Wie lange nutzt ihr ein Modell ?

[Johannes B.]

Gesundheit wird mehr und mehr zur Privatsache.

Grüße Jochen

das sehe ich auch so.
ich sehe aber gleichzeitig, dass dadurch die Preise sinken.
und ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich schlecht finden soll

[rabenschwinge]

Ach? Jetzt auf einmal. Klang ein paar Post weiter vorn noch ganz anders.

Wer aber mit den Schultern zuckt, Brille wie auch HG als Statussymbol sieht und das auch nach aussen vertritt macht derartiges erst möglich.

[Mukketoaster]

Ich habe keinen Ahnung von deutschen Preisen, aber ich sehe hier einige Auffälligkeiten.
Wenn ich richtig informiert bin, bekommt der Akustiker für 5/6 Jahre eine Reparaturpauschale von 125,-€. Ist das richtig?
Naja das dies natürlich ein Witz ist und die Kosten irgendwie ja reingeholt werden müssen, entstehen solche Preise.

ich glaube am fairsten für alle wäre, diese Pauschalen zu kippen. Hörgeräte werden günstiger und der HG Akustiker verrechnet einfach nach der Anpassung Stundenaufwand+ Material. Dies wäre recht transparent und ich vermute, die Preise würden sinken.

Jetzt gibt es natürlich Menschen, die sich das im Zweifel nicht leisten könnten. Wäre also im Prinzip auch nicht ganz nett.

Wie man es macht, ist es falsch. Aber man kann es auch nicht jedem recht machen.
Mich würde mal interessieren, was wäre aus Kundensicht das beste ? Aber bitte kommt nicht mit unverschämten Ideen der Akustiker sollte umsonst arbeiten. Ich versuche hier wirkich mal eine Meinung von der anderen Seite vom Tisch zubekommen.
Erzählt mal…

[HifiHearing]

Ich denke auch, dass die Pauschalen wenig Sinn machen. Aber das ist vermutlich die gleiche Diskussion wie bei den Kassenärzten. Eine Quartalspauschale pro Versichertem kann da auch ruinös sein, wenn jemand 8x im Quartal ne halbe Stunde beim Doc sitzt.

Fallbezogene Abrechnung lässt sich vermutlich aber auch nicht finanzieren.

Schwieriges Thema...

[Johannes B.]

nun, ich habe das schon des Öfteren hier vertreten:
1. Hörgeräte (außer für an Taubheit grenzende Schwerhörige) nicht mehr als Medizinprodukte führen.
2. Akustikerpreise splitten in Gerätepreise und Dienstleistungspreise.
3. Bedürftige erhalten Grundversorgung aus Steuergeldern.
Im Gegenzug:
Senkung der Krankenkassenbeiträge adäquat zu deren Einsparung hinsichtlich der entfallenen Hörhilfenversorgung.

MfG
Johannes B.

[HifiHearing]

nun, ich habe das schon des Öfteren hier vertreten:
1. Hörgeräte (außer für an Taubheit grenzende Schwerhörige) nicht mehr als Medizinprodukte führen.
2. Akustikerpreise splitten in Gerätepreise und Dienstleistungspreise.
3. Bedürftige erhalten Grundversorgung aus Steuergeldern.
Im Gegenzug:
Senkung der Krankenkassenbeiträge adäquat zu deren Einsparung hinsichtlich der entfallenen Hörhilfenversorgung.

MfG
Johannes B.

Dann also auch Brille nur noch, wenn man fast blind ist und Gehhilfe, wenn man einen Rollstuhl braucht?

[rabenschwinge]

Da wäre es doch mal ganz interessant zu schauen, wie die skandinavischen Länder das so handhaben mit der Hilfsmittelversorgung. Da ist das Gesundheitssystem ja durch Steuern finanziert und staatlich.

[ArsMachina]

Ach? Jetzt auf einmal. Klang ein paar Post weiter vorn noch ganz anders.

Wer aber mit den Schultern zuckt, Brille wie auch HG als Statussymbol sieht und das auch nach aussen vertritt macht derartiges erst möglich.

Nein, ich denke das hast Du falsch interpretiert, möglicherweise auch meinen Sarkasmus im Text nicht erkannt.
Ich finde diese Entwicklungen im Gesundheitssystem furchtbar, insbesondere weil sie auf dem Rücken der Schwachen und Armen ausgetragen wird, die sich am wenigsten wehren können.

Ich mag weder meine Brille noch werde ich mein HG mögen, also sind sie beide denkbar schlecht als Statussymbol geeignet.
Meine Lesebrillen sind die für einen Euro aus dem Drogeriemarkt
Die billigste Brille tut es mir zum Glück (noch), bei dem HG ist es leider schwieriger und deshalb teurer.

Beides sind notwenige Übel, die mir das Leben erleichtern (sollen?) also möchte ich auch den maximalen Benefit davon, wenn es denn schon sein muss.

