Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

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Armin Hagg
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Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#1

Beitrag von Armin Hagg »

Hallo,
ich bin Vater eines nun 5 Jahre alten Kindes, welches in Erstversorgung seit nun 2 Jahren analoges Material bekommen hat. Nun wurde durch die Hörakustikerin angeboten, auf "Digital" zu wechseln. Ich muß sagen, es ist nicht sehr einfach, in dem Dschungel an Anbieter und Ihrer Vielfalt das 'Richtige' zu finden, da auch kostenseitig für die beidseitige Versorgung erhebliche Differenzen bestehen. Kann mir jemand aus diesem Forum Hilfestellung geben oder auf schon bestehende Beiträge aus diesem oder anderen Foren verweisen?
Ich bedanke mich vorab für Ihr Interesse und Hilfe.
Armin:confused::confused:
Momo
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#2

Beitrag von Momo »

Hallo Armin
erstmal herzlich willkommen.

Warum wird euch das angeboten? Gibt es Probleme mit den Geräten? Welche hat er denn? Warum bietet die Akustikerin das an? Ihr werdet Probleme haben das "einfach so" von der KK genehmigt zu bekommen....Welche HG schlägt der Akustiker vor? Und wie sehen die Hörkurven aus, wie sh ist euer Sohn? Wie hat er sich sprachlich entwickelt?
Wo seid ihr in Behandlung/ kommt ihr her?

Gruss Momo
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[Editiert von Momo am: Donnerstag, März 23, 2006 @ 13:59][/size]
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#3

Beitrag von Armin Hagg »

Hallo momo,
danke für die schnelle Antwort. Zu den Fragen:
Das Angebot hat sich aus der Tatsache ergeben, daß es deutliche Fortschritte in der sprachlichen Entwicklung unseres Jungen gibt seit Versorgung mittel Phonak Analoggeraeten.Diese ermöglichen aber nur eine generelle Verstärkung des akustischen Umfeldes, was laut Akustikerin mit digitalen Geräten viel feiner untergliedert werden kann( partielle Hörbereichsanhebung/-absenkung, sowie variabler Verstärkungsanpassung - leise Töne lauter, laute Töne leiser). Im Versuch hat er gehabt SAVIA von Phonak. Aktuell sind es digitale Geräte von Wiwox(?)Hörschwellen liegen Re/Li~80db(A). Aktuell wohnhaft in Sachsen-Anhalt, Versorgung in Niedersachsen/Braunschweig. Es bestehen trotz intensiver Förderung(3 Tage/Woche)deutliche Probleme in der Ausprache/Sprachentwicklung zu gleichaltrigen Kindern. Seine Logopädin(en) sieht/sehen die Entwicklung positiv.
Aufgrund der notwendigen Leistungsfähigkeit der Hörgeräte kommen laut Akustikerin auch nur sehr wenige Anbieter in Frage, Siemens sei hier noch erwähnt. Ich werde aber nochmals schreiben zu den bestehenden HG's, da ich den Namen nicht genau weiß.
Gruß
Armin
mosert
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#4

Beitrag von mosert »

Hallo Armin,
mein Sohn (12Jahre) ist hochgradig SH (90db hochton) und ist mit Oticon HdO versorgt. Versorgung fand leider erst mit 3 Jahren statt (solange von Arzt zu Arzt)
Wenn dein Sohn erst 2 Jahre die HdO Geräte hat und keine signifikante Verschlechterung eingetreten ist wirst Du die Versorgung mit den Digitalen selber zahlen müssen oder? Preisrahmen nach meiner Erfahrung etwa zwischen € 3300 bis € 4500 zur Info.
Wichtig halte ich auch die Verbindungsmöglichkeit zu einer FM -Anlage habt Ihr soetwas? Wenn dein Sohn in die Schule kommt sollte er damit
umgehen können.

