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Kilian's Mutti
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#1

Beitrag von Kilian's Mutti »

Hallo,

wir sind ganz "frisch" hier,und haben jede Menge Fragen.
Unser Sohn wurde im Juni 1995 geboren.Als erstes fiel mir ein zweites Ohrläppchen am rechten Ohr auf.Und das der rechte Gehörgang länglich ist im Vergleich zum linken,der normal rund-oval geformt ist(Ich hatte in der 11.Schwangerschaftswoche einen Verkehrsunfall,und in dieser Zeit werden die Ohren gebildet)
Der Hörtest auf der Kinderstation ergab nichts negatives.
Im Kindergarten fiel den Erzieherinnen auf,dass er manchmal nicht hörte.Zu Hause fiel mir das nicht so auf,nur,dass er lauter als erträglich sprach.Wir gingen zu einer Logopädin, da er die "S"und "SCH"-Laute nicht richtig sprechen konnte.Wir hatten eine Sitzung pro Monat und diese Logopädin unterhielt sich mehr mit mir als mit meinem Sohn.Diese Art der Therapie habe ich abgebrochen.
Dann wurden wir in der Uniklinik Dresden vorstellig,weil ein Verdacht auf zentarle auditive Verarbeitungs-und Wahrnehmungsstörung bestand(Ki-Do hat u.a.auch ADS)Dort wurden ihm die Mandeln entfernt,und der Test ergab,dass er wohl im Hochtonbereich Hördefizite hat.
Unsere HNO-Ärztin findet an dem Befund nichts und meinte,nicht handeln zu müssen.In der ersten Schule hatte die Lehrerin immer nur einen Satz für meinen Sohn übrig:"Das Kind nervt mich",und er saß als einzigster in der 5.Reihe.Somit bekam er als ADS-und"nicht-richtig-hörend"-Kind nicht wirklich was mit.Nun ist er an der Grenze zum Hochintelligenten,was ihn wahrscheinlich immer "rausgerissen"hat.So schrieb er nur 3en und 4en und keine besseren Zensuren.In der neuen Schule-wir sind umgezogen-widmet man sich mehr unserem Kind.
Nun bekommt Ki-Do Hörgerate.Trägt er die nun ein Leben lang?Was muß ich in der Schule beachten?Mit welchen Therapien kann ich ihm noch helfen?
Er geht auch noch zur Ergotherpaie,weil er motorische Defizite hat.Und er geht einmal in der Woche reiten,weil er als ADS-Kind auch Schwierigkeiten im sozialen Bereich haben kann,und beginnend hat.Ausserdem kann er sehr schlecht sein Gleichgewicht halten.Zu allem muß er sich setzen.Er wird nun schon 10!

Bedanken möchte ich mich bei allen,die sich die Zeit genommen haben,unseren Bericht zu lesen.Ich denke,dass es wichtig ist,auch das drumherum zu erkären,um möglichst genaue Antworten zu bekommen.
Danke auch an alle,die uns antworten und somit weiterhelfen wollen!
Kilian Dominik *19.06.1995 Hörgeräteversorgung beidseits erstmalig 03/05!
zwischenzeitlich HG's von Kinderpsychologen verweigert - und zurück erkämpft
Gudrun
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Re: ...so viele Fragen...

#2

Beitrag von Gudrun »

Hallo Jana,

weißt du, wieviel db (Dezibel) Hörverlust dein Sohn hat? Vermutlich nicht so viel, da er ja etwas hören kann.
Erstellt von Jana-Micha
Trägt er die nun ein Leben lang?
Ja, leider. Wobei niemand ihn dazu zwingen kann. Eine Hörschädigung wird durch Hörgeräte leider nicht verbessert. Aber Hörgeräte sind nichts Schlimmes, und wenn er von ihnen profitiert, wird er sie gern tragen.
Was muß ich in der Schule beachten?
Ich nehme an, dass sein Hörverlust nicht so groß ist, dass man da nichts groß beachten muss. Kann er Sprache verstehen, ohne auf den Mund schauen zu müssen?

Was man wissen sollte, ist, dass Hörgeräte dazu neigen, zu pfeifen, wenn sie das Ohr nicht völlig abdichten. Da muss man das Hörgerät so lang hin- und herdrücken, bis es nicht mehr pfeift. Wenn es trotz optimalem Sitz trotzdem pfeift, ist eventuell ein Loch im Schlauch vom Ohrpassstück, dann muss der Schlauch erneuert werden.

Bedenken musst du, dass Batterien zwischen einigen Tagen und 2 Wochen halten können, da gibt es ein kleines Kontrollgerät vom Akustiker, dann kannst du jeden Abend die Batterien kurz testen.

Die Hörgeräte dürfen nicht nass werden; werden sie doch nass, auf niedriger Stufe trocken fönen oder an einen warmen Platz legen. Beim Sport darf man sie drin lassen.

Alles Gute für euch und viel Erfolg bei der Eingewöhnung von Hörgeräten,
Gudrun[size=small]

[Editiert von Gudrun am: Dienstag, März 15, 2005 @ 11:55 PM][/size]
Andrea Heiker
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Re: ...so viele Fragen...

#3

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Jana,

läßt Euch die Kurkurve vom Arzt mal geben. Aber mir ist unverständlich, warum Dein Sohn mit einem bekannten Hörschaden in der letzten Reihe saß? Warum habt ihr nicht darauf bestanden, dass er nach vorne kommt?

