genauer aus der Nähe von Nienburg an der Weser.
Schon seit vielen Jahren höre ich nicht mehr so besonders gut. Dabei habe ich weniger den Eindruck, dass vieles zu leise ist, sondern eher, dass es zu undeutlich ist. Nachrichtensendungen, wo es keine Musik und keine Nebengeräusche gibt, sind weniger problematisch als Filme mit Musik und Nebengeräuschen. Fernsehen tue ich schon seit vielen Jahren mit Kopfhörern. Zuerst wegen Filmen in englischer Sprache. Deutsch (Muttersprache) ging noch lange ohne Kopfhörer.
Bei Gesprächen gibt es Personen, da verstehe ich auch heute noch alles und Personen, da verstehe ich nicht viel.
Telefonieren ist auch immer schwieriger geworden. Mit Headset geht es in der Regel gut. Aber das habe ich nicht immer griffbereit, wenn ich angerufen werde.
Mit der Technik von heute kann ich da sicherlich einiges verbessern an meiner Situation, auch wenn der Leidensdruck noch nicht so groß ist.
Anfang des Jahres habe ich mir einen Termin beim HNO geben lassen. Im Juli war ich dann endlich da. Der Hörtest ergab, dass ich gerade schwerhörig genug bin, um Anspruch auf ein Hörgerät zu haben. Also Anspruch auf Zuzahlung von der Krankenversicherung.
Der HNO fragte mich, ob ich die Hörgeräte vom Akustiker oder von ihm haben wolle. Zuerst habe ich mich für den Arzt entschieden. Das hat sich aber sehr schnell geändert, als ich Schwierigkeiten hatte, telefonisch durchzukommen, um einen Termin zu vereinbaren. Das Band sagte, man könne auch online über Doctolib einen Termin vereinbaren. Ja, konnte ich. Für Mitte Dezember. Das Band sagte auch, ich könne meine Telefonnummer hinterlassen und ich würde zurückgerufen. Also tat ich das. An einem Freitag gegen 12 Uhr. Die Praxis hat freitags bis 13 Uhr geöffnet. Aber ich bekam am Freitag keinen Rückruf. Am Samstag und Sonntag natürlich auch nicht. Aber auch Montag, Dienstag und Mittwoch nicht. Ich bin dann bei der Praxis vorbeigefahren und habe meine Unterlagen abgeholt. In der Zwischenzeit hatte ich einen Termin bei Fielmann Hörakustik gemacht. Meine Brille ist auch von Fielmann und sowohl mit der Brille als auch mit den Service bin ich seit vielen Jahren sehr zufrieden.
Letzte Woche Freitag hatte ich dann meinen ersten Termin bei Fielmann. Einen 2-Stunden-Termin. Etwa die Hälfte der Zeit ging für erneute Hörtests drauf. Die waren etwas umfangreicher als beim HNO.
Außerdem wurde ich nach meinem Alltag gefragt und danach in welchen Situationen bzw. wofür mir ein Hörgerät besonders wichtig ist. Hauptsächlich in Gesprächen. Direkt und am Telefon. Dabei bin ich selten in anspruchsvollen Hörsituationen mit vielen Gesprächspartnern gleichzeitig und/oder Störgeräuschen.
Ich bekam ein Resound Savi 3 zum Testen. Das steht bei Fielmann als Bestseller auf der Internetseite und es ist Made for iPhone. Und ich habe ein iPhone. Und irgendwo muss man ja anfangen.
Die Filiale verließ ich also mit zwei Hörgeräten im bzw. hinter dem Ohr. Und fuhr mit dem Fahrrad nach Hause. Das ist ein Weg von knapp 7 km durch die Marsch. Ohne Autos. Trotzdem war die Fahrt total stressig. Es klang für mich, als würde ich direkt neben einer stark befahrenen Straße fahren. Das Fahrgeräusch meines Fahrrads. Besonders laut/stark beim Treten. Im Leerlauf etwas weniger. Die Windgeräusche waren erstaunlich normal.
So oder so ähnlich geht es wahrscheinlich den meisten mit ihrem allerersten Hörgerät. Es ist erstmal zu laut, zu viel. Besonders Dinge, die man gar nicht unbedingt besser hören will als vorher. Wie die Fahrgeräusche von meinem Fahrrad, das Laufen vom Wasserhahn, die WC-Spülung, das Rascheln der eigenen Kleidung, jedes Steinchen im Profil meiner Schuhe, das Kläffen des Nachbarhundes.
Nachdem ich mich ein wenig mit der Bedienung der Hörgeräte und der Regelung über die Resound Smart 3D App bekannt gemacht habe, habe ich sie erstmal leiser gemacht. Das war schon besser. Aber das kann ich selbst nicht dauerhaft speichern.
Deshalb war ich vorgestern (Tag 6 mit den
Sie hat sich an der Sprache ornientiert. Sie hat die Lautstärke runtergeregelt und dabei die ganze Zeit gesprochen, bis ich gesagt habe, das sei jetzt grad nicht mehr zu laut. Ihre Argumentation finde ich plausibel. Mein Gehirn muss neu lernen, welche Geräusche wichtig sind und welche nicht. Und die nicht so wichtigen ausblenden lernen. Also nicht komplett. Aber sozusagen in den Hintergrund stellen. Ich wohne an einer Bahnstrecke. Und die Bahn stört mich schon lange nicht mehr. Ich kann sie hören, wenn ich drauf achte, aber stört micht nicht, sie weckt mich nicht. So eben.
Das würde aber seine Zeit brauchen. Bei einigen 2 Wochen, bei anderen eher 2 Monate. Und für diesen Lernprozess sei es von Vorteil, wenn ich die Hörgeräte nicht zu weit runterregeln würde.
Ich werde es versuchen.
Was mir spontan an den Savi 3 gefällt, ist der Sitz auf bzw. hinter dem Ohr. Ich spüre sie nicht und sie bleiben da sitzen. Meine In-Ear-Headsets fallen mir ständig raus.
Und dass ich ein Telefonat automatisch in den Ohren habe, wenn ich einen Anruf auf dem iPhone entgegennehme. Der Klang ist dabei nicht ganz so gut, wie bei meinem In-Ear-Headset, aber akzeptabel.
Meinen Mann kann ich auch viel besser verstehen.
Was mir nicht so gut gefällt, ist der Klang. Das wird besser, wenn ich sie leiser stelle, aber das soll ich ja erstmal nicht.
Etwas enttäuscht war ich auch, dass ich trotz Made for iPhone nicht zeitgleich sowohl die
Wie lange ich die Savi 3 zum Testen behalten kann, weiß ich nicht. Mein nächster Termin ist 3 Wochen nach dem ersten. Also 3 Wochen mindestens. Mal sehen, in wie weit sich mein Gehirn in der Zeit grundsätzlich an
Ich weiß, dass ich wahrscheinlich eine lange Reise vor mir habe, bis mein Gehirn sich grundsätzlich an
Gelesen habe ich hier im Forum schon einiges. Und ich bin beeindruckt von der Expertise, den Erfahrungen und der Hilfsbereitschaft. Vielen Dank an Euch.