Frühförderung oder doch eher nicht?
Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo,
unser Sohn (3 Jahre/mittelgradige Schwerhörigkeit bds. 50-60 dB) wurde im Januar 2007 mit zwei Hörgeräten versorgt, die er problemlos trägt. Es besucht als Integrationskind einen Regelkindergarten.
Anlässlich eines Termins in der Beratungsstelle der zuständigen Schwerhörigenschule wurde wir darauf hingewiesen, dass das Kind dringend !!! eine Frühförderung benötige oder umgehend in einen Schwerhörigenkindergarten wechseln solle.
Eine Bekannte meinte, dass Frühförderung nur für Kinder in Betracht käme, die zwar einen Integrationsstatus besitzen, aber nicht mit einem entsprechenden Kindergartenplatz versorgt werden können.
Unsere Logopädin sagte uns, dass Frühförderung nur für Kinder mit höhergradiger Schwerhörigkeit sinnvoll sei, da dort hauptsächlich Gebärdensprache vermittelt werden. Die brauche unser Sohn aber nicht. Eine Weiterführung der Logopädie sei völlig ausreichend.
Abgesehen davon, dass ich die Vermittlung von lautunterstützender Gebärden durchaus für sinnvoll erachte, um die bestehenden Frusterlebnisse durch Nichtverstehen der sehr undeutlichen Sprache des Kindes (z.B. dadadada = Gabelstabler) zu minimieren, sind wir unsicher, was nun zu tun sei. Einerseits wollen wir unseren Sohn umfassend fördern. Wenn eine Frühförderung notwendig ist und das Kind einen Anspruch darauf hat, würden wir uns darum kümmern. Andererseits befürchten wir, dass das Kind dann seine Freizeit ausschließlich mit Therapien verbringt (neben der Logopädie ist wegen allgemeiner Entwicklungsverzögerung nach Fühgeburt in der 30. SSW noch Ergotheraoie und Physiotherapie erforderlich) und das eher zu einem gegenteiligen Effekt führen kann.
Was wird in der Frühförderung nun wirklich gemacht? Hat unser Sohn als Integrationskind trotzdem einen Anspruch auf Frühförderung? Kann die Logopädie bei mittelgradiger Schwerhörigkeit wirklich die Frühförderung ersetzen? Kann das Kind gegen unseren Willen in den Schwerhörigenkindergarten eingewiesen werden, wenn feststeht, dass Frühförderung notwendig ist und diese nur in einem Schwerhörigenkindergarten möglich ist?
Es haben sich leider zwischenzeitlich sehr viele Fragen angesammelt, die uns hier niemand so wirklich beantworten kann. Da ihr in diesen Dingen deutlich mehr Erfahungen habt, würde ich mich freuen, wenn ihr uns (und insbesondere unserem Sohn) zumindest teilweise helfen könntet.
Viele Grüße
Kaja
unser Sohn (3 Jahre/mittelgradige Schwerhörigkeit bds. 50-60 dB) wurde im Januar 2007 mit zwei Hörgeräten versorgt, die er problemlos trägt. Es besucht als Integrationskind einen Regelkindergarten.
Anlässlich eines Termins in der Beratungsstelle der zuständigen Schwerhörigenschule wurde wir darauf hingewiesen, dass das Kind dringend !!! eine Frühförderung benötige oder umgehend in einen Schwerhörigenkindergarten wechseln solle.
Eine Bekannte meinte, dass Frühförderung nur für Kinder in Betracht käme, die zwar einen Integrationsstatus besitzen, aber nicht mit einem entsprechenden Kindergartenplatz versorgt werden können.
Unsere Logopädin sagte uns, dass Frühförderung nur für Kinder mit höhergradiger Schwerhörigkeit sinnvoll sei, da dort hauptsächlich Gebärdensprache vermittelt werden. Die brauche unser Sohn aber nicht. Eine Weiterführung der Logopädie sei völlig ausreichend.
