ist, dass jede Hörschädigung von der KK möglichst weitgehend auszugleichen ist.
Es gab mal eine Zeit, zu der alle Hörgeräten von der GKV vollständig bezahlt wurden.
Eine Staffelung der Festbeträge nach SH-Grad ist im Kommen. Andererseits gibt es ja bereits das Gerichtsurteil, dass die KK die Kosten voll übernehmen müssen, wenn ein bestimmtes HG dasjenige ist, das den Hörverlust möglichst weitgehend zu kompensieren in der Lage ist.
Man sollte bitte bedenken, das die Hörgeschädigten nicht zu den großen Abnehmern der KK gehören und auf der anderen Seite, dass Hörgeschädigte nur dann ihren Beitrag zum Gemeinwesen (Steuern, Versicherungsleistungen usw.) leisten können, wenn sie bestmöglich versorgt sind. Das gilt sowohl für die schulische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, als auch für Erwachsene im Beruf bzw. in der Familienarbeit.

Gruß
Maryanne
karasi
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#17

Beitrag von karasi »

maryanne hat geschrieben:
Bedauerlich finde ich, dass hier die Tendenz besteht, unterschiedliche Schwerhörigkeitsgrade und -formen "gegeneinander auszuspielen".
Maryanne, wo siehst Du bitte diese Tendenz? Ich sehe sie nicht.

IdO-Geräte werden oft gern auch genutzt, um die Hörschädigung zu verstecken. Das das nicht alle Betroffenen machen, hat hier niemand gesagt, aber es gibt genügend Leute, die ein IdO bevorzugen, weil es einfach "unsichtbarer" ist. Was gibt's denn da zu diskutieren? Verstehe ich nicht. Keiner hat geschrieben, dass alle IdO-Geräte nur der Schönheit dienen!

Ich verstehe auch nicht Deinen letzten Absatz. Ich denke kaum, dass hier irgendwer im Forum nicht kapiert, dass Hörgeschädigte ausreichend versorgt werden sollen. Das bestreitet doch niemand.
Momo
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#18

Beitrag von Momo »

hallo maryanne und alle anderen,

ich denke im prinzip wollen wir doch alle das gleiche: eine finanzierung von hörgeräten, die dem entsprechenden hörverlust angepasst sind und diesen so gut es geht ausgleichen, durch die kk und beihilfen.

mir stieß eben bei der petition auf, dass eben "spezialfälle" überhaupt nicht berücksichtigt werden, auch wenn sie vielleicht selten sind. ich bin immer noch der meinung dass allein an dem grad des hv nicht festgemacht werden kann oder sollte, dass dieser personenkreis mehr geld für hgs bekommt während dann vielleicht weniger hochgradig sh leute mit schwierig zu versorgenden hörkurven die a..karte ziehen.

deinen satz "dass Hörgeschädigte nur dann ihren Beitrag zum Gemeinwesen (Steuern, Versicherungsleistungen usw.) leisten können, wenn sie bestmöglich versorgt sind. Das gilt sowohl für die schulische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, als auch für Erwachsene im Beruf bzw. in der Familienarbeit." stimme ich voll und ganz zu und zwar unabhängig vom grad der sh.

und dann schreibst du: "Bedauerlich finde ich, dass hier die Tendenz besteht, unterschiedliche Schwerhörigkeitsgrade und -formen "gegeneinander auszuspielen". Fakt ist, dass jede Hörschädigung von der möglichst weitgehend auszugleichen ist. " Genau das wollte ich mit meinen Einwänden ausdrücken, dass jeder schwerhörige mensch das recht auf eine seinem hörverlust/ seiner hörkurve und seinen persönlichen bedürfnissen entsprechende versorgung bekommen muss.

außerdem streite ich auch gar nicht ab, dass eine IDO versorgung nicht sinnvoll sein kann. aber oft liest man in diversen foren, dass der eigentliche grund für eine IDO versorgung doich eher der ist, dass es unaufälliger ist. und dass z.b. bei kindern eine ido versorgung nicht sehr sinnvoll ist, da das ohr noch wächst wird auch keiner bestreiten. auf der anderen seite gibt es aber sicher auch da im einen oder anderen fall einen (medizinisch nachvollziehbaren) grund für eine ido versorgung. ich denke das muss dann eben bei der anpassung dokumnetiert und erläutert werden.

grüße
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#19

Beitrag von Momo »

