Hallo Sabine,
ich glaub, da geht grad was durcheinander.
Also auch ich würde - wie Gudrun - gern wissen, was du unter Klanggeschichten verstehst.
Ansonsten ist das Problem schon, dass es eben ganz individuell auf die Kinder zugeschnitten werden muss und ihr sie nicht kennt und ich sie selber auch noch nicht so richtig gut.
Ich kann halt nur aus eigener Erfahrung sagen, dass bei der MFE die Instrumente dahingehend vorbereitet werden, dass es nachher im Zusammenspiel eben nicht schräg klingt.
Es gibt Stücke, bei denen das geht. Aktuell spiele ich mit den Kindern aber eins, bei dem es leider nicht geht. Das möchte ich noch etwas beibehalten, da ich ihnen auch vermitteln will, dass ein Musiker ein Stück nicht nur eine Woche spielt, sondern auch dran übt, um ein ansprechendes Ergebnis zu bekommen. Zur Zeit habe ich ein paar Kinder aus einer aufgeteilten Klasse zusätzlich dabei, die sind bei der Beurteilung des Klangergebnisses kritisch. Ich denke, das macht auch auf "meine" Schüler mehr Eindruck, als wenn ich sage "das war noch nicht zusammen". (Ich werde deine Idee aber aufgreifen und das nächste Stück möglichst so wählen, dass ich die Instrumente so vorbereiten kann, dass es immer passt.)
Und die Musiklehrerin begleitet das Spielen immer, so klingt's halt noch schöner.
Das kann ich dann wieder machen, wenn alle ihre "Stimme" soweit können, dass ich nicht mehr als "Dirigentin" vorne stehen muss, das ist aber noch ein weiter Weg. Eine Schülerin kann aber inzwischen die Xylophon-Stimme auch auf dem Keyboard spielen, dann kommt noch ein anderer Klang hinzu.
Allerdings veranstalten wir hier zu Hause auch mitunter Klanggeschichten ... Gut, es klingt dann nicht immer melodisch, aber das wäre ja vielleicht in Deinem Fall auch nicht das oberste Ziel (allzu schräger Klang würde höchstens die KollegInnen in den Nachbarklassen stören

).
Das ist der Punkt, wo ich denke, es geht etwas durcheinander: Für mich gehört zu dem was ich unter "Klanggeschichten" verstehe eine freie oder vorbereitete Improvisation dazu, das ist etwa das, was du beschrieben hast. Vielleicht kann ich noch den ein oder anderen Hinweis geben, aber mehr auch nicht. Melodisches Spiel erwarte ich jedenfalls nicht.
Das was ich derzeit mache ist etwas anderes, nämlich ein "Mitspielstück". Da läuft ein bekanntes Stück auf CD und die Kinder spielen dabei mit. Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht von "rhythmisch mitklatschen" bis hin zu einem Nachspielen mehrerer Klangschichten des Stückes auf den vorhandenen Instrumenten. Da das Mitklatschen und Mitspielen auf Rhythmusinstrumenten gut klappte, habe ich mich jetzt für den einfachsten melodischen Mitspielsatz entschieden. Ich möchte auf Grundlage der Erfahrungen, die die Kinder mit einem Melodieinstrument machen dann die Tonhöhen wiederholen/einführen. Dazu ist es durchaus sinnvoll, wenn die Kinder hinter verschiedenen Tonhöhen einen Sinn erfahren, d.h. dass es z.B. halbwegs zusammen und gut klingt. Deshalb finde ich das "Melodische" jetzt auch schon wichtig.
Dabei zu sein ist doch alles, und es klingt an manchen Stellen so, als müsse es auch erstmal darum gehen, die Schüler überhaupt erstmal zu motivieren bzw. bei der Stange zu halten.
Sie sind motiviert beim Instrumentalspiel. (Im sonstigen Unterricht sind einige sehr still, das liegt aber auch an der "Klassenkonstellation", möchte aus Diskretionsgründen dazu nichts genaueres sagen.)
Wie gesagt, ich kann überhaupt nicht beurteilen, inwieweit Dir die Richtlinien im Nacken sitzen und ob Du überhaupt Zeit hast für Unterrichtsstunden, die "nur" der Motivation dienen oder ob Du soviel aufholen musst mit den Schülern, dass Du jetzt vor allem "Stoff durchziehen" musst.
"Nur Stoff durchziehen" passt für mich zum Musikunterricht der Grundschule eigentlich nicht. Es müssen gewisse Grundlagen geschaffen werden, die den Einstieg in die weiterführende Schule erheblich erleichtern. Das bedeutet: Rhythmus, Tonhöhen und 3 Tonleitern in diesem Halbjahr noch. Wenn ich nur eine Tonleiter einführe, die Kinder aber dafür einen in Notenwerten vorgegebenen Rhythmus klatschen können, wird es auch ok sein. Und Motivation ist durchaus da, ich hab nur soviel Angst, dass ich irgendwas gravierend falsch mache oder ein Kind nicht genügend fördere oder fordere.
@Gudrun
Also ich habe als Klanggeschichten Geschichten kennen gelernt, zu denen man Geräusche oder Musik macht.
Ich habe eine mit Cowboys in der Prärie zu Haus (@Sabine: Die ist für Klasse 6 geeignet.), da muss man so Pferdetrappeln nachmachen. Und eine mit einer Zugfahrt (selbst geschrieben und mit einer 6. Klasse mit Instrumenten aus Alltagsgegenständen schonmal vertont). Außerdem habe ich noch den Tag eines Dackels (in einem Musikbuch für Klasse 5/6 :ooh: ) und "Die Maus niest", eine Tiergeschichte (was für Jüngere). Man kann sonst auch Gedichte nehmen. (Das große, kecke Zeitungsblatt, Die Tulpe).
Ich weiß aber nicht, ob sich Menschen mit einer Hörschädigung Geräusche genug vorstellen können, um so eine Geschichte umzusetzen. Ich habe eine Schülerin in der Klasse, die recht weit geht und sich auch lautstark beschwert, wenn irgend etwas nicht so klappt, wie sie sich das vorstellt. An bestimmten Stellen zeige ich ihr Grenzen auf, aber wenn ich selber auch denke "Puh, das geht ja daneben!" ist das sooo schwer. Und ich habe noch nicht genug Berufserfahrung, um dann schnell was anderes in der Stunde zu machen. Deshalb habe ich ein bisschen Angst was auszuprobieren.
Viele Grüße,
Conni