"Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Kimberley, ich schicke dir eine PN. Ich glaube, dass wir aneinander vorbeireden. Ich habe jedenfalls kein Interesse an einem Streit, das kostet uns beiden nur Energie.
-
- Beiträge: 478
- Registriert: 31. Jan 2007, 20:45
- 18
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo
mir war im Film aufgefallen, dass die Familie so ein Stück in der Spannung stand - Gebärde können die Eltern nicht so gut anbieten und die Lautsprache ist vom Hören her schwierig.
Ich hatte den Eindruck, dass Mädchen nutzt die Gebärden für sich zur Unterstützung ist aber von ihrer Person (viel. durch das Umfeld?) lautsprachlich orientiert. Und ich finde es toll, wenn die Gebärden eine Verständigungshilfe sind. Erstaunt war ich, wie gut das Mädchen während der Logo die Sachen nachgesprochen hat - denn da hängt es bei unserem Sohn sehr ... er hat "seine" Sprache und mit 6 kommt man da eben nicht mehr so leicht weg... Obwohl er inzwischen total gute Fortschritte macht, aber manches sitzt leider schon so fest ...
Ich kenneCI Kinder die sprechen deutlicher als unser Sohn aber die Sprache fällt ihnen schwerer. Ein Kind lernt nun "verbotenerweise" Gebärdensprache auf dem Schulhof und ich habe den Eindruck wenn er Gebärden nutzt spricht er flüssiger ... Das bewegt mich sehr, denn mit dem Kind wird immer wieder geschimpft (SChule + Eltern) Ich habe bei diesem Jungen den Eindruck seine "Muttersprache" ist eine Kombination aus Beidem - und irgendwie hat der Film mir den Eindruck auch von dem Mädchen vermittelt ... das hat mich nachdenklich gemacht denn auch bei unserem Sohn beobachte ich diese Tendenz und das wird meine Gedanken auch noch nicht so leicht wieder freigeben ...
eine gute Nacht euch allen
mir war im Film aufgefallen, dass die Familie so ein Stück in der Spannung stand - Gebärde können die Eltern nicht so gut anbieten und die Lautsprache ist vom Hören her schwierig.
Ich hatte den Eindruck, dass Mädchen nutzt die Gebärden für sich zur Unterstützung ist aber von ihrer Person (viel. durch das Umfeld?) lautsprachlich orientiert. Und ich finde es toll, wenn die Gebärden eine Verständigungshilfe sind. Erstaunt war ich, wie gut das Mädchen während der Logo die Sachen nachgesprochen hat - denn da hängt es bei unserem Sohn sehr ... er hat "seine" Sprache und mit 6 kommt man da eben nicht mehr so leicht weg... Obwohl er inzwischen total gute Fortschritte macht, aber manches sitzt leider schon so fest ...
Ich kenne
eine gute Nacht euch allen
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo,
schade wenn Eltern / Schule schimpfen, vor allen Dingen Letztere müsste es besser wissen. Wenn Ein Kind von sich aus Gebärden verwendet wäre es wohl das Mindeste, das ihnm keine Steine in den Weg gelegt werden.
PetraAnnett, was meinst Du damit, dass einige Kinder deutlich sprächen, aber Sprache schwer fällt. Meinst Du damit, dass die Kinder zwar nachsprechen können aber selbst keine Sprache von sich aus produzieren? (Papageienart?)
Ich finde es so schade, dass sh Kindern, bei denen sich Kommunikationsschwierigkeiten abzeichnen oder die weit zurück sind, nicht eine totale Kommunikation anbietet. Wenn die Eltern das nicht leisten können (eine Fremdsprache lernt sich nicht so nebenbei), dann muss es wenigstens im KiGa entsprechende Angebote geben. Wieviele Talente wurden wohl verschüttet, indem man Kidner sprachlos aufwachsen lassen hat?
Umgekehrt denke ich natürlich auch, dass jedem an Taubheit grenzendes sh und gl Kind, das keine übergroßen mediziische Risiken aufweist, eine Chance auf Hören verdient. Das Kind kommt nun mal leichter durch die Welt (ganz besonders in Ausbildung und Beruf) wenn es lautsprachlich kommunizieren kann.
Die Gebärdensprache muss her, wenn sich Lautsprache nicht schnell genug und gut genug entwickelt, um dem Kind die Möglichkeit zu geben entspannt zu kommunizieren und altersgerechtes geistiges Futter zu erhalten. Die Lautsprache nicht nur zu sprechen sondern auch möglichst stressfrei zu verstehen, kann man immer und überall gebrauchen.
Ich vermisse auch immer noch den Beweis, dass GS den Lautspracherwerb verhindert. Das ist schon seit Generationen das Totschlagargument, mit dem einigen die Damen und Herren Pädagogen und Ärzte, Kindern, die sich lautsprachlich nicht altersgerecht entwickelt haben, die Chance auf eine gesunde Entwicklung nehmen. Insbesondere bei Ärzten frage ich mich, woher die ihre Weisheit nehmen, die sollen m.E. die Kinder diagnostizieren, dieHG -Anpassung kontrollieren, die CIs einoperieren, sich aber nicht mit unqualifizierten Äußerungen in die Erziehung einmischen.
Die Folgen von unzureichender Bildung stark Hörgeschädigter meiner Generation habe ich schon mehrfach erlebt. Das waren Alles liebe und nette Menschen, aber die fehlende Bildung machte es schwer, geeignete Gesprächsthemen zu finden. (obwohl unter hörende gibt es auch eine MEnge Dumpfbacken abe rin diesen Fällen schiebe ich es der Einfachkeit halber mal daran, dass die Leute schlecht gebildet waren, weil sie mangels Sprache viermal so lange wie ein durchschnittlich begabter Hörender brauchen, um einen bestimmten Sachverhalt zu verstehen.
