Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

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Kaj
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Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#1

Beitrag von Kaj »

Liebe Mitleidenden,
ich habe eine Diagnose für mittleren bis schweren Verlust des Hörens in den Höhen, ab 1K.

Wobei ich mich bei zwei HNO nicht gehört fühle ist das ich eine deutliche Verbesserung der Höhenwahrnehmung erzeugen kann durch zuhalten der Nase und Druckaufbau in den Ohren.

Hier ein paar alltags Beispiele:
- Nase schnäuzen in der Dusche, das Rauschen des Wassers bekommt eine ganz andere Qualität
- Druck aufbauen im Konzert (Jazz, Klassik) und die Musik hört sich nicht mehr so dumpf an
- Druck aufbauen beim Fernsehen und ich kann die leiseren Dialoge viel besser verstehen

Das Problem, sobald ich die Nase wieder freigebe, fällt es in den alten zustand zurück, als würde ich den Kopf in einem Eimer tragen.

Zusatzprobleme auf dem linken (etwas besseren) Ohr:
- Gefühl eines ständigen leichten Drucks, wie wenn das Wasser nach dem Schwimmen noch drin ist.
- Wenn ich mich hinlege und den Kiefer öffne habe ich ein knisterndes Geräusch im linken Ohr.

Was denkt Ihr, soll ich mich mit der Verschreibung eines Hörgerätes zufrieden geben oder doch noch weiter nachbohren?
In den 60er geboren, selbständig, Kundenkontakt meist über Computer/Telefon, mag tiefe Gespräche bei denen es auf die Details ankommt.
cleo99
Beiträge: 272
Registriert: 27. Sep 2023, 10:37
1

Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#2

Beitrag von cleo99 »

Ist abgeklärt worden, ob es sich um eine Tubenbelüftungsstörung handelt?
https://www.google.com/search?q=tubenbe ... s-wiz-serp
:blume1: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren! :blume1:
ohrdnung
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Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#3

Beitrag von ohrdnung »

Das, was Du beschreibst, kommt mir bekannt vor ;) Das man von HNOs nicht "gehört" wird, wenn man das anspricht, auch.
Die werden nicht für Forschung bezahlt und haben so gut wie keine Untersuchungsmöglichkeiten, um das darzustellen.
Hauptsache, wir können zum Mond fliegen und Atome spalten.

Es gibt einige Muskeln im Ohr und im Umfeld des Ohres- welche man in dem Kontext näher betrachten sollte:
Die Eustachische Röhre wird durch die beiden Muskeln Musculus Tensor Veli Palatini (Muskel des Gaumensegels) und Musculus Levator Veli Palatini geöffnet, wodurch ein Druckausgleich im Mittelohr stattfindet. Diese Muskeln können willentlich gespannt und entspannt werden.
Das Trommelfell wird über den Musculus Tensor Tympani gespannt. Dieser setzt am Rand des Trommelfelles an und verläuft entlang der eustachischen Röhre..
Der Musculus Stapedius setzt am Steigbügel im Mittelohr an und schränkt bei Anspannung dessen Beweglichkeit ein.
Beide Muskeln schützen das Ohr vor lauten Geschehnissen und sind reflexgesteuert. Es gibt hier aber durchaus Spastiken- z.B. Hyperakusis oder Tympani Syndrom.

Wenn Du gähnst, Druckausgleich machst o.ä. wird das auch auf den Tympani Muskel Auswirkung haben und das Trommelfell entspannt sich dabei kurz, was Einfluss auf dein Hörempfinden hat. Stell dir ein total überspanntes Fell einer Snare Drum vor: das wird auch kaum mitschwingen und Schall leiten.

Wie jeder Muskel, können auch die Genannten verkrampfen oder Ticks haben!

Angehende HNOs gehen zwr lange zur Uni, aber werden dir hier nichts zu sagen können. Belegen und widerlegen werden sie meine These auch nicht können oder wollen.
Ein Tympanogramm lässt keinen eindeutigen Rückschluss zu. Ein MRT bekommt man auch nicht mal so eben. Das Felsenbein ist der härtete Knochen im menschlichen Körper.