Gruß

Thomas
Momo
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#5

Beitrag von Momo »

Hallo Armin
Voraussetzung diese ganzen Extras bei einem teuren Digitalgerät einzustellen ist, dass dein Sohn ziemlich gut mitarbeiten kann. Meiner Erfahrung nach können Kinder das in dem Alter kaum und dann wäre es rausgeschmissenes Geld ein neues (teures) Gerät anzuschaffen, weil man die notwendigen Einstellungen, die ihm Vorteile bieten könnten, gar nicht einstellen kann.
Wenn ihr aus Braunschweig kommt kann ich euch nur empfehlen euch an das Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (Beratungsstelle) zu wenden. Die beraten euch diesbezüglich unabhängiger als ein Akustiker (der ohne ihm zu nahe treten zu wollen verkaufen will).
http://www.lbzhbs.de/content.php?menuid=1&contentid=12

Und wenn keine Hörverschlechterung eingetreten ist, werdet ihr das kaum bei der KK durchbekommen.

LG
Momo
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[Editiert von Momo am: Donnerstag, März 23, 2006 @ 20:40][/size]
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Andrea Heiker
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#6

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Armin,

das Savia ist wie Momo schon sagte, im Alter Deines Sohnes eine Fehlversorgung. Da schießt man mit Kanonen auf Spatzen. Die meisten Möglichkeiten das Savias werdet ihr wegen der mangelnden Mitarbeit Deines Sohnes gar nicht nutzen können. Es ist meiner Ansicht nach nichts für Kinder unter 10 Jahren. Wenn schon Neuversorgung, dann würde ich eher Phonak Maxx oder Phonak Extra empfehlen, von anderen Herstellern könnte die Oticon Tego in Frage kommen. Das Extra ist im übrigen ein abgespecktes Savia!

Analog bedeutet im Übrigen nicht schlecht. Wenn dein Sohn eine gleichmäßige Hörkruve (waagerechte Linie hat) dann sind digitale Geräte nicht überlegen!

Wenn deine Akustikerin ihm vor zwei Jahren erst analoge Geräte angepasst hat (zu einem Zeitpunkt als Analoggeräte schon als Auslaufmodelle betrachtet wurden) dann frage ich mich schon, warum sie jetzt umspringen will. Warum hat sie ihm nicht schon vor zwei Jahren digitale Geräte gegeben??? Und ganz besonders spanisch kommt mir vor, dass sie Euch dann gleich das Teuerste vom Teuersten andrehen will. Mit dem Widex meint sie dann sicher ein Vita oder womöglich Diva?

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#7

Beitrag von Armin Hagg »

Moin Moin allerseits,
danke für die schnelle massive Beantwortung, finde ich ausgesprochen gut.
Nun zu den den neuen Fragen:
Hallo Thomas,
unfähige Kinderärzte mit mangelder Bereitschaft/Erfahrung zur schnellen Diagnostik hat uns leider auch nicht verschont(eigene Initiative brachte unserem Kind zumindest 0,5 Jahr früher zur Versorgung...). Den Eigenanteil als hoch zu betrachten sehe ich aktuell auch (Savia~€ 3600,- im Kostenanschlag). Eine FM-Anlage hat er zu den analogen Geräten( Phonak Classic ) erhalten. Diese wird auch teilweise im Kindergarten mit Erfolg angenommen(Sport und Einzelaufgabenbereich).

Hallo momo,
Das mit der Voraussetzung sehe ich auch problematisch(Werbung klingt immer besser als der tatsächlich benötigte rationale Bedarf = schwierige Erkennung des Laien i.B. auf real anwendbares). Das ist auch mein Antrieb gewesen mich dem Forum anzuvertrauen. Im LBZ Braunschweig sind wir seit der Diagnose, haben aber seit 4 Monaten mit der damaligen Leiterin(nun sebsthändig mit Laden) das LBZ verlassen, da diese Frau die einzig fähige war dort(Erfahrung). Tatsächlich ist keine Verschlechterung eingetreten. Ich möchte meinem Sohn, wie sicher jede(r) andere nur ein optimales Trainingsterrain schaffen für sein späteres Leben. Die Erstversorgung muß ich anführen, waren Digitalgeräte, die deshalb durch Analogmodelle ersetzt wurden, weil laut Aussage der Leiterin zu viele Töne/Geräusche durch die Arbeitsweise der Digitane unterdrückt würden, die mein Sohn aber als erste Eindrücke zur Wahrnehmung und Entwicklung seines Hörvermögens unbedingt benötigt.

