Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

deaf_tom
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Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#1

Beitrag von deaf_tom »

Nach einer längeren Krankschreibung steht bei mir demnächst ein Gespräch im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements an.

Neben dem eigentlichen Thema der Krankschreibung werden auch meine HGs ein Thema werden, da ich diese erst seit kurzer Zeit habe.

Hintergrund:
Mein Job besteht fast ausschließlich aus Telefonaten und Telefonkonferenzen im Großraumbüro. Seit ich die HGs bekommen habe, konnte ich es noch nicht testen, aber ich gehe davon aus, dass ich bei dem dort üblichen Geräuschpegel Probleme haben werde, meinen Job zu machen.

Physische Telefone gibt es nicht mehr. Alle Gespräche laufen über ein Softphone auf dem PC.
Aktuell haben wir dafür vom Arbeitgeber ein Headset, was außen auf die Ohren gesetzt wird. Selbst wenn ich die Lautstärke des Headsets in ruhiger Umgebung voll aufdrehe, kann ich meinen Gesprächspartner nur ziemlich leise hören, aber gut verstehen.
Da der Schall durch die Ohrmuschel zum Mikro des HGs hinter dem Ohr gelangen muss, kommt nur wenig von dem Schalldruck des Headset-Lautsprechers bei den Mikros der HGs an.
Wenn jetzt noch die Kollegen rundherum telefonieren, höre ich sie mit ziemlicher Sicherheit deutlich lauter als meinen Gesprächspartner am Telefon, den ich dann nicht mehr verstehen kann.

Die HGs mit dem PC koppeln und darüber telefonieren wird nicht funktionieren, weil die Person am anderen Ende der Telefonleitung aus Datenschutzgründen nichts von den Gesprächen der Kollegen um mich herum hören darf.
Daher wurden vom Arbeitgeber auch spezielle Headsets angeschafft, die alle Geräusche außer der eigenen Stimme filtern. Selbst bei hohem Geräuschpegel im Büro kann der Gesprächspartner am Telefon nichts davon hören.
Die aktuellen HGs können die Umgebungsgeräusche aber nicht unterdrücken und geben alles über Bluetooth an das Telefon, was ich im Büro auch höre. Deshalb fällt diese Option aus.

Over-Ear-Headsets (die rund um die Ohren abdichten) kommen nicht in Frage, weil es zu fiesen Rückkopplungen kommt, sobald Mikro und Lautsprecher der HGs zusammen abdeckt werden.

Daher meine Frage an die Experten hier:
In dem Kontext wäre es für mich wichtig zu wissen, ob es eine technische Lösung für dieses Problem gibt. Diese Herausforderung gibt es schließlich in vielen Berufen.

Ich möchte dem Arbeitgeber die Möglichkeit geben, eine Entscheidung zu treffen, entweder die Kosten eine solche Lösung zu übernehmen (sofern eine gibt) oder ggf. alternativ das Problem organisatorisch zu lösen, bspw. durch einen Arbeitsplatz in einem kleineren Büro.

Daher wäre ich für alle Hinweise zum Thema dankbar.
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CSV1911
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#2

Beitrag von CSV1911 »

Mit IdO Geräten sollten die von dir beschriebenen Probleme nicht auftreten da die Hörgeräte durch die Kopfhörer deines Headsets abgedeckt werden
tabbycat
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#3

Beitrag von tabbycat »

deaf_tom hat geschrieben: 28. Aug 2025, 22:48 Over-Ear-Headsets (die rund um die Ohren abdichten) kommen nicht in Frage, weil es zu fiesen Rückkopplungen kommt, sobald Mikro und Lautsprecher der HGs zusammen abdeckt werden.
Das wundert mich, denn bei mir funktioniert es.
Ich trage RiCs mit Otoplastiken, nutze im Büro ein Razr Kraken Headset mit Kabel und daheim dieses: Ozeino OW810 Gaming Headset 40h... https://www.amazon.de/dp/B0C4F9JGTJ?ref ... b_ap_share

Rückkopplungen sind bei beiden Headsets kein Thema, da pfeift überhaupt nichts.
*********************************
Entweder wir finden einen Weg,
oder wir machen einen. 🤗
(Hannibal Barkas)
deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#4

Beitrag von deaf_tom »

@tabbycat
Das ist der Unterschied:
Du trägst Otoplastiken und ich "nur" Schirmchen.

