Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hi Zielgruppe,
gibt es jemanden hier mit der Diagnose auf einem Ohr von Geburt an taub (Verbindung zum Hörnerv fehlt) und auf dem anderem Ohr normal oder fast normal hörend?
Wenn ja, bitte Kontakt über eMail an mich - Danke
schöne Grüße
Holger
gibt es jemanden hier mit der Diagnose auf einem Ohr von Geburt an taub (Verbindung zum Hörnerv fehlt) und auf dem anderem Ohr normal oder fast normal hörend?
Wenn ja, bitte Kontakt über eMail an mich - Danke
schöne Grüße
Holger
-
- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
- 23
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hallo Holger,
wer hat DIr denn gesagt, dass die Verbindung zum Nerv fehlt? Oftmals ist so etwas nur eine VErlegenheitsdiagnose des Arztes. Ob der Hörnerv oder die Verbindung dazu fehlt, kann nur durch einen bestimmten Test geprüft werden. Dieser Test gehört auch nicht zu den Standard-Untersuchungen.
Ich selbst bin beidseitig hörgeschädigt. gelegentlich schreiben hier auch Eltern, deren Kind nur einseitig betroffen ist.
Gruß
andrea
wer hat DIr denn gesagt, dass die Verbindung zum Nerv fehlt? Oftmals ist so etwas nur eine VErlegenheitsdiagnose des Arztes. Ob der Hörnerv oder die Verbindung dazu fehlt, kann nur durch einen bestimmten Test geprüft werden. Dieser Test gehört auch nicht zu den Standard-Untersuchungen.
Ich selbst bin beidseitig hörgeschädigt. gelegentlich schreiben hier auch Eltern, deren Kind nur einseitig betroffen ist.
Gruß
andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hallo Holger,
wenn Du Dich ueber die www.schwerhoerigen-netz Webseite einloggst
und dann auf "Pinboard" klickst, findest Du dort viele erwachsene
Schwerhoerige... - dort bist Du wahrscheinlich erfolgreicher als
hier mit Deiner Anfrage...
Ich selber bin beidseitig taub, habe 2CI 's und kenne aber einige
Leute, die einseitig taub sind und auf der anderen Seite normal
hoeren bzw. schwerhoerig sind...
wenn Du Dich ueber die www.schwerhoerigen-netz Webseite einloggst
und dann auf "Pinboard" klickst, findest Du dort viele erwachsene
Schwerhoerige... - dort bist Du wahrscheinlich erfolgreicher als
hier mit Deiner Anfrage...
Ich selber bin beidseitig taub, habe 2
Leute, die einseitig taub sind und auf der anderen Seite normal
hoeren bzw. schwerhoerig sind...
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hi Andrea,Erstellt von Andrea Heiker
wer hat DIr denn gesagt, dass die Verbindung zum Nerv fehlt? Oftmals ist so etwas nur eine VErlegenheitsdiagnose des Arztes. Ob der Hörnerv oder die Verbindung dazu fehlt, kann nur durch einen bestimmten Test geprüft werden. Dieser Test gehört auch nicht zu den Standard-Untersuchungen.
Ich selbst bin beidseitig hörgeschädigt. gelegentlich schreiben hier auch Eltern, deren Kind nur einseitig betroffen ist.
Gruß
andrea
[/b]
ich selbst bin nicht betroffen, ich bin sozusagen Elter

Ich denke all diese Tests sind in den Jahren ausführlich gemacht
worden. Der "Kleine" ist inzwischen auch schon 17.
Im Moment geht es um ein Hörgerät für das "gesunde" Ohr - darüber wollte ich mich mit Betroffenen austauschen.
Danke auch Maike für den Tip - ich schau da mal rein.
schöne Grüße
Holger
-
- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
- 23
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Lieber Holger,
der Promotoriumstest (Nadeltest) wird normalerweise NUR bei einerCI -VU durchgeführt, daher würde es mich wundern, wenn die Untersuchung bei Deinen Sohn durchgeführt worden wäre.
Geht es bei Deinenm Sohn um eine Crossversorgung oder auch darum, das fast guthörende Ohr mit einem Hörgerät zu versorgen?
Gruß
Andrea
der Promotoriumstest (Nadeltest) wird normalerweise NUR bei einer
Geht es bei Deinenm Sohn um eine Crossversorgung oder auch darum, das fast guthörende Ohr mit einem Hörgerät zu versorgen?
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
...nein, ich glaube nicht das der gemacht worden ist. Ich kann mich nicht mehr an alle Tests erinnern, aber Nadeln waren keine dabei.
Zum besseren Verständnis muß ich hier doch mal die ganze Geschichte erzählen.
Angefangen hat das alles als Dirk (so heißt der Kleine
)etwa 4 Jahre alt war. Beim telefonieren mit Oma bemerkten wir, daß er auf dem linken Ohr nichts hört. Seine sprachliche Entwicklung war völlig normal, wir haben bis dahin nichts bemerkt.
Untersuchungen nach damaligen Standard ergaben nur - linksseitige Taubheit - rechts normal hörend. Da ich dann angefangen habe, mich mit dem Thema tiefgründiger auseinanderzusetzen, habe ich noch einige Untersuchungen "erzwungen", letztlich aber nichs anderes erfahren.
