Fluktuierendes Gehör/ Innenohrmuskulatur

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ohrdnung
Beiträge: 12
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Fluktuierendes Gehör/ Innenohrmuskulatur

#1

Beitrag von ohrdnung »

Ich habe mal eine Frage in die Runde, ob es hier Betroffene gibt, die ihre Erfahrungen teilen möchten:
ich habe beidseitig eine HG Versorgung und ein fluktuierendes Gehör, wo sich zu den bereits bestehenden -50dB etwa 30dB zusätzlich im Tiefton- Mittenbereich "abschalten". Dies geschieht vor allem nach oder in anspruchsvollen Hörsituationen.
Bis vor paar Jahren war das nur über den Zeitraum von 1-4 Tage- mittlerweile bleibt das aber über Wochen bestehen. Die Tubenbelüftung funktioniert in diesen Phasen dann trotz Training und Nasenspülungen nicht. Parallel habe ich dann mehrere, überlagernde, starken Tinnitusse.
Während der schlechten Phasen habe ich ein starkes Druck und Anspannungsgefühl in den Ohren, welches fast schon als schmerzhaft zu bezeichnen ist. Drehe ich die HG dann lauter, wird es sehr unangenehm- so, als wenn einem einer ins Ohr brüllt. Bei Versuchen, ein Vasalva Manöver zu machen, bekomme ich den Sound wie von einem stark gespannten Trommelfell.
Wenn dann wieder eine Besserung eintritt, gibt es ein Knattern und Ploppen in den Ohren und ich kann aktiv belüften.Dies geschieht dann z.B. auch beim Gehen im Takt der Schritte :? DasHörvermögen erholt sich dann auch wieder.

Über meine Recherchen bin ich auf Berichte gestoßen, wo diese Symptome mit Spastiken der Innenohrmuskulatur in Zusammenhang gebracht werden. Der Tensor Tympani setzt am Trommelfell an und der Tensor Stapedius am Steigbügel. Beide Muskeln sind eine Art Überlastungsschutz für das Gehör und reflexgesteuert. Bei Aktivierung dieser Muskeln tritt Berichten nach eine Hörminderung von etwa 30dB ein- vor allem im Tieftonbereich. Es wird in Quellen von Spasmen berichtet, wo ein flatterndes Geräusch im Ohr eintritt sowie Tinnitus.

Ein HNO meinte, das jeder Muskel grundsätzlich verkrampfen könnte und man das in Betracht ziehen sollte. Therapien oder Nachweise gäbe es aber nicht. ich sollte Entspannung und Magnesium probieren und einen Neurologen fragen. Bei Magnesiumeinnahme bekomme ich starken Tinnitus und eine leichte Hörverbesserung.
Ein befragter Neurologe war hier auch ratlos und meinte, er macht nur Nerven- keine Muskeln.Und das wär ja auch sowieso Sache des HNO :crazy:
Einen Orthopäden braucht man da erst gar nicht zu fragen. Zwei Universitätskliniken haben mich quasi als Verückten eingestuft und wollten/ konnten keine Hilfestellung geben.

Gibt es hier Erfahrungen zum Thema? Bin gespannt !
Grüße,
John
"Nicht sehen trennt von den Dingen, aber nicht hören trennt von den Menschen"
Imanuel Kant
Mosi67
Beiträge: 21
Registriert: 28. Mär 2025, 09:32

Re: Fluktuierendes Gehör/ Innenohrmuskulatur

#2

Beitrag von Mosi67 »

Hallo

Mir geht es genauso nach einer Meningitis habe ich auf dem einen Ohr ein schwankendes Gehör bis zu 30 dezibel. Die Schwankungen sind täglich. Aber die schlechten Phasen halten länger an.Die guten manchmal nur stündlich oder max 1 bis 2 Tage am Stück.
Dazu gesellen sich Druckprobleme und Völlegefühl ums Ohr und im Ohr mit leichten Schmerzen im ohr.
Tinnitus in allen Varianten von Sirenenton der eine Hörverbesserung bringt,über Zischen, rotierendes Tinnitus, hohles Rauschen in schlechten Phasen.
In den schlechten Phasen kann ich meine Stimme nicht mehr hören oder leise und verzerrt. Das Hörgerät ist schrill und unverständlich und Telefonieren geht auch nicht weil alles verzerrt. In den guten Phasen die sind aber selten, geht das Hörgerät gut und ich kann Telefonieren und die anderen Stimmen verstehe ich leise und unverzerrt.
Das alles sind Symptome von Druckprobleme im Innenohr, endolymphatischer Hydrops oder Hydrops cochleae. Vielleicht ist das auch bei Ihnen.
Nächste Woche bekomme ich Kortison ins Trommelfell. Ich hoffe es hilft und fie Symptome werden weniger und das Ohr erholt sich.
ohrdnung
Beiträge: 12
Registriert: 7. Aug 2025, 08:27

Re: Fluktuierendes Gehör/ Innenohrmuskulatur

#3

Beitrag von ohrdnung »

Hallo- Danke für den aufschlussreichen Post!
In Punto der Symptomatiken gehen wir 100% konform! Ich weiß natürlich , das das alles auch Symptome eines endolymphatischen Hydrops sind.
Nur: ich bezweifel das sich bei einem endolymphatischen Hydrops die Symptomatik mehrfach am Tag binnen Minuten oder wenigen Stunden an- und abschalten kann.
Ich kann mir absolut nicht vorstellen, das sich in so kurzer Zeit die Flüssigkeit über osmotische Prozesse so schnell anstauen und wieder abfließen kann.
Deswegen meine These mit der Innenohrmuskulatur. Und diese ist auch so gut wie nicht nachweisbar oder widerlegbar!
Ein Hydrops lässt sich nur über ein MRT sicher nachweisen, nachdem Konstrastmittel 3- 4 Stunden vorher eingenommen wurde.
Eine Tympanographie kann nur indirekt Nachweise liefern, ob ein Hydrops vorliegt. Ich denke deswegen, das es nur in den wenigsten Fällen wirklich ein faktischer Nachweis existiert..
Jeder weiß, wie lange Vorlauf Termine beim Facharzt haben.
Wurde denn ein Felsenbein MRT gemacht?
Ich drücke natürlich die Daumen, das die Cortisongabe hlft. Eine Freundin hatte eine sehr starke Hörverbesserung erfahren dadurch
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