Mein Tipp: nimm mal Magnesium Citrat eine Weile und probier mal Magnesiumöl ans Trommelfell zu geben. Alles auf eigene Gefahr-ich bin kein Mediziner!
Oft hat das Effekt, das sich die verspannten Muskeln wieder lösen.
Ich hab dann meist ein Knattern im Ohr und danach eine deutliche Hörverbesserung.
"Nicht sehen trennt von den Dingen, aber nicht hören trennt von den Menschen"
Imanuel Kant
777
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Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#4

Beitrag von 777 »

Kenne ich. Habe manchmal Situationen wo ich hohe Töne ohne HG viel besser höre, dann ist es wieder weg.
Hab das meinem Aku mal erzählt der meinte da könnte man nichts machen, finde die Aussage aber iwie seltsam.
Scheinbar ist die Hörfähigkeit ja noch da und wird durch irgendwas beeinflusst.
Moin Moin und viele Grüße aus Schleswig-Holstein :wave:
deaf_tom
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Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#5

Beitrag von deaf_tom »

Ist bei mir ohne HG auch so.
Seit ich die HGs habe, höre ich auch ohne Druckaufbau wieder annähernd gut.

Ich werde mich deshalb nicht mehr weiter damit beschäftigen.
Bei mir hat die Schwerhörigkeit laut Diagnose (die wohl auch stimmt) ohnehin eine völlig andere Ursache.
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
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Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#6

Beitrag von 777 »

Klar kommt drauf an woher die Schwerhörigkeit kommt und welchen Grad sie hat.
Ich werde das Thema dennoch für mich nochmal angehen, vielleicht geht da noch was zu fixen.
Moin Moin und viele Grüße aus Schleswig-Holstein :wave:
Nachrichtentechniker
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Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#7

Beitrag von Nachrichtentechniker »

Wie sieht denn der Hörtest mit Knochenleitung aus? Werden da im Hochtonbereich die gleichen Werte wie bei der Luftleitung erreicht oder sind die Werte bei Knochenleitung deutlich besser?

Überaus interessant und das kenne ich sogar sehr gut in ähnlicher Form. Alle Ohrenärzte (inkl. der die in der Charite durchaus forschen) zucken da aber nur mit den Achseln und sagen sowas wie "na wenn Ihnen das hilft dann machen Sie das eben einfach immer mal wieder".

Wenn ich abends sehr erschöpft bin und müde, dann fangen Personen, die mit mir reden plötzlch an zu lispeln (Hochtonabfall). Dann drücke ich den kleinen Lappen der vor der Ohröffnung ist einfach mit der Fingerkuppe auf den Gehörgang und lasse wieder los. Das erzeugt von Aussen beim Loslassen einen kleinen Unterdruck und das Lispeln ist mehr oder weniger weg.

Damit anfangen konnte noch kein HNO-Arzt etwas ... alles muss man selbst machen ... :crazy:
Ohrenklempner
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Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#8

Beitrag von Ohrenklempner »

Nachrichtentechniker hat geschrieben: 26. Aug 2025, 20:46 Wie sieht denn der Hörtest mit Knochenleitung aus? Werden da im Hochtonbereich die gleichen Werte wie bei der Luftleitung erreicht oder sind die Werte bei Knochenleitung deutlich besser?
Ich bin unsicher, ob Kaj darauf antworten wird (sein erster Post war auch sein letzter Post und seitdem nicht mehr eingeloggt).

[gelöscht, hier habe ich Mist geschrieben :lol: ]

Ein Tympanogramm wäre unheimlich interessant!
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
Nachrichtentechniker
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Re: Höhenverbesserung bei Druckausgleich/Druckaufbau

#9

Beitrag von Nachrichtentechniker »

ohrdnung hat geschrieben: 23. Aug 2025, 18:09Wenn Du gähnst, Druckausgleich machst o.ä. wird das auch auf den Tympani Muskel Auswirkung haben und das Trommelfell entspannt sich dabei kurz, was Einfluss auf dein Hörempfinden hat. Stell dir ein total überspanntes Fell einer Snare Drum vor: das wird auch kaum mitschwingen und Schall leiten.

Wie jeder Muskel, können auch die Genannten verkrampfen oder Ticks haben!
Das ist ein interessanter Ansatz mit dem Muskelkrampf! Das würde z.B. bei mir erklären warum es vor allem abends, wenn ich erschöpft, übermüdet oder angespannt bin häufiger passiert, dass ich einen Hochtonabfall habe, der durch Unterdruck am Trommelfell von Aussen kurzzeitig verbessert werden kann.

Magnesiumpräparate hatte ich mal genommen aber das brachte nicht viel. Es gibt ja aber auch direkt Muskelrelaxantien als Medikament. Ich habe durchaus Muskelkrämpfe in kleinsten Muskeln hin und wieder (z.B. im Ziliarmuskel im Auge, dann fällt das scharfstellen schwer). Ich denke ich versuche mal ein Selbstexperiment wenn es mal wieder deutlich auftritt. Danke für die Idee auch wenn es keine wirkliche Heilung verspricht aber dann weiss man wenigstens was los ist.
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