Regelschule
Verfasst: 24. Sep 2010, 13:47
Hallo Zusammen,
ich war bisher nur stiller Mitleser, aber inzwischen ist der Drang nach weiteren Meinungen/Erfahrungen so groß, dass ich mich doch mal traue, selbst zu schreiben.
Wir haben eine 7jährige Tochter die als extremes Frühchen auf die Welt kam und vermutlich durch Gabe von Sauerstoff und/oder antibiotischen Therapien während ihres Aufenthaltes auf der Intensivstation an taubheitgrenzend sh wurde. Die Diagnose SH wurde nach einem Jahr gestellt, eine endgültige Aussage über den Grad der SH konnte erst kurz vor ihrem 3ten Geb. gestellt werden. Mit knapp 3,5 Jahren bekam sie ihr erstesCI , 1,5 Jahre später dann das Zweite.
Sie hat mittlerweile eine sehr gute Hörkurve, sogar auch im Störschall. Ihr Sprachverständnis hat sich sehr gut entwickelt, nur ihre eigene Sprache ist noch sehr stark reduziert und schwer verständlich.
Sie war zunächst im Regelkindergarten (3 Jahre) als I-Kind, letztes Jahr dann in der VK der SH Schule und wurde jetzt in die 1 Klasse der SH Schule eingeschult, in eine Klasse für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.
Die Grundschule bei uns am Ort hat sich unserem Wunsch gegenüber einer Einschulung dort sehr aufgeschlossen und engagiert gezeigt, nur wir haben uns bisher noch nicht getraut, es zu versuchen, weil wir so verunsichert sind, was unsere Tochter schaffen kann und was nicht.
Online habe ich mitterweile schon Berichte von ehemaligen SH gelesen, die die Regelschulen erfolgreich absolviert haben, obwohl sie eigentlich nichts hören und wohl selbst auch nicht so gut sprechen konnten. Allerdings weiß man bei diesen Schülern natürlich nicht, wie hoch intelligent diese evtl. sind und ob sie ohne die SH evtl. echte Überflieger in der Schule gewesen wären. Unsere Tochter ist sicher kein überdurchschnittliches Kind, sie ist auch nicht wirklich ehrgeizig und sie geht auch nicht gerne zur Schule. Andererseits geht sie vielleicht auch deshalb nicht gerne hin, weil sie dort zur Schule geht und nicht bei uns daheim, wo alle anderen auch hingehen. Aufgrund ihrer Kommunikationsprobleme, aber auch weil sie ein wenig eigenbrödlerisch ist und nur ihren kleinen Bruder als echten Spielkamerad sieht, hat sie eigentlich bei uns am Ort keine wirklichen Freunde, aber sie kennt immerhin einige Kinder näher und diese Kinder kommen alle nächstes Jahr in die Schule, so dass sie hier zumindest nicht völlig fremd wäre. Sie hat auch an der SH Schule keinen echten Kontakt zu anderen Kindern. Sie ist eben eine Einzelgängerin oder hängt sich gerne an die Erwachsenen.
Im Grunde würde ich sie an der SH Schule zunächst lassen, um ihre weitere Entwicklung abzuwarten, aber mittlerweile wurde mir vermittelt, dass ein späterer Wechsel noch viel unwahrscheinlicher sein würde, weil die Lehrpläne, die ja eigentlich gleich sein sollen, eben nicht gleich sind und die SH Kinder dann im Regelunterricht gar nicht mehr klar kommen. Außerdem wäre dann der Vorteil einer gemeinsamen Einschulung mit Kindern die sie kennt, dahin. Ganz auf der SH Schule zu bleiben, scheint mir allerdings auch keine attraktive Lösung zu sein, denn hier sehe ich nicht, dass die Bildung wirklich gleichwertig sein wird.
Durch das viele Lesen im Internet bin ich so verunsichert, dass mir wirklich der Kopf raucht beim Abwägen der ganzen Fürs und Widers.
Hat jemand von Euch irgendeinen guten Ansatz, der uns vielleicht weiterbringt oder nochmal einen neuen Denkanstoß gibt?? Ich würde mich freuen.
Viele Grüße
Sly
ich war bisher nur stiller Mitleser, aber inzwischen ist der Drang nach weiteren Meinungen/Erfahrungen so groß, dass ich mich doch mal traue, selbst zu schreiben.
Wir haben eine 7jährige Tochter die als extremes Frühchen auf die Welt kam und vermutlich durch Gabe von Sauerstoff und/oder antibiotischen Therapien während ihres Aufenthaltes auf der Intensivstation an taubheitgrenzend sh wurde. Die Diagnose SH wurde nach einem Jahr gestellt, eine endgültige Aussage über den Grad der SH konnte erst kurz vor ihrem 3ten Geb. gestellt werden. Mit knapp 3,5 Jahren bekam sie ihr erstes
Sie hat mittlerweile eine sehr gute Hörkurve, sogar auch im Störschall. Ihr Sprachverständnis hat sich sehr gut entwickelt, nur ihre eigene Sprache ist noch sehr stark reduziert und schwer verständlich.
Sie war zunächst im Regelkindergarten (3 Jahre) als I-Kind, letztes Jahr dann in der VK der SH Schule und wurde jetzt in die 1 Klasse der SH Schule eingeschult, in eine Klasse für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.
Die Grundschule bei uns am Ort hat sich unserem Wunsch gegenüber einer Einschulung dort sehr aufgeschlossen und engagiert gezeigt, nur wir haben uns bisher noch nicht getraut, es zu versuchen, weil wir so verunsichert sind, was unsere Tochter schaffen kann und was nicht.
Online habe ich mitterweile schon Berichte von ehemaligen SH gelesen, die die Regelschulen erfolgreich absolviert haben, obwohl sie eigentlich nichts hören und wohl selbst auch nicht so gut sprechen konnten. Allerdings weiß man bei diesen Schülern natürlich nicht, wie hoch intelligent diese evtl. sind und ob sie ohne die SH evtl. echte Überflieger in der Schule gewesen wären. Unsere Tochter ist sicher kein überdurchschnittliches Kind, sie ist auch nicht wirklich ehrgeizig und sie geht auch nicht gerne zur Schule. Andererseits geht sie vielleicht auch deshalb nicht gerne hin, weil sie dort zur Schule geht und nicht bei uns daheim, wo alle anderen auch hingehen. Aufgrund ihrer Kommunikationsprobleme, aber auch weil sie ein wenig eigenbrödlerisch ist und nur ihren kleinen Bruder als echten Spielkamerad sieht, hat sie eigentlich bei uns am Ort keine wirklichen Freunde, aber sie kennt