Bei meinen HGs reicht es deshalb schon aus, wenn ich meine Hand in etwa 5 cm Entfernung neben das Ohr halte, um eine Rückkopplung auszulösen.

Wegen des Okklusionseffekts möchte ich auf Otoplastiken verzichten, solange es geht. Laut meinem AKU sind die auch (noch) nicht erforderlich, um meinen Hörverlust auszugleichen.
Zuletzt geändert von deaf_tom am 29. Aug 2025, 07:14, insgesamt 4-mal geändert.
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deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#5

Beitrag von deaf_tom »

CSV1911 hat geschrieben: 29. Aug 2025, 01:04 Mit IdO Geräten sollten die von dir beschriebenen Probleme nicht auftreten da die Hörgeräte durch die Kopfhörer deines Headsets abgedeckt werden
Das hilft mir nicht weiter. IdO-Geräte reichen für meinen Hörverlust nicht aus. Deshalb nutze ich RiCs.
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svenyeng
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#6

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

In Deiner Situation ist ein Großraum-Büro ein NoGo.
Entweder man setzt innerhalb des Großraumbüros für Dich einen Glaskasten, oder man bringt Dich in einem kleinen, ggf. sogar Einzelbüro unter.
Ich würde sogar mal das Thema Home Office auf den Tisch bringen.
Zum telefonieren muss man nicht ins Büro. Das kann man von zu Hause sehr viel besser.

Gruß
sven
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

Wie wäre es mit dem Streamline Mic? Das koppelst du per Bluetooth mit dem PC, clipst es dir ans Hemd und hörst das Telefonat direkt im Hörgerät.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#8

Beitrag von deaf_tom »

Ohrenklempner hat geschrieben: 29. Aug 2025, 07:24 Wie wäre es mit dem Streamline Mic? Das koppelst du per Bluetooth mit dem PC, clipst es dir ans Hemd und hörst das Telefonat direkt im Hörgerät.
Danke für den Tipp.

Wie gut unterdrückt so ein Gerät die Umgebungsgeräusche?

Meine bisherige Erfahrung ist nämlich, dass die Geräuschunterdrückung nur dann wirklich gut funktioniert, wenn das Mikro wie bei dem vom Arbeitgeber gestellten Headset unmittelbar vor dem Mund ist. Sobald das Mikro weiter weg ist, werden auch die Geräusche ringsum aufgenommen.

Zudem dachte ich bisher, dass das Streamline Mic hauptsächlich dafür benötigt wird, HGs ohne Bluetooth Classic z.B. mit einem PC zu verbinden? Kann man das auch für diesen Zweck nutzen?

Ein Nachteil ist auf jeden Fall, dass laut der Signia Webseite zum Streamline Mic der Akku nur 6 h durchhält und dann wieder etwa 2 h geladen werden muss. Ein voller Arbeitstag wäre also nicht möglich.
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deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#9

Beitrag von deaf_tom »

svenyeng hat geschrieben: 29. Aug 2025, 07:20 Hallo!

In Deiner Situation ist ein Großraum-Büro ein NoGo.
Entweder man setzt innerhalb des Großraumbüros für Dich einen Glaskasten, oder man bringt Dich in einem kleinen, ggf. sogar Einzelbüro unter.
Ich würde sogar mal das Thema Home Office auf den Tisch bringen.
Zum telefonieren muss man nicht ins Büro. Das kann man von zu Hause sehr viel besser.

Gruß
sven
Es ist mein eigentliches Ziel, nicht mehr im Großraumbüro sitzen zu müssen.