Hallo Andrea,
genau auf diese Aussagen zielt mein Handeln ab, nämlich Eure Erfahrung zu vernehmen. In der Flut an werbungsaktiven Informationen ist man als Laie doch mehr als überfordert. Das kann ich zumindest über meine Person behaupten. Ich werde nun aber auf jeden Fall die genannten Modelle zur Sprache bringen. Da kann man wenigstens ansatzweise Kompetenz herauskitzeln aus den Beratern( einfach nur verkaufen, oder wissen was der Gegeüber wirklich braucht...)Danke. Der Kurvenverlauf ist einseitig eingeknickt, weshalb aktuell auch Digital empfohlen wurde, wegen besserer elektronischer Anpassung an das Hörvermögen des Einzelnen.
Ich habe auf der Anleitung den Namen WIDEX BRAVO gelesen. Noch erwähnenswert halte ich mitzuteilen, daß laut Akustikerin nur wenige Modelle in Frage kommen, da nur wenige die notwendige Verstärkung ermöglichen, die benötigt wird. Ist das so? Habt Ihr noch Erfahrungen(pos. oder neg.) mit HG-Herstellern. die Phonak Classic funktionieren eigentlich immer. Nur ab und an regelt sich die rechte Seite eigenständig runter(bis zu 6 db), was man selbst nur dann mitbekommt, wenn unsere Kind sagt, daß das 'Ohr' aus ist. Dieser Fehler ist nun zum dritten mal passiert und ich habe nun Zweifel an der Güte der Reparaturwerkstatt.

Nun habt nochmals Dank für Eure Anteilnahme und Euer Interesse.
Es grüßt Euch
Armin
Momo
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#8

Beitrag von Momo »

Hallo Armin
ich bin verwirrt..hat eure jetzige Akustikerin (jetzt mit Laden) damals im LBZ gearbeitet? Als was denn? Und war sie es auch die dann die jetzigen anlogen Geräte angepasst hat? Wenn ja- es war doch abzusehen, dass Geräusche gleichmässig verstärkt werden und eine Anpassung sollte auf 5 Jahre ausgelegt sein. Scheint mir nicht so ganz professionell und weitsichtig gedacht gewesen zu sein. Hat euer Sohn denn Probleme mit seinen HGs? Sicherlich wäre es sehr von >Nutzen die FM regelmässig zu nutzen, denn auch das beste digitale HG filtert Störgeräusche nicht komplkett raus. Ich habe die Erfahrung gemacht (mein Sohn wird neu versorgt gerade), dass Spracherkennung und Störgeräuscherkennung ja ganz super klingt, ABER ein HG kann nun mal nicht sprechen und auch keine Sprache erkennen, es ist und bleibt ein technisches Gerät und wird nie ans normale Hören ranreichen. Von daher finde ich man darf sich davon auch nicht zu viel versprechen. Zum Savia kann ich auch nur nochmal betonen, dass ich der Meinung bin ein Kind ist überfordert so bei der Einstellung mitzuwirken, dass die teuren Funktionen überhaupt zum Vorteil genutzt werden können. Ich kann nur sagen, dass mein Sohn sprachlich sehr gut ist und trotzdem nicht sagen kann was er wie hört und ob eher die Höhen oder die Tiefen lauter, leiser oder was auch immer sollen. Ich würde fast sagen, wartet doch noch ein wenig (vorrausgesetzt ihr habt das gefühl die aktuellen HGs sind ok), dann kann er mehr mithelfen, ihr habt keine Probleme mit der KK, es gibt immer neues. Und dann wirklich vielleicht das Maxx,Extra oder Tego probieren?
Schade, dass ihr im LBZH BS unzufrieden seid. Das kann ich hier (OL) nicht behaupten- hier sind die einfach nur super!!!