Gruß
Andrea
schade wenn Eltern / Schule schimpfen, vor allen Dingen Letztere müsste es besser wissen. Wenn Ein Kind von sich aus Gebärden verwendet wäre es wohl das Mindeste, das ihnm keine Steine in den Weg gelegt werden.
PetraAnnett, was meinst Du damit, dass einige Kinder deutlich sprächen, aber Sprache schwer fällt. Meinst Du damit, dass die Kinder zwar nachsprechen können aber selbst keine Sprache von sich aus produzieren? (Papageienart?)
Ich finde es so schade, dass sh Kindern, bei denen sich Kommunikationsschwierigkeiten abzeichnen oder die weit zurück sind, nicht eine totale Kommunikation anbietet. Wenn die Eltern das nicht leisten können (eine Fremdsprache lernt sich nicht so nebenbei), dann muss es wenigstens im KiGa entsprechende Angebote geben. Wieviele Talente wurden wohl verschüttet, indem man Kidner sprachlos aufwachsen lassen hat?
Umgekehrt denke ich natürlich auch, dass jedem an Taubheit grenzendes sh und gl Kind, das keine übergroßen mediziische Risiken aufweist, eine Chance auf Hören verdient. Das Kind kommt nun mal leichter durch die Welt (ganz besonders in Ausbildung und Beruf) wenn es lautsprachlich kommunizieren kann.
Die Gebärdensprache muss her, wenn sich Lautsprache nicht schnell genug und gut genug entwickelt, um dem Kind die Möglichkeit zu geben entspannt zu kommunizieren und altersgerechtes geistiges Futter zu erhalten. Die Lautsprache nicht nur zu sprechen sondern auch möglichst stressfrei zu verstehen, kann man immer und überall gebrauchen.
Ich vermisse auch immer noch den Beweis, dass GS den Lautspracherwerb verhindert. Das ist schon seit Generationen das Totschlagargument, mit dem einigen die Damen und Herren Pädagogen und Ärzte, Kindern, die sich lautsprachlich nicht altersgerecht entwickelt haben, die Chance auf eine gesunde Entwicklung nehmen. Insbesondere bei Ärzten frage ich mich, woher die ihre Weisheit nehmen, die sollen m.E. die Kinder diagnostizieren, die
Die Folgen von unzureichender Bildung stark Hörgeschädigter meiner Generation habe ich schon mehrfach erlebt. Das waren Alles liebe und nette Menschen, aber die fehlende Bildung machte es schwer, geeignete Gesprächsthemen zu finden. (obwohl unter hörende gibt es auch eine MEnge Dumpfbacken abe rin diesen Fällen schiebe ich es der Einfachkeit halber mal daran, dass die Leute schlecht gebildet waren, weil sie mangels Sprache viermal so lange wie ein durchschnittlich begabter Hörender brauchen, um einen bestimmten Sachverhalt zu verstehen.
Gruß
Andrea
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo Andreaandrea2002 hat geschrieben: Die Folgen von unzureichender Bildung stark Hörgeschädigter meiner Generation habe ich schon mehrfach erlebt. Das waren Alles liebe und nette Menschen, aber die fehlende Bildung machte es schwer, geeignete Gesprächsthemen zu finden. (obwohl unter hörende gibt es auch eine MEnge Dumpfbacken abe rin diesen Fällen schiebe ich es der Einfachkeit halber mal daran, dass die Leute schlecht gebildet waren, weil sie mangels Sprache viermal so lange wie ein durchschnittlich begabter Hörender brauchen, um einen bestimmten Sachverhalt zu verstehen.
Diese Thema interessiert mich auch sehr.
Meinst Du sie brauchen länger zum Verstehen, weil einfach das VERSTEHEN länger dauert, oder aber weil das Gehirn einfach allgemein langsamer arbeitet, weil es in der Kindheit nicht ausreichend "geistiges Futter" (hast Du nett formuliert) bekommen hat?
Da Mirko ja doch 1,5 -2 Jahre in seiner Sprachentwicklung hinterher ist, frage ich mich oft ob sich so altergemäß Gedanken machen kann über komplexere Themen. Ich meine damit, wenn ich manchmal seine Kiga-Kollegen reden höre, denke ich mir, dass kann Mirko nicht artikulieren, kann er es denken? Mir fällt jetzt natürlich kein Bsp ein. Aber es betrifft sowohl Zusammenhänge technischer Art als auch soziale Belange.
Wenn wir ein Buch anschauen und er bestimmt Zusammenhänge nicht versteht, würde er nie nachfragen - kann er ja auch nicht. Er kann ja die Frage nicht formulieren. Er hat auch noch nie "Warum" gefragt.
Ich befürchte schon, dass dadurch einiges auf der Strecke bleibt.
Aber bis er und wir soweit sind komplexer Fragen in GS zu stellen und zu beantworten ...
Da stecke ich die Energie doch lieber in die Förderung der LS.
Trotzdem lerne ich jetzt jeden Tag ein bischen GS. Ich finde sie unheimlich schön und will auch Mirko damit konfrontieren, wenn ich mich selber ein bischen sattelfest fühle.
Viele Grüsse
Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
2 CIs
2 CIs
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo Andrea (Gordon)
ich bin zwar nicht andrea 2000, aber vielleicht kann ich dir mal beschreiben wie es zwei gl Kindern bei meinem Sohn in der Klasse geht.
Beide sindCI Implantiert nehmen aber keine LS an. Im Kiga wurden zumindest einem von ihnen (bei dem anderen weiss ich es nicht) Gebärden (LBG) angeboten um sich in alltaäglichen Situationen zu verständigen. Das aber nicht von Anfang an, sondern erst als er nach einem Jahr CI nicht sprach (LS). Zu diesem Zeitpunkt war der Junge beretis 6,5 Jahre alt und hatte keine Sprache um sich zu verständigen. Ob zuhause Gebärden genutzt werden weiss ich nicht (ist eine ausländische Familei die kaum Kontakte zu den anderen Eltern pflegt).