Die sprachliche Entwicklung verlief normal, das hörende Ohr war in jedem Test überdurchschnittlich gut.
Als es ans Einschulen ging wollten wir, daß Dirk trotzdem er verhältnismäßig gut hört, in eine Schwerhörigenschule geht.
Wir haben das mit vielen Kämpfen schließlich durchgesetzt.
Dirk hat nun bis zur 10. Klasse diese Schule besucht und bislang kein Hörgerät getragen. (Wir und er haben die Entscheidung für diese Schule keinen Tag bereut)
In der 9. Klasse mehrten sich dann Anzeichen, daß er Schwierigkeiten beim Hören bekommt. In bestimmten Situationen fehlt eben sehr der räumliche Höreindruck.
Beim Akustiker wurden verschiedenste Hörgeräte getestet, unter anderem auch ein Cross-Gerät.
Mit diesem Gerät kam er gar nicht zurecht (Kopfschmerzen, Schwindel). Er hat dann ein digitales Mehrkanalgerät getestet, das sich automatisch an die jeweilige Geräuschsituation anpasst und man darüberhinaus auch noch manuell mehrere Programme schalten kann. (Stichwort - Dialog mit vielen Nebengeräuschen)
Mit diesem Gerät kam er auf anhieb so gut zu recht, einfach wunderbar.
Im Moment führen wir den Kampf ums liebe Geld. Die Kasse (Barmer) will nur etwa 600 von 1700 Euro bezahlen.
Ja, und warum schreibe ich das nun alles?
Weil hier alle so nett sind, ich habe auch ein paar nette eMails bekommen - dankeschön dafür - und weil ich einfach mit anderen, die ebenso Hörbehindert sind, Gedanken austauschen möchte.
schöne Grüße
Holger
Zum besseren Verständnis muß ich hier doch mal die ganze Geschichte erzählen.
Angefangen hat das alles als Dirk (so heißt der Kleine

Untersuchungen nach damaligen Standard ergaben nur - linksseitige Taubheit - rechts normal hörend. Da ich dann angefangen habe, mich mit dem Thema tiefgründiger auseinanderzusetzen, habe ich noch einige Untersuchungen "erzwungen", letztlich aber nichs anderes erfahren.
Die sprachliche Entwicklung verlief normal, das hörende Ohr war in jedem Test überdurchschnittlich gut.
Als es ans Einschulen ging wollten wir, daß Dirk trotzdem er verhältnismäßig gut hört, in eine Schwerhörigenschule geht.
Wir haben das mit vielen Kämpfen schließlich durchgesetzt.
Dirk hat nun bis zur 10. Klasse diese Schule besucht und bislang kein Hörgerät getragen. (Wir und er haben die Entscheidung für diese Schule keinen Tag bereut)
In der 9. Klasse mehrten sich dann Anzeichen, daß er Schwierigkeiten beim Hören bekommt. In bestimmten Situationen fehlt eben sehr der räumliche Höreindruck.
Beim Akustiker wurden verschiedenste Hörgeräte getestet, unter anderem auch ein Cross-Gerät.
Mit diesem Gerät kam er gar nicht zurecht (Kopfschmerzen, Schwindel). Er hat dann ein digitales Mehrkanalgerät getestet, das sich automatisch an die jeweilige Geräuschsituation anpasst und man darüberhinaus auch noch manuell mehrere Programme schalten kann. (Stichwort - Dialog mit vielen Nebengeräuschen)
Mit diesem Gerät kam er auf anhieb so gut zu recht, einfach wunderbar.
Im Moment führen wir den Kampf ums liebe Geld. Die Kasse (Barmer) will nur etwa 600 von 1700 Euro bezahlen.
Ja, und warum schreibe ich das nun alles?
Weil hier alle so nett sind, ich habe auch ein paar nette eMails bekommen - dankeschön dafür - und weil ich einfach mit anderen, die ebenso Hörbehindert sind, Gedanken austauschen möchte.
schöne Grüße
Holger
-
- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
- 23
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Lieber Holger,
klar sind wir nette Menschen. Nun es ist ja auch egal, warum Euer Sohn auf einem Ohr nichts hört. Das ändert ja nichts an der Tatsache. Einseitig taube Kinder gibt es halt ab und zu mal. Die Sache mit der Finanzierung ist wirklich ein Riesenproblem. Es kommt bei der Wiederspruchbegründung darauf an, dass ihr detailiert beschreibt, warum er ein so teures Gerät braucht. Einseitig taube Menschen sind ja sowieso wegen dem fehlenden Richtungsgehör und den Problemen in geräuschvoller Umgebung benachteiligt. Das gilt es im Wiederspruch noch zu erläuern und begründen. Gut wäre es auch, wenn ihr im Schwerhörigennetz mal um Rat fragt.
