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Wir waren heute erneut zur Untersuchung
Verfasst: 18. Jan 2017, 15:22
von MamavonLina-Marie
Hallo Ihr lieben, da ihr mir das letzte mal so gut weiter geholfen habt, wollte ich mich heute nochmal an euch wenden.
Wir waren heute zur Diagnostik bei uns in der Nähe in einer Gehörlosen Schule. Ich habe ja den Verdacht gehabt das unsere Tochter nicht gut hört, sie spricht auch schlecht. Beim Kinderarzt ist sie auch 2x durch den Hörtest der U Untersuchung gefallen. Der HNO meinte, sie hört doch gut. Sie hat Dauerröhrchen liegen.
Nun haben wir heute dieses Ergebnis erreicht. Sie haben uns erklärt das unsere Tochter an einer normalen Schule bestimmt zurecht kommen würde, haben uns jedoch nahe gelegt das letzte Kindergartenjahr als Vorschuljahr dort in der Einrichtung zu verbringen. Sie würde da individuell betreut und für die Grundschule vorbereitet werden.
Ich habe jedoch vergessen zu fragen ob ich mit diesen Werten doch nochmal den HNO aufsuchen sollte und ob man die Hörschwäche mit einem Hörgerät Ausgleich kann. Hat da jemand Erfahrung. Oder denkt ihr es ist übertrieben und wird auch so gut werden. Anbei hänge ich euch mal den Test dran. Der Sprachtest war naja, geht so.
Vielen Dank, Liebe Grüße
MamavonLina-Marie
Re: Wir waren heute erneut zur Untersuchung
Verfasst: 18. Jan 2017, 21:09
von Quotenkrüppel
Hallo !
Das ist ja ein schöner Hörtest ! Blos...was macht denn die Kleine in der Gehörlosenschule ? Und was soll denn da vorbereitet werden ?
Wenn ihr eurer Tochter einen großen Gefallen tun wollt, lasst sie doch bitte ganz normal im Kindergarten. Ich verspreche: Die wird da sehr gut zurecht kommen und das ist die allerbeste Vorbereitung auf das normale Leben.
Im Anhang mein Hörtest (die farbigen Kurven). Ich habe einen normalen Kindergarten und eine normale Schule besucht, anschließend ganz normal Physik studiert und unterrichte nun an einer Technischen Hochschule (ganz normale Studenten). Ganz ohne Hilfen.
Ich kenne einige Leutchen die haben einen wesentliche besseren Hörtest, wurden aber stets (ich muss es leider so sagen auch wenn das viele hier nicht gerne hören) in Watte gepackt mit allen möglichen Hilfen. Leider wird die Landung im Beruf dann umso härter.
Also, vielleicht noch eine Diagnose bei einer etwas ...unabhängigeren Stelle ? Der HNO hat nämlich eigentlich recht...die hört ganz gut.
Viele Grüße ! :}
Re: Wir waren heute erneut zur Untersuchung
Verfasst: 18. Jan 2017, 21:17
von fast-foot
Hallo MamavonLina-Marie,
MamavonLina-Marie hat geschrieben:Wir waren heute zur Diagnostik bei uns in der Nähe in einer Gehörlosen Schule.
Welche Untersuchungen wurden denn durchgeführt, mit welchen Ergebnissen?
MamavonLina-Marie hat geschrieben:Ich habe jedoch vergessen zu fragen ob ich mit diesen Werten doch nochmal den HNO aufsuchen sollte und ob man die Hörschwäche mit einem Hörgerät Ausgleich kann. Hat da jemand Erfahrung. Oder denkt ihr es ist übertrieben und wird auch so gut werden.
Nur schon auif Grund der Werte der Reintonaudiometrie wäre (laut Empfehlung DGPP) eine gründliche Untersuchung in einer Institution mit entsprechender Erfahrung angezeigt (bspw. in einer Pädaudiologie-Abteilung einer Universitätsklinik).
"Werden die Werte der Reintonaudiometrie durch die weiteren Untersuchungen bestätigt", so ist eine Hörgeräterversorgung indiziert (etwas einfach ausgedrückt) - dies vor allem in Hinblick auf die Tatsache, dass der Spracherwerb hohe Anforderungen an das Gehör stellt (und auch aus weiteren Gründen).
