Synchronisationsstörung
Synchronisationsstörung
Hallo,
vergangene Woche wurde bei unserem kleinen Sohn Yannis(7 Monate) eine beidseitige mittelgradige bis leichte Schwerhörigkeit festgestellt. Hinzu kommt, dass wahrscheinlich eine Synchronisationsstörung vorliegt, d. h., dass der hörreiz (noch) nicht bzw. nicht zuverlässig zum gehirn weitergeleitet wird. hat jemand bei diesem thema erfahrung? Vielen dank schon mal für alle Antworten!
Tamara
vergangene Woche wurde bei unserem kleinen Sohn Yannis(7 Monate) eine beidseitige mittelgradige bis leichte Schwerhörigkeit festgestellt. Hinzu kommt, dass wahrscheinlich eine Synchronisationsstörung vorliegt, d. h., dass der hörreiz (noch) nicht bzw. nicht zuverlässig zum gehirn weitergeleitet wird. hat jemand bei diesem thema erfahrung? Vielen dank schon mal für alle Antworten!
Tamara
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Andrea Heiker
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Re: Synchronisationsstörung
Hallo Tamara,
was willst Du denn wissen?
Gruß
Andrea
was willst Du denn wissen?
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Synchronisationsstörung
Hallo Andrea
Was genau sich dahinter verbirgt und ob es sein kann, dass sich die Störung relativiert, wenn die akustischen Reize nun mittels Hörgeräten gegeben werden.
Vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung!
Tamara
Was genau sich dahinter verbirgt und ob es sein kann, dass sich die Störung relativiert, wenn die akustischen Reize nun mittels Hörgeräten gegeben werden.
Vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung!
Tamara
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Andrea Heiker
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Re: Synchronisationsstörung
Hallo Tamara,
es kann sein, dass die Hörbahnen noch nachreifen. Eltern sehr kleiner Kinder berichten, nach einer gewissen Zeit mit Hörgeräten oft von einer Verbesserung des Hörvermögens. Leider kann man aber keine Prognose abgeben, ob und in welchem Umfang sich da etwas verbessert. Hörgeräte sollten erst nach einer vollständigen Diagnose angepasst werden. Manchmal beruhen Hörprobleme auf Paukenergüsse und die müssen erst einmal beseitigt werden, bevor man mit Hörgeräten rumprobiert.
Wie schlecht hört Dein Kleiner denn genau?
Gruß
Andrea
es kann sein, dass die Hörbahnen noch nachreifen. Eltern sehr kleiner Kinder berichten, nach einer gewissen Zeit mit Hörgeräten oft von einer Verbesserung des Hörvermögens. Leider kann man aber keine Prognose abgeben, ob und in welchem Umfang sich da etwas verbessert. Hörgeräte sollten erst nach einer vollständigen Diagnose angepasst werden. Manchmal beruhen Hörprobleme auf Paukenergüsse und die müssen erst einmal beseitigt werden, bevor man mit Hörgeräten rumprobiert.
Wie schlecht hört Dein Kleiner denn genau?
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Synchronisationsstörung
Hallo Andrea,
genau weiß man es noch nicht. Relativ sicher ist wohl, dass er bis 30 Dezibel nichts hört, das hat das Hörscreening ergeben. Die Hörgeräte sollen 30 bis 40 Dezibel erstmal ausgleichen. Wo genau die Hörschwelle liegt, ist aber aufgrund der schwierigen Diagnose im Zusammenhang mit der Synchronisationsstörung nicht so klar.
Was ist denn ein Paukenerguss? Mittelohr und Trommelfell sind bei Yannis wohl in Ordnung.
Gruß, Tamara
genau weiß man es noch nicht. Relativ sicher ist wohl, dass er bis 30 Dezibel nichts hört, das hat das Hörscreening ergeben. Die Hörgeräte sollen 30 bis 40 Dezibel erstmal ausgleichen. Wo genau die Hörschwelle liegt, ist aber aufgrund der schwierigen Diagnose im Zusammenhang mit der Synchronisationsstörung nicht so klar.
Was ist denn ein Paukenerguss? Mittelohr und Trommelfell sind bei Yannis wohl in Ordnung.
Gruß, Tamara
Re: Synchronisationsstörung
Ich sollte dazu sagen, dass wir bereits eine BERA gemacht haben und aufgrund der gewonnenen Ergebnisse bereits Hörgeräte verschrieben bekommen haben.
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Andrea Heiker
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Re: Synchronisationsstörung
Hallo Tamara,
ein Paukenerguss liegt dann vor, wenn das Mittelohr eben nicht ein Ordnung ist. dabei ist die Verbindung zwischen Rachenraum und Mittelohrhöhle durch Polypen oder durch eine Erkältung angeschwollene Schleimhäute verlegt. Das kommt bei kleinen Kindern sehr oft vor.
Wurden folgende Untersuchungen gemacht,
- BERA (Luft - und Knochenleitung?, Click oder Notched Noise?)
- Typanogramm oder kurz Tymp
- Hat ein Arzt in die Ohren Deines Kindes reingeguckt?
Gruß
Andrea
ein Paukenerguss liegt dann vor, wenn das Mittelohr eben nicht ein Ordnung ist. dabei ist die Verbindung zwischen Rachenraum und Mittelohrhöhle durch Polypen oder durch eine Erkältung angeschwollene Schleimhäute verlegt. Das kommt bei kleinen Kindern sehr oft vor.
Wurden folgende Untersuchungen gemacht,
- BERA (Luft - und Knochenleitung?, Click oder Notched Noise?)
- Typanogramm oder kurz Tymp
- Hat ein Arzt in die Ohren Deines Kindes reingeguckt?