Gruß
Andrea
klar sind wir nette Menschen. Nun es ist ja auch egal, warum Euer Sohn auf einem Ohr nichts hört. Das ändert ja nichts an der Tatsache. Einseitig taube Kinder gibt es halt ab und zu mal. Die Sache mit der Finanzierung ist wirklich ein Riesenproblem. Es kommt bei der Wiederspruchbegründung darauf an, dass ihr detailiert beschreibt, warum er ein so teures Gerät braucht. Einseitig taube Menschen sind ja sowieso wegen dem fehlenden Richtungsgehör und den Problemen in geräuschvoller Umgebung benachteiligt. Das gilt es im Wiederspruch noch zu erläuern und begründen. Gut wäre es auch, wenn ihr im Schwerhörigennetz mal um Rat fragt.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Lieber Holger
so jetz habe ich ein bisschen mehr Zeit...
auch mein Sohn ist einseitig taub. Er ist auf diesem Ohr seit nun fast 3 Jahren mit einemHG versorgt- es gab damals bei der TK auch keine Probleme wegen der Kostenübernahme (ich meine das waren knapp 1000 Euro). Mein Akustiker bietet allerdings für Kinder HGs immer zum "Kassensatz" an. Einige Hersteller geben aber meines Wissens auch Kinderrabatte. Ob ihm das HG etwas bringt ist für mich fraglich, aber da wir es noch nicht ausschliessen können (da er es uns noch nicht sagen kann) trägt er es eben. Allerdings denkt man auch über eine Cross bzw. Bi-Cross Versorgung nach. Jedenfalls ist mir immer wieder aufgefallen, dass er vieles nicht versteht- auch oft in ruhiger Umgebung! 1,5 Jahre später(!) haben sie dann endlich festgestellt, dass er auch rechts in den tiefen Frequenzen leicht und dann mittelgradig sh ist und so wurde auch diese Seite mit einem volldigitalen HG (kostenlos für uns!) versorgt. Mittlerweile spricht er schon einigermassen deutlich und versteht besser.
Zur Kostenübernahme bei euch kann ich allerdings auch nicht viel sagen, aber ich meine im Schwerhörigennetz habe ich mal einen Vordruck zum Widerspruch gefunden, w o eben drin steht, dass ein best. Gerät nun eben nötig ist für euren best. Fall usw. vielleicht guckst du da mal nach. mit 17 ist er ja eigentlich auch noch "Kind", oder? Ich krame aber mal in meinen Unterlagen, ob ich das noch irgendwo finde...
Welches ohr soll denn nun versorgt werden- das gute oder das taube?
LG
Momo
so jetz habe ich ein bisschen mehr Zeit...
auch mein Sohn ist einseitig taub. Er ist auf diesem Ohr seit nun fast 3 Jahren mit einem
Zur Kostenübernahme bei euch kann ich allerdings auch nicht viel sagen, aber ich meine im Schwerhörigennetz habe ich mal einen Vordruck zum Widerspruch gefunden, w o eben drin steht, dass ein best. Gerät nun eben nötig ist für euren best. Fall usw. vielleicht guckst du da mal nach. mit 17 ist er ja eigentlich auch noch "Kind", oder? Ich krame aber mal in meinen Unterlagen, ob ich das noch irgendwo finde...
Welches ohr soll denn nun versorgt werden- das gute oder das taube?
LG
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hallo
Ich bin total überrascht dass einseitige Taubheit so ein großes Thema ist und dass es als Behinderung angesehen wird. Ich bin seit meiner Geburt einseitig taub und hatte nie ein Problem damit. Sicher, manchmal muss man eas nachfragen oder sich drehen um besser zu verstehen, aber ich höre doch alles.Ich finde der Spruch " nicht so schlimm,hat ja noch das andere Ohr" ist absolut zutreffend. ich möchte den Eltern Mut machen, die ein halbseitig taubes Kind haben: aus meiner Erfahrung vermindert es die Lebensqualität kein Stück!
vg Jana
Ich bin total überrascht dass einseitige Taubheit so ein großes Thema ist und dass es als Behinderung angesehen wird. Ich bin seit meiner Geburt einseitig taub und hatte nie ein Problem damit. Sicher, manchmal muss man eas nachfragen oder sich drehen um besser zu verstehen, aber ich höre doch alles.Ich finde der Spruch " nicht so schlimm,hat ja noch das andere Ohr" ist absolut zutreffend. ich möchte den Eltern Mut machen, die ein halbseitig taubes Kind haben: aus meiner Erfahrung vermindert es die Lebensqualität kein Stück!
vg Jana
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hi Jana,
es ist schön, daß Du so problemlos damit klarkommst. Es wäre interessant zu wissen, was Du beruflich machst.
Ich kann als Außenstehender ja nur beurteilen, was ich eben von außen sehe oder mitgeteilt bekomme.
Definitiv sehe ich als Behinderung, daß der räumliche Höreindruck fehlt. Alles was Hifi und Stereo für uns normal hörende bietet, fehlt beim Hören mit nur einem Ohr.
Mein Sohn hat großen Schwierigkeiten in Räumen mit vielen Menschen und vielen Nebengeräuschen seinen Dialogpartner zu verstehen. Das kann natürlich auch daran liegen, daß das hörende Ohr vom Frequenzgang auch etwas eingeschränkt ist.