LG
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Andrea Heiker
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#9

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Armin,

das Phonak Classica ist ein sehr einfaches Gerät, es ist so einfach, das sogar die sehr mikrigen Festbeträge von Erwachsene für diese Hörgerät ausreichen. Ich verstehe nicht ganz, warum vor zwei Jahren ausgerechnet dieses Gerät angepasst wurde, da hätte man vor zwei Jahren schon ein besseres Gerät nehmen können und dieses hätte man so einstellen könne, dass es wie ein analoges Gerät arbeitet.

Ich würde erst die Krankenkasse kontaktieren und fragen, ob sie neue Hg bezahlen. Versuche das so hinzukriegen, dass man jetzt die genaue Hörkruve kennt, man sie damals noch nicht kannte und dass deswegen neue Geräte fällig sind. Und dann würde ich Geräte mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis ausprobieren. Das Widex Bravo ist in der Pädakustik auch umstritten. Einige Akustiker schwören darauf und auch hier im Forum sind einige Kinder damit versorgt und andere finden,d ass das Preisleistungs-Verhältnis beim Bravo überhaupt nicht stimmt. Wennd er Akustiker aber nicht total der Abzocker ist, müsste er das ohne Zuzahlung abgeben.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#10

Beitrag von Armin Hagg »

Hallo momo und Andrea,
ich melde mich erst jetzt, da nun wieder etwas ruhigeres Fahrwasser erreicht; möchte mich dennoch entschuldigen für die lange Pause.
Die Akustikerin hat im Kinderhörzentrum BS als Leiterin gearbeitet und in Sachen Hoergeraeteanpassung im LBZ verantwortlich vertreten. Sie hat von Anfang an unseren Sohn betreut. Probleme mit den analogen HG's hat er insoweit, daß er mit den in Erprobung befindlichen Digitalen zum ersten Mal unseren Kater hat "Schnarchen"(schnurren), oder seinen Wecker ticken gehört hat. Trotz allem stimme ich zu, daß Kinder in diesem Alter, egal ob behindert oder nicht, diese feine Erkennung nicht oder nur bedingt wiederzugeben im Stande sind(eigene Erfahrung im Spielkreis). Vergangenen Donnerstag war wieder Treffen bei der Akustikerin. Dort waren die SAVIA dann aber nur noch EXTRA. Dank der Hinweise aus diesem Forum haben meine Frau und ich doch mal nachgehakt, welche Schwerpunkte bei den doch riesigen Angeboten an Versorgung tatsächlich zum Tragen kommen können i. B. Mitarbeit bei der Justierung der HG's durch unseren Sohn. Ich war am Ende doch enttäuscht, wie wenig wissenswertes vermittelt wurde um das in seinem Fall richtige zu wählen. Das Landesbildungszentrum BS hat meinen sohn abgelehnt, da wir nach Sachsen-Anhalt emigriert sind und für SAW das LBZH HBS zuständig ist. Doch dort hat man uns auf Anfrage nach Hilfe zur Hörgeraeteversorgung auch keine kompetente Hilfestellung geben können. Irgendwie