Grüße Jochen

[HifiHearing]

Da wäre es doch mal ganz interessant zu schauen, wie die skandinavischen Länder das so handhaben mit der Hilfsmittelversorgung.

Ich meine mal gelesen zu haben, dass in Norwegen die Gerätepreise voll übernommen werden, aber gerade mal ca 1/3 der hiesigen Preise betragen.
Das hängt sicher mit den indirekten Kosten zusammen, die anders verrechnet werden, aber genau weiß ich es nicht.

[ArsMachina]

Wenn ich richtig informiert bin, bekommt der Akustiker für 5/6 Jahre eine Reparaturpauschale von 125,-€. Ist das richtig?
Naja das dies natürlich ein Witz ist und die Kosten irgendwie ja reingeholt werden müssen, entstehen solche Preise.

ich glaube am fairsten für alle wäre, diese Pauschalen zu kippen. Hörgeräte werden günstiger und der HG Akustiker verrechnet einfach nach der Anpassung Stundenaufwand+ Material. Dies wäre recht transparent und ich vermute, die Preise würden sinken.

Jetzt gibt es natürlich Menschen, die sich das im Zweifel nicht leisten könnten. Wäre also im Prinzip auch nicht ganz nett.

Eben so funktioniert das nicht.

Am fairsten wäre es, die Geräte selbst frei auf dem Mark zu verkaufen, Anpassung und Nachsorge ist Dienstleistung.
Für die Geräte gibt es einen Zuschuss von der Kasse, der einfache Geräte wie heute auch komplett abdeckt.
Die anfallende Dienstleistung übernimmt die Kasse komplett.

Dumm halt, dass es viele Fälle mit viel benötigter Dienstleistung gibt, genau das wollen die Kassen aber nicht.
Es ist ein unkalkulierbares Fass ohne Boden.

Deshalb schieben die Kassen den schwarzen Peter zum Akustiker.
Der darf auf dem HG Preis ordentlich was draufhauen, finanziert so seine Dienstleistung für die 6 (9) Jahre und muss sich vom Kunden anhören, er würde Wucherpreise für die Geräte verlangen.
Bei diesem Konstrukt ist dann der "einfache " Patient mit wenig benötigter Dienstleistung der Verlierer.

Solange sich die Kassen aber vor der eigentlichen Verantwortung (komplette Übernahme der tatsächlich anfallenden Dienstleistung) drücken wird es immer Verlierer geben.

Grüße Jochen

[rabenschwinge]

Da wäre es doch mal ganz interessant zu schauen, wie die skandinavischen Länder das so handhaben mit der Hilfsmittelversorgung.

Ich meine mal gelesen zu haben, dass in Norwegen die Gerätepreise voll übernommen werden, aber gerade mal ca 1/3 der hiesigen Preise betragen.
Das hängt sicher mit den indirekten Kosten zusammen, die anders verrechnet werden, aber genau weiß ich es nicht.

Wie in vielen skandinavischen Ländern ist auch in Norwegen die Gesundheitsversorgung staatlich. Das heißt eine Krankenkasse für alle und die gleiche medizinische Behandlung für alle. Was auch für Hilfsmittel gilt.
Die skandinavischen Länder haben das Beveridge-Modell als Gesundheitssystem während wir in DE das Bismarck-Modell haben.

[AlfredW]

Hallo rabenschwinge,

ich dachte Brillengläser werden ab einer bestimmten Dioptrin von der KK bezahlt.

Gruß

Alfred

[rabenschwinge]

Nope, das war mal. Genauso wie es mal gang und gäbe war, dass das Amt bei Sozialhilfeempfänger und Menschen wie meine Tochter in der Grundsicherung Hilfsmittel finanzierte.
Wurde alles unauffällig abgeschafft.

[Johannes B.]

Hallo rabenschwinge,

ich dachte Brillengläser werden ab einer bestimmten Dioptrin von der KK bezahlt.

Gruß

Alfred

https://krankenkassen.net/gesetzliche-k ... ilfen.html

[Patrick68]

Bis zu meinen aktuellen Geräten habe ich mir immer neue Hörgeräte geholt, sobald die Beihilfe/PKV neue bezahlt. So alle 5 - 6 Jahre also. Auch vor 1,5 Jahren bin ich die Anpassung neuer Geräte angegangen. Da mich bisher keine der getesteten Hörgeräte zufriedenstellen konnten und ich zwischenzeitlich auch noch mit CIs geliebäugelt habe, trage ich meine aktuellen Geräte mittlerweile schon seit 7,5 Jahren. Am 2.3. bin ich aber bei der nächsten Hörgeräteakustikerin. Mal schauen, was dabei herauskommt.

[Mukketoaster]

Also rein von deinen Werten, ist dieser Gedankengang sehr nachvollziehbar.