CI für leichtgradig Schwerhörige?

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brink

CI für leichtgradig Schwerhörige?

#1

Beitrag von brink »

CI wird immer verbessert.
Und ich lese hier, wie manch eine sehr gut mit CI zurechtkommt und sogar alles versteht, was im Fernseher gesprochen wird, was leichtgradig Schwerhörige es nicht immer können, trotz Hörgeräte.

Daher glaube ich, dass es nicht mehr lange dauern wird, dann werden auch mittel- und leichtgradige Schwerhörige operiert. Da denkt man gleich an Omas und Opas, alle tragen CIs. Ist das realistisch? Werden die Krankenkassen nicht zusammenbrechen? Und damit gerade das nicht passiert, streichen sie CIs als Hilfsmittel raus? D.h. nur wer sich leisten kann, kann sich ein CI kaufen. Ebenso wie es bei Brillen vor ein paar Jahren stattgefunden hat.

Was meint Ihr dazu?
rhae
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Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#2

Beitrag von rhae »

Ich halte das für blanken Unsinn. Niemand kann den Erfolg eines CIs garantieren und so wird auch niemand bei leichtgradigen Hörschädigungen ein CI empfehlen. Vielleicht ist das in 150 Jahren anders ...

Viele Grüße Ralph
Big_mac_the_crack

Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#3

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Schließé mich rhae an.

Das Hören mit einen CI ist etwas ganz anderes als das hören so wie du/ich es kennen. Es macht wirklich keinen Sinn jemand mit einen leichten oder mittelgradigen HV zu versorgen...
Gudrun
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Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#4

Beitrag von Gudrun »

Jede vernünftige CI-Klinik lehnt eine CI-OP bei leicht- und mittelgradiger Schwerhörigkeit ab. Nicht umsonst gibt es eine CI-Voruntersuchung.
brink

Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#5

Beitrag von brink »

Ich meine nicht heute, sondern in Zukunft.

@rhae
Warum in 150 Jahren? Die CI-Technologie hat sich in den letzten 20 Jahren enorm verändert und sich sehr stark verbessert. Die Grenze des Hörverlustes hat sich nach oben verschoben und wird sich weiter nach oben verschieben. Früher wurden nur Gehörlose operiert, jetzt auch hochgradig Schwerhörige.
Daher halte ich es nicht für blanken Unsinn, wenn man sich die Entwicklung ansieht.

Bin mal gespannt, wie sie in 20 Jahren aussieht. Ich habe keine Ahnung von dem Technik des CIs.
rhae
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Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#6

Beitrag von rhae »

Naja 20 Jahre halte ich noch zu kurz gegriffen. Aber wie es in 350 Jahren aussehen wird kann ich Dir schon sagen, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Personen_i ... di_LaForge
Und dabei wurde hier nur die Technik weiterentwickelt, Gen- oder Stammzellenforschung oder sowas wie hier: http://www.n-tv.de/1051104.html (der Axolotl) noch gar nicht berücksichtigt ;)

Viele Grüße Ralph
Gudrun
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Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#7

Beitrag von Gudrun »

Na, auszuschließen ist es nicht. Aber solange Hörgeräte eine leichtgradige Schwerhörigkeit ausgleichen können, wird es nicht so viele OPs geben. Zudem gibt es bereits implantierbare Hörgeräte für mittel- bis hochgradige Schwerhörigkeiten. Brink, was ist das Anliegen deiner Frage? Hast du Angst davor, dass leichtgradig Schwerhörige eines Tages operiert werden?
Maike
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Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#8

Beitrag von Maike »

rhae hat geschrieben:Naja 20 Jahre halte ich noch zu kurz gegriffen. Aber wie es in 350 Jahren aussehen wird kann ich Dir schon sagen, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Personen_i ... di_LaForge
Und dabei wurde hier nur die Technik weiterentwickelt, Gen- oder Stammzellenforschung oder sowas wie hier: http://www.n-tv.de/1051104.html (der Axolotl) noch gar nicht berücksichtigt ;)

Viele Grüße Ralph
Echt köstlich - 100 zu Null für Dich! :lol:
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
fast-foot
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17

Re: CI für leichtgradig Schwerhörige?

#9

Beitrag von fast-foot »

Hallo brink,

Zitat von Big mac the crack:
Das Hören mit einem Cochlear Implantat, kurz CI ist etwas ganz anderes als das hören so wie du/ich es kennen. Es macht wirklich keinen Sinn jemand mit einen leichten oder mittelgradigen HV zu versorgen...
...und noch weniger Sinn macht es, Normalhörende präventiv mit CI zu versorgen.

Spass beiseite. Im Tierversuch ist es ja bereits geglückt, die Haarzellen von ertaubten Ohren nachwachsen zu lassen. Die Hörfähigkeit lag nachher bei 80% (ich hoffe, dass die Forscher für die Ermittlung dieser Zahl im Interesse ihrer eigenen Glaubwürdigkeit nicht einen Sprachtest verwendet haben). In etwa einem Jahrzehnt soll das Verfahren am Menschen getestet werden können.
Ebenfalls im Tierversuch funktioniert ein CI, bei dem 64 Elektroden direkt den Hörnerv stimulieren (die heutigen CIs haben maximal etwas über 20 Elektroden, die einen Abstand von etwa 2mm zum Hörnerv aufweisen).
An der Uni Zürich wird an einem mathematischen Modell gearbeitet, dass die äusserst komplizierten Verstärkungs- uns Abschwächmechanismen der äusseren Haarzellen simuliert. Die Anwendung dieses Modells macht erst Sinn, wenn der Hörnerv präziser stimuliert werden kann, also z. B. die oben erwähnten Elektroden verwendet werden können.
Das ist im Moment der Stand der Dinge zumindest so, wie ich ihn mitbekommen habe.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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