Schwerhörig?

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zottelpony
Beiträge: 2
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21

Schwerhörig?

#1

Beitrag von zottelpony »

Hallo!
Ich bin neu hier, und würde gerne eure Meinung mal hören. Ich habe einen Sohn(4 Jahre). Bei der Geburt wurde ein OAE gemacht. Negativ. Kontrolle nach 14 Tagen, links negativ, rechts positiv, Kommentar des Krankenhauses: wir machen nichts, er wird schon sprechen lernen. Nach drei Monaten wieder OAE, Überweisung durch den Kinderarzt, da bei der Untersuchung auffällig, drehte sich nur nach einer Seite, wieder Diagnose links negativ, rechts positiv, wieder: nichts. Das ganze zog sich zwei Jahre, dann kam der große Aha-Effekt: er spricht zu wenig! Wieder Hörtest inzwischen der fünfte, Diagnose mittelgradige Schwerhörigkeit, und diesmal machten sie: nichts! Diagnose: Flüssigkeit im Mittelohr, wird schon abrinnen. Da wurde es uns zuviel, wir machten Druck und er bekam Paukenröhrchen. Durch die Sprachentwicklungsverzögerung bekommt er inzwischen Frühförderung. Und nun meine Frage: Wir haben natürlich laufend Hörtests. Er spricht zwar, aber sehr undeutlich. Beim heutigen Hörtest war er wieder sehr unsicher, er liegt bei 20-30 db. Die Frühförderin sagt, daß er wahrscheinlich ein Grenzfall ist, normal wäre das nicht, und die Möglichkeit bestünde, daß er doch Hörgeräte braucht. Nun meine Frage: Wie sicher ist diese BERA? Würdet ihr darauf bestehen? Was mache ich wenn sich das Krankenhaus dagegen sträubt? Ist diese Hörfähigkeit noch normal? Und wie aussagekräftig ist ein normaler Hörtest?
Danke im Voraus
gina
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
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Re: Schwerhörig?

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Gina,

lasst euch auf jeden Fall in eine Pädaudiologie überweisen. Das Ganze ist doch sehr verdächtig.

Eine BERA ist hilfreich, aber noch besser wäre es, wenn Euer Sohn schon einen regelrechten Hörtest mit Kopfhörer machen kann. Spielaudiometrie ist auch ein Weg. Ihr solltet einen Hörtest zwei oder drei Mal wiederholen, da in dem Alter die Kinder doch nocht nicht richtig mitarbeiten. Wenn sich ein Hörverlust von 20-30 dB bestätigen sollte, würde ich auch darauf bestehen, zumindest versuchsweise Hörgeräte anzupassen.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
zottelpony
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Re: Schwerhörig?

#3

Beitrag von zottelpony »

Hallo Andrea!

Danke für die Rückantwort. Mein Sohn macht die Hörtest schon mit Kopfhörern. Das üben wir auch mit ihm in der Frühförderung (er hört Ton, und dann muß er den Ball in ein Haus reinwerfen). Und da macht er es auch wirklich toll. Er weiß also was wir von ihm beim Hörtest wollen. Darum macht es mich auch stutzig. Habe heute mit dem Primar der HNO telefoniert. Wir sollen nochmal einen Hörtest machen, der dann entscheidet ob wir einen BERA-Test bekommen. Na, mal abwarten.

Lg
gina
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
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Re: Schwerhörig?

#4

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Gina,

ein Hörtest im Kopfhörer ist genauer als eine BERA. Nur wenn ihr mehrere unterschiedliche Ergebnisse habt, solltet ihr noch einmal eine BERA zur Unterstützung dazu nehmen. Die BERA ist ein objektives Messverfahren aber eben ungenauer als Hörtest, bei dem der Patient mitarbeitet.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Birgit
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Re: Schwerhörig?

#5

Beitrag von Birgit »

Ich seh das genauso wie Andrea!
Wenn euer Sohn gut mitmacht bei der Spielaudiometrie, dann ist die aussagekräftiger als eine BERA, da die Frequenzen auch einzeln getestet werden und nicht mit verschiedenen Klicklauten nur Frequenzbereiche getestet werden. Und wenn immer wieder 20-30dB herauskommen, dann scheinen auch die verschiedenen Tests übereinzustimmen. Ein Kind ist meiner Ansicht nach NICHT in der Lage, absichtlich regelmäßig die gleiche Kurve zu erzeugen. Also würde ich auch den versuch mit HG starten. Vielleicht erlebt ihr dann ja auch eine regelrechte Entwicklungsexplosion?
Und mehr als Zeit und natürlich einmal Ohrpassstücke anfertigen kostet es auch nicht. Also entstehen für niemand hohe Kosten. (Die Ohrpassstücke wären ja effektiv das einzige).
Viel Glück vor allem auch bei der Suche nach einem guten Akustiker/in, die mit Kindern gut umgehen können.
Birgit
Birgit +
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Klausmaus
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Re: Schwerhörig?

