Für die Otoplastiken gibt es als Material, soviel ich weiß, Acryl, Thermotec und Silkon.
Was für Material ist zu empfehlen.
Bei hochgradig Schwerhörigen sollte das Passstück besonders gut abdichten. Ist eine Belüftungsbohrung sinnvoll?
Tja, was ist zu empfehlen? Das hat jeder mit sich selbst auszumachen und ist auch immer abhängig von der Gehörgangsgrösse, des Hörverlustes und der Fingerfertigkeit des Nutzers.
Acyl - sehr lange nutzbar und relativ unempfindlich, lässt sich gut bearbeiten, mittlerweile relativ gut bei Allergikern
Thermo - gut bei Allergikern, super Tragegefühl, relativ schnelle Verfärbung und schlecht zu bearbeiten, gut bei feuchten Ohren
Silikon - starke Abdichtung, schnelle Verfärbung, schwierig zu bearbeiten, bei feuchten Ohren unangebracht, schlecht bei Allergikern
Titan - sehr teuer, gutes Tragegefühl, gut bei Allergikern, lange haltbar
Um so kleiner die Bohrung, desto eher sind Features der HGs hörbar - im übrigen nur bis zu einer Bohrung von 1.2mm. Man kann alle Hörverluste nahezu geschlossen anpassen, muss dann halt etwas Obacht aufs Kiefergelenk geben. Allerdings sind geschlossene Anpassungen heute leider nicht die Regel und es werden häufig offene Versorgungen empfohlen. Bei der klassischen Versorgung wird die Bohrungsgrösse immer anhand vom Tieftonbereich abgeleitet. (250Hz+500Hz+750Hz):3= Belüftungsgrösse
by the way, wir reden immer von durchgezogenen ventings und nicht von Hohlschalenventings.
Ich persönliche bin immer für geschlossene Anpassungen, damit der Nutzer auch wirklich was von seinen Features hat. Sehr oft werden, zumindest hier in CH, Domes verkauft und damit verbunden sehr häufig Highendgeräte - was technisch gesehen Quatsch ist. Allerdings ist das Thema okklusionsfreie Otoplastik, so eine Sache für sich. Man muss sich gut damit auskennen und darf keine Angst davon haben, hier muss von Akustiker oft nachgearbeitet und etwas Hirnschmalz benutzt werden.
Zuletzt geändert von Mukketoaster am 27. Jan 2025, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Kommt halt drauf an was für Dich am besten ist.
Ich hatte ewige Jahre Acryl. Bei den letzten Plastiken schlug die Akustikerin Thermotec vor. Ich hatte dann gefragt wie das preislich ist. Das kostet bei meinem Akustiker das gleiche wie Acryl.
Also Thermotec genommen und will nichts anderes mehr.
Am besten einfach ausprobieren. Ich hätte die nicht bezahlen müssen wenn es nichts gewesen wäre. Dann wären noch mal welche in Acryl gemacht worden.
Ich trage seit fast 20 Jahren Hörgeräte. Von Beginn an habe ich Acryl-Otoplastiken. Ich habe bisher Belüftungsbohrungen 0,8 mm und geschlossene Ausführung. Bei beiden keine Unterschiede festgestellt. Mein Hörverlust ist hochgradig
In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass die Abdichtung schlecht ist, obwohl die Otos erst vor zwei Jahren neu angefertigt sind.
Nach den Bewertungen von Mukketoaster wäre für mich wahrscheinlich Silikon das optimale Material.
Ich habe auch mal "Einloch-Otoplastiken" mit großer Austrittsöffnung (oval 5 / 7 mm) und Resonanzraum getestet. Die Ausführung war gar nicht übel.
Das ist aber schon paar Jahre her. Ich habe die Lösung leider nicht weiter verfolgt.
Was das perfekte Material für die eigenen Otoplastiken angeht muss man wohl in der Regel selbst ausprobieren um zu schauen was in der persönlichen Situation für einen das beste ist.
