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Hallo zusammen,

sieht man bei einer Bera-Untersuchung Auffälligkeiten wenn eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung vorliegt?
Beim Pädaudiologen waren das Tonaudiogramm, die Tympanometrie und auch die Bera unauffällig.
Die AVWS-Diagnostik ist Anfang August im SPZ. Dort sagte man uns das organisch alles ok sein muss, sonst wäre es keine AVWS.
Ich habe aber an anderer Stelle gelesen, dass in der Bera Auffälligkeiten bei den Latenzzeiten oder Seitenunterschiede zu erkennen sind. Also ist eine AVWS in unserem Fall auszuschließen? Was stimmt denn nun? Bin etwas verwirrt. Vielleicht weiß jemand von euch da besser Bescheid und kann es mir freundlicherweise erklären.

Liebe Grüße
blacky_kyra

Hallo blacky_kyra,

iHier meine Sichtweise:

Als Vorraussetzung dafür, dass die Diagnose AVWS gestellt werden kann, muss das periphere Gehör unauffällig sein. Dieses umfasst in erster Linie die Schallleitung via Gehörgang und Mittelohr und auch die Funktion des Innenohrs. Die retrocochleären Hörbahnen (ab dem Hörnerv - bis hin zum auditorischen Kortex im Grosshirn) zählen nicht dazu.

Da bei einer Hirnstammaudiometrie höchstens an Hand der Welle I noch Rückschlüsse auf eine Aktivität des Innenohrs (Transdurktionprozess am Uebergang von den inneren Haarzellen im Innenohr zu den Spiralgangienzellen des Hörnervs) geziogen werden können, viel eher jedoch auf eine des Hörnervs, bedeutet dies, dass bei unauffälliger Reintonaudiometrie im Prinzip AVWS diagnostiziert werden kann, wenn die Hirmstammaudiometrie auffällig ist (ob dies dann mit der Leitlinie der DGPP konform geht, habe ich nicht präsent).

Aber es heisst nicht, dass auf Grund einer unauffälligen BERA das Vorhandensein von AVWS ausgeschlossen werden kann. Und es heisst erst recht nicht, dass unauffällige Ergebnisse der Hirnstammaudiometrie eine AVWS ausschlissen (falls dies mit dem folgenden Satz ausgedrückt werden sollte):

blacky_kyra hat geschrieben:Dort sagte man uns das organisch alles ok sein muss, sonst wäre es keine AVWS.

blacky_kyra hat geschrieben:Ich habe aber an anderer Stelle gelesen, dass in der Bera Auffälligkeiten bei den Latenzzeiten oder Seitenunterschiede zu erkennen sind. Also ist eine AVWS in unserem Fall auszuschließen?

Dies muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Einerseits sagt die Stärke ("und auch die Latenz") eines Potentials noch nicht sehr viel aus über die Qualität der Verarbeitung.
Ausserdem werden bei der Hirnstammaudiometrie nur - wie es der Name sagt - vorwiegend im Hirnstamm generierte Potentiale erfasst. Was in den nachgeschalteten Arealen der Hörbahnen geschieht, wird also nicht gemessen (zumindest mittels Hirnstammaudiometrie).
Natürlich kann man auch noch weitere Potentiale ableiten - meiner Erinnerung zu Folge ist die Aussagekraft der Messung spät evozierter Potentiale bei Kindern bis einem Alter von vielleicht bis zwölf Jahren sehr begrenzt.

Druss fast-foot

Besten Dank fast-foot!

Schade ich hatte gehofft man kann schon sicher sagen das es keine AVWS ist.
Dann müssen wir wirklich abwarten was das SPZ testet und auswertet.
Wir sind genervt das sich das Prozedere so hinzieht. Wir sind seit April mit unserer Tochter im SPZ wegen ADS-Verdacht, dann kam Verdacht auf AVWS auf, dann auf Dyskalkulie ..... manchmal reichts auch einfach.