Wenn es nur darum geht die Richtung zu ermitteln, dann geht das offensichtlich mit Kopfdrehen, andere Dinge fallen deutlich schwerer.
Natürlich ist das "arme" Kind nun nicht so in seiner Lebensqualität beeinträchtigt, daß es gar nix machen kann. Er spricht normal, er hört Musik, er geht mit Freunden weg usw.
Das Hörgerät, das er jetzt trägt, ermöglicht es die störenden Nebengeräusche auszublenden und den Dialogpartner verständlich zu machen. Wenn es ihm nicht deutlich helfen würde, würde er es auch gar nicht tragen (ist ja auch eitel...
)
schöne Grüße
Holger
es ist schön, daß Du so problemlos damit klarkommst. Es wäre interessant zu wissen, was Du beruflich machst.
Ich kann als Außenstehender ja nur beurteilen, was ich eben von außen sehe oder mitgeteilt bekomme.
Definitiv sehe ich als Behinderung, daß der räumliche Höreindruck fehlt. Alles was Hifi und Stereo für uns normal hörende bietet, fehlt beim Hören mit nur einem Ohr.
Mein Sohn hat großen Schwierigkeiten in Räumen mit vielen Menschen und vielen Nebengeräuschen seinen Dialogpartner zu verstehen. Das kann natürlich auch daran liegen, daß das hörende Ohr vom Frequenzgang auch etwas eingeschränkt ist.
Wenn es nur darum geht die Richtung zu ermitteln, dann geht das offensichtlich mit Kopfdrehen, andere Dinge fallen deutlich schwerer.
Natürlich ist das "arme" Kind nun nicht so in seiner Lebensqualität beeinträchtigt, daß es gar nix machen kann. Er spricht normal, er hört Musik, er geht mit Freunden weg usw.
Das Hörgerät, das er jetzt trägt, ermöglicht es die störenden Nebengeräusche auszublenden und den Dialogpartner verständlich zu machen. Wenn es ihm nicht deutlich helfen würde, würde er es auch gar nicht tragen (ist ja auch eitel...

schöne Grüße
Holger
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hey Holger,
ich studiere Medizin, bin aberim Gegensatz zu euch Laie was das Ohr angeht.Sicher, für Menschen mit "2 Ohren" ist es eine Behinderung ohne Stereo zu leben und immer den Kopf drehen zu müssen, wenn man angesprochen wird. Die Probleme die du schilderst kenn ich natürlich auch, aber ich weiss ja gar nicht was stereo hören heisst, deshalb kann ich es ja gar nicht vermissen. Ich stell es mir komisch vor beidseitig zu hören, ich glaube das wären zu viele Sinneseindrücke auf einmal für mich.
Viele Grüße, Jana
ich studiere Medizin, bin aberim Gegensatz zu euch Laie was das Ohr angeht.Sicher, für Menschen mit "2 Ohren" ist es eine Behinderung ohne Stereo zu leben und immer den Kopf drehen zu müssen, wenn man angesprochen wird. Die Probleme die du schilderst kenn ich natürlich auch, aber ich weiss ja gar nicht was stereo hören heisst, deshalb kann ich es ja gar nicht vermissen. Ich stell es mir komisch vor beidseitig zu hören, ich glaube das wären zu viele Sinneseindrücke auf einmal für mich.
Viele Grüße, Jana
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Die eine Seite ist etwas nicht zu vermissen, was man nicht kennt, aber... ich finde es schon eine Beeinträchtigung nicht räumlich hören zu können und auch in Umgebung mit Störgeräuschen schlecht zu verstehen usw. Sicher gibt es Dinge die schlimmer sind als einseitig taub, aber eine Beeinträchtigung ist es schon! Man lernt sicher damit zu leben, zumal du es ja nicht anders kennst, aber -mal ehrlich- bist du nicht in einigen Situationen doch benachteiligt????? Ich kann nur sagen, dass mein Sohn im Vergleich zu anderen Kindern schon Nachteile hat, so z.B. im Strassenverkehr oder eben in Menschenmengen (grosse Kindergruppen oder Verwandschaftstreffen usw.). Natürlich kann er hören und so auch sprechen lernen, aber im Vergleich zu normalhörenden Kindern in manchen Situationen doch auch unter erschwerten Bedingungnen. (Gut er ist nun auch auf dem anderen Ohr nicht normalhörend, aber eben "nur" so sh, dass er schon Sprache versteht und, wenn auch etwas undeutlich spricht).
Sind nur so meine Gedanken zum Thema und meine Beobachtungen...
LG Momo
Sind nur so meine Gedanken zum Thema und meine Beobachtungen...
