Seite 1 von 1
@Andrea
Verfasst: 8. Nov 2005, 23:52
von RamonaK
Ich wollte nicht einfach in da andere Thema schreiben deshalb zitiere ich mal hier..
Erstellt von Andrea Heiker
Liebe Ambra,
ich habe selbst noch nicht nachgemessen. Ich finde gerade Vogelzwitschern sehr inhomogen von der Lautstärke her. Normale Zimmerlautstärke hat bei einem Meter Abstand zum Sprecher 65 dB. Vielleicht kannst Du das dann besser einschätzen.
Gruß
Andrea
Normale Zimmerlautstärke hat 65dB ?? echt? Ich dachte 65dB wäre schon sehr sehr laut? Uns wurde gesagt dass wenn wir..ja das war schon schreien wie er das vorgemacht hat..dann würde Melissa das wie ganz leises flüstern hören

(soll ab 70dB hören laut BERA die Anfang des Jahres gemacht wurde)
[size=small]
[Editiert von Ramona am: Mittwoch, November 9, 2005 @ 12:53 AM][/size]
Re: @Andrea
Verfasst: 9. Nov 2005, 11:48
von Momo
Hallo
bin zwar nicht Andrea...
aber die DURCHSCHNITTLAUTSTÄRKE ist 65 dB, d.h. nicht dass ein sh Kind wie eures alles VERSTEHT, sie HÖRT es vielleicht. Aber einige Buchstaben sind eben von Natur aus "leiser" und werden oft nicht gehört und fehlen dann natürlich als Information um Gesprochenes zu verstehen. Wenn ein Kind dich also bei 65dB hört muss es dich nicht auch VERSTEHEN. So würde ich das jetzt mal laienhaft erklären.
Was mir noch einfällt: schreien sollte man auf keinen Fall weil das Sprach verzerrt , lieber laut und deutlich SPRECHEN.
LG
Re: @Andrea
Verfasst: 9. Nov 2005, 19:54
von RamonaK
Hallo und vielen Dank für deine Antwort
Ja das klingt logisch...nur mit dem schreien und/oder sprechen weiß ich nun immernoch nicht wie ichs nun am "richtigsten" mach
Also so wie es uns "vorgesprochen" wurde war es für mich schreien..d.h. aber nicht dass ich Melissa jetzt anschreie, da habe ich irgendwie nie einen Sinn drin gesehen :ooh: Ich habe extra noch gefragt ob man dadurch nicht eher "was kaputt macht" weil es wenn man schreit, doch immer schnell heißt "ich krieg einen Hörsturz" -oder ist die Gefahr gar nicht so groß bzw. einfach dahergesagt?
Geantwortet wurde uns dass man da nichts mit kaputt machen könnte und das Melissas Gehör nur trainiert würde w e n n man so laut ist weil ja sonst nichts bei ihr ankäme und dementsprechend das Gehirn auch nicht trainiert werden kann...
Wir haben "testweise" alle Lautstärken durch und mittlerweile reden wir in normaler lautstärke mit ihr "einfach drauf los".. ob sie das hört weiß ich nicht.. Eindeutige Reaktionen kamen bis jetzt immer nur bei Spieluhren.. Wenige Male hat sie auch den Kopf gedreht als Papa schräg hinter ihr saß und sie angesprochen hat..aber nur wenige Male.
Ich weiß es nicht, in Bezug aufs hören und wie man sie nun anspricht weiß ich gar nix mehr deshalb, wie gesagt, "nur noch ganz normal"..
Re: @Andrea
Verfasst: 9. Nov 2005, 21:06
von Nina M.
Überdeutlich reden oder anschreien macht in der Regel überhaupt keinen Sinn. Denn wenn das Kind eine Innenohrschwerhörigkeit hat, dann hört es die einzelnen Frequenzen unterschiedlich gut (meistens zumindest) und wenn man dann schreit wird einfach der ganze Geräuschbrei nur lauter, besser verstehen tut man deswegen nix.
Zudem verzerrt schreien auch das Mundbild.
Ich würde ganz normal mit eurer Tochter sprechen, ihr solltet idealerweise darauf achten, dass ihr Blickkontakt mit ihr habt wenn ihr sie gezielt ansprecht und/oder ihr etwas wichtiges mitteilen wollt.
Gruß,
Nina
Re: @Andrea
Verfasst: 9. Nov 2005, 23:30
von Andrea Heiker