Abgesehen davon, dass ich die Vermittlung von lautunterstützender Gebärden durchaus für sinnvoll erachte, um die bestehenden Frusterlebnisse durch Nichtverstehen der sehr undeutlichen Sprache des Kindes (z.B. dadadada = Gabelstabler) zu minimieren, sind wir unsicher, was nun zu tun sei. Einerseits wollen wir unseren Sohn umfassend fördern. Wenn eine Frühförderung notwendig ist und das Kind einen Anspruch darauf hat, würden wir uns darum kümmern. Andererseits befürchten wir, dass das Kind dann seine Freizeit ausschließlich mit Therapien verbringt (neben der Logopädie ist wegen allgemeiner Entwicklungsverzögerung nach Fühgeburt in der 30. SSW noch Ergotheraoie und Physiotherapie erforderlich) und das eher zu einem gegenteiligen Effekt führen kann.
Was wird in der Frühförderung nun wirklich gemacht? Hat unser Sohn als Integrationskind trotzdem einen Anspruch auf Frühförderung? Kann die Logopädie bei mittelgradiger Schwerhörigkeit wirklich die Frühförderung ersetzen? Kann das Kind gegen unseren Willen in den Schwerhörigenkindergarten eingewiesen werden, wenn feststeht, dass Frühförderung notwendig ist und diese nur in einem Schwerhörigenkindergarten möglich ist?
Es haben sich leider zwischenzeitlich sehr viele Fragen angesammelt, die uns hier niemand so wirklich beantworten kann. Da ihr in diesen Dingen deutlich mehr Erfahungen habt, würde ich mich freuen, wenn ihr uns (und insbesondere unserem Sohn) zumindest teilweise helfen könntet.
Viele Grüße
Kaja
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo Kaja,
kann im Moment leider nur kurz antworten:
Lass Dich auf keinen Fall von irgendjemandem unter Druck setzen! Weder von dem SH-Kiga noch von der FF noch von der Logopädin.
Irgendwie gefällt mir das nicht - da müssen zusätzlich vermutlich einige Falschinformationen (?) im Umlauf sein:
=> In der Frühförderung werden normalerweise KEINE Gebärdensprachkompetenzen vermittelt. Das Ziel einer normalen FF ist immer Hör- und Lautsprachkompetenz zu vermitteln. Da muss Deine Logopädin irgendwie was Falsches gehört/vermittelt haben - oder Eure FF-Stelle fällt absolut aus dem Rahmen in Deutschland.
=> Bei dem Hörverlust Deines Sohnes ist absolut keine Vermittlung von Gebärdensprachkompetenz nötig. Er hört viel zu gut dafür, er soll unbedingt lautsprachlich gefördert werden.
=> Wenn sich Dein Sohn im jetzigen Regelkiga wohl fühlt: Warum soll er dann überhaupt wechseln in einen SH-Kiga? Die Förderung, die Dein Sohn benötigt, kann er auch außerhalb des Kigas bekommen - also soviel Kompetenz und Angebotsvielfalt sollte Euch die FF-Stelle schon bieten können!
Mein Tipp für Dich:
=> Besuche mal die FF-Stelle und den SH-Kiga und schau Dir alles ganz genau an! Dann erst merkst Du, was dran ist und was nicht bei den ganzen Infos... (ich weiß, dass manchmal ein SH-Kiga viel mehr leistet als ein Regelkiga - daher lohnt sich ein konstruktiv-kritischer Besuch immer...)
=> Was genau für eine Förderung braucht Dein Sohn? Wo kann er da am besten gefördert werden? Daheim? In welchem Kiga? Bei welchen FF-Stellen?
Nochmals: Lass Dich von KEINEM unterkriegen. Bei dem Hörverlust Deines Sohnes ist auf jeden Fall lautsprachliche Förderung angesagt. - Und er muss NICHT in den SH-Kiga wechseln, wenn Du das NICHT willst. - Außerdem KANN ein SH-Kiga manchmal mehr bieten als ein Regelkiga. - Das musst Du jedoch vor Ort prüfen.