LG Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
hallo,
also ich muss meiner namensvetterin jana21 recht geben. einseitiges hören muss keine nenachteiligung bedeuten. ich komme auch super damit klar. habe außer dem bisschen richtungshören keinerlei schwierigkeiten. man kann, wenn man auf dem anderen ohr "gut" hört alles machen. weder in der schule noch im job hat man wirkliche probleme. sicherlich gibt es sonderfälle, aber wenn man auf dem anderen ohr gesund ist, dann kann man nicht wirklich von einer beeinträchtigung sprechen.ich habe keine probleme im strassenverkehr ...
jana
also ich muss meiner namensvetterin jana21 recht geben. einseitiges hören muss keine nenachteiligung bedeuten. ich komme auch super damit klar. habe außer dem bisschen richtungshören keinerlei schwierigkeiten. man kann, wenn man auf dem anderen ohr "gut" hört alles machen. weder in der schule noch im job hat man wirkliche probleme. sicherlich gibt es sonderfälle, aber wenn man auf dem anderen ohr gesund ist, dann kann man nicht wirklich von einer beeinträchtigung sprechen.ich habe keine probleme im strassenverkehr ...
jana
Jana
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Es ist schon interessant, wie unterschiedlich die gleiche Beeinträchtigung empfunden wird. Auch scheint es mir, daß sich die Angehörigen (mich eingeschlossen) mehr Gedanken darüber machen, wie die Betroffenen selbst.
Das liegt in meinem Fall vor allem daran, daß ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, nur einseitig zu hören. Ich habe viele Jahre als DJ gearbeitet und in dem Zusammenhang einiges über Akustik und Schall gelernt. Der Druck auf die Stereo/Mono-Taste bringt für mich einen riesigen qualitativen Hörunterschied.
Und je mehr ich darüber weiß, desto schlimmer finde ich es für meinen Sohn, daß er diese Welt nicht erleben kann.
Er selbst empfindet das natürlich nicht so, einfach weil er sich gar nicht vorstellen kann räumlich zu hören. Manche Dinge sind ihm einfach nur lästig. Zum Beispiel im Auto - er hört nur links - solange er Beifahrer ist, ist das kein Problem, jetzt ist er beim Führerschein machen und das hörende Ohr zeigt vom Fahrlehrer weg. Das ist für beide lästig und anstrengend.
Mit meinem Beitrag oben wollte ich einfach nur die verschiedenen Erfahrungen kennenlernen. Mir ist es dabei egal, ob man einseitige Taubheit dabei als Behinderung sieht oder als Beeinträchtigung oder als völlig normal.
schöne Grüße
Holger
Das liegt in meinem Fall vor allem daran, daß ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, nur einseitig zu hören. Ich habe viele Jahre als DJ gearbeitet und in dem Zusammenhang einiges über Akustik und Schall gelernt. Der Druck auf die Stereo/Mono-Taste bringt für mich einen riesigen qualitativen Hörunterschied.
Und je mehr ich darüber weiß, desto schlimmer finde ich es für meinen Sohn, daß er diese Welt nicht erleben kann.
Er selbst empfindet das natürlich nicht so, einfach weil er sich gar nicht vorstellen kann räumlich zu hören. Manche Dinge sind ihm einfach nur lästig. Zum Beispiel im Auto - er hört nur links - solange er Beifahrer ist, ist das kein Problem, jetzt ist er beim Führerschein machen und das hörende Ohr zeigt vom Fahrlehrer weg. Das ist für beide lästig und anstrengend.
Mit meinem Beitrag oben wollte ich einfach nur die verschiedenen Erfahrungen kennenlernen. Mir ist es dabei egal, ob man einseitige Taubheit dabei als Behinderung sieht oder als Beeinträchtigung oder als völlig normal.
schöne Grüße
Holger
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hallo,
ich bin 26 Jahre alt und auch von Kindheit an einseitig taub. Allerdings empfinde ich doch einige Einschränkungen dadurch. Schon aus der Kindheit habe ich noch einige recht grausige Erinnerungen, z.B. „blinde Kuh“-Spielen auf Kindergeburtstagen und ich renne immer in die falsche Richtung und habe keine Ahnung warum ich das im Gegensatz zu allen anderen Kindern nicht kann. Oder später Diskussionsrunden in der Schule, wenn man den Sprechenden erst suchen muß und in der Zeit das Gesagte schon vorbei ist. Beruflich habe z.T. Leitungsfunktionen in einer Großküche und dort herrscht nicht selten ein netter Geräuschpegel und dazu ein ziemliches Durcheinander von Leuten. Da erst mal mitzukriegen, daß mich einer ruft und ihn dann auch noch zu finden und zu verstehen ist teilweise schon ein Kunststück.
Ich denke zwar auch, daß man mit einseitiger Taubheit wirklich fast alles machen, aber vieles erfordert doch einfach sehr viel mehr Anstrengung als für Normalhörende.
Vor ca. 2 Jahren habe ich ein BAHA-Hörgerät als cros-Versorgung bekommen. Bei den Tests dort kam heraus, daß mein Sprachverstehen bei Nebengeräuschen deutlich schlechter im Vergleich zu gleichaltrigen Normalhörenden ist.
Sicherlich sind die Empfindungen individuell unterschiedlich. Aber mir ist auch erst durch das BAHA vieles bewußt geworden. Andererseits sollte man es nicht übertreiben: es ist eine leichte Hörschädigung und auch wenn ich die cros-Versorgung auf jeden Fall als hilfreich empfinde, kann man mit einem guten Ohr auch ohne Hörgerät so ziemlich alles machen.