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Synchronisationsstörung
Also eine BERA wurde gemacht, was Du in Klammern gesetzt hast, sagt mir nichts. Ebensowenig ein Typanogramm??? In die Ohren wurde geschaut, da<ist alles ok. Der Punkt ist auch, dass ich die Diagnose so verstanden habe, dass sich die Störung (nicht die Hörfähigkeit) geben kann. Mein Freund hingegen hat es so verstanden, dass eher eine Krankheit dahinterstecken könnte.
Wir sollen jetzt natürlich auch sämtliche Untersuchungen machen lassen. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Ist alles noch sehr frisch bei mir...
Wir sollen jetzt natürlich auch sämtliche Untersuchungen machen lassen. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Ist alles noch sehr frisch bei mir...
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Andrea Heiker
- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
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Re: Synchronisationsstörung
Hallo Tamara,
eine Krankheit steckt da nicht hinter. Es könnte sich allerdings um eine bleibende Hörbeeinträchtigung handeln.
Um Hören zu können, benötigt man außer der reinen "Mechanik" die in den Ohren steckt noch die "Elektrik" im Gehirn. Zwischen den Nervenzellen, die im Gehirn für das Hören zuständig sind, werden während der Entstehung des Kindes Verbindungen geknüpft. Und diese Verknüpfungen können noch eben noch nachreifen.
Es scheint besonders bei hörbehinderten Kindern durch die fehlende Stimulation keine ausreichende Verknüpfung im Mutterleib und den ersten Lebenswochen stattzufinden. So dass neben der eigentlichen Hörschädigung dann der Effekt der Hörbahnen noch dazu kommmt. Mit einer frühen Hörgeräteversorgung können diese Hörbahnen jedoch nachreifen und das wiederum führt zu einer Verbesserung des Hörvermögens. Die Fehler in der "Mechanik" z.B. beschädigte Sinneshäärchen im Innenohr lassen sich nicht mehr beheben. Man kann durch Hörgeräte den Schall zwar verstärken, so dass die beschädigten Häärchen dann doch noch arbeiten, aber zu einem Nachwachsen wird es nicht mehr kommen.
Am besten ihr besorgt Euch die Arztberichte in Kopie. Ich gehe davon aus, dass man auch die unkomplizierte Tymp gemacht hat. Und wenn die BERA sagt, dass ein Hörschaden vorliegt, das Tymp aber sagt, dass das Trommelfell frei schwingen kann und der Ohrspiegelbefund unauffällig ist, geht man davon aus, dass kein Paukenerguss vorliegt. In der Regel muss man dann eine Innenohrschwerhörigkeit vermuten, die sich aber noch bessern kann (siehe oben).
Es ist wichtig, dass ihr zu einem Pädakustiker geht und Euch von ihm geeignete Hörgeräte anpassen lasst.
Gruß
Andrea
eine Krankheit steckt da nicht hinter. Es könnte sich allerdings um eine bleibende Hörbeeinträchtigung handeln.
Um Hören zu können, benötigt man außer der reinen "Mechanik" die in den Ohren steckt noch die "Elektrik" im Gehirn. Zwischen den Nervenzellen, die im Gehirn für das Hören zuständig sind, werden während der Entstehung des Kindes Verbindungen geknüpft. Und diese Verknüpfungen können noch eben noch nachreifen.
Es scheint besonders bei hörbehinderten Kindern durch die fehlende Stimulation keine ausreichende Verknüpfung im Mutterleib und den ersten Lebenswochen stattzufinden. So dass neben der eigentlichen Hörschädigung dann der Effekt der Hörbahnen noch dazu kommmt. Mit einer frühen Hörgeräteversorgung können diese Hörbahnen jedoch nachreifen und das wiederum führt zu einer Verbesserung des Hörvermögens. Die Fehler in der "Mechanik" z.B. beschädigte Sinneshäärchen im Innenohr lassen sich nicht mehr beheben. Man kann durch Hörgeräte den Schall zwar verstärken, so dass die beschädigten Häärchen dann doch noch arbeiten, aber zu einem Nachwachsen wird es nicht mehr kommen.
Am besten ihr besorgt Euch die Arztberichte in Kopie. Ich gehe davon aus, dass man auch die unkomplizierte Tymp gemacht hat. Und wenn die BERA sagt, dass ein Hörschaden vorliegt, das Tymp aber sagt, dass das Trommelfell frei schwingen kann und der Ohrspiegelbefund unauffällig ist, geht man davon aus, dass kein Paukenerguss vorliegt. In der Regel muss man dann eine Innenohrschwerhörigkeit vermuten, die sich aber noch bessern kann (siehe oben).
Es ist wichtig, dass ihr zu einem Pädakustiker geht und Euch von ihm geeignete Hörgeräte anpassen lasst.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Synchronisationsstörung
Hallo Andrea,
also erstmal ganz vielen dank für die schnelle Hilfe und die einleuchtende erklärung. Überhaupt möchte ich sagen, dass mir dieses forum in nur wenigen Stunden sehr geholfen hat. Über einen anderen beitrag habe ich Kontakt aufgenommen und die Adresse eines empfehlenswerten Akustikers in Frankfurt bekommen. Ich werde berichten, wie es weitergeht.
Gruß
Tamara
also erstmal ganz vielen dank für die schnelle Hilfe und die einleuchtende erklärung. Überhaupt möchte ich sagen, dass mir dieses forum in nur wenigen Stunden sehr geholfen hat. Über einen anderen beitrag habe ich Kontakt aufgenommen und die Adresse eines empfehlenswerten Akustikers in Frankfurt bekommen. Ich werde berichten, wie es weitergeht.
Gruß
Tamara