unbefriedigend, weshalb wir das Kinderhörzentrum BS gebeten haben unseren ohn zu betreuen. Nun am Schluß halt mit dem Ausscheiden der Leiterin auch zu Ihr gewechselt. Was mir auffiel beim Besuch bei der Akustikerin. Es scheint große Preiunterschiede(+45%)für ein und dieselbe Ware zu geben zwischen einzelnen Hörgeraeteverkaeufern. Ist das so üblich? Die Versorgung mit Digitalen soll im Sommer/Herbst diesen Jahres stattfinden, soviel steht fest. Man kann tatsächlich sehen, wie seine Wahrnehmung gesteigert wird für die verschiedensten Laute. Wenn Abends ein LKW an unserem Haus vorbeifährt, und das ist sehr leise, kann er diesen wahrnehmen, was mit den Analogen nicht passiert. Mir scheint deutlich erkennbar ein möglicher Fortschritt in seiner Hörfähigkeit aufgrund der digitane Technik, der genutzt werden soll.
Die damalige Versorgung mit den Analoggeraeten wurde uns damit erklärt, daß zum damaligen Zeitpunkt nichts leistungsfähiges an Digitalware zur Verfügung stand um den Hörverlust zu kompensieren zusaetzlich zur wie schon vorangegangen die Erlaeuterung, daß das gesamte Hörspektrum angeregt werden muß, was auch die analogen Geraete nur ermöglichen konnten. Was genau stimmt oder nicht davon, entzieht sich jedem Laien(meine Meinung). Fakt war und ist, daß unsere jetzige Akustikerin die einzige Person war, die sich reichlich Zeit genommen hat mit der Anpassung; summa man fühlte sich sofort gut aufgehoben bei Ihr. Mich würde auch interessieren, wie bei die Erstversorgung eurer Kinder bei Euch erfolgt ist. Bei uns hat mein Sohn Joshua im Kinderhoerzentrum Anfang lernen müssen mit Bauklötzen zu hören, ein einfaches Setzspiel Ton Gehört=Bauklotz ablegen, oder mittels Xylophon Töne nachmachen. Wie laeuft bei Euch die Beratung ab? Alles im jeweiligen LBZH?
Zu Guter Letzt habe ich gehört, daß z.Z. bald monatlich neue Geraete erscheinen, die technologischen Fortschritte in der Hörgeraeteversorgung geradezu galoppieren.
Mir ist noch gerade eingefallen, daß zwischen den ersten beiden HG's Phonak extra und Widex bravo die gravierendsten Unterschiede in Mehrmikrophontechnik und Wahlprogrammfunktion zugunsten für Phonak sprechen. in jedem Fall ist aber eine Zuzahlung zu machen.
Ich freue mich schon auf Eure Antworten/Anregungen. Ihr habt mir bis jetzt schon sehr geholfen. Das schlimmste finde ich nach wie vor, daß man selbst so hilflos ist, daß die Werbebroschüren allenfalls nur werben und aus dem LBZH HBS auch keine echte Hilfe kommt.
es grueßt Euch Armin
Boudoir

Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#11

Beitrag von Boudoir »

Lieber Armin
Das Phonak Extra sollte man eher mit dem Widex Vita vergleichen. Das Widex Bravo ist da technisch zwei Stufen tiefer angesiedelt.
Momo
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#12

Beitrag von Momo »

Hallo Armin
da habt ihr ja einiges mitgemacht. Die Ablehnung des LBZH kann ich mir nur so erklären, dass es eben eine Landeseinrichtung ist und ja nicht kostenpflichtig und daher den Einwohnern des entsprechenden Bundeslandes vorbehalten. Zum LBZ HBS (Halberstadt????) kann ich nichts sagen.
Unsere HG Versorgung (die erste) erfolgte stationär im Krankenhaus. Mein Sohn war damls 1 Jahr alt. Wir hatten drei Geräte zum Test und sollten ihn beobachten und zwischendurch fanden Hörtests statt (allerdings ohne Erfolg). Jedenfalls haben die dann ein HG vorgeschlagen. Mit diesem Vorschlag sind wir dann zum Akustiker gegangen und haben das gerät dort mehrere Wochen getestet.
Nach ca. 1,5 Jahren stellte sich bei uns dann heraus, dass unser Sohn zusätzlich eine Hörbeeinträchtigung auf der anderen Seite hat (ist damals bei der Click Bera nicht aufgefallen, da die mittleren Frequenzen gut sind). Ich war zu diesem Zeitpunkt schon regelmässig im LBZH (Krabbelgruppe) und dort fanden auch Hörtests statt die diesen Verdacht bestätigten. Also wurde dann auf Anraten des LBZs eine frequenzspezifische (NN) Bera gemacht- leider nur im Hochtonbereich. Jedenfalls wurde dieses Ohr dann auch HGversorgt- dank der Unterstützung des LBZHs, denn die Ärzte sahen das trotz eines eindeutigen Hörverlusts im Hochtonbereich anders.
Wir wurden weiter im LBZH betreut und mein Sohn kam dort in den Kiga. Bei weiteren Hörtests stellten die Betreuer auch eine Hörminderung im Tieftonbereich fest und sorgten gemeinsam mit der betreuenden Akustikerfirma dafür, dass mein Sohn ein neues HG testen kann, um auch diesen bereich zu versorgen (ging mit dem Hochtongerät so nicht). Sprachlich (vor allem Aussprache) hat er sich dadurch sehr verbessert, weil er vorher viele Laute schlecht unterscheiden konnte.

Ich kann also nur positiv vom LBZH berichten und bin super dankbar für die Unterstützung. Hier arbeiten die dann aber auch sehr eng mit unserem Akustiker und dem behandelnen Pädaudiologen (der regelmässig in den Kiga kommt) zusammen.

Zu den Preisen: ja da gibt es RIESEN Unterschiede... Ich kenne allerdings ein Kind, was das Extra zuzahlungsfrei bekommt. Ich denke das hängt sehr vom Akustiker und seiner Einstellung zur Kinderversorgung ab und auch davon, ob Kinderrabatte weitergeben werden oder als Reingewinn in die Akustiker kasse fliesst!

Gruss
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#13

Beitrag von Armin Hagg »

hallo Bodoir,
danke für den tip. Gibt es denn eine Möglichkeit der Suche nach HG's, die derzeit aktuell auf dem level wie phonak extra stehen, um ein Preis/Leistungsverhältnis zu erstellen. Unsere Akustikerin hat jedesmal darauf hingewiesen, daß nur ganz wenige Anbieter geeignet sind, die Versorgung zu ermöglichen. Leider ahbe ich gerade keine BERA dabei, die Schwellenwerte beginnen aber li/re ~80db und die Verlaufskurven differieren zueinander(Einbrüche).
Es grueßt Dich
Armin
Andrea Heiker
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#14

Beitrag von Andrea Heiker »

Lieber Armin,

höchstes der Preis bietet etwa eine Richtlinie, da die Akustiker in etwa gleichwertige Geräte meistens auch zu etwas dem gleichwertigen Preis anbieten. Aber auch hier kann man sich nicht unbedingt darauf verlassen, da Akustiker oft eine Hausmarke etwas günstiger anbieten. Aber bei der Hörkurve wären auch die Power-Hörgeräte einen Versuch wert. Phonak Maxx 411 (zum Festbetrag zu haben)! Und Phonak Supero 411. Hörgeräte sind heutzutage auch schon sehr ausgereift, die großen Quantensprünge sind nicht mehr zu erwarten. Die Werbung verspricht Vieles, aber vollständig kann kein Hg ausgleichen, sonst gäbe es ein solches Forum wie dieses auch nicht.