Hallo Ramona,
Nina hat es eigentlich erklärt. Du musst zwischen Hören und Verstehen unterscheiden. Wenn Deine Tochter ab 70 dB hört, kann sie laute Sprache hören, aber nur teilweise. Verstehen wird sie wohl kaum etwas. Männerstimmen sind für Innenohr-Sh oft besser zu hören, zumindest ohne Hg, weil Männer tiefe und oft auch etwas lautere Stimmen haben.
Hat Melisse den keine HG? Mit Hg läßt sich bei 70 dB eine Menge machen und gerade wegen ihrer Mehrfachbehinderung würde ich es doch für wichtig erachten, dass sie hören und vielleicht auch sprechen lernen kann.
Gruß
Andrea
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 10:27
von Petra
Hallo Ramona,
da die Sache bei euch ja etwas "komplizierter" liegt, würde ich sagen, kannst du nur ausprobieren. Vorneweg noch mal: Blickkontakt geht nicht und Hgs finden keinen Halt, wenn ich das richtig verstanden habe, oder!? Auf die Spieluhr reagiert sie aber sicher? Dann würde ich als Laie und so aus dem Bauch heraus sagen: Nehm sie dir auf den Schoss und singe ihr Lieder vor in normaler Lautstärke- dann müsste sie dich (wenn es sonst ganz ruhig ist) trotzdem hören und zu dem vielleicht auch Schwingungen fühlen. Wenn sie dann mit Mimik eine Reaktion zeigt, du z.B. immer die gleiche Melodie singst, dann würde ich sagen, "kommt was an"! Mit was du die Hörnerven oder Gehirntätigkeit anregst,ist wahrscheinlich egal- sag ich mal so. Ob Musik, liebe Worte oder ein wissenschaftlicher Vortrag - Hauptsache es ist was zum Verarbeiten da... "Anschreien":Ich weiß nicht- ich denke, man spannt sich dabei ja auch körperlich völlig an und das kann sich nicht positiv auswirken!? Sicher laut und deutlich sprechen- aber anschreien würde ich sie nicht!
LG+ weiterhin viel Kraft, Petra
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 11:10
von Andrea Heiker
Hallo Ramona,
es gibt auch Knochenleitungshörgeräte, die bei so kleinen Kindern aber mit Stirnband befestigt werden. Nur so mal als Tip, wenn normale Hg nicht gehen. Ich würde auch sagen, redet ruhig laut mit Eurer Maus und zwar in ihrer unmittelbaren Nähe, aber schreit nicht nicht. Wer will schon gerne angeschrien werden?
Gruß
Andrea
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 12:14
von RamonaK
Huhu zusammen,
ja so dachte ich mir das auch.. genau, Blickkontakt fällt weg da sie ja auch blind ist, Hörgeräte hat sie aber auch mit Hörgeräten gibt es keine anderen Reaktionen als ohne. Schwer zu befestigen sind sie ausserdem da der "obere Teil" des Ohres am Kopf angewachsen ist.. sie hat nun so eine Spezialanfertigung wo das
HG übers ganze Ohr geht so hält es zumindest solange "nichts dran kommt".. sobald sie sich aber irgendwo anlehnt oder liegt (was häifig ist, da sie ja noch nicht richtig sitzen kann) und sich minimal bewegt sind sie wieder draussen..
(siehe;
http://img390.imageshack.us/my.php?image=hg6th.jpg )
Beim letzten Mal wurden die niedrigeren Frequenzen lauter gestellt und die hohen leiser (weils ja ständig piepte) und als noch vor Ort dann testweise Musik lief könnte man auch meinen das sie reagiert hätte..sie "hoppst" immer gerne auf dem Schoß und jedesmal wenn Musik kam hatte sie aufgehört..davon ist mittlerweile aber nichts mehr zu merken bzw. das hielt ur wenige Tage an.. Bevor die
HG anders eingestellt werden ist aber nun Ende des Monats noch eine BERA..
Was die genaue Ursache ist bzw. welche Art Schwerhörigkeit sie hat kann ich noch nichtmal genau sagen