#6

Beitrag von Klausmaus »

Hallo,
in jedem Falle ist eine Überweisung in eine Pädaudiologie sinnvoll.
Eine Bera ist vom Sinn her auch eher gedacht für die ganz kleinen, die noch nicht sprechen können (Säuglinge, usw.). Auch sollen die Ergebnisse der Bera nicht unbedingt zu 100% korrekt sein.
Es ist natürlich schade, daß Ihr durch das offenbar ständige Vertrösten soviel Zeit verloren habt.
Trotzdem alles Gute sagt der

Klausmaus
Konfuzius sagt: Geduld ist die Kraft, Ziele zu verwirklichen
Xuxi

Re: Schwerhörig?

#7

Beitrag von Xuxi »

Erstellt von zottelpony
Hallo!
Ich bin neu hier, und würde gerne eure Meinung mal hören. Ich habe einen Sohn(4 Jahre). Bei der Geburt wurde ein OAE gemacht. Negativ. Kontrolle nach 14 Tagen, links negativ, rechts positiv, Kommentar des Krankenhauses: wir machen nichts, er wird schon sprechen lernen. Nach drei Monaten wieder OAE, Überweisung durch den Kinderarzt, da bei der Untersuchung auffällig, drehte sich nur nach einer Seite, wieder Diagnose links negativ, rechts positiv, wieder: nichts. Das ganze zog sich zwei Jahre, dann kam der große Aha-Effekt: er spricht zu wenig! Wieder Hörtest inzwischen der fünfte, Diagnose mittelgradige Schwerhörigkeit, und diesmal machten sie: nichts! Diagnose: Flüssigkeit im Mittelohr, wird schon abrinnen. Da wurde es uns zuviel, wir machten Druck und er bekam Paukenröhrchen. Durch die Sprachentwicklungsverzögerung bekommt er inzwischen Frühförderung. Und nun meine Frage: Wir haben natürlich laufend Hörtests. Er spricht zwar, aber sehr undeutlich. Beim heutigen Hörtest war er wieder sehr unsicher, er liegt bei 20-30 db. Die Frühförderin sagt, daß er wahrscheinlich ein Grenzfall ist, normal wäre das nicht, und die Möglichkeit bestünde, daß er doch Hörgeräte braucht. Nun meine Frage: Wie sicher ist diese BERA? Würdet ihr darauf bestehen? Was mache ich wenn sich das Krankenhaus dagegen sträubt? Ist diese Hörfähigkeit noch normal? Und wie aussagekräftig ist ein normaler Hörtest?
Danke im Voraus
Xuxi

Re: Schwerhörig?

#8

Beitrag von Xuxi »

Erstellt von zottelpony
Hallo!
Ich bin neu hier, und würde gerne eure Meinung mal hören. Ich habe einen Sohn(4 Jahre). Bei der Geburt wurde ein OAE gemacht. Negativ. Kontrolle nach 14 Tagen, links negativ, rechts positiv, Kommentar des Krankenhauses: wir machen nichts, er wird schon sprechen lernen. Nach drei Monaten wieder OAE, Überweisung durch den Kinderarzt, da bei der Untersuchung auffällig, drehte sich nur nach einer Seite, wieder Diagnose links negativ, rechts positiv, wieder: nichts. Das ganze zog sich zwei Jahre, dann kam der große Aha-Effekt: er spricht zu wenig! Wieder Hörtest inzwischen der fünfte, Diagnose mittelgradige Schwerhörigkeit, und diesmal machten sie: nichts! Diagnose: Flüssigkeit im Mittelohr, wird schon abrinnen. Da wurde es uns zuviel, wir machten Druck und er bekam Paukenröhrchen. Durch die Sprachentwicklungsverzögerung bekommt er inzwischen Frühförderung. Und nun meine Frage: Wir haben natürlich laufend Hörtests. Er spricht zwar, aber sehr undeutlich. Beim heutigen Hörtest war er wieder sehr unsicher, er liegt bei 20-30 db. Die Frühförderin sagt, daß er wahrscheinlich ein Grenzfall ist, normal wäre das nicht, und die Möglichkeit bestünde, daß er doch Hörgeräte braucht. Nun meine Frage: Wie sicher ist diese BERA? Würdet ihr darauf bestehen? Was mache ich wenn sich das Krankenhaus dagegen sträubt? Ist diese Hörfähigkeit noch normal? Und wie aussagekräftig ist ein normaler Hörtest?
Danke im Voraus
Hallo Gina!

Die Bera ist sicher ein wichtiger Bestandteil um die Hörschwelle feststellen zu können, aber sicher ist sie nicht. Dein Sohn ist auch schon 4 Jahre alt, das heißt er müßte wahrscheinlich eine Narkose bekommen müssen, damit er ruhig bleibt und das finde ich nicht so toll. Bei meinem Sohn haben sie die Bera gemacht, aber keiner kann mir genaueres sagen. Sicher ist sie nicht. Wie geht es deinem Sohnmann heute?
liebe Grüße Susi und Manfred Marco jun.

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