Übungen für unseren Kleinen

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Seppl07
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Übungen für unseren Kleinen

#1

Beitrag von Seppl07 »

Hallo alle zusammen,

Unser Kleiner hat seit 1Woche seine Hörgeräte und wir haben den Eindruck das er super damit zurecht kommt. Er lacht und ist total fröhlich. War er zwar schon immer doch wir empfinden das er sich jetzt mehr freut wenn er sie an hat.
Wir haben das Gefühl das er aber uns gerne mehr mitteilen will als er kann. (er weint sehr schnell und ist immer bockig wenn wir ihm das falsche geben oder anbieten und er etwas anderes haben will als wir denken) Wir kennen unseren Kleinen zwar sehr gut aber ab und an wissen wir nicht sofort was er eigentlich möchte.
Haben jetzt den Antrag auf Frühförderung gestellt damit wir mit ihm die Lautsprache üben können hat aber jemand vielleicht ein paar Tipps für uns wie wir schon jetzt mit ihm üben können?? Er ist jetzt fast 16Monate. Wir versuchen ihm alles zu erklären und zeigen ihm auch immer alles und achten auf deutliche Aussprache unserseits und machen viel über Mimik im Gesicht. ich denk mal bis der Antrag durch ist dauert es noch eine Tage (Bürokratie!!! :help: )
Danke schon im Voraus für eure Antworten.

Liebe Grüße Claudi und Familie, wir wünschen allen ein schönes Wochenende und einen schönen Kindertag für eure Mäuse..
♥Seppl♥ *07 -beidseitig hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit
max-mama
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Re: Übungen für unseren Kleinen

#2

Beitrag von max-mama »

Hallo,
ich habe deine Frage eben gelesen.Unserer kleiner Max hat auch eine hochgradige Schwerhörigkeit.Er ist nun 20 Monate alt und hat seit gestern seine Hörgeräte (er läßt sie auch anstandslos im Ohr OH WUNDER hoffentlich bleibt es so).
Für mich war es ein so großer Schock und meine ach so heile Welt ist total zusammengebrochen es tut auch immer noch Wahnsinnig weh und ich wollte dann auch sofort alles fördern und noch besser mit Ihm spielen.
Habe dann auch bei der Frühförderung einen Vortermin erhalten im Gespräch hat mir die Pädagogin versichert das es für Max erstmal wichtig ist zu hören und das man mit Ihm langsam spricht und deutlich so wie Ihm Tiergeräusche etc.erklärt und mit Ihm zu Geräuschquelle hin läuft.
Ich habe mir dann auch noch ein Buch gekauft " Hörgeschädigt Kinder spielerisch fördern ) und da steht auch erstmal das oben genannte drin.
Ich halte mir jetzt immer vor Augen das Max Gehöralter vielleicht das einem Baby´s gleicht und das er noch keine Analysen und große Gesprächsrunden benötigt.Ich merke bei Max auch das er heute Mittag schon um 10.00 Uhr völlig ermüdet war und ich habe dann mit Ihm Kugelbahn gespielt.
Für mich ist die Angst irgendetwas zu verpassen auch da und ich denke immer du mußt mehr tun aber ich glaube die Hörgeräte sind im Moment erstmal das allerwichtigste für unsere Kleinen und ganz viel Liebe und Verständnis.
HOFFENTLICH !!!
Ich spiele und singe schon immer super viel mit Max gehe zum schwimmen und zum Kinderturnen nun achte ich vermehrt auch kurze Sätze und klare Worte.
Spricht euer Kleiner den etwas unserer Max hat Mama , LL (Ball), ARM und tom gesprochen nun wiederholt ich alles nochmal wenn er ein Wort sagt.
Ich war daher von dem grad der Schwerhörigkeit sehr überrascht.
Da wir erst seit 2 Wochen von der Diagnose wissen kann ich dir keine Fachtips geben ich hoffe aber das ich dir ein wenig helfen konnte?
LG Alexandra

mit Max 10/2006 hochgradig Schwerhörig Med El CI rechts seit Mai 09
FinnsMama
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Re: Übungen für unseren Kleinen

#3

Beitrag von FinnsMama »

Also ich weiß nicht genau, wie das bei schwerhörigen Kindern und so gehandhabt werden sollte, damit kenne ich mich nicht aus, aber generell zum Erstspracherwerb kann ich euch sagen, dass es nicht super sinnvoll ist eine überkorrekte und ultragenaue Aussprache zu verwenden. Denn Kinder hören überall wo sie sind, das Deutsch, was wir sprechen und dazu gehören eben verschluckte Endungen (-e, -en etc) und abgebrochene Sätze - eben gesprochenes Deutsch.
Man sollte diese auf keinen Fall besonders betonen, weil zur Prosodie der deutschen Sprache gehört, dass diese nicht prominent ausgesprochen werden und wenn ihr jetzt eine super genaue Aussprache und Überbetonung anwendet, dann werden eure Kleinen diese übernehmen und nicht in die deutsche Prosodie finden.