Es war bereits im Kiga so, dass der Junge insgesamt sehr zurück war in seiner Entwicklung und man das Gefühl hatte "der kapiert auch nichts". Nur wie soll er auch. Die anderen Kinder bekamen Infos aus Büchern, Gesprächen, Erzählungen usw. angeboten. Es fiel aber auf, dass er wenn etwas begreiflich gemacht wurde (in Form von Experimenten oder Selbst ausprobieren) genauso gut und schnell die Zusammenhänge erfasst hat wie die anderen Kinder. Daher denke ich (als Laie!), dass diese Verzögerung in der Entwicklung nur dann wirklcih zutraf, wenn ihm die fehlende Kommunikationsmöglichkeit als Form des Wissenserwerbs und Persönlichkeitsbildung im Weg stand. Sprich es waren nicht die Gehirnabahnen die langsam sind, sondern es fehlte eine Möglichkeit sich Wissen anzueigenen, wenn das ausschließlich sprachlich geschah. Und ich denke genau das meinte andrea 2000, oder?
Bei meinem Sohn ist es z.B. auch so, dass er nicht altersgerecht versteht, wenn ich ihm Geschichten vorlese. Handlungen, die eher Tätigkeiten entsprechen versteht er, wenn da z.B. steht "XY gingen da und da hin und kauften das und das. Danch gingen sie auf den Speilplatz und machten das und das usw." ist das kein Problem. Geht es aber um eher emotionale, gedankliche Beschreibungen kann er dem nur schlecht folgen, weil es eben nicht anschaulich ist. Verstehst du was ich meine? Und mein Sohn ist LS eigentlich wirklcih gut, da er ja bis er ca. 5 Jahre alt war auf einem Ohr noch ziemlcih gut gehört hat. Trotzdem merkt man es in best. Situationen, dass er auch oft eher "begreifliches" braucht um zu verstehen (und das owohl er als überdurchschnittlich intelligent getestet wurde).
Im Alltag handhabe ich das so, dass ich meist, mittlerweile unbewusst, zumindest "Schalgwörter" zusätzlich gebärde und stelle fest,m dass er mich oft besser versteht. Und auch in der Schule werden so langsam immer mehr Gebärden angeboten (allein schon wegen der beiden Kinder- für die eigentlich noch zu wenig!). Und die Kinder saugen die auf, auch auf dem Schulhof von den älteren Kindern. Bisher hat es noch keinem im Spracherwerb geschadet, zumla der ja zu Schulbeginn nahezu angeschlossen ist. Im Gegenteil es unterstütz sie beim Lernen und verhindert "dumm bleiben". Genauso verhält es sich übrigens mit der Schriftsprache. Mein Sohn gewinnt dadurch deutlich an gute Aussprache einzelner Wörter und Buchstaben, die er so nicht hört. Auch da wird bei uns unterstützend die phonemische Lautspachtabelle eingesetzt und die Kinder enhmen das gut an, lernen trotzdem lesen und schreiben.
Ich finde dieses Gegeneinander einfach nur schade. Genau das fand ich eben an diesem Film so schön. Selina "durfte" beides gebärden und Lautsprache nutzen, Hauptsache sie konnte sich mitteilen und Infos aufnehmen. Und sollte bei allen Diskussionen nicht das das wichtigste sein?
Nachdenkliche Grüße
ich bin zwar nicht andrea 2000, aber vielleicht kann ich dir mal beschreiben wie es zwei gl Kindern bei meinem Sohn in der Klasse geht.
Beide sind
Es war bereits im Kiga so, dass der Junge insgesamt sehr zurück war in seiner Entwicklung und man das Gefühl hatte "der kapiert auch nichts". Nur wie soll er auch. Die anderen Kinder bekamen Infos aus Büchern, Gesprächen, Erzählungen usw. angeboten. Es fiel aber auf, dass er wenn etwas begreiflich gemacht wurde (in Form von Experimenten oder Selbst ausprobieren) genauso gut und schnell die Zusammenhänge erfasst hat wie die anderen Kinder. Daher denke ich (als Laie!), dass diese Verzögerung in der Entwicklung nur dann wirklcih zutraf, wenn ihm die fehlende Kommunikationsmöglichkeit als Form des Wissenserwerbs und Persönlichkeitsbildung im Weg stand. Sprich es waren nicht die Gehirnabahnen die langsam sind, sondern es fehlte eine Möglichkeit sich Wissen anzueigenen, wenn das ausschließlich sprachlich geschah. Und ich denke genau das meinte andrea 2000, oder?
Bei meinem Sohn ist es z.B. auch so, dass er nicht altersgerecht versteht, wenn ich ihm Geschichten vorlese. Handlungen, die eher Tätigkeiten entsprechen versteht er, wenn da z.B. steht "XY gingen da und da hin und kauften das und das. Danch gingen sie auf den Speilplatz und machten das und das usw." ist das kein Problem. Geht es aber um eher emotionale, gedankliche Beschreibungen kann er dem nur schlecht folgen, weil es eben nicht anschaulich ist. Verstehst du was ich meine? Und mein Sohn ist LS eigentlich wirklcih gut, da er ja bis er ca. 5 Jahre alt war auf einem Ohr noch ziemlcih gut gehört hat. Trotzdem merkt man es in best. Situationen, dass er auch oft eher "begreifliches" braucht um zu verstehen (und das owohl er als überdurchschnittlich intelligent getestet wurde).
Im Alltag handhabe ich das so, dass ich meist, mittlerweile unbewusst, zumindest "Schalgwörter" zusätzlich gebärde und stelle fest,m dass er mich oft besser versteht. Und auch in der Schule werden so langsam immer mehr Gebärden angeboten (allein schon wegen der beiden Kinder- für die eigentlich noch zu wenig!). Und die Kinder saugen die auf, auch auf dem Schulhof von den älteren Kindern. Bisher hat es noch keinem im Spracherwerb geschadet, zumla der ja zu Schulbeginn nahezu angeschlossen ist. Im Gegenteil es unterstütz sie beim Lernen und verhindert "dumm bleiben". Genauso verhält es sich übrigens mit der Schriftsprache. Mein Sohn gewinnt dadurch deutlich an gute Aussprache einzelner Wörter und Buchstaben, die er so nicht hört. Auch da wird bei uns unterstützend die phonemische Lautspachtabelle eingesetzt und die Kinder enhmen das gut an, lernen trotzdem lesen und schreiben.