Mich wundern die Aussagen von Eurer Logopädin und von Eurem SH-Kiga sehr...
Grüßle
Maike
kann im Moment leider nur kurz antworten:
Lass Dich auf keinen Fall von irgendjemandem unter Druck setzen! Weder von dem SH-Kiga noch von der FF noch von der Logopädin.
Irgendwie gefällt mir das nicht - da müssen zusätzlich vermutlich einige Falschinformationen (?) im Umlauf sein:
=> In der Frühförderung werden normalerweise KEINE Gebärdensprachkompetenzen vermittelt. Das Ziel einer normalen FF ist immer Hör- und Lautsprachkompetenz zu vermitteln. Da muss Deine Logopädin irgendwie was Falsches gehört/vermittelt haben - oder Eure FF-Stelle fällt absolut aus dem Rahmen in Deutschland.
=> Bei dem Hörverlust Deines Sohnes ist absolut keine Vermittlung von Gebärdensprachkompetenz nötig. Er hört viel zu gut dafür, er soll unbedingt lautsprachlich gefördert werden.
=> Wenn sich Dein Sohn im jetzigen Regelkiga wohl fühlt: Warum soll er dann überhaupt wechseln in einen SH-Kiga? Die Förderung, die Dein Sohn benötigt, kann er auch außerhalb des Kigas bekommen - also soviel Kompetenz und Angebotsvielfalt sollte Euch die FF-Stelle schon bieten können!
Mein Tipp für Dich:
=> Besuche mal die FF-Stelle und den SH-Kiga und schau Dir alles ganz genau an! Dann erst merkst Du, was dran ist und was nicht bei den ganzen Infos... (ich weiß, dass manchmal ein SH-Kiga viel mehr leistet als ein Regelkiga - daher lohnt sich ein konstruktiv-kritischer Besuch immer...)
=> Was genau für eine Förderung braucht Dein Sohn? Wo kann er da am besten gefördert werden? Daheim? In welchem Kiga? Bei welchen FF-Stellen?
Nochmals: Lass Dich von KEINEM unterkriegen. Bei dem Hörverlust Deines Sohnes ist auf jeden Fall lautsprachliche Förderung angesagt. - Und er muss NICHT in den SH-Kiga wechseln, wenn Du das NICHT willst. - Außerdem KANN ein SH-Kiga manchmal mehr bieten als ein Regelkiga. - Das musst Du jedoch vor Ort prüfen.
Mich wundern die Aussagen von Eurer Logopädin und von Eurem SH-Kiga sehr...
Grüßle
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
ich nochmals...Erstellt von Kaja
Was wird in der Frühförderung nun wirklich gemacht? [...]Kann die Logopädie bei mittelgradiger Schwerhörigkeit wirklich die Frühförderung ersetzen? Kann das Kind gegen unseren Willen in den Schwerhörigenkindergarten eingewiesen werden, wenn feststeht, dass Frühförderung notwendig ist und diese nur in einem Schwerhörigenkindergarten möglich ist?
Was in der FF gemacht wird, ist vom jeweiligen Entwicklungsstand Deines Sohnes abhängig - davon, wo er Förderung braucht, weil er eben gewisse Defizite (z.B. motorisch, z.B. sprachlich etc.) hat. Wenn Dein Sohn tatsächlcih solche Defizite hat, würde ich ihm diese Förderungen NICHT vorenthalten. JETZT kann er die Defizite noch aufholen, später wirds zu spät sein vermutlich.
Die Logopädie kann die FF nicht ersetzen, soll sie auch nicht. Aber die Logopädie kann Teil der FF sein, also sie sinnvoll ergänzen. Das Eine muss das andere nicht ausschließen, soll es auch nicht.