Nur brauche ich für den Arbeitgeber stichhaltige Argumente, warum es nicht funktioniert. Vom Home Office will man gerade generell wieder weg, daher wäre auch ein kleineres Büro ggf. eine Lösung.
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gereon
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#10

Beitrag von gereon »

Wenn Du einen Schwerbehindertenausweis hast oder gleichgestellt bist, sollte beim BEM (betriebliches Eingliederungsmanagement) Gespräch auch die Schwerbehindertenvertretung beteiligt sein.
Hochgradig schwerhörig (rechts), links an Taubheit grenzend schwerhörig, Schwerhörig seit Geburt, aber Hörschädigung erst mit fünf festgestellt. Zur Zeit mit Phonak Naida Marvel 30 SP versorgt
deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#11

Beitrag von deaf_tom »

Bisher habe ich noch keinen GDB.
Auf das Thema hat mich der Betriebsrat auch schon hingewiesen und den Kontakt zum Schwerbehindertevertreter hergestellt. Auf dessen Anraten bin ich gerade dabei, das Thema anzugehen.
Wie groß meine Chancen sind, ist aktuell schwer abzuschätzen, da ich wohl im Grenzbereich liege.
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#12

Beitrag von Ohrenklempner »

Ach du hast ja die BCT.
Wie wäre es denn mit einem einfachen Lavaliermikrofon oder einem Headset, wo nur ein Mikrofon dran ist? Dann könntest du Hören über Bluetooth mit dem HG und sprichst über das Mikrofon. Das muss man nur in der Software entsprechend einstellen, dürfte aber möglich sein. Bei Teams z.B. geht das auch.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#13

Beitrag von deaf_tom »

Bei einem Lavalier-Mikrofon stellt sich wieder die Frage, wie gut Umgebungsgeräusche gefiltert werden. Die meisten scheinen eine Kugel-Charakteristik zu haben, was nicht unbedingt hilfreich ist.
Das müsste ich im Zweifel mit verschiedenen Geräten mal testen.

Ein Headset mit nur einem Mikro kenne ich nicht, aber das müsste ja auch mit dem vorhandenen Headset funktionieren, wenn man den Eingangs- und Ausgangskanal in Teams entsprechend konfiguriert (Eingang über Headset-Mikro, Ausgang über HGs).

Das mache ich aber nur, wenn der Arbeitgeber dann die Kosten für den Akkutausch in den HGs übernimmt. Bei dieser intensiven Nutzung (alleine beruflich dann 8 - 10 Stunden Streaming am Tag) sind die Akkus nämlich vermutlich jedes Jahr platt... 😝

EDIT: Ich habe jetzt gerade mal für etwa 30 Minuten getestet, wie das mit dem Headset funktioniert.
Offensichtlich hatte ich etwas anderes nicht bedacht. Nach einer Weile tun mir die Ohrmuscheln weh, weil das Headset von außen auf die Ohren drückt und dahinter die HGs und die Brillenbügel sind.
Auf Dauer ist das dann wohl auch nicht die Lösung.
Zuletzt geändert von deaf_tom am 29. Aug 2025, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
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gereon
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#14

Beitrag von gereon »

deaf_tom hat geschrieben: 29. Aug 2025, 08:06 Bisher habe ich noch keinen GDB. Auf das Thema hat mich der Betriebsrat auch schon hingewiesen und den Kontakt zum Schwerbehindertevertreter hergestellt. Auf dessen Anraten bin ich gerade dabei, das Thema anzugehen. Wie groß meine Chancen sind, ist aktuell schwer abzuschätzen, da ich wohl im Grenzbereich liege.
Du kannst ja mal ein Audiogramm (Ton - und Sprachaudiogramm) einstellen. Es gibt hier mehrere User (emilblogs, Dani, Muggel...) die Dir anhand Deines Audiogramms ausrechnen können, welcher GdB zu erwarten wäre. Ich kann dies leider nicht :69:
Vielleicht erreichst Du ja dann wenigstens einen GdB von 30, so dass Du einen Antrag auf Gleichstellung stellen kannst. Hierbei kann Dir auch die Schwerbehindertenvertretung helfen.
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deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#15

