Erster Tag im Kiga

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Sabine
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Erster Tag im Kiga

#1

Beitrag von Sabine »

Ein österliches Hallo in die Runde :-)

Christian hat am kommenden Dienstag seinen ersten Tag im Kiga. Wir sind alle schon ziemlich aufgeregt, und er freut sich diebisch.
Kiga-Tasche liegt schon parat, Butterbrotdosen ebenfalls, es ist auch schon geklärt, was er mitnehmen möchte :)

Er wird in die Gruppe seines großen Bruders gehen. Die meisten der 19 Kinder kennen ihn zumindest vom Sehen, viele haben aber schon mit ihm gespielt.
Nur ein Kind hat bisher nachgefragt, was er denn da am Kopf hat.

Die Erzieherinnen haben mich gebeten, am Dienstag gleich zu Anfang kurz etwas über die CI's zu erzählen.
Mach' ich gerne, aber was denn?

Die Kinder sind 3-4 Jahre alt, und mir scheint, die interessieren sich wirklich noch nicht sehr für Einzelheiten.

Ich wollte die Kinder kurz begrüßen (mich kennen sie auch schon alle) und dann tonlos weitersprechen, um ihnen zu zeigen, was Christian hört, wenn er die CI's nicht trägt - nämlich gar nix :eek:

Und wie weiter? Der Vergleich der CI's mit einer Brille fällt mir dann noch ein.
Und der Hinweis, dass es nicht unbedingt böse Absicht ist, wenn er nicht reagiert. Vielleicht hat er's einfach nicht gehört.

Dann können sie noch Fragen stellen, und das könnte es doch dann gewesen sein, oder?

Hat jemand noch Tipps für mich?

Schöne Feiertage und viele Grüße,

Gudrun
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Re: Erster Tag im Kiga

#2

Beitrag von Gudrun »

Hallo Sabine,

ich weiß, dass ich dir noch eine Mail schuldig bin. Bekommst du auch noch. :D

Stimmlos sprechen finde ich gut; und vielleicht könntest du den Kindern noch Ohropax reingeben und dann sprechen.

Evt. das CI herumreichen und zeigen?

Ich wünsche Christian viel Erfolg und Spaß im Kindergarten!

Gudrun
Sabine
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Re: Erster Tag im Kiga

#3

Beitrag von Sabine »

Liebe Gudrun,

nur keinen Stress :-) Ich kann warten. Ist doch klar, dass Du beschäftigt bist.

Danke für Deine Antwort.
Ein CI werde ich wohl nicht herumreichen können. Christian ist da mittlerweile ganz heikel ;)
Hab' aber diesen Teddy von Nucleus, sogar einen mit zwei CI's, allerdings leider mit Taschenprozessoren. Den werde ich aber auf jeden Fall mitbringen.

Bin mittlerweile reichlich aufgeregt, aber das weißt Du ja bereits.

Liebe Grüße,

Gudrun
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Re: Erster Tag im Kiga

#4

Beitrag von Gudrun »

Die Idee mit dem Teddybären finde ich toll!

Ich denke auch, dass du keine allzu große Sache daraus machen solltest, also nur eine kurze Info-Stunde (die nicht eine Stunde zu dauern braucht), damit niemand denkt, Christian wird bevorzugt oder das CI ist etwas ganz Besonderes (für euch schon, aber nicht für die Kinder :D ). Aber das weißt du sicher selbst. :)

Du brauchst nicht aufgeregt zu sein, Christian ist so kontaktfreudig, dass ich denke, dass er gut Anschluss finden wird. Natürlich kann man so etwas nie 100%ig voraussagen, aber ich sehe es positiv. :)

Liebe Grüße,
Gudrun[size=small]

[Editiert von Gudrun am: Samstag, April 19, 2003 @ 12:16 AM][/size]
Nina M.
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Re: Erster Tag im Kiga

#5

Beitrag von Nina M. »

Hallo Sabine!

Zunächst mal finde ich es toll, dass die Erzieherinnen dir so die Gelegenheit geben Christian den Einstieg etwas zu erleichtern.

Dem was Gudrun schon geschrieben hat würde ich mich auch anschließen.

Falls bei den Kindern echtes Interesse besteht, kann man das Thema vielleicht auch später noch ausbauen, z.B. gibt es ja manchmal so Ausstellungen, wo man Kopfhörer aufsetzen muss etc. so dass man gar nichts hört und dann auch in eine Bar geführt wird etc. Vielleicht gibt es so auch irgendwo für Kinder.

Außerdem gibt es ja auch schöne Kinderbücher zur Schwerhörigkeit/Gehörlosigkeit, vielleicht kann man so etwas für die Gruppe anschaffen.

Gruß,
Nina :)
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
rhae
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Re: Erster Tag im Kiga

#6

Beitrag von rhae »

Na wie hat Christian die ersten Tage Kindergarten überstanden? ;)

Lief alles nach Plan und geht er gerne hin?

Viele Grüße Ralph :fred:
Sabine
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Re: Erster Tag im Kiga

#7

Beitrag von Sabine »

Hallo Ralph,

die ersten beiden Tage hat er sehr gut überstanden, und er will morgen auch wieder hingehen :-)
Er ist gestern und heute gleich die volle Zeit da geblieben (9 - 13.30 Uhr), und laut Aussagen der Erzieherinnen ist alles sehr gut gelaufen.
Auch ich bin sehr zufrieden.
Ich weiß, dass die Erzieherinnen anfangs Bedenken hatten und rechne es ihnen hoch an, dass sie sich trotzdem auf das "Abenteuer" einlassen und dazulernen möchten.
Diese Bereitschaft gab es bei den fünf deutschen Kindergärten hier im Umkreis leider nicht in dem Maße.
Interessant wird es werden, wenn die Eingewöhnungszeit vorbei ist und man dann Ansprüche an ihn stellt. Dann werden vielleicht die bestehenden Schwierigkeiten doch offensichtlicher werden?