Nur bei den ganz teuren Hörgeräten (z.B: Phonak Savia oder Otivon Synchro oder Widex Diva) würde ich den Sinn bei kleinen Kindern doch stark anzweifeln. Diese Hörgeräte haben derartig viele Einstellparameter, die Mitarbeit des Kunden erfordern. Wenn man diese Einstellparamter mangels Mitarbeit des Kindes nur auf Standardwerte setzt, dann arbeiten die teuren Hg genauso wie Mittelklasse-Hg. Und das Geld kann man wirklich besser anderweitig für das Kind anlegen. Das Extra ist z.B. ein Savia, das nur ein paar Einstellfunktionen weniger hat, ebenso wie das Tego der kleine Bruder vom Synchro ist.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#15

Beitrag von Armin Hagg »

Hallo Momo,
in der Tat hat jedes Bundesland sein eigenes LBZ, unseres wie richtig vermutet in Halberstadt. Mit 1 Jahr versorgt zu sein ist heute hier wahrscheinlich auch möglich. Damals gab es noch keine BERA als Standard und unser Kinderarzt ist mit diesem Problem hoffnungslos überfordert. Der kann nicht mal mit Hörgeschädigten umgehen und diagnostizierte gleich 3 Monate nach der HG-Versorgung eine Geistesschwäche, weil der Junge bei einer anstehenden U nicht sofort das tat, was Herr Doktor ihm hinter seinem Rücken zu tun befahl. Zur Hilfe aus HBS ist zu sagen, daß ein Angebot gemacht wurde, Joshua internatmäßig vor Ort unterzubringen( mit 3 Jahren von Mo bis Fr in HBS, am WE zu Hause ). Haben wir dankend abgelehnt um die zwangsweise Entfremdung zu verhindern. Er bekommt mobile Förderung 1x die Woche aus Gardelegen und 1x im Monat aus HBS. Ansonsten fährt meine Frau mit ihm noch jeweils 1x die Woche zur Logopädie/Ergotherapie. Es freut mich zu hören, daß auch Institutionen existieren, die sich um das bemühen, wofür sie existieren, den Mensch.
I.B. Preise war ich nur interessiert, da ich für ein und dasselbe Gerät einen Preis zwischen € 1100 und 1800 genannte bekommen habe. Konnte ich so einfach gar nicht glauben. Nun, Joshua bekommt heute wieder ein neues Paar Test-HG's, ich weiß nur noch nicht welche, da unsere Akustikerin sich nochmals umsehen wollte, was für ihn in Frage kommt. Ich weiß nur, daß sie Preise für Kinder/Erwachsene macht. Wir werden sehen. Sollte Dir noch die eine oder andere Sorte, Marke einfallen, kannst Du es mich ja wissen lassen.
Nochmals vielen Dank an Dich für Deine Mithilfe.
Grüße aus der Altmark
Armin
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#16

Beitrag von Armin Hagg »

Hallo Andrea,
Dank auch an Dich für Deine Unterstützung. Ich werde diese HG's ansprechen beim nächsten Besuch im Hörgeraeteladen unserer Akustikerin. Wie schon geschrieben an momo war ich nur sehr überrascht, daß ein und dasselbe Geraet(Phonak Extra) zwischen 1100 und 1900 Euro kostet bei zwei verschiedenen Anbietern. Ich habe gerade mit meiner Frau gesprochen. Heute war wieder Termin bei der Akustikerin. Joshua hat die Extra wieder mitbekommen. Auch war die Anprobe nochmals sehr gruendlich laut der Info meiner Frau. Es wurde mittels duennem Schlauch der Schallpegel direkt am Trommelfell erfaßt um die Feineinstellung zu optimieren. Auch hat die Akustikerin vor dem Laden unseren Sohn auf Reaktion zum Straßenlärm beobachtet. Sicher Subjektiv, doch denke ich zumindest aus dem Machbaren heraus so hörschonend als möglich. Na ja im Mai soll Siemens ein neues Geraet herausbringen, was hördaempfend mittel Programmschalter an einem Geraet beide Geraete steuert. Na ja, wir werden sehen.
Ich wünsche allen ein erholsames Osterfest und frischen Wind für neue Ufer.
Es grüßt Euch herzlichst
Armin
Momo
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#17

Beitrag von Momo »

Erstellt von Andrea Heiker
Phonak Maxx 411 (zum Festbetrag zu haben)!
Normalerweise schon, aber hier im Forum ja auch nur mit Zuzahlung abgegeben worden, obwohl das Kind sogar noch einen etwas höheren Festbetrag hatte als in der GKV...Hängt also auch wieder sehr vom Akustiker ab.