Gruss fast-foot
Re: Wir waren heute erneut zur Untersuchung
Verfasst: 18. Jan 2017, 21:51
von Gabriele
Quotenkrüppel,
jede hiesige und gut aufegstattete Gehörlosenschule hat auch eine umfassende Beratungsstelle, die auch Hörtests anbietet.
Vorteil ist, das man auch leicht schwerhörige Kinder, die extern beschult werden, umfassend begleiten kann.
Eine hörschädigung kann man bei der kleinen ja nicht erkennen
LG
Gabi
Re: Wir waren heute erneut zur Untersuchung
Verfasst: 18. Jan 2017, 22:12
von fast-foot
Quotenkrüppel hat geschrieben:Also, vielleicht noch eine Diagnose bei einer etwas ...unabhängigeren Stelle ? Der HNO hat nämlich eigentlich recht...die hört ganz gut.
Ganz gut (laut Reintonaudiometrie). Trotzdem könnte der Spracherwerb erschwert sein (Hinweise sind ja bereits vorhanden), allenfalls auch die Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen (was im Prinzip eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung zur Folge haben kann) und auch die generelle Entwicklung (bspw. in der Schule), da die akustische Informationsaufnahme vermehrt Ressourcen erfordert, welche dann "anderswo fehlen", was bspw. seine verlangsamte bzw. eingeschränkte Aufnahme der Inhalte bewirken kann.
Bei Kindern empfiehlt die DGPP die Anpassung von Hörgeräten bei Hörverlusten bereits ab weniger als 30 dB im Hauptsprachbereich (so ab 20 dB), was ja gegeben ist.
Eine gründliche Abklärung sähe ich als angebracht an. Dann verfügt man über eine bessere Entscheidungsgrundlage.
Gruss fast-foot
Re: Wir waren heute erneut zur Untersuchung
Verfasst: 19. Jan 2017, 07:21
von MamavonLina-Marie
Oje, hätte ich gewusst das das ganze so eine Diskussion entfacht, hätte ich euch nicht gefragt.
Meine Tochter hat im Alltag erhebliche Schwierigkeiten. Sie spricht schlecht, hört schlecht, reagiert im Kindergarten schlecht und hat erhebliche Probleme im Straßenverkehr mit dem hören der Autos.
Da ich mich mit der Aussage vom HNO nicht einfach abspeisen wollte, da der Hörtest bei ihn nicht geklappt hat, hat uns unsere Nachbarin diese Schule empfohlen. Es geht ging mir nicht darum sie in solch eine Schule zu bringen.
Die machen dort eine sehr ausführliche Diagnostik. Mit verschiedenen Hör-und Sprachtests.
Denn so hat sie in der normalen Schule Schwierigkeiten da sie sehr schlecht spricht.
Jetzt werden wir mal sehen wie es weiter geht. Trotzdem vielen dank.
Lg
Re: Wir waren heute erneut zur Untersuchung
Verfasst: 19. Jan 2017, 09:08
von fast-foot
Hier nochmals kurz meine Sichtweise:
MamavonLina-Marie hat geschrieben:Der HNO meinte, sie hört doch gut.
MamavonLina-Marie hat geschrieben:Sie spricht schlecht, hört schlecht, reagiert im Kindergarten schlecht und hat erhebliche Probleme im Straßenverkehr mit dem hören der Autos.
Also: wenn Deine Tochter gut hört, wie der HNO behauptet, dann muss sie auf Grund Deiner Aussagen auf AVWS untersucht werden. Ein Ausschlusskriterium für die Diagnose ist eine auffällige Reintonaudiometrie. Kann auf Grund dieser keine Testung auf AVWS erfolgen, so ist natürlich die Reintonaudiometrie auffällig, was im Widerspruch zur Aussage des HNOs steht.
Aus meiner Sicht wäre es möglich, als könnten die Hörprobleme* auf Grund einer passageren (und teilweise immer noch vorhandenen) Schallleitungskomponente zu Stande gekommen sein.
*) laut Deiner Schilderung sind sie grösser, als man zunächst auf Grund der Reintonaudiometrie erwarten würde (etwas einfach ausgedrückt)
Gruss fast-foot