JulianTho hat geschrieben: ↑9. Nov 2025, 08:33
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Vor kurzem auf HdO umgestellt zu haben, einfach weil es nicht mehr anders geht, fühlte sich für furchtbar für mich an. Das jahrelange Verstecken war zwangsläufig vorüber. Ich beruhigte mich mit "Na gut, doch dafür verstehe ich nun hoffentlich das Meiste und stehe nicht mehr wir ein Depp da". Doch leider merke ich bis dato davon noch nichts, quäle mich nun mit dem notgedrungen "Coming Out" und höre trotzdem noch sehr schlecht. Ziemliches innerliche Drama und ein heftiges Auf und Ab der Gefühle.
Wer kennt es noch, die Verzweiflung darüber seine berufliche Existenz zu verlieren, da das Hörvermögen einem alles zu nehmen scheint? Ich wünschte ich hätte meine Karriere in einem anderen Bereich aufgebaut und nicht wo kommunikation und Zuhören der Schlüssel zum Erfolg sind. Die nächsten Jahren werden spannend, schaffe ich es noch den Ball am Rollen zu halten oder nimmt mir die Einschränkung auch noch meinen Job und stößt mich die Karriereleiter wieder runter?...
Die Umstellung von
IdO zu
HdO kann ich nicht direkt nachvollziehen, da ich direkt mit RiCs angefangen habe. Aber ich vermute, dass es ähnlich ist wie die Umstellung von "kein
HG" zu den RiCs.
Meine Erfahrung damit ist, dass wenn ich das Thema nicht erwähne, niemand wahrnimmt, dass ich
HGs trage.
Deine Ängste bzgl. deiner beruflichen Perspektiven kann ich nachvollziehen. Ich bin in exakt der gleichen Position, dass mein Job eigentlich nur aus Kommunikation besteht.
Mich ärgert dabei maßlos, dass ich mit vielen Problemen nur deshalb zu kämpfen habe, weil der Arbeitgeber auf die Einhaltung seiner Vorgaben besteht.
Im Home Office habe ich bspw. keinerlei Probleme, weil ich da beim Telefonieren einen Lautsprecher verwende statt des Headsets.
Der Arbeitgeber besteht darauf, dass ich auch die festgelegten Anzahl an Arbeitstagen im Büro erbringe, ist aber gleichzeitig nicht bereit, mir einen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, wo ich ungestört telefonieren kann.
Längerfristig sehe ich deshalb auch die Gefahr, meinen derzeitigen Job zu verlieren, wenn es häufiger vorkommt, dass mir bei Kundengesprächen am Telefon aus akustischen Gründen Informationen entgehen und dadurch dem Arbeitgeber finanzielle Verluste entstehen.
Und das alles nur, weil der Arbeitgeber einfach nicht will, obwohl es Lösungen gäbe...