Esther
ich bin 26 Jahre alt und auch von Kindheit an einseitig taub. Allerdings empfinde ich doch einige Einschränkungen dadurch. Schon aus der Kindheit habe ich noch einige recht grausige Erinnerungen, z.B. „blinde Kuh“-Spielen auf Kindergeburtstagen und ich renne immer in die falsche Richtung und habe keine Ahnung warum ich das im Gegensatz zu allen anderen Kindern nicht kann. Oder später Diskussionsrunden in der Schule, wenn man den Sprechenden erst suchen muß und in der Zeit das Gesagte schon vorbei ist. Beruflich habe z.T. Leitungsfunktionen in einer Großküche und dort herrscht nicht selten ein netter Geräuschpegel und dazu ein ziemliches Durcheinander von Leuten. Da erst mal mitzukriegen, daß mich einer ruft und ihn dann auch noch zu finden und zu verstehen ist teilweise schon ein Kunststück.
Ich denke zwar auch, daß man mit einseitiger Taubheit wirklich fast alles machen, aber vieles erfordert doch einfach sehr viel mehr Anstrengung als für Normalhörende.
Vor ca. 2 Jahren habe ich ein BAHA-Hörgerät als cros-Versorgung bekommen. Bei den Tests dort kam heraus, daß mein Sprachverstehen bei Nebengeräuschen deutlich schlechter im Vergleich zu gleichaltrigen Normalhörenden ist.
Sicherlich sind die Empfindungen individuell unterschiedlich. Aber mir ist auch erst durch das BAHA vieles bewußt geworden. Andererseits sollte man es nicht übertreiben: es ist eine leichte Hörschädigung und auch wenn ich die cros-Versorgung auf jeden Fall als hilfreich empfinde, kann man mit einem guten Ohr auch ohne Hörgerät so ziemlich alles machen.
Esther
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Genau das meine ich eben damit:).Erstellt von Esther R.
Ich denke zwar auch, daß man mit einseitiger Taubheit wirklich fast alles machen, aber vieles erfordert doch einfach sehr viel mehr Anstrengung als für Normalhörende.
Esther
Ich denke jemand der nie stereo gehört hat weiss gar nicht welche Einschränkungen er/ sie eigentlich hat... Und sicher kommt man damit gut zurecht, wenn das andere Ohr ok ist, aber es gibt eben auch Situationen die mehr Anstrengung, Konzentration oder Rücksicht von anderen fordern,
Gruss
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
...und was mir auch noch immer duch den Kopf spukt ist die Vorstellung, das das "gute" Ohr im Verlauf des Lebens durch andere Einflüsse geschädigt wird (Entzündung, Unfall, zu Laute Musik im Discman o.ä.) und das da eben nicht noch eins zur "Reserve" da ist....
Holger
Holger
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Die Gedanken verdränge ich noch, zumal bei meinem Sohn das "gute" Ohr ja auch nicht so gut ist.....Erstellt von Yakini
...und was mir auch noch immer duch den Kopf spukt ist die Vorstellung, das das "gute" Ohr im Verlauf des Lebens durch andere Einflüsse geschädigt wird (Entzündung, Unfall, zu Laute Musik im Discman o.ä.) und das da eben nicht noch eins zur "Reserve" da ist....
Holger
Gruss Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Das ist eben der Unterschied. Wenn man nicht selbst betroffen ist, dann macht man sich viel zu sehr Gedanken um alles. Was ist dabei, wenn man nicht stereo hören kann oder wenn man in der Disco von der falschen Seite angesprochen wird?Ist doch nicht weiter schlimm!Wenn ich über die Straße gehe, dann gucke ich halt links und rechts und verlasse mich nicht nur auf mein Gehör. Ich kann doch nicht irgendwelche Horrorszenarien entwickeln und denken was mache ich mal wenn...Ich hab doch kein Ersatzohr!Ich hab im Übrigen auch die Fahrschule besucht und ich hab das nicht als Problem empfunden, nur weil mein Fahrlehrer auf der falschen Seite saß. Da frag ich halt zweimal nach, wenn ich was nicht verstehe und das wars!Ihr macht Euch viel zu viele Gedanken(Momo:Deine Situation ist natürlich nicht so einfach, wenn Dein Kind auf einem Ohr auch noch leicht bis mittelgradig Schwerhoerig ist.)Auf einem Ohr zu Hören ist keine Behinderung in dem Sinne. Wenn man es eine Beeinträchtigung nenne will, dann nur eine ganz kleine. Sonst müsste ich ja auch von einer BEeinträchtigugn sprechen wenn ich schlecht sehe und ne Brille brauch und da spricht ja auch keiner von. Ich will das nur nochmla hier deutlich sagen, denn es gibt ja doch eineige Eltern, die dies hier lesen und noch kleine Kinder haben und sich dann große Sorgen machen. Das ist quatsch!
Jana
Jana
Jana
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Momo,sorry, bin da an ne falsche Taste irgendwie gekommen.Das:D sollte da eigentlich nicht hin.
Jana
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
hey Jana, auch so 'ne Nachtschwärmerin...
Du hast schon recht, man soll sich nicht verrückt machen lassen oder verückt machen...