Da gibt meiner Meinung nach nicht das perfekte Material, da die Ansprüche von jedem unterschiedlich sind und in welcher Form eine Otoplastik gefertigt werden soll. Auch das persönliche Tragegefühl und für mache auch der kosmetische Anspruch kann einen wichtige Rolle bei der Auswahl spielen.
Für mich sind eher die weichen Otoplastiken aus Silikon oder auch Thermotec (wobei ich persönlich Silikon bevorzuge da es in weicherer Ausführungen als Thermotec angeboten wird) das, was ich deutlich angenehmer zu tragen empfinde als harte aus Acryl oder eben Titan.
Ähnliches gilt da auch für eine mögliche Bohrung und wie groß diese gewählt wird. Allerdings ist da natürlich auch der Grad der Schwerhörigkeit und in welchen Frequenzen diese ausgeprägt ist entscheident. Viele Hörgeräte haben ja heute eine gute Rückkopplungsunterdrückung, welche auch bei hoher Verstärkung noch eine offenere Anpassung mit Belüftungsbohrung zu einem gewissen grad zulassen.
Eine wie bei mir komplette gescholssene Versorgung zu tragen mag auch nicht jeder, oder es bedarf für einige doch etwas an Gewöhnung sich an das Gefühl zu gewöhnen, dass das Ohr durch die Otoplastik komplette verschlossen ist. Eine gut angepassten Otoplastik schon mal vorausgesetzt.
Ich selbst trage seit einigen Jahre gescholssene Otoplastiken aus Silikon ohne Bohrung, da sie für mich vom Hörenemfinden die beste Gesamtleistung darstellen. Aber am Ende muss man einfach seine eigenen Erfahrungen machen.
Gruß Benny
Benny
Hochgradig Schwerhörig
Oticon Xceed UP mit blauen Ohrpassstücken
Warum Hörgeräte verstecken wenn man sie auch farbenfroh tragen kann
Immer offen für neue Kontakte
Hallo Hoffi
Du redest von einer Hohlkanalotoplastik. Das is schon ne coole Nummer, damit hast du ne bessere Hochtonübertragung, der Impedanzsprung is kleiner. Ist schwierig mit Silikon zu machen, aber wenn du Silikon möchtest, kannst du ja anstatt dem Hohlkanal ein Libbyhorn verbauen lassen.
2 Jahre sind übrigens keine Seltenheit. Der Mensch verändert sich nun mal. Kenne Leute, die brauchen weit schneller neue otoplatiken.
Also bei den Thermotec würde ich ne längere Zeit als 2 Jahre ansetzen.
Dadurch das die durch die Körperwärme ja weich werden, passen sie sich dem Ohr auch immer etwas an.
Silikon, nun gut. Habe ich bei meinen InEars. Die gibt’s nicht in Thermotec. Finde Thermotec hat das bessere Tragegefühl.
das mit den bloß zwei Jahren Tragedauer von Otoplastiken find ich krass. Meine passen normalerweise bis ich neue Hörgeräte bekomme, theoretisch auch weiter. Aber bei neuen Geräten lass ichs halt machen. Aber ich persönlich steh auf Acryl, machen einfach nen besseren, präziseren Klang als Thermotec, die ich auch schon mal hatte.
03/25 Oticon Real 3
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
Also Thermotec setzt sich gerne zu, vergilbt und verliert durch das zusetzen der Poren auch häufig seine Flexibilität. Aber ich weiss, bei Sven ist das anders.
Wenn deine Otos so lange passen, Birkbot, ist das gut. Aber das ist wirklich nicht die Regel. Ich kenne zwar die deutschen Regularien, hinsichtlich neuen Otoplastiken, nicht, aber ich denke, dies wird doch auch sicherlich nicht zu persönlichen Lasten des Kunden gehen.