Zum Thema Wiederholungen und so kann ich nur sagen, es gibt diese These der "positive correctness". Das meint, wenn eure Kinder etwas "falsch" sagen, nicht sagen: nein, das muss aber so und so heissen, sondern bejahend etwas darauf erwidern und in der Erwiderung die "richtige" Anwendung der Regel verwenden. Das ist natürlich dann von Interesse, wenn die Kinder schon sprechen.

Generell würde ich sagen, dass Reime und Lieder super sind, um die Kinder zu fördern. Spiele und Bücher sind genauso super. Damit kann man doch nichts falsch machen. Aber überstürzt nichts damit, dass ihr jetzt gaaaanz viel nachholen wollt. Lasst es langsam angehen und lasst euren Kindern Zeit, erstmal das Hören zu "lernen".
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
max-mama
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Re: Übungen für unseren Kleinen

#4

Beitrag von max-mama »

Hallo Janina , ich denke auch das es mit dem Hören lernen noch Zeit braucht wann habt Ihr bei Finn gemerkt das er anfangen möchte zu reden und wie gut hört er jetzt mir seinen Hörgeräten?
Habt ihr auch mit Gebärdensprache begonnen? Max hört ohne seine Hgs nur alles ab 85db, die Hörgeräte sind erstmal bei den tiefen Tönen bei 40db bzw . 60db eingestellt wurden.(Oder wie schreibt man das?) Mir kam das immer noch niedrig vor ist das bei Finn auch so gewesen?
lg Alexandra
mit Max 10/2006 hochgradig Schwerhörig Med El CI rechts seit Mai 09
Karin
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Re: Übungen für unseren Kleinen

#5

Beitrag von Karin »

Liebe Alexandra, es wird immer erst mal langsam und nicht so heftig laut eingestellt , sonst ermüdet er schnell und die Geräusche können ihn am Anfang auch belasten.

Mit der Zeit können die Lautsärken hochgedreht werden.
Viele Grüße
Karin
Zuletzt geändert von Karin am 12. Jun 2008, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
andrea2002

Re: Übungen für unseren Kleinen

#6

Beitrag von andrea2002 »

Es wird auch nicht bis auf Null dB verstärkt. Bei leichtgradigen versucht man auf 15 dB zu kommen, bei mittellgradigen auf 25 dB und bei hochgradigen auf 35 dB. Das gelingt aber gerade im Hochtonbereich oftmals nicht.

Gruß
andrea
FinnsMama
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Re: Übungen für unseren Kleinen

#7

Beitrag von FinnsMama »

Bei Finn hab ich mir das erste mal so richtig dolle Gedanken gemacht, als er kurz vor seinem zweiten Geburtstag war. Vorher haben immer alle zu mir gesagt, dass das dauern kann, manche reden erst mit 3 und und und...na mit 2 hat er dann Paukenröhrchen bekommen und danach auch super angefangen zu sprechen. Da war von Schwerhörigkeit noch keine Rede. Das haben wir erst Anfang dieses Jahres erfahren. Also mit knapp 4. Aber durch Logopädie und auch durch uns hat Finn super in die Sprache gefunden.

Nein, Gebärden haben wir nicht angefangen und werden wir auch nicht. Er hört super und spricht super. Laut Arzt ist er knapp altersgemäss entwickelt und seit er die HG hat, wirds immer besser und immer mehr und ich denke, Gebärden sind im Moment nicht nötig. Aber scheinbar hört er auch besser als dein Sohn.

Am Anfang stellen die Akustiker die HG langsam erst ein. Erst leise und dann immer lauter, so dass die Kleinen sich daran gewöhnen können. Das ist total normal und ich denke, auch das beste für die Kleinen. Mach dir nicht zu viele Sorgen, er ist doch auch noch recht jung. Mit 16 Monaten fangen andere Kinder auch erst an zu sprechen. Lass ihm ein wenig Zeit und gesteh ihm zu, dass er ein wenig später ist. Gebärden können auch super unterstützen, aber wie gesagt, damit kenne ich mich nicht so aus. Da gibt es aber andere hier im Forum.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
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