Vielleicht hab ich 'ne Meinung wie Deine mal gebraucht - Dankeschön...
schöne Grüße in die Nacht
Holger

Du hast schon recht, man soll sich nicht verrückt machen lassen oder verückt machen...
Vielleicht hab ich 'ne Meinung wie Deine mal gebraucht - Dankeschön...
schöne Grüße in die Nacht
Holger
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Liebe JanaErstellt von Jana
Sonst müsste ich ja auch von einer BEeinträchtigugn sprechen wenn ich schlecht sehe und ne Brille brauch und da spricht ja auch keiner von. Ich will das nur nochmla hier deutlich sagen, denn es gibt ja doch eineige Eltern, die dies hier lesen und noch kleine Kinder haben und sich dann große Sorgen machen. Das ist quatsch!
Jana
da ich selber eine Brille brauche würde ich auch bei einer Sehschwäche von einer Beeinträchtigung sprechen! Die Brille gleicht diese aber komplett aus, was ein
Ich will hier auch keine Horrorszenarien an die Wand malen, aber ich mache mir auch nichts vor: Der Mensch hat nun mal 2 Ohren und das nicht ohne Grund! Sicher kann man auch mit nur einem leben, das bestreitet ja auch keiner, aber Einschränkungen muss man eben hinnehmen und eben durch nachfragen (was meinen Erfahrungen nach vielen Normalhörenden auf den Keks geht-leider) oder eben das Nutzen anderer Sinne versuchen auszugleichen. Aber der Höreindruck ist ja schon ein ganz anderer, wenn ich mir nur einen Watteproppen in ein Ohr stecke und dann höre ich immer noch ein bisschen....
Es ist nun so, dass mein Sohn einseitig taub ist und ich akzeptiere das voll und ganz und mache mir deswegen auch nicht allzu grosse Sorgen und stelle mich eben in bestimmten Situationen auf ihn ein und er auf seine Umwelt. In einigen Belangen hat er sicher Nachteile, aber er wird seinen Weg gehen und es gibt sicher andere die schlimmer dran sind! Dass er auf dem anderen Ohr auch sh ist, ist natürlich noch was anderes und kommt vielleicht erschwerend dazu, aber auch da kommt er gut mit zurecht....
Gruss momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Ich kann das als Direktbetroffene (rechts gänzlich ertaubt seit dem 12. Lebensjahr) voll unterschreiben.Erstellt von Jana
Das ist eben der Unterschied. Wenn man nicht selbst betroffen ist, dann macht man sich viel zu sehr Gedanken um alles. Was ist dabei, wenn man nicht stereo hören kann oder wenn man in der Disco von der falschen Seite angesprochen wird?Ist doch nicht weiter schlimm! Wenn ich über die Straße gehe, dann gucke ich halt links und rechts und verlasse mich nicht nur auf mein Gehör. Ich kann doch nicht irgendwelche Horrorszenarien entwickeln und denken was mache ich mal wenn...Ich hab doch kein Ersatzohr!Ich hab im Übrigen auch die Fahrschule besucht und ich hab das nicht als Problem empfunden, nur weil mein Fahrlehrer auf der falschen Seite saß. Da frag ich halt zweimal nach, wenn ich was nicht verstehe und das wars!Ihr macht Euch viel zu viele Gedanken (Momo:Deine Situation ist natürlich nicht so einfach, wenn Dein Kind auf einem Ohr auch noch leicht bis mittelgradig Schwerhoerig ist.)Auf einem Ohr zu Hören ist keine Behinderung in dem Sinne. Wenn man es eine Beeinträchtigung nenne will, dann nur eine ganz kleine. Sonst müsste ich ja auch von einer BEeinträchtigugn sprechen wenn ich schlecht sehe und ne Brille brauch und da spricht ja auch keiner von. Ich will das nur nochmla hier deutlich sagen, denn es gibt ja doch eineige Eltern, die dies hier lesen und noch kleine Kinder haben und sich dann große Sorgen machen. Das ist quatsch!
Jana
Und: ein Kind, das einseitig taub ist, auf der anderen Seite aber normal hört, gehört meiner Meinung nach sicher nicht in eine Schwerhörigenschule! Wozu denn? Wir Ein-Ohrigen mit normalem zweiten Ohr sind nicht schwerhörig! Ich glaube, wäre ich ein solches Kind und müsste auf diese Spezialschule gehen, dann käme ich mir wirklich behindert vor, was man aber nicht ist. Die Eltern sollten versuchen, normal damit umzugehen und das Problem nicht unnötig aufzubauschen.
Ich habe meine Schulzeit erfolgreich und ohne Probleme gemeistert und einen normalen Beruf erlernen können. Die wenigsten Menschen in meiner Umgebung wissen von meiner Behinderung bzw. vergessen es eh gleich wieder, nachdem man es gesagt hat.