Nein, das Kind kann und darf NICHT gegen Euren Willen in einen SH-Kiga eingewiesen werden. - Trotzdem würde ich mir an Eurer Stelle den SH-Kiga mal ansehen - unvoreingenommen.
Nein, die FF ist nicht nur im SH-Kiga möglich, es ist natürlich auch möglich, Deinen Sohn außerhalb des SH-Kigas zu fördern - das wäre vermutlich dann am Nachmittag nach dem Regelkiga-Besuch? Es wäre daher evtl. im SH-Kiga sehr praktisch, weil dann gleich mehrere Angebote der Förderung eher im SH-Kiga als im Regelkiga gegeben sein könnten, so dass Dein Sohn dann nachmittags, wenn er heim kommt, wirklich frei hätte und Ihr nicht zusätzlich noch FF-Angebote besuchen müsst, weil es diese im Regelkiga in der Regel eben nicht gibt. Aber das müsst Ihr eben ganz genau vor Ort prüfen, ob dem wirklich so ist oder nicht.
Grüßle
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo Maike,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Den Schwerhörigenkindergarten haben wir schon besichtigt. Abgesehen davon, dass dann wegen der größeren Entfernung ein Transport notwendig wäre (der Regelkindergarten ist in Laufweite), haben uns die Gruppengrößen irritiert (20 –24 Kinder altersgemischt, davon 10 –12 mit einem Hörproblem). In seiner jetzigen Gruppe sind 14 Kinder + zwei Erzieher + (meist anwesende) Stützerzieherin, die sich aber mit einer Hörbehinderung nicht besonders gut auskennt.
Der Vorteil eines Wechsels in den Schwerhörigenkindergarten wäre nach Ansicht der Beratungstelle die Therapiebündelung (mehrmals wöchentlich Hör- und Sprachtherapie und zusätzlich eine Therapie zum Aufholen des motorischen Entwicklungsrückstandes).
Einen Kontakt zur Frühförderstelle haben wir bereits angebahnt. Im telefonischen Vorgespräch wurde aber darauf hingewiesen, dass unser Sohn wegen der vielen anderen Therapien eine zusätzliche Frühförderung nicht verkraftet.
Was nun?
Viele Grüße
Kaja
[size=small]
[Editiert von Kaja am: Donnerstag, April 5, 2007 @ 12:13][/size]
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Den Schwerhörigenkindergarten haben wir schon besichtigt. Abgesehen davon, dass dann wegen der größeren Entfernung ein Transport notwendig wäre (der Regelkindergarten ist in Laufweite), haben uns die Gruppengrößen irritiert (20 –24 Kinder altersgemischt, davon 10 –12 mit einem Hörproblem). In seiner jetzigen Gruppe sind 14 Kinder + zwei Erzieher + (meist anwesende) Stützerzieherin, die sich aber mit einer Hörbehinderung nicht besonders gut auskennt.
Der Vorteil eines Wechsels in den Schwerhörigenkindergarten wäre nach Ansicht der Beratungstelle die Therapiebündelung (mehrmals wöchentlich Hör- und Sprachtherapie und zusätzlich eine Therapie zum Aufholen des motorischen Entwicklungsrückstandes).
Einen Kontakt zur Frühförderstelle haben wir bereits angebahnt. Im telefonischen Vorgespräch wurde aber darauf hingewiesen, dass unser Sohn wegen der vielen anderen Therapien eine zusätzliche Frühförderung nicht verkraftet.
Was nun?
Viele Grüße
Kaja
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[Editiert von Kaja am: Donnerstag, April 5, 2007 @ 12:13][/size]
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
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- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
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Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Liebe Kaja,
dann soll die Frühförderung zu Euch ins Haus kommen. Ist die Frühförderung dem KiGa angegliedert? Oder warum zicken die so rum? Normalerweise kann man schon mehr Kooperation erwarten. Den KiGa würde ich unter den Bedingungen auch nicht wechseln. Aber prinzipiell muss man schon überlegen, welche der vielen Therapien den meisten Sinn machen, wenn das Kind schon einen besonders vollen Terminplan hat. Evtl. sollte man mit der Logopädie versuchsweise zu Gunsten der Frühförderung pausieren, in der Frühförderung wird ja auch sehr auf die Sprache geachtet.