Beitrag von deaf_tom »

gereon hat geschrieben: 29. Aug 2025, 09:48 ...
Du kannst ja mal ein Audiogramm (Ton - und Sprachaudiogramm) einstellen. Es gibt hier mehrere User (emilblogs, Dani, Muggel...) die Dir anhand Deines Audiogramms ausrechnen können, welcher GdB zu erwarten wäre. Ich kann dies leider nicht :69:
Vielleicht erreichst Du ja dann wenigstens einen GdB von 30, so dass Du einen Antrag auf Gleichstellung stellen kannst. Hierbei kann Dir auch die Schwerbehindertenvertretung helfen.
Das Audiogramm würde ich ja gerne anhängen, aber anscheinend bin ich zu blöd dafür...

Ok, habe es geschafft:
hier das Audiogramm...
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BerndLie
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#16

Beitrag von BerndLie »

deaf_tom hat geschrieben: 29. Aug 2025, 08:29 ...
EDIT: Ich habe jetzt gerade mal für etwa 30 Minuten getestet, wie das mit dem Headset funktioniert.
...
Hallo,
also geht es akustisch ? Dass Headset und Kopfhörer nach längerer Zeit drücken, habe ich schon immer - auch vor HG. Evtl ein größeres Polster "basteln" oder aus dem Ersatzteilhandel?
vG
all_ears
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#17

Beitrag von all_ears »

Hi deaf_tom, ich kann dir den GdB zwar nicht berechnen, aber ich habe mit einem geringeren Hörverlust (siehe Signatur) problemlos GdB 30 anerkannt bekommen. Da sollte bei dir tendenziell sogar etwas mehr drin sein. Geh das auf jeden Fall an. Viel Erfolg sowohl dabei als auch bei der Lösungsfindung mit dem Headset/Büro.
dB 125-250-500-750- 1k- 1,5k-2k - 3k - 4k - 6k - 8k
R: 15 - 25 - 35 - 55 - 60 - 60 - 55 - 40 - 40 - 55 - 60
L: 20 - 40 - 45 - 50 - 50 - 50 - 45 - 45 - 50 - 50 - 60

versorgt mit Signia Silk Charge & Go 7IX
deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#18

Beitrag von deaf_tom »

Akustisch ist das Headset nach meinem Empfinden auch bei "Vollgas" recht leise, da der Schall durch die Ohrmuschel zu den Mikros der HGs muss.
Der direkte Weg ins Ohr ist durch die Schirmchen blockiert, daher höre ich auch darüber wenig.
Je nach Qualität der Telefonleitung bin ich dann zwischen "Ich muss mich voll und ganz auf das Zuhören konzentrieren" und "Es ist schwierig". Wenn dann noch die Umgebungsgeräusche / Gespräche der Kollegen im Büro dazu kommen, funktioniert es dann gar nicht mehr.

Ohne Hörgerät funktioniert das Telefonieren besser. Das löst aber mein Problem auch nicht so recht, weil es zwischendurch immer mal Rückfragen von / an Kollegen gibt. Diese Gespräche kann ich ohne HG nicht führen. Deshalb würde ich dann 10 - 20 mal am Tag die HGs einsetzen bzw. wieder herausnehmen. Das ist nicht praktikabel, insbesondere bei schnellen Rückfragen während eines Kundengesprächs.

Du hast schon recht, für eine kurzzeitige Nutzung könnte man vielleicht etwas basteln, damit das Headset nicht so drückt. Aber bei Dauernutzung bin ich mir da nicht so sicher.
Die Ohrpolster sind nicht das Problem, sondern das Headset drückt bei meinem Dickschädel mit zu viel Kraft auf die Ohren. Selbst ohne HGs wird der Druck durch das Headset nach einigen Stunden schon unangenehm. Dickere Polster würden diesen Effekt noch verstärken, weil dann der Bügel noch mehr gespannt wird.
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pepadk
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#19

Beitrag von pepadk »