Alles andere hat schon Jana gesagt. Mit dieser kleinen Behinderung und der darausfolgenden Einschränkungen kann man sein Leben normal meistern und die allermeisten Berufe lernen.[size=small]
[Editiert von Helena am: Mittwoch, Dezember 8, 2004 @ 10:56 AM][/size]
-
- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
- 23
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Hallo Helena,
ich glaube Du hast ein Problem mit dem Bewußtsein behindert zu sein. Was wäre anders, wenn Du behindert wärest...
eine Nachbarin von meinen Eltern (in meinem Alter) verlor in der Kindheit auch einseitig das Gehör. Das andere Ohr ist bei ihr noch gut. Man kann es auch nicht mit einer beidseitigen Schwerhörigkeit vergleichen. Aber je älter diese Nachbarin wird, umso mehr merkt sie, dass sie eben doch eingeschränkt ist. Sie ist im sozialen Bereich tätig, wo es auch noch laut ist, und sie sagt ganz klar, dass sie Nachteile durch ihr taubes Ohr hat.
Es mag sein, dass es Euch jetzt noch nicht stört, öfters nachfragen zu müssen. Aber je nachdem wor man seinen Arbeitsplatz hat, kann es eine Einschränkung sein. Wenn man nun sagt: Okay, dann arbeite ich halt nicht da, wo viele Menschen durcheinander reden oder es laut ist. Aber hat man sich ja schon in der freien Berufswahl eingeschränkt.
Gruß
Andrea
ich glaube Du hast ein Problem mit dem Bewußtsein behindert zu sein. Was wäre anders, wenn Du behindert wärest...
eine Nachbarin von meinen Eltern (in meinem Alter) verlor in der Kindheit auch einseitig das Gehör. Das andere Ohr ist bei ihr noch gut. Man kann es auch nicht mit einer beidseitigen Schwerhörigkeit vergleichen. Aber je älter diese Nachbarin wird, umso mehr merkt sie, dass sie eben doch eingeschränkt ist. Sie ist im sozialen Bereich tätig, wo es auch noch laut ist, und sie sagt ganz klar, dass sie Nachteile durch ihr taubes Ohr hat.
Es mag sein, dass es Euch jetzt noch nicht stört, öfters nachfragen zu müssen. Aber je nachdem wor man seinen Arbeitsplatz hat, kann es eine Einschränkung sein. Wenn man nun sagt: Okay, dann arbeite ich halt nicht da, wo viele Menschen durcheinander reden oder es laut ist. Aber hat man sich ja schon in der freien Berufswahl eingeschränkt.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Betroffene - ein Ohr taub - ein Ohr normal hörend?
Ich kann natürlich schon nur immer für mich sprechen, wie ich es empfinde.
Die Definition von "behindert" ist für mich, dass man durch das körperliche Defizit im normalen Leben _behindert_ wird. Es kommt vermutlich schon darauf an, wie jemand lebt, was er beruflich macht, wo er sich allgemein aufhält, im Ausgang und so.
Ich fühle mich halt im normalen Leben durch mein taubes Ohr nicht behindert... 99% meines Lebens denke ich nicht mal an mein Ohr! Ich setze mich halt intuitiv schon richtig an einen Tisch usw.
Ich will damit niemandem absprechen, dass er sich mit einem Ohr nicht behindert fühlen "darf", so wie Deine Bekannte. Natürlich ärgert es mich im Ausgang, wenn es laut ist und ich alles durcheinander höre. Aber dadurch gehe ich halt schon gar nicht mehr an solche Orte, ich bin sowieso nicht so der Disco- und Party-Typ. Ansonsten sage ich es halt den Mitmenschen.
Ich weiss nicht, was ich sonst noch dazu sagen kann. Ich möchte sicher niemanden verletzen, ich kann nur mitteilen, wie ich es empfinde. Und ich empfinde mich halt völlig normal, da ich so gut wie nie daran denke, dass ich ja nur einohrig bin...[size=small]
[Editiert von Helena am: Mittwoch, Dezember 8, 2004 @ 12:24 PM][/size]
Die Definition von "behindert" ist für mich, dass man durch das körperliche Defizit im normalen Leben _behindert_ wird. Es kommt vermutlich schon darauf an, wie jemand lebt, was er beruflich macht, wo er sich allgemein aufhält, im Ausgang und so.
Ich fühle mich halt im normalen Leben durch mein taubes Ohr nicht behindert... 99% meines Lebens denke ich nicht mal an mein Ohr! Ich setze mich halt intuitiv schon richtig an einen Tisch usw.
Ich will damit niemandem absprechen, dass er sich mit einem Ohr nicht behindert fühlen "darf", so wie Deine Bekannte. Natürlich ärgert es mich im Ausgang, wenn es laut ist und ich alles durcheinander höre. Aber dadurch gehe ich halt schon gar nicht mehr an solche Orte, ich bin sowieso nicht so der Disco- und Party-Typ. Ansonsten sage ich es halt den Mitmenschen.
Ich weiss nicht, was ich sonst noch dazu sagen kann. Ich möchte sicher niemanden verletzen, ich kann nur mitteilen, wie ich es empfinde. Und ich empfinde mich halt völlig normal, da ich so gut wie nie daran denke, dass ich ja nur einohrig bin...[size=small]
[Editiert von Helena am: Mittwoch, Dezember 8, 2004 @ 12:24 PM][/size]