Mukketoaster hat geschrieben: ↑28. Jan 2025, 08:53
... Aber ich weiss, bei Sven ist das anders. ...
Das hat er in dem Fall auch so geschrieben. Ist doch Ok.
Ich habe übrigens meine letzte Acryl-Otoplastik von 2006 bis 2018 getragen, weil die bis dahin meine am besten Sitzenden waren. Auch der Abbruch eines Teils eines Rings hat zu keiner Neuanschaffung geführt, ich habe die Bruchstellen nur abgeschliffen, gepasst haben sie dennoch perfekt.
Ersetzt durch Silikon habe ich die nur deshalb, weil die Acryl noch eine Bohrung hatten, die ich zuletzt mit Zahnpasta verschlossen habe und damit eine bessere Ausbeute erzielen konnte. Silikon hab ich maximal 2 Jahre getragen. Ob sie länger in Ordnung gewesen wären weiß ich nicht, weil ich mit den CI-OPs auf eine komplett "offene" Versorgung umgetiegen bin.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Mukketoaster hat geschrieben: ↑28. Jan 2025, 08:53
Ich kenne zwar die deutschen Regularien, hinsichtlich neuen Otoplastiken, nicht, aber ich denke, dies wird doch auch sicherlich nicht zu persönlichen Lasten des Kunden gehen.
Ich fürchte schon. Der Zuschuss für Otoplastiken wird - zumindest bei gesetzlichen Krankenkassen - nur in Verbindung mit dem Zuschuss zu Hörgeräten gewährt. So zumindest mein Kenntnisstand.
Grüße vom cherusker
- - -
R 55 55 50 60 60 65 70 70 60 40 40
L 25 50 50 50 55 60 55 50 40 40 55
cherusker hat geschrieben: ↑28. Jan 2025, 11:38
Ich fürchte schon. Der Zuschuss für Otoplastiken wird - zumindest bei gesetzlichen Krankenkassen - nur in Verbindung mit dem Zuschuss zu Hörgeräten gewährt. So zumindest mein Kenntnisstand.
Der Zuschuss, den der Akustiker für neue Otoplastiken erhält, ja, den gibt's nur in Verbindung mit neuen Hörgeräten oder nach sechs Jahren. Das interessiert dich als Versicherten aber nicht. Wenn die Otoplastik nicht mehr passt, musst du für eine neue nur einen eventuellen Eigenanteil bezahlen. Eine neue Kassen-Otoplastik gibt's bei Notwendigkeit quasi kostenlos.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet...
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Also meine Thermotec Otoplastiken sind im Vergleich zum Neuzustand etwas dunkler geworden, was mich nicht stört.
Zusitzen, nun Hund und wieder entferne ich mal mit ner Büroklammer das Cerumen aus den Lüftungsbohrung.
Das machte ich bei Acryl auch.
Acryl ist so eine Sache, weil es schnell mal bricht, wenn es runterfällt. Je nach Bruchstelle kann der Akustiker das kleben.
War bei mir mal der Fall. Man sah vom Kleben nichts.
Ohrenklempner hat geschrieben: ↑28. Jan 2025, 11:49
Eine neue Kassen-Otoplastik gibt's bei Notwendigkeit quasi kostenlos.
Danke für die Klarstellung bzw. Korrektur meines Kenntnisstands.
Nur was ist eine Kassenotoplastik? Eine bestimmte Bauform oder Material? Oder eine Otoplastik für ein zuzahlungsfreies Hörgerät?
Grüße vom cherusker
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cherusker hat geschrieben: ↑28. Jan 2025, 12:19
Nur was ist eine Kassenotoplastik? Eine bestimmte Bauform oder Material? Oder eine Otoplastik für ein zuzahlungsfreies Hörgerät?
Das ist eine Otoplastik, die dir der Akustiker ohne Eigenanteil anfertigt, unabhängig von Form oder Material.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet...
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!