Ich habe noch einen Hinweis zum BEM.
Ich habe für eine große Versicherung im Kundenservice gearbeitet. Dort gab es 80% Telefonietätigkeit und 20% Schriftgut Bearbeitung. Ich könnte dann nach längerer Krankheit durch verschiedene Umstände dann gar nicht mehr mit Kopfhörer oder Headset telefonieren( zu der Zeit hatte ich allerdings noch keine Hörgeräte.) Ich hatte vom HNO ein Attest,dass ich nicht mit Kopfhörer telefonieren darf. Als es zum BEM kam schlug der AG vor dass ich nur Korrespondenz bearbeite und aus der Telefonie rausgenommen werde. Die waren sogar glücklich über diese Vereinbarung da die Korrespondenz hoffnungslos im Rückstand war. Vielleicht ist das auch eine Lösung für dich und letztendlich ist dein AG auch froh darüber.Das Mal nur so als Alternative.
deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#20

Beitrag von deaf_tom »

Danke für den Hinweis. In meinem Fall ist so etwas nicht darstellbar, ohne einen ganz anderen Job zu machen.
Ich stehe ganztägig mit Kunden und Kollegen in allen möglichen Ländern telefonisch in Kontakt. Andere Aufgaben gibt es in dem Bereich nicht.

Für das Home Office habe ich mir schon so einen Konferenzlautsprecher gekauft. Das funktioniert super, ohne dass ich mich mit dem Headset herumärgern muss. Im Großraumbüro geht das natürlich nicht. Deshalb würde ich gerne erreichen, entweder alleine in einem Raum zu sitzen oder eben Home Office machen zu können.
Alles andere scheint zumindest auf Dauer nicht wirklich praktikabel zu sein.
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#21

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Das mit dem Home Office würde ich mal mit dem HNIO besprechen.
Das der eben ein entsprechendes Attest fertig macht.

Gruß
sven
Wattwurm
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#22

Beitrag von Wattwurm »

Moin @deaf_tom,

ich bin ca. 80% der Arbeitszeit in Telefonkonferenzen. Mit HG hinter dem Ohr eignen sich hervorragend Knochenschall-Kopfhörer, weil sie eben nicht auf dem Ohr liegen. Ich nutze das Shokz Opencomm 2. Auch ohne HGs funktioniert das für mich besser als ein anderes Headset.

Vielleicht eine Alternative für Dich?
deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#23

Beitrag von deaf_tom »

Danke für den Tipp.

Ich werde mir das mal anschauen.

EDIT: Kurze Rückfrage
Ich habe mir die Knochenschallheadsets mal angeschaut. Wenn ich es richtig verstehe, sitzen die auch auf den Ohren, nur mit dem Bügel hinter dem Kopf.
Mir fehlt da gerade etwas die Phantasie, wie das funktioniert, wenn auf / hinter den Ohren kein Platz mehr ist, weil dort bereits der Brillenbügel und das HG sitzen?
Funktioniert das bei dir, @Wattwurm?
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Wattwurm
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#24

Beitrag von Wattwurm »

@deaf_tom, ich dachte auch, Brille und HG und dann auch noch das Shokz? Da mein AG aber so nett war und „bestell doch, wenn du es probieren möchtest“ sagte … 😄 Ja, funktioniert bei mir. Das Headset ist auch superleicht, man spürt den Bügel am Ohr nicht. Der sorgt eigentlich nur dafür, dass das Hedset nicht auf den Hals runterrutscht.
deaf_tom
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Re: Frage zur Nutzung von Hörgeräten in Verbindung mit professionellen Telefon-Headsets

#25

Beitrag von deaf_tom »

Danke dir.

Bei meinem Arbeitgeber würde das anders funktionieren. Wenn ich angebe, dass mir so ein Gerät helfen würde, wird das im Zweifel zwar bezahlt, allerdings gilt mein Problem dann aber als endgültig gelöst.

Weitere / andere Maßnahmen gibt es dann nicht mehr.
Wenn ich dann feststelle, dass ich damit nicht zurecht komme, ist das erstmal mein Problem.
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