Ich finde dieses Gegeneinander einfach nur schade. Genau das fand ich eben an diesem Film so schön. Selina "durfte" beides gebärden und Lautsprache nutzen, Hauptsache sie konnte sich mitteilen und Infos aufnehmen. Und sollte bei allen Diskussionen nicht das das wichtigste sein?
Nachdenkliche Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo Momo!
Vielleicht lernt er es ja jetzt von Lena, die kommt langsam in die "Warum"-Phase.
Genau wegen der "Schlagwörter" lerne ich jetzt auch LBG. Aber bei komplexeren Dingen kommt es eben auf das genaue Verstehen der Abläufe an (Zeitform, Reihenfolge usw.) und
da gehts mir auch so wie dem Vater im Film der so ungefähr sagte "LS versteht Selina nicht. GS beherschen wir Eltern nicht richtig - uns fehlt die gemeinsame Sprache."
Schön, dass wir im Internetzeitalter leben und uns so unkomplizert austauschen können.
Andrea
Du sprichst mir aus dem Herzen, Mirko ist was Farben, Zahlen, Logik(in Vorschulheften), usw. angeht auch total fit, aber erklär ihm mal, das ein Kind traurig ist, weil gestern die Oma in den Urlaub gefahren ist, oder sowas. Also irgendwas nicht situationsabhängiges. Da hast Du keine Chance. Und mich irritiert eben auch, das er nie nachfragt, wenn er was nicht versteht. Und das ist doch wichtig. Wenn ich frage, ob er das verstanden hat, lächelt er mich verschmitzt an und sagt leise "JA". Ich denke er weis einfach nicht wie er fragen soll.Momo hat geschrieben:
Bei meinem Sohn ist es z.B. auch so, dass er nicht altersgerecht versteht, wenn ich ihm Geschichten vorlese. Handlungen, die eher Tätigkeiten entsprechen versteht er, wenn da z.B. steht "XY gingen da und da hin und kauften das und das. Danch gingen sie auf den Speilplatz und machten das und das usw." ist das kein Problem. Geht es aber um eher emotionale, gedankliche Beschreibungen kann er dem nur schlecht folgen, weil es eben nicht anschaulich ist. Verstehst du was ich meine? Und mein Sohn ist LS eigentlich wirklcih gut, da er ja bis er ca. 5 Jahre alt war auf einem Ohr noch ziemlcih gut gehört hat. Trotzdem merkt man es in best. Situationen, dass er auch oft eher "begreifliches" braucht um zu verstehen (und das owohl er als überdurchschnittlich intelligent getestet wurde).
Vielleicht lernt er es ja jetzt von Lena, die kommt langsam in die "Warum"-Phase.
Genau wegen der "Schlagwörter" lerne ich jetzt auch LBG. Aber bei komplexeren Dingen kommt es eben auf das genaue Verstehen der Abläufe an (Zeitform, Reihenfolge usw.) und
da gehts mir auch so wie dem Vater im Film der so ungefähr sagte "LS versteht Selina nicht. GS beherschen wir Eltern nicht richtig - uns fehlt die gemeinsame Sprache."
Schön, dass wir im Internetzeitalter leben und uns so unkomplizert austauschen können.
Andrea
Zuletzt geändert von Gordon am 21. Mai 2008, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
2 CIs
2 CIs
-
- Beiträge: 478
- Registriert: 31. Jan 2007, 20:45
- 18
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo
(Momo, Andrea) ihr habt mir aus dem Herzen gesprochen.
Ähnliches beobachte ich bei unserem Sohn auch.
Er ist in vielen Dingen echt fit - aber alles was nur sprachlich rüberkommt erfasst er nicht so gut und da finde ich Gebärden helfen enorm um etwas zu veranschaulichen. (Wenn man es denn als Eltern könnte ...
)
Ich fand das z.B. in WErscherberg zur Logo richtig toll, es wurden zwar keine Gebärden genutzt aber weil er sehr visuell orientiert ist hat die Logopädin vieles mit Gestik und Mimik verdeutlicht.
Unser Sohn fragt übrigens auch nicht Warum - und hat auch mit den anderen W Fragen Probleme ... Dafür kann er z.B. bei einem Brettspiel sofort die Spielregel - es ist enorm er achtet da auch auf korrektes Spiel...
@Andrea2000 - die Papageienart meine ich zum einen, die Kinder die ich kenne sprechen jeden Buchstaben richtig aus, was unser Sohn nicht so macht - aber es fällt ihnen schwer von sich aus zu sprechen. Gerade bei dem einen Jungen ist es ganz deutlich. Er spricht super verständlich - jedoch fällt es ihm schwer von sich aus etwas zu sagen und es kommt alles etwas langsamer und stockender - erstaunlicherweise die Worte die er zusätzlich gebärdet spricht er schneller - und er nutzt nie von sich aus nur GEbärden sondern Beides.
Wenn ich an die Einschlung unseres Sohnes denke, dann mache ich mir manchmal auch Sorgen. Er ist wirklich fit in vielen Dingen - aber es muss ihm in einer für ihn verständlichen Art vermittelt werden.
Ziemlich eindrücklich war das für mich als unser SOhn das Instrumentankarusell gemacht hat. Zum flöten war er teilweise allein weil alle aus der Gruppe krank waren oder ausgestiegen sind. Der Lehrer hat ihm total viel Musiktheorie vermittelt und hat irgendwann gesagt - ich dachte du verstehst mich nicht - aber ich muss nur die richtige Art finden um dir zu sagen was ich dir sagen will - du kannst das ja Besser als mein Sohn und der ist ein Jahr älter -
Was ihm der Flötenlehrer vermittelt hat ist so gut hängengeblieben, dass kann er jetzt noch und probiert es auch immer wieder aus.
Der Satz des Flötenlehres geht mir ziemlich oft nach und ich frage mich in vielen Situationen was ist jetzt die richtige Art meinem Sohn das Wissen zu vermitteln.
LG
PetraAnett
(Momo, Andrea) ihr habt mir aus dem Herzen gesprochen.
Ähnliches beobachte ich bei unserem Sohn auch.
Er ist in vielen Dingen echt fit - aber alles was nur sprachlich rüberkommt erfasst er nicht so gut und da finde ich Gebärden helfen enorm um etwas zu veranschaulichen. (Wenn man es denn als Eltern könnte ...

Ich fand das z.B. in WErscherberg zur Logo richtig toll, es wurden zwar keine Gebärden genutzt aber weil er sehr visuell orientiert ist hat die Logopädin vieles mit Gestik und Mimik verdeutlicht.
Unser Sohn fragt übrigens auch nicht Warum - und hat auch mit den anderen W Fragen Probleme ... Dafür kann er z.B. bei einem Brettspiel sofort die Spielregel - es ist enorm er achtet da auch auf korrektes Spiel...
@Andrea2000 - die Papageienart meine ich zum einen, die Kinder die ich kenne sprechen jeden Buchstaben richtig aus, was unser Sohn nicht so macht - aber es fällt ihnen schwer von sich aus zu sprechen. Gerade bei dem einen Jungen ist es ganz deutlich. Er spricht super verständlich - jedoch fällt es ihm schwer von sich aus etwas zu sagen und es kommt alles etwas langsamer und stockender - erstaunlicherweise die Worte die er zusätzlich gebärdet spricht er schneller - und er nutzt nie von sich aus nur GEbärden sondern Beides.
Wenn ich an die Einschlung unseres Sohnes denke, dann mache ich mir manchmal auch Sorgen. Er ist wirklich fit in vielen Dingen - aber es muss ihm in einer für ihn verständlichen Art vermittelt werden.
Ziemlich eindrücklich war das für mich als unser SOhn das Instrumentankarusell gemacht hat. Zum flöten war er teilweise allein weil alle aus der Gruppe krank waren oder ausgestiegen sind. Der Lehrer hat ihm total viel Musiktheorie vermittelt und hat irgendwann gesagt - ich dachte du verstehst mich nicht - aber ich muss nur die richtige Art finden um dir zu sagen was ich dir sagen will - du kannst das ja Besser als mein Sohn und der ist ein Jahr älter -
Was ihm der Flötenlehrer vermittelt hat ist so gut hängengeblieben, dass kann er jetzt noch und probiert es auch immer wieder aus.
Der Satz des Flötenlehres geht mir ziemlich oft nach und ich frage mich in vielen Situationen was ist jetzt die richtige Art meinem Sohn das Wissen zu vermitteln.
LG
PetraAnett
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo PetraAnett,
mmm, diese spezielle Form des (Nicht)Verstehens scheint also bei vielen Hörbehinderten Kids ausgeprägt zu sein. Kannst Du beschreiben WIE der Flötenlehrer Deinem Sohn die Musiktheorie vermittelt hat? Was genau hat er denn anders erklärt als bei den hörenden Kids?
Viele Grüße Andrea
mmm, diese spezielle Form des (Nicht)Verstehens scheint also bei vielen Hörbehinderten Kids ausgeprägt zu sein. Kannst Du beschreiben WIE der Flötenlehrer Deinem Sohn die Musiktheorie vermittelt hat? Was genau hat er denn anders erklärt als bei den hörenden Kids?
Viele Grüße Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
2 CIs
2 CIs
-
- Beiträge: 1772
- Registriert: 18. Okt 2002, 10:36
- 22
- Wohnort: Schauenburg bei Kassel
- Kontaktdaten:
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Ich möchte euch ein bisschen Mut machen.
Als ich 1992 angefangen habe die LBG (zuerst) zu lernen hatte ich zwei Kinder, damals 1 Jahr und 6 Jahre alt. Ich war einaml in der Woche in einem Kurs, habe mir die alten Blauen Bücher gekauft und jeden Abend eine 1/2 Stunde gelernt. Nach relativ kurzer Zeit konnte ich die Vokablen, es ging wirklich schnell und vielleicht bin ich auch etwas talentiert gewesen.
Später wurde mir erst klar, dass es die DGS gibt. Damals gab es dafür noch keine Kurse in Kassel. Es wurde mir von einem GL dann erklärt.
So setze ich mich 2 bis 3 mal in der Woche Abends in das GL Zentrum und schaute einfach zu.
Langsam wurde mir die Sprache klarer. Ihr habt heute mehr Möglichkeiten. Und hinzu kommt, dass ihr ja noch nicht wie Dolmetscher alles wissen müsst, sondern euch auf den Wortschatz und das Wissen der Kinder anpassen könnt.
Ich kann euch nur ans Herz legen die Kindergeschichten und die Sachgeschichten etc... anzuschauen und damit zu lernen, ihr werdet sehen, wie die Sprache alles veranschaulicht. Die DGS ist so viel klarer im Ausdruck durch die Räumlichkeit, die man mit LBG erstmal nicht so hat. Zum Erklären von Zusammenhängen, Gefühlen und auch abstrakten Dingen ist sie für SH und GL Kinder unschlagbar.
Ihr könnt es schaffen - für eure Kinder.
Lieben Gruß Karin
Als ich 1992 angefangen habe die LBG (zuerst) zu lernen hatte ich zwei Kinder, damals 1 Jahr und 6 Jahre alt. Ich war einaml in der Woche in einem Kurs, habe mir die alten Blauen Bücher gekauft und jeden Abend eine 1/2 Stunde gelernt. Nach relativ kurzer Zeit konnte ich die Vokablen, es ging wirklich schnell und vielleicht bin ich auch etwas talentiert gewesen.