ABBC3_OFFTOPIC
wenn hier grade der sh gegeneinander ausgespeilt werden dann in der petition selbst "...Die Kostenübernahme im Rahmen der Festbetragsregelung soll grundsätzlich für leichte bis mittelgradige Schwerhörigkeiten gelten. Bei Menschen mit hochgradiger Schwerhörigkeit soll davon abgewichen werden,"
und da stört mich z.b. das "grundsätzlich", denn das bedeutet dass leichtgradig oder mittelgradig sh unabhängig von der art der sh nur der (weniger) festbetrag zustehen soll, unabhängig davon wie schwierig und teuer die versorgung ist. das wird zwar später mehr oder weniger realtiviert, aber trotzdem finde ich eine bestimmte gruppe auszuschließen bei einer solchen petition schon schade, denn auch weniger hochgradig, mittelgradig aber auch leichtgradig sh können in ihrem (berufs)leben stark eingeschränkt sein und brauchen ggf. auch eine teurere versorgung, aber die werden quasi ausgeschlossen. sollten nicht alle irgendwie zusammenhalten?
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#20

Beitrag von karasi »

Beispiel: Wo finden wir in der Petition den Beschäftigten wieder, der vielleicht sein HG benötigt, aber nur leicht SH ist? ODer wo finden wir den nur noch leicht schwerhörigen Patienten wieder, der nach einer Öffnung des Gehörgangs weiterhin nur ein KL-HG tragen kann? Wo finden wir denn den Da gibt es doch so viele Beispiele.
Es geht doch nicht um Auspielen von verschiedenen Gruppen, sondern schlichtweg darum, dass es doch immer eine Masche der Politik ist, dass Menschen in Kategorien gepackt werden, man dann denkt, dass damit alles in Ordnung sei. Und nein, wenn man diese Einteilung bei der Versorgung nur an dB Zahlen fest macht, dann bleiben da hundertausende Menschen auf der Strecke. Dann wird nämlich genau mit diesem GEsetzt immer wieder argumnetiert. "Wir können ihnen nicht mehr geben, da doch laut Gesetzt ect..." Das ist doch das große Problem. Da soll wieder eine Petition suggerieren, dass alles besser wird. Das hatten wir doch schonmal...siehe Pflegeversicherung etc. Und am Ende bekommt dann keiner mehr.
Edeltraud
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#21

Beitrag von Edeltraud »

ja momo und genau das ist der punkt.
"spezialfälle" das ist das stichwort. ich weiß nicht warum sich felicia so angegriffen fühlt.
ich finde es ja gut wenn sich jemand dieser sache annimmt, nur sollte er doch bitte vorher einmal überprüfen wie genau diese petition formuliert werden müsste um genau diese fälle die aus dem rahmen fallen auch geregelt werden.
wir sprechen da ja alle aus erfahrung. ich jedenfalls. auch mir wurde damals von der kk geantwortet "ja aber wir zahlen nur den normalen satz". und genau das ist doch unsere sorge, dass spezielle fälle auch speziell versorgt werden müssen und diese dann auch bezahlt werden.

ich sehe nämlich genau wie die anderen die gefahr das nur wieder einsparungen anstehen die aber mal hübsch verpackt werden damit alle der meinung sind es ist nur zum vorteil.
verschaukelt werden wir sowieso von unserer regierung da könnte ich 1000 beispiele nennen aus dem täglichen bereichen.

also nochmal.....grundsätzlich ist es gut wenn sich jemand gedanken macht, nur muss man das besser vorbereiten. vielleicht wäre es ja mal ein ansatz hier mit betroffenen so etwas auszuarbeiten damit der schuss nicht nach hinten los geht.

lg
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Re: Petition beim Bundestag Festbetragsanpassung HG's

#22

Beitrag von Felicitia »

ich weiß nicht warum sich felicia so angegriffen fühlt.
Oh, so sollte das nicht rüberkommen, entschuldigt.
Ich fühle mich nämlich ganz und gar nicht angegriffen, von keinem einzigen von euch. ;)
Ich war bloß so begeistert, dass ich diese Seite mit den Petitionen gefunden hatte. Ich wusste überhaupt nicht dass es so was gibt...
Man kann endlich mal mitreden..
Solche Probleme mit Spezialfällen hatte ich bislang noch nicht.
Zwar waren auch schon mal speziellere Probleme in unsrer Familie dabei, aber wenn etwas abgelehnt wurde konnten die Kassen meist in einem persönlichen Gespräch überzeugt werden. Ich dachte nicht dass derartige Probleme eine Rolle spielen würden...
Na ja und was die Staffelung von Festbeträgen angeht ist das wohl einfach Ansichtssache ob das nun gut ist oder nicht, sich deshalb angegriffen zu fühlen wäre Quatsch. ;)
Vielleicht hab ich etwas zu engagiert geschrieben, sry.

Grüße,

Felicitia
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