Jedenfalls sind wir hier alle erstmal sehr erleichtert.

Viele Grüße,
Gudrun
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Re: Erster Tag im Kiga

#8

Beitrag von Gudrun »

Hallo Sabine,

das klingt ja super, toll, dass Christian auch nach zwei halben Tagen ohne Mama wieder in den Kiga will.

Wenn es mal Schwierigkeiten gibt, müssen sie nicht unbedingt was mit der Hörschädigung zu tun haben. Auch hörende Kinder können Probleme haben. Das wissen Eltern alle, aber bei einem hörgeschädigten Kind wird das manchmal leicht vergessen. Es ist schon eine gewisse Gratwanderung, wieviel man dem Kind "zumuten" kann.

Ich wünsche euch jedenfalls, dass es bei euch gut klappt!

Liebe Grüße,
Gudrun
Barbara
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Re: Erster Tag im Kiga

#9

Beitrag von Barbara »

Hallo Sabine!

"Diese Bereitschaft gab es bei den fünf deutschen Kindergärten hier im Umkreis leider nicht in dem Maße."

Vielleicht ist was an mir vorbei gegangen, aber in was für einen Kindergarten geht Christian denn, wenn es kein deutscher ist?

Ich kenne aus Schleswig-Holstein dänische Kindergärten, wo Umgangssprache Dänisch ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es für Schwerhörige nicht so einfach ist, mal so schnell eben spielerisch eine Fremdsprache zu erlernen, aber ich kenne Euren Christian ja nicht. Ich kann mir vorstellen, dass er, im Alter von 10 Monaten, also recht früh, mit gleich zwei CIs versorgt, gut davor ist, was Hör- und Sprachkompetenz betrifft. Es ist immer das gleiche, Außenstehende wie z.B. seine neuen Erzieherinnen haben Bedenken, weil sie sich noch nie mit dem Thema Schwerhörigkeit befasst haben und die eine oder andere nur einen alten schwerhörigen Menschen kennt, wo das Hörgerät ständig pfeift oder den man trotz Hörgerät anschreien muss.

Ich wünsche Eurem Christian jedenfalls alles Liebe und Gute und weiterhin viel Freude im Kindergarten.

Viele Grüße
Barbara:)
Liebe Grüße
Barbara selber hochgradig schwerhörig mit hochgradig schwerhöriger Tochter (*12/97)
Sabine
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Re: Erster Tag im Kiga

#10

Beitrag von Sabine »

Hallo Barbara,

vielen Dank für die guten Wünsche :-)

Christian geht in den Englischen Kindergarten hier in Köln. Er war dort schon angemeldet, bevor er erkrankte (und in der Folge ertaubte), so dass wir eigentlich im Augenblick den Weg mit ihm gehen, den wir vorher auch einschlagen wollten.
Ob's klappt, vermag ich jetzt auch noch nicht abzuschätzen, aber er hat wenigstens die Möglichkeit, es auszuprobieren.
Wir sind eine zweisprachige Familie, und der große Bruder geht auch in diesen Kiga, es ist für uns also durchaus eine natürliche Situation, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass es für Christian schwieriger werden wird.
Bisher macht er sich gut. Auch heute, am dritten Tag, waren alle wieder sehr angetan.

Viele Grüße,
Sabine
Annette
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Re: Erster Tag im Kiga

#11

Beitrag von Annette »

Hallo!

Wie war denn eigentlich die Einführung am 1.Tag?
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es gut ist, die Frühförderung -
falls Ihr soetwas habt- oder die Logopädin einzubinden. Gerade bei
technischen Dingen! Irgendwie fühle ich mich immer unwohl in der Rolle
als Erklärer und Vermittler. Natürlich muß man dahinter sein, daß die
Erzieherinne mit der Technik umgehen lernen. Aber vor den Kindern
sollte, meiner Meinung nach, eine "neutrale" Person erklären.
Ich versuche mich immer mehr als "normale" Mutter zu verhalten. Was
zugegebener Maßen schwer fällt. Wenn jemand Informationen haben will,
gebe ich sie natürlich, aber die Erzieherinnen sollen ihre Fragen, wenn
es irgendwie geht Fachleuten stellen.
Hört sich alles irgendwie doof an. Ich will nur davor warnen, daß man
nur immer als Mutter eines hörgeschädigten Kindes angesehen wird und
nicht einfach nur als Mutter!
Annette
Sabine
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Re: Erster Tag im Kiga

#12

Beitrag von Sabine »

Hallo Annette,

die Einführung war kurz und bündig und für die Kinder ziemlich lustig.

Mit der Frühförderin hatte ich mich vorher kurz besprochen, aber ansonsten gebe ich solche Informationen lieber selber weiter.
Ich fühle mich in der Rolle als Vermittler nämlich total wohl.
Und gerade in technischen Dingen sind wir als Eltern auch informierter als die Therapeuten.

Ansonsten fühle ich mich durchaus als "normale" Mutter und werde, soweit ich das mitbekomme, auch so gesehen.

Ich finde Deinen Einwand aber auf jeden Fall sehr wichtig, auch für andere Bereiche des Alltags mit einem hörgeschädigten Kind und werde ihn zum Anlass nehmen, meine Rolle ständig kritisch zu beleuchten.

Mein "Problem" ist vielleicht, dass ich der festen Überzeugung bin, dass wir als Eltern diejenigen sind, die Christian am allerbesten fördern können, insofern habe ich auch wenig Drang, Verantwortung abzugeben.

Viele Grüße,
Antworten