Später wurde mir erst klar, dass es die DGS gibt. Damals gab es dafür noch keine Kurse in Kassel. Es wurde mir von einem GL dann erklärt.
So setze ich mich 2 bis 3 mal in der Woche Abends in das GL Zentrum und schaute einfach zu.
Langsam wurde mir die Sprache klarer. Ihr habt heute mehr Möglichkeiten. Und hinzu kommt, dass ihr ja noch nicht wie Dolmetscher alles wissen müsst, sondern euch auf den Wortschatz und das Wissen der Kinder anpassen könnt.
Ich kann euch nur ans Herz legen die Kindergeschichten und die Sachgeschichten etc... anzuschauen und damit zu lernen, ihr werdet sehen, wie die Sprache alles veranschaulicht. Die DGS ist so viel klarer im Ausdruck durch die Räumlichkeit, die man mit LBG erstmal nicht so hat. Zum Erklären von Zusammenhängen, Gefühlen und auch abstrakten Dingen ist sie für SH und GL Kinder unschlagbar.
Ihr könnt es schaffen - für eure Kinder.
Lieben Gruß Karin
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo,
ich kenne mich nicht gut genug in der frühkindlichen Entwicklung aus, um sagen zu können, ob wenig Input auch die geistigen Möglichkeiten einschränkt. Vorstellbar ist es schon. Bei den Erwachsenen, die ich kenne, hatte ich schon das Gefühl. Mir fiel auf, dass es bei Ihnen ein absolutes Schwarz-Weiß gabe, Es war entweder ganz schlecht oder sehr gut. Ich habe die Differenzierung bzw. einerseitzs andereserseits vermisst. Einmal drehte sich ein Gespräch um Kriminalität. Die Geschichte ist schon ein paar Jahre her: Bei einem war in die Wohnng eingebrochen worden, ganz normaler Diebstahl, alles war durchgewühlt, der Computer, der teure Videorekorder, der auch UT aufzeichnen konnte, und etwas Bargeld war weg. Der Einbruch geschah tagsüber. Im Verein wurde natürlich darüber geredet und geschimpft. Man war sehr erbost: Man hatte Schwierigkeiten zu begreifen, dass Einbrecher auch tagsüber kommen und nicht nur nachts ums Haus schleichen, in Wahrheit passieren Wohnungseinbrüche sogar überwiegend tagsüber. Der Einbruch tagsüber wurde als ungewöhnlich angesehen. Dass man einem Behinderten eine Videorekorder stiehlt, der UT aufzeichnet, wurde als besonders verwerfliche Behindertendiskriminierende Tat angesehen. Ich wette, der Dieb wusste nicht mal, dass der Rekorder diese Fähigkeit hatte. Außerdem sind alle Verbrecher auch Wohnungsdiebe, die natürlich nur arme Menschen beklauen, Schwerstverbrecher, denen man am Besten den Kopf abschneidet oder zumindest lebenslänglich einsperrt. Gespräche über Politik und Gesellschaft waren fast nicht mehr möglich, ein bestimmter Kommunalpolitiker war über jede Kritik erhaben und ein anderer war abgrundtief schlecht. Die positive Stimmung war nach meinem Eindruck allein darauf zurückzuführen, dass der eine zur Jubiläum gekommen ist und der andere höflich abgesagt hat (mit Grußbotschaft).
Manchmal ist es wirklich die akustische Barriere, die einen auf den Schlauch stehen lässt und einen deppert aussehen lässt, das passiert mir auch gelegentlich. Aber manchmal denke ich schon, dass Input als Kleinkind eine Voraussetzung für eine gesunde geistige Entwicklung ist, aber wie gesagt reine Spekulation von mir. Wenn sh Kidner nur eb und zu etwas lernen, weil sie es begreifen können, wie das Kind von dem Momo schreibt, werden außerdem immer hinterher hinken
Gruß
andrea
ich kenne mich nicht gut genug in der frühkindlichen Entwicklung aus, um sagen zu können, ob wenig Input auch die geistigen Möglichkeiten einschränkt. Vorstellbar ist es schon. Bei den Erwachsenen, die ich kenne, hatte ich schon das Gefühl. Mir fiel auf, dass es bei Ihnen ein absolutes Schwarz-Weiß gabe, Es war entweder ganz schlecht oder sehr gut. Ich habe die Differenzierung bzw. einerseitzs andereserseits vermisst. Einmal drehte sich ein Gespräch um Kriminalität. Die Geschichte ist schon ein paar Jahre her: Bei einem war in die Wohnng eingebrochen worden, ganz normaler Diebstahl, alles war durchgewühlt, der Computer, der teure Videorekorder, der auch UT aufzeichnen konnte, und etwas Bargeld war weg. Der Einbruch geschah tagsüber. Im Verein wurde natürlich darüber geredet und geschimpft. Man war sehr erbost: Man hatte Schwierigkeiten zu begreifen, dass Einbrecher auch tagsüber kommen und nicht nur nachts ums Haus schleichen, in Wahrheit passieren Wohnungseinbrüche sogar überwiegend tagsüber. Der Einbruch tagsüber wurde als ungewöhnlich angesehen. Dass man einem Behinderten eine Videorekorder stiehlt, der UT aufzeichnet, wurde als besonders verwerfliche Behindertendiskriminierende Tat angesehen. Ich wette, der Dieb wusste nicht mal, dass der Rekorder diese Fähigkeit hatte. Außerdem sind alle Verbrecher auch Wohnungsdiebe, die natürlich nur arme Menschen beklauen, Schwerstverbrecher, denen man am Besten den Kopf abschneidet oder zumindest lebenslänglich einsperrt. Gespräche über Politik und Gesellschaft waren fast nicht mehr möglich, ein bestimmter Kommunalpolitiker war über jede Kritik erhaben und ein anderer war abgrundtief schlecht. Die positive Stimmung war nach meinem Eindruck allein darauf zurückzuführen, dass der eine zur Jubiläum gekommen ist und der andere höflich abgesagt hat (mit Grußbotschaft).
Manchmal ist es wirklich die akustische Barriere, die einen auf den Schlauch stehen lässt und einen deppert aussehen lässt, das passiert mir auch gelegentlich. Aber manchmal denke ich schon, dass Input als Kleinkind eine Voraussetzung für eine gesunde geistige Entwicklung ist, aber wie gesagt reine Spekulation von mir. Wenn sh Kidner nur eb und zu etwas lernen, weil sie es begreifen können, wie das Kind von dem Momo schreibt, werden außerdem immer hinterher hinken

Gruß
andrea
-
- Beiträge: 1772
- Registriert: 18. Okt 2002, 10:36
- 22
- Wohnort: Schauenburg bei Kassel
- Kontaktdaten:
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Liebe Andrea, du hast es völlig richtig interpretiert! Durch die rein lautsprachige Erziehung der GL von früher, ist bei vielen nur einfache Bildung möglich gewesen, etwas hinterfragen war schlicht nicht möglich, denn es gab ja keine Hinweise darauf, wohin also in welche Richtung man fragen sollte. Schritsprache war auch lange Zeit nicht der Schlüssel für die GL, denn auch sie konnte kaum vermittelt werden über die Lautsprache. Deswegen ist die Schriftsprache der GL von "damals" auch so schlecht.
Es war auswendiig lernen. - nur das Auswendig gelernte saß fest!
Spät, wenn Kinder schon in der Schule waren und von den Kindern der gl Erwachsenen die DGS auf dem Schulhof lernten waren die Weichen schon gestellt. Ein Aufholen ist und war nicht mehr gut möglich.
Lieben Gruß Karin
Es war auswendiig lernen. - nur das Auswendig gelernte saß fest!
Spät, wenn Kinder schon in der Schule waren und von den Kindern der gl Erwachsenen die DGS auf dem Schulhof lernten waren die Weichen schon gestellt. Ein Aufholen ist und war nicht mehr gut möglich.
Lieben Gruß Karin
Zuletzt geändert von Karin am 21. Mai 2008, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
-
- Beiträge: 478
- Registriert: 31. Jan 2007, 20:45
- 18
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo Andrea,
also noch mal zur Musik -
normalerweise saßen die Kinder im Kreis,
der Lehrer sagte bei einer viertel Note, dass ist eine Einschrittnote, halbe = zweischrittnote usw. - die meisten Kids haben das kapiert - unser Sohn nat. nicht.
Als er dann allein war ist der LEhrer mit ihm durch den Raum gelaufen mit Notenblatt in der Hand und sie haben die "Notenschritte" gemacht - bei PAusen sind sie auf der STelle gelaufen - und mein Sohn kann es - er weiß den Notenwert und hält ihn richtig aus - während er vorher munterdrauflosgetütet hat und nur den richtigen Ton hat, da er ja auf dem Bild gesehen hat wie z.B. "C" gegriffen wird ... Unsere Tochter hatte übrigens das mit den Einschritt + Zweischritt usw. NOten nur übers Hören ausversehen "nebenbei" erfaßt - und zwar als ich es zu Hause meinem Mann erzählt habe und sie zugehört hat. Sie ist aber auch normalhörend ...
Der LEhrer hätte nat. im Unterricht auch von Anfang an mit den Kindern laufen können, aber es war nicht nötig, die meisten hatten ja übers Hören verstanden was er ihnen sagen wollte.
Was Andrea über den "Input" in der Kindheit schreibt, dass spricht mir aus dem Herzen.
Wir haben ja bei unserem Sohn einen langen WEg gehabt bis er dieHG hatte - und teilweise galt er eben z.B. als geistig zurück u.ä. - dabei war uns zu Hause aufgefallen dass er eben schon in vielen Dingen fit ist aber es war immer schwer ihm etwas zu vermitteln - akustisch kam ja nicht viel an.
Enorm war z.B. als er dannHG hatte wieviel Infos er abgespeichert hat und jetzt da er sie mit Sprache verbinden kann kommt vieles zum Einsatz. Er mußte ja viel mehr leisten um Wissen zu erlangen als ein gleichaltriges Kind.
So das war mal wieder ein Roman meines Gedankenchaoses - aber viel. versteht ihr mich trotzdem
LG
also noch mal zur Musik -
normalerweise saßen die Kinder im Kreis,
der Lehrer sagte bei einer viertel Note, dass ist eine Einschrittnote, halbe = zweischrittnote usw. - die meisten Kids haben das kapiert - unser Sohn nat. nicht.
Als er dann allein war ist der LEhrer mit ihm durch den Raum gelaufen mit Notenblatt in der Hand und sie haben die "Notenschritte" gemacht - bei PAusen sind sie auf der STelle gelaufen - und mein Sohn kann es - er weiß den Notenwert und hält ihn richtig aus - während er vorher munterdrauflosgetütet hat und nur den richtigen Ton hat, da er ja auf dem Bild gesehen hat wie z.B. "C" gegriffen wird ... Unsere Tochter hatte übrigens das mit den Einschritt + Zweischritt usw. NOten nur übers Hören ausversehen "nebenbei" erfaßt - und zwar als ich es zu Hause meinem Mann erzählt habe und sie zugehört hat. Sie ist aber auch normalhörend ...
Der LEhrer hätte nat. im Unterricht auch von Anfang an mit den Kindern laufen können, aber es war nicht nötig, die meisten hatten ja übers Hören verstanden was er ihnen sagen wollte.
Was Andrea über den "Input" in der Kindheit schreibt, dass spricht mir aus dem Herzen.
Wir haben ja bei unserem Sohn einen langen WEg gehabt bis er die
Enorm war z.B. als er dann
So das war mal wieder ein Roman meines Gedankenchaoses - aber viel. versteht ihr mich trotzdem

LG
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo PetraAnett,
danke, das Du das nochmal erklärt hast. Klasse, das es solche Pädagogen gibt, die Alternativen finden und auch anwenden. Ich selbst finde mich bei solchen Problemen ziemlich einfaltslos. Ich hätte es wahrscheinlich noch 1 -2 mal langsamer und detailierter erklärt, wäre aber sicher nicht auf die Idee gekommen mit Schritten die Problematik zu verdeutlichen. Toll!!!
Das der Junior viele Dinge zwar abgespeichert hat, aber eben nicht artikulieren kann, hoffe ich auch. Auf jeden Fall hat er ein unheimlich gutes bildliches Gedächtnis.
Bsp: Gestern waren wir in einem kleinen Tierpark mit angeschlossenen Spielplatz. Dort waren wir erst ein mal und es ist schon lange her. Der Spielplatz liegt hinter dem Tierpark und ist vom Parkplatz aus nicht zu sehen. Trotzem hat er gleich nach dem Aussteigen gefragt wo es zum Spielplatz geht. Und hat dann auch festgestellt, das viele Geräte neu gemacht wurden. Wahnsinn!
Alles Gute
Andrea
danke, das Du das nochmal erklärt hast. Klasse, das es solche Pädagogen gibt, die Alternativen finden und auch anwenden. Ich selbst finde mich bei solchen Problemen ziemlich einfaltslos. Ich hätte es wahrscheinlich noch 1 -2 mal langsamer und detailierter erklärt, wäre aber sicher nicht auf die Idee gekommen mit Schritten die Problematik zu verdeutlichen. Toll!!!
Das der Junior viele Dinge zwar abgespeichert hat, aber eben nicht artikulieren kann, hoffe ich auch. Auf jeden Fall hat er ein unheimlich gutes bildliches Gedächtnis.
Bsp: Gestern waren wir in einem kleinen Tierpark mit angeschlossenen Spielplatz. Dort waren wir erst ein mal und es ist schon lange her. Der Spielplatz liegt hinter dem Tierpark und ist vom Parkplatz aus nicht zu sehen. Trotzem hat er gleich nach dem Aussteigen gefragt wo es zum Spielplatz geht. Und hat dann auch festgestellt, das viele Geräte neu gemacht wurden. Wahnsinn!
Alles Gute
Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
2 CIs
2 CIs
-
- Beiträge: 478
- Registriert: 31. Jan 2007, 20:45
- 18
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Hallo Andrea -
das könnte unser Sohn gewesen sein - er hat auch einen super Orientierungssinn!
Letztens hat mein Mann mich mit den Kids zur Arbeit gebracht und ist in Gedanken falsch gefahren da kommt von hinten eine Stimme - der Papa fährt einen falschen WEg, der Mama ihre ARbeit ist da nicht!
Er war bisher auch nur selten mit...
LG
PetraAnett
das könnte unser Sohn gewesen sein - er hat auch einen super Orientierungssinn!
Letztens hat mein Mann mich mit den Kids zur Arbeit gebracht und ist in Gedanken falsch gefahren da kommt von hinten eine Stimme - der Papa fährt einen falschen WEg, der Mama ihre ARbeit ist da nicht!
Er war bisher auch nur selten mit...
LG
PetraAnett
Re: "Wir sehen voneinander" - 19.5., 3Sat, 21.45 h
Die Bezeichnung "Verfechter des zwanghaften Hoerens" spricht die geistige Haltung solcher Professionellen an. Kimberley spricht das aus ihrer Erfahrung als Opfer solcher Behandlung, wie eine staendige Therapie ihre Kindheit und Jugendzeit negativ gestaltet hat. Sie hat Recht diese Bezeichnung anzuwenden, eben nur weil es der Wahrheit entspricht.
Gudrun, wenn man deine Signatur liest, den Spruch von W.Estabrook "Auditory-Verbal is a Way of Life!", dann ist die gleiche Einstellung auch angesprochen. Vor Estabrook verkuendete eine Dr. Miller als Praesident von (US) ALexander Graham Bell Association for the Deaf auch: "Oralismus is a Way of Life". Man kennt die Geschichte des Oralismus zur Genuege. Von den Vertretern der A-V Methode werden die gleiche unablaessige Hartnaeckigkeit in der Ausfuehrung der Methode und der gleiche ideologische Monolingualismus berichtet. Nichts ist gegen die A-V als eine Methode des Hoerenlernens, also ein moegliches Mittel zur Erlernung von Lautsprache, einzuwenden, genauso wie auch niemand von der GS-Seite gegen die Erlernung einer Lautsprache. Aber Estabrook wollte von keiner Relativierung wissen und steigert die Methode zum absoluten "way of life", genauso wie seine Vorgaengerin Miller fuer Oralismus. Und du bekennst dich zu dieser Einstellung als Paedagoge!
Gudrun, wenn man deine Signatur liest, den Spruch von W.Estabrook "Auditory-Verbal is a Way of Life!", dann ist die gleiche Einstellung auch angesprochen. Vor Estabrook verkuendete eine Dr. Miller als Praesident von (US) ALexander Graham Bell Association for the Deaf auch: "Oralismus is a Way of Life". Man kennt die Geschichte des Oralismus zur Genuege. Von den Vertretern der A-V Methode werden die gleiche unablaessige Hartnaeckigkeit in der Ausfuehrung der Methode und der gleiche ideologische Monolingualismus berichtet. Nichts ist gegen die A-V als eine Methode des Hoerenlernens, also ein moegliches Mittel zur Erlernung von Lautsprache, einzuwenden, genauso wie auch niemand von der GS-Seite gegen die Erlernung einer Lautsprache. Aber Estabrook wollte von keiner Relativierung wissen und steigert die Methode zum absoluten "way of life", genauso wie seine Vorgaengerin Miller fuer Oralismus. Und du bekennst dich zu dieser Einstellung als Paedagoge!
Zuletzt geändert von Hartmut1 am 11. Jun 2008, 01:27, insgesamt 1-mal geändert.