GRuß
Andrea
dann soll die Frühförderung zu Euch ins Haus kommen. Ist die Frühförderung dem KiGa angegliedert? Oder warum zicken die so rum? Normalerweise kann man schon mehr Kooperation erwarten. Den KiGa würde ich unter den Bedingungen auch nicht wechseln. Aber prinzipiell muss man schon überlegen, welche der vielen Therapien den meisten Sinn machen, wenn das Kind schon einen besonders vollen Terminplan hat. Evtl. sollte man mit der Logopädie versuchsweise zu Gunsten der Frühförderung pausieren, in der Frühförderung wird ja auch sehr auf die Sprache geachtet.
GRuß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo Andrea,
vielen Dank für Deine Antwort.
Die Frühförderung ist zwar offiziell separat. Jedoch war die Frühförderin früher mal in dem Schwerhörigenkindergarten angestellt.
Von der Möglichkeit eines Hausbesuches hat bisher niemand etwas erwähnt. Vielen Dank für den Hinweis.
Viele Grüße
Kaja
vielen Dank für Deine Antwort.
Die Frühförderung ist zwar offiziell separat. Jedoch war die Frühförderin früher mal in dem Schwerhörigenkindergarten angestellt.
Von der Möglichkeit eines Hausbesuches hat bisher niemand etwas erwähnt. Vielen Dank für den Hinweis.
Viele Grüße
Kaja
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Liebe Kaja,
mein Kind ist auch mittelgradig sh und besucht einen Regelkindergarten ohne I-Gruppe. Es hat Logopädie und Frühförderung, und wir haben die FF zu Hause. Da beides schon vor seiner Kigazeit angelaufen war, und er inzwischen eine gute Beziehung zur Logopädin und zum Frühförderer aufgebaut hatte, sah ich mich nicht veranlaßt, ihn in eine I-Gruppe mit anderen Therapeuten zu geben.
Wichtig ist, daß Ihr als Eltern die Sprache Eures Kindes fördert, und da bekommt Ihr sicherlich schöne Anregungen durch die Frühförderung.
Liebe Grüße von Katharina
mein Kind ist auch mittelgradig sh und besucht einen Regelkindergarten ohne I-Gruppe. Es hat Logopädie und Frühförderung, und wir haben die FF zu Hause. Da beides schon vor seiner Kigazeit angelaufen war, und er inzwischen eine gute Beziehung zur Logopädin und zum Frühförderer aufgebaut hatte, sah ich mich nicht veranlaßt, ihn in eine I-Gruppe mit anderen Therapeuten zu geben.
Wichtig ist, daß Ihr als Eltern die Sprache Eures Kindes fördert, und da bekommt Ihr sicherlich schöne Anregungen durch die Frühförderung.