Gruss
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Boudoir

Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#18

Beitrag von Boudoir »

Hallo Armin

Bei uns in der Schweiz werden die Geräte in 4 Stufen (Tar.Pos. 61 - 64)klassifiziert, womit man auch die Technisch ähnlichen Geräte erkennen kann.
Die Liste findest Du unter: http://www.akustika.ch/shop/listen_hoergeraete/
Die Preisgestaltung ist in Deutschland etwas anders, aber über den technischen Stand kannst Du Dich da ruhig informieren. Es gibt von den meisten Modellen stärkere und schwächere Varianten, da muss man dann anhand der Audiogrammwerte halt schauen was passt (Akustiker). Von den Programmierungsmöglichkeiten her sind innerhalb einer Stufe jedoch die Gerät recht ähnlich.
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#19

Beitrag von Armin Hagg »

Hallo an Alle,
Ein herzliches Dankeschön all denen die meinem Sohn mit Ihrem Wissen hilfreich zur Seite gestanden haben, oder selber von diesem Wissen profitieren konnten.
Zur Zeit trägt er Phonak extra, mit denen er sehr gut zurechtkommt. Der Preis hat sich dann doch sehr relativiert auf unter 400 Euro das Paar, da die Krankenkasse einen Beitrag geleistet hat.
Ich wünsche allen ein geruhsames Pfingstfest
Gruß aus Wolfsburg
Armin
Momo
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#20

Beitrag von Momo »

Erstellt von Armin Hagg
Zur Zeit trägt er Phonak extra, mit denen er sehr gut zurechtkommt. Der Preis hat sich dann doch sehr relativiert auf unter 400 Euro das Paar, da die Krankenkasse einen Beitrag geleistet hat.
Hallo Armin

die gab es nicht zuzahlungsfrei?

Gruss
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Armin Hagg
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Re: Hilfe zur HG-Versorgung meines Sohnes

#21

Beitrag von Armin Hagg »

Hallo Momo,
nein, die Zuzahlung wurde verlangt. Dennoch bin ich froh, durch Eure Hilfe, die Hörgeräte nicht vollständig allein bezahlt haben zu müssen, da dann doch deutlich mehr als tausend Euro fällig gewesen wären.
Nun könnte ich wieder Hilfestellung gebrauchen, da mein Sohn im September die Schulbank drücken wird. Er wird eine FM-Anlage als Unterstützung zum Unterrichtsverlauf erhalten. Desweiteren soll im Klassenzimmer Trittschallschutzbelag verlegt werden laut zukünftiger Klassenlehrerin und vom Hoergeschädigtenzentrum in Halberstadt wird ein(e) schulzeitbegleitende(ca. für ein 1/2 Jahr)Dozent(in)unterstützend für Hörgeschädigte als auch Pädagog(inn)en Fragen und Probleme bearbeiten.
Ist in Euren Erfahrungen eventuell das eine oder andere, um Probleme oder auch schon Lösungen von Problemen, die wahrscheinlich auftreten können, zu mindern oder auch zu vermeiden?
Ich bin wie immer sehr dankbar für Anregungen und Hilfestellungen, die meinem Jungen helfen können, die Schulzeit fröhlich zu begehen.
Erste Begegnungen mit hänselnden Kindern hatte er bei seinem Mehrwöchigen Mutter/Kind-Kururlaub, wo außer verhaltensauffälligen Kindern unser Junge der Einzige mit Hörgeräten war. Dort war zum Glück meine Frau zugegen um allzu mistigen Plagegeistern Einhalt zu gebieten.
Nun ja, wie schon geschrieben, freue ich mich auf Eure Resonanz.
Schöne Grüße an Alle aus Wolfsburg
Armin
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