mein sohn ist 16 monate alt, gehörlos, seit 2 monaten ein CI.
Ich denke, dass er langsam kontakt zu anderen kindern braucht. unsere familien leben nicht in deutschland und unsere freunde haben keine kinder. d.h. mein sohn hat momentan gar keinen kontakt zu anderen kindern. ich habe schon die suche nach einer krabbelgruppe angefangen. Viele wollen kein behindertes kind haben, weil sie angeblich nicht das dafür ausgebildete personal haben!!
haben andere eltern dieselbe erfahrung mit der kinderbetreuung gemacht?
gibt es in diesem zusammenhang irgendwelche tips, ratschläge, etc?
haben unsere kinder eigentlich recht auf einen platz in einem regelkindergarten?
liebe grüße
hadhami
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[Editiert von hadhami am: Montag, Januar 12, 2004 @ 01:06 PM][/size]
Hadhami
Sohn Taha, geb. 04.09.02, gehörlos, 1 CI seit 11/03, 2tes CI seit 02/07
was ist denn das für ein Schwachsinn. In dem Alter brauchen doch alle Kinder eine intensive Zuwendung. Das einzige was bei Eurem Kleinen doch zusätzlich ist, ist doch dass die Erzieherinnen ihm die Spule wieder am Kopf plazieren müssen, wenn sie abfällt oder von ihm oder anderen Kindern abgemacht wird. Wenn ihr vorher einen frischen Akku einsetzt, dann müssen die Erzieherinnen sich ja noch nicht einmal darum kümmern.
Vielleicht kann man das Vorgespräch mit den Erziehern ja noch etwas geschickter gestalten: Anstatt sofort im ersten Satz am Telefon zu sagen, was das Kind alles nicht kann, sollte man mal ganz neutral um einern Termin bitten, sich die Krabbelstube angucken und dann das Thema zur Sprache bringen und alles ganz genau erklären. Ihr müsst auch erklären, dass es nicht wehtut oder unangenehm ist, wenn man die Spule abmacht oder wieder an ide richtige Stelle bringt. Alles andere, was Euer Sohn braucht, brauchen die anderen Kinder dort ja auch.
Gruß
Andrea Heiker
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
welche Art von Krabbelgruppe suchst Du denn? Es gibt ja solche, bei denen die Eltern zunächst mit dabei sind. Das dürfte ja überhaupt kein Problem sein.
Und selbst eine Gruppe ohne elterliche Anwesenheit sollte möglich sein.
Die Verunsicherheit bei vielen Menschen ist sehr groß, wenn sie hören, dass das Kind in irgendeiner Weise "anders" ist.
In einem Vorgespräch kommt es darauf an, den Leuten den Wind aus den Segeln zu nehmen, ihre Ängste zwar ernstzunehmen, denn die sind ja nun 'mal da, aber auch berechtigterweise zu zerstreuen bzw. Hilfen zu geben, wie man damit umgehen kann.
Ich habe auch sehr schnell lernen müssen, dass es nicht immer angebracht ist, jeden gleich mit der Wahrheit zu überfallen.
Als ich Christian in diversen Kindergärten angemeldet habe, habe ich bei den ersten beiden gesagt, dass er taub ist, aber mit CI's hört.
Bei meinen Gesprächspartnern blieb nur "taub" hängen: "Wir können keine Gebärdensprache. Wir können auch keine großartigen Veränderungen vornehmen, Zusatzkräfte sind auch ein Problem ..."
In dem Augenblick hat man dann schon schlechte Karten.
Gewonnen hast Du, wenn es Dir gelingt, sie für Taha und für Euch zu gewinnen.
Ich finde es für mich auch immer sehr wichtig, mich nicht schon selber in die Rolle des Bittstellers zu drängen bzw. dahin drängen zu lassen.
Aber innerhalb einer Krabbelgruppe sollte es nun wirklich kein Problem sein.
Vielleicht hilft es, wenn Du Taha ausführlicher beschreibst (mit Deinen Worten, dabei das Positive hervorheben, wie freundlich er ist etc.), anstatt die Wörter zu benutzen, die in den Arztberichten stehen.
Wenn Du das aber sowieso schon alles so machst, dann hast Du bisher einfach noch nicht die richtige Gruppe gefunden, und die bisherigen haben Deinen Kleinen dann auch nicht verdient.
Da euer Sohn aber erst 16 Monate ist, hat er noch keinen Anspruch auf einen KIGAplatz. Der gilt erst ab 3 Jahren.
Einen Anspruch auf Krabbelgruppe gibt es nicht, das kann man nur privat regeln - evtl. auch über die Kirche. Oft werden solche Krabbelgruppen von der Gemeinde finanziert. Dort arbeiten aber Mütter mit.