Liebe Grüße von Katharina

Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo Kaja
also mal ehrlich ein SH Kindergarten mit 24 Kindern in der Gruppe erscheint mir schon recht seltsam
Dann finde ich die Art und Weise des Umgangs mit euch auch mehr als unmöglich. Ich kann auf die Entfernung nicht sagen wie sehr dein Sohn Förderung braucht und was für Förderung er bereits (in seinem jetzigen Kiga bekommt. Frage wäre z.B. wie gehen sie auf seine Bedürfnisse ein und wird er unterstützt im Hörenlernen und Sprechen. Wie ist der Morgenkreis (und Gruppengespräche) organisiert, wird da auf seine Bedürfnisse eingegangen und Rücksicht genommen. Kommt ggf. eine FM Anlage zum Einsatz? Wie ist seine Sprachkompetenz? (dein Beispielsatz lässt vermuten, dass er (noch) sehr schlecht spricht? wie lange ist er mitHGs versorgt?). Es gibt wie bwereits angesprochen die Möglichkeit, dass die FF zur Sprachanbahnung (so heisst es) entweder zu euch nach Hause oder aber in den (Regel)Kindergarten kommt. Vorteil, wenn sie in den Kindergarten kommt wäre, dass sie den Erzieherinnen dort auch einige Tipss und Anregungen zur Förderung und im Umgang mit deinem Sohn geben könnte. Laufen die anderen Therapein im Kindergarten oder alle nachmittags? Auch da kann man mal nachhaken- hier ist es in I-Gruppen durachaus übleich, dass zumindest ein Teil der Therapien im und während der Kindergartenzeit stattfinden.
Zur Beförderung: mein Sohn z.B. besucht auch einen SH Kindergarten und wird mit einem Sammeltaxi dorthin gebracht, anders wäre das für uns zeitlich und organisatorisch auch nicht möglich. Auch dein Sohn hätte Anspruch darauf. Das allein wäre also kein Grund. Ich finde allerdings wie oben geschrieben schon seltsam, dass dort soviele Kinder in einer Gruppe sind... Da sehe ich nicht wirklich den Vorteil eines SH Kigas und wie auch bereits geschrieben, kann auch in einem I_Kiga die Therapie dort stattfinden...
Zwingen kann euch keiner euer Kind dorthin zu geben. Es sollte vielmehr eine gemeinsame Entscheidung zwischen euch als Eltern, die ihr Kind am besten kennen, dem Arzt, den Erzieherinnen, Beratern und Therapeuten sein, auch abhängig von der allgemeinen Entwicklung und und und. So pauschal kann man einfach nicht sagen was das beste ist- es ist immer eine individuelle Entscheidung.
Ich würde dan nochmal mit allen Beteiligten das Gespräch suchen.
Viele Grüße
also mal ehrlich ein SH Kindergarten mit 24 Kindern in der Gruppe erscheint mir schon recht seltsam
Dann finde ich die Art und Weise des Umgangs mit euch auch mehr als unmöglich. Ich kann auf die Entfernung nicht sagen wie sehr dein Sohn Förderung braucht und was für Förderung er bereits (in seinem jetzigen Kiga bekommt. Frage wäre z.B. wie gehen sie auf seine Bedürfnisse ein und wird er unterstützt im Hörenlernen und Sprechen. Wie ist der Morgenkreis (und Gruppengespräche) organisiert, wird da auf seine Bedürfnisse eingegangen und Rücksicht genommen. Kommt ggf. eine FM Anlage zum Einsatz? Wie ist seine Sprachkompetenz? (dein Beispielsatz lässt vermuten, dass er (noch) sehr schlecht spricht? wie lange ist er mit
Zur Beförderung: mein Sohn z.B. besucht auch einen SH Kindergarten und wird mit einem Sammeltaxi dorthin gebracht, anders wäre das für uns zeitlich und organisatorisch auch nicht möglich. Auch dein Sohn hätte Anspruch darauf. Das allein wäre also kein Grund. Ich finde allerdings wie oben geschrieben schon seltsam, dass dort soviele Kinder in einer Gruppe sind... Da sehe ich nicht wirklich den Vorteil eines SH Kigas und wie auch bereits geschrieben, kann auch in einem I_Kiga die Therapie dort stattfinden...
Zwingen kann euch keiner euer Kind dorthin zu geben. Es sollte vielmehr eine gemeinsame Entscheidung zwischen euch als Eltern, die ihr Kind am besten kennen, dem Arzt, den Erzieherinnen, Beratern und Therapeuten sein, auch abhängig von der allgemeinen Entwicklung und und und. So pauschal kann man einfach nicht sagen was das beste ist- es ist immer eine individuelle Entscheidung.