"Laut Fraser Syndrom" bzw. den Diagnosekriterien taucht dort Schallleitungsschwerhörigkeit auf.. laut Arzt und Akustiker hat sie sehr enge Gehörgänge. Laut Ärztin die das letztemal einen normalen Hörtest gemacht hat hat sie Paukenergüsse... sie erklärte aber nur dass Paukenergüsse auch oft bei Erkältungen sind und fragte ob Melissa krnk wär - das kann ich definitiv ausschließen das sie da krank war und nachdem ich das verneinte ist sie gar nicht weiter drauf eingegangen

Das ist eins der Dinge die ich Ende des Monats in der Klinik unbedingt geklärt haben will!
Wir reden viel "an ihr"..sprich wenn sie auf dem Schoß ist mit den Lippen an ihrem Gesicht oder auch an ihren Lippen etc. "ir versuchen mit ihr zu fühl-reden praktisch

[size=small]
[Editiert von Ramona am: Donnerstag, November 10, 2005 @ 01:18 PM][/size]
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 13:28
von Andrea Heiker
Liebe Ramona,
danke für das Bild. So kann ich mir es jetzt vorstellen, wie das Hg gehalten wird. Ich möchte Euch trotzdem ermutigen, es immer wieder mit den Hörgeräten zu probieren. Kinder müssen das Hören erst lernen und es dauert seine Zeit bis Kinder den Nutzen erkennen und die Hg akzeptieren bzw. auch richtig reagieren. Viele leidgeprüften Mütter hier werden das bestätigen können. Bei Paukenergüssen hören Kinder noch schlechter als sonst.
Wenn Deine Tochter aber tatsächlich eine Schallleitungsschwerhörigkeit hat, dann ist das Innenohr okay. Das Problem liegt dann im Mittelohr. Das mmüssen die ärzte bei der BERA aber rauskriegen. Evtl. ist dann ein Knocheleitungshörgerät eine bessere Alternative.
Gruß
Andrea
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 14:05
von RamonaK
Vielen Dank für die Informationen
Ja, wir versuchen es so oft wie möglich aber von regelmässigkeit kann (leider) nicht die Rede sein da sie die letzten Monate tagsüber sehr viel geschlafen hat und höchstens nachts wach war..(Blinde Kinder haben oft ein gestörtes Tag-/Nacht Verhältnis) seit einigen Tagen ist sie tagsüber wieder mehr wach so dass wir die
HG wieder einsetzen können

Da das kleine Stück, welches direkt ins Ohr geht bewußt etwas größer gemacht wurde um den Gehörgang langsam zu weiten ist es natürlich jedesmal fast so als würden wir wieder ganz von vorne anfangen

Kann auch nur besser werden

und ich hoffe die BERA bringt mal Klarheit :rolleyes:
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 14:28
von Petra
Hallo Ramona,
ja, das glaub ich, dass das HG bei Melissa nicht lange an der Stelle bleibt, wo es eigentlich hingehört:( - aber gut, da gibt es in eurem Fall nur Spezialanpassungen; muss man durchprobieren,so lange bis eine befriedigende Lösung gefunden wurde! Und wie Andrea schreibt- "Hören lernen" braucht seine Zeit-das geht allen so- vielleicht haben Melli am Anfang die neuen Töne überrascht und mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt und muss nicht mehr innehalten, wenn sie Musik hört!?!?! Du kannst das mit dem Knochenleitungsgerät ja mal "nachgoogeln" und dann die Ärzte darauf ansprechen, oder!?Ansonsten finde ich dieses "Fühlsprechen" doch eine gute Lösung- hast du sicher aus dem Bauch raus gemacht und das erweist sich doch oft als das Beste!:)
LG, Petra
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 15:04
von Andrea Heiker
Hallo Ramona,
schau Dir mal dieses Bild an:
http://www.entific.com/BahaProductDetai ... oductID=86
Dann pfeift es nicht und das ist für Eure Melissa vielleicht besser zu tragen. Fragt bei der BERA nach, ob dieses
Hg nicht genausogut oder gar besser als ein konventionelles Hg geeignet ist. Unbedingt fragen solltet ihr ob es eine Schallempfindungs- odee eine Schallleitungsschwerhörigkeit ist. Bei einem Knochenleitungs-Hg sind Paukenergüsse vom Hören her auch nicht so problematisch.
Gruß
Andrea
Re: @Andrea
Verfasst: 10. Nov 2005, 18:02
von RamonaK
Vielen lieben Dank, alles notiert

Dann werde ich die dort mal richtig löchern

Das mit dem Stirnband sieht wirklich unkomplizierter aus!