Neben der rein technischen Handhabung würde ich in der Schule schon darauf ahchten, dass Dein Sohn einen geigneten Sitzplatz am Fenster und vorbne bekommt. Das Fenster ist wichtig, dass er die Helligkeit im Rücken hat und alles gut sehen kann.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Kilian's Mutti
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Re: ...so viele Fragen...

#4

Beitrag von Kilian's Mutti »

Hallo,

was ist eine Kurkurve?Ich war bisher nur bei einer HNO-Ärztin,die ihn auf diese Diagnose nicht für nötig hielt zu behandeln.Ich bin über eine Logopädin zu dem Hörgerätegeschäft gekommen,und wenn er die Hörgeräte gut toleriert,dann schickt sie mich zu einem HNO-Arzt,der mir die HG verschreibt.

Unser Sohn saß deshalb hinten,weil es kein Arzt angeordnet hat,dass er vorn sitzen soll.Na und auf die doofe Mutter,die ja "nur" Kinderkrankenschwester ist,muß ich als Lehrerin doch nicht hören.In dieser Schule sind wir weg.Gottlob!

Nochmal danke für die kleinen Tipps für den Umgang mit den Hörgeräten.Das mit dem Pfeifen kenn ich von meinen Patienten.Ich arbeite im Pflegedienst,und da hat der eine oder andere solch ein Teil.

Die Batterien,wieviel kosten die?Bekommt man die über die Kasse erstattet?

Hören tut Kilian gut.Nur über weite Strecken muß man ihn lauter und mehrmals rufen.Und wenn ich was von ihm will,rufe ich ihm nicht nur was zu,sondern stell mich ihm gegenüber und rede ihn direkt an.

Beim Sport kann er die drinnen lassen?Ich dachte immer,die müssen raus.Wenn er nächste Woche Schwimmunterricht hat,habe ich grad frei und werde dem UNterricht beiwohnen,um die HG raus-und wieder reinzumachen.Und die Lehrerinnen anzulernen.Das Reinmachen wird für ihn schwierig,wegen der motorischen Defizite.

Wir lassen alles auf uns zukommen.Er freut sich auf seine HG,die blau werden sollen.Wie das Blaue Wunder in Dresden,eine Brücke.Die HG sind dann auch sein blaues Wunder.

Kilian Dominik *19.06.1995 Hörgeräteversorgung beidseits erstmalig 03/05!
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Kilian's Mutti
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Re: ...so viele Fragen...

#5

Beitrag von Kilian's Mutti »

Ich tipp mal auszugsweise den HNO-Befund ab.Ki-Do ist damit sicher einer der leichteren Fälle hier in diesem Forum.Für uns trotzdem ein kleiner Weltuntergang...

Tonschwellenaudiogramm:leichter Hochtonschrägabfall beidseits ab 1kHz bis 35-40db bei 6kHz

Sprachaudiogramm:100% Einsilbenverständlichkeit bei 60db.Im Störgeräusch Absinken der Verständlichkeit um 30%

Dichotischer Test:100%Diskrimination bei 60db.

Und in der Zusammenfassung steht, dass eine geringe Schallempfindungsschwerhörigkeit im Hoctonbereich vorliegt.

MfG
Kilian Dominik *19.06.1995 Hörgeräteversorgung beidseits erstmalig 03/05!
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Andrea Heiker
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Re: ...so viele Fragen...

#6

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Jana,

ganau das war die Hörkurve, wenn auch nicht in der gewohnten ausführlichkeit. Ich kann mir jetzt ungefähr vorstellen wie er hört. Hörgeräte werden vermutlich schon eine Hilfe sein.

Bei dem Hörverlust muss das Pfeifen der Hörgerät eigentlich sehr gut in Griff zu bekommen sein und weitgehend ein pfeiffreies Leben möglich sein.

Ich würde Deinen Sohn aber das Einsetzen der Hörgeräte aber selbst üben lassen. Das ist nicht schwierig, wenn man es bei sich selbst macht. Einfach mit einer leichten Drehung ins Ohr drücken. Den Dreh hat er sicher selbst bald raus. Schwieriger ist es, bei anderen Leuetn ein Hörgerät einzusetzen als es selbst zu tun.

Beim Sport kann das Hörgerät auch weiter getragen werden. Wenn Dein Sohn zum starken Schwitzen neigt, dann sollte er doch lieber ohne Sport machen oder die Superseal (Art Hörgerätekondom) verwenden, das die teure Technik vor Schweiß schützt. Im Schwimmband müssen die Hörgeräte natürlich draußen bleiben. Hörgeräte mögen Wasser überhaupt nicht gerne und daher erst nach dem Abtrocknen und Fönen einsetzen.

Und jetzt ist ja die Schwerhörigkeit seines Sohnes verbrieft und versiegelt und es sollte eigentlich kein Problem sein, in der Schule den richtigen Sitzplatz zu bekommen.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Gudrun
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Re: ...so viele Fragen...

#7

Beitrag von Gudrun »

Damit die Hörgeräte besser in die Ohren gleiten, kann man sie auch mit etwas Vaseline bestreichen oder man befeuchtet sie mit etwas Speichel (auch wenn man das angeblich nicht tun sollte).
Andrea Heiker
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Re: ...so viele Fragen...

#8

Beitrag von Andrea Heiker »

Ne Speichel kann ich wirklich nicht empfehlen. Wenn man Vaseline nimmt, nur das Passtück bestreichen.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
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