Ich würde dan nochmal mit allen Beteiligten das Gespräch suchen.
Viele Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo Momo,
es tut gut, dass mir mal jemand mein Bauchgefühl bestätigt, dass hier irgendetwas nicht wirklich optimal läuft. Da mir der Vergleich zu anderen im Bereich SH-Betreuung fehlt, nahm ich an, dass funktioniert auch hier immer so.
Unser Sohn wurde erst im Januar 01/07 mit Hörgeräten versorgt. Die Stützerziehrin im Kindergarten gibt sich Mühe, hat aber keine wirklichen Erfahrungen mit Hörproblemen. Sie macht mit dem Kind mundmotorische Übungen und animiert es dazu, seine Wünsche verbal zu äußern. Nur, selbst wenn das Kind das tut, versteht ihn kaum jemand, insbesondere keine 3-jährigen Kinder! Es ist für ihn unheimlich frustrierend, dass er sich nicht verständlich machen kann und auch wir meist aus den Gesamtumständen heraus raten müssen, was er meint.
Alle anderen Therapien laufen (aus unterschiedlichen Gründen) nur am Nachmittag.
Viele Grüße und vielen Dank für die vielen schnellen Ratschläge.
Kaja
es tut gut, dass mir mal jemand mein Bauchgefühl bestätigt, dass hier irgendetwas nicht wirklich optimal läuft. Da mir der Vergleich zu anderen im Bereich SH-Betreuung fehlt, nahm ich an, dass funktioniert auch hier immer so.
Unser Sohn wurde erst im Januar 01/07 mit Hörgeräten versorgt. Die Stützerziehrin im Kindergarten gibt sich Mühe, hat aber keine wirklichen Erfahrungen mit Hörproblemen. Sie macht mit dem Kind mundmotorische Übungen und animiert es dazu, seine Wünsche verbal zu äußern. Nur, selbst wenn das Kind das tut, versteht ihn kaum jemand, insbesondere keine 3-jährigen Kinder! Es ist für ihn unheimlich frustrierend, dass er sich nicht verständlich machen kann und auch wir meist aus den Gesamtumständen heraus raten müssen, was er meint.
Alle anderen Therapien laufen (aus unterschiedlichen Gründen) nur am Nachmittag.
Viele Grüße und vielen Dank für die vielen schnellen Ratschläge.
Kaja
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo,
also ich habe bzw. meine Tochter bekommt 1x die Woche Logopädie seitdem wir erfahren hatten das eine SH vorliegt. Bei der FF hatten wir uns auch gleich angemeldet und die Frühförderin kommt auch seitdem 1 mal die Woche zu uns nach Hause und die Woche drauf in den Kiga um dort den Erzieherinnen bei Fragen zu helfen und sich natürlich auch ein Bild zu machen welche Fortschritte und wie sie sich im Kiga verhält zu sehen. Bei uns gab es überhaupt keine Probleme. Da würde ich auch hartnäckig bleiben und immer wieder Fragen warum es nicht beides geht.
also ich habe bzw. meine Tochter bekommt 1x die Woche Logopädie seitdem wir erfahren hatten das eine SH vorliegt. Bei der FF hatten wir uns auch gleich angemeldet und die Frühförderin kommt auch seitdem 1 mal die Woche zu uns nach Hause und die Woche drauf in den Kiga um dort den Erzieherinnen bei Fragen zu helfen und sich natürlich auch ein Bild zu machen welche Fortschritte und wie sie sich im Kiga verhält zu sehen. Bei uns gab es überhaupt keine Probleme. Da würde ich auch hartnäckig bleiben und immer wieder Fragen warum es nicht beides geht.
lg Charanga mit Tochter 12/02, links an Taubheit grenzend u. rechts hochgradig
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
<<Unser Sohn wurde erst im Januar 01/07 mit Hörgeräten versorgt. Die Stützerziehrin im Kindergarten gibt sich Mühe, hat aber keine wirklichen Erfahrungen mit Hörproblemen. Sie macht mit dem Kind mundmotorische Übungen und animiert es dazu, seine Wünsche verbal zu äußern. Nur, selbst wenn das Kind das tut, versteht ihn kaum jemand, insbesondere keine 3-jährigen Kinder! Es ist für ihn unheimlich frustrierend, dass er sich nicht verständlich machen kann und auch wir meist aus den Gesamtumständen heraus raten müssen, was er meint.>>
Also mit dieser Voraussetzung, dass Dein Sohn erst seit 3 MonatenHG hat, würde ich auf jeden Fall FF beantragen und zwar zunächst tatsächlich auch im Kiga, damit die 1. Tipps für den Umgang kriegen, 2. nochmal genau geschaut werden kann, was man vielleicht an der Raumgestaltung ändern kann...(weniger Hall durch Vorhänge, Teppiche etc...)und 3. habt ihr schon eine FM-Anlage?? (auch da wäre sinnvoll, dass die Erzieher genau erklärt bekommen, wann und wie sie sinnvoll eingesetzt werden kann/sollte. Wenn nein, kann die FF evtl. auch helfen, dass euer Sohn endlich eine bekommt....
Der SH-Kiga kann ja so nicht wirklich sein; sind VIEL zu VIELE Kinder!!
tschüss
Also mit dieser Voraussetzung, dass Dein Sohn erst seit 3 Monaten
Der SH-Kiga kann ja so nicht wirklich sein; sind VIEL zu VIELE Kinder!!
tschüss
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo Birgit,
offiziell läuft der Kindergarten unter der Bezeichnung: „Integrationskindergarten mit Schwerpunkt Hören“. Die Erklärung für die ungewöhnliche Gruppengröße war, dass das Konzept altersgemischte Erziehung sei und man die einzelne Gruppe im Bedarfsfall in drei Kleingruppen teilt. Bleiben trotzdem in der Summe viele Kinder in einem (!) Raum mit der entsprechenden Geräuschkulisse – auch wenn der Betreuungsschlüssel nicht so verheerend ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Hinsichtlich der Bereitschaft zur Änderung der Raumgestaltung habe ich nicht allzu viel Hoffnung, weil nach Ansicht der Erzieher schon die Akzeptanz der Hörgeräte eine große Leistung sei.
Viele Grüße
Kaja
offiziell läuft der Kindergarten unter der Bezeichnung: „Integrationskindergarten mit Schwerpunkt Hören“. Die Erklärung für die ungewöhnliche Gruppengröße war, dass das Konzept altersgemischte Erziehung sei und man die einzelne Gruppe im Bedarfsfall in drei Kleingruppen teilt. Bleiben trotzdem in der Summe viele Kinder in einem (!) Raum mit der entsprechenden Geräuschkulisse – auch wenn der Betreuungsschlüssel nicht so verheerend ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Hinsichtlich der Bereitschaft zur Änderung der Raumgestaltung habe ich nicht allzu viel Hoffnung, weil nach Ansicht der Erzieher schon die Akzeptanz der Hörgeräte eine große Leistung sei.
Viele Grüße
Kaja
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Re: Frühförderung oder doch eher nicht?
Hallo Kaja
mich würde mal interessieren wo dieser sog. Integrationskindergarten Schwerpunkt Hören ist... denn das offene Konzept in dieser Form wird beihg Kindern eigentlich eher nicht so gemacht wie du es beschreibst. Und das mit der Akzeotanz wird doch immer schwieriger je lauter und damit unangenehmer die Umgebung ist: also ein Widerspruch in sich! Wer ist denn Träger dieses Kigas und wo ist der (gern auch per mail).
LG
mich würde mal interessieren wo dieser sog. Integrationskindergarten Schwerpunkt Hören ist... denn das offene Konzept in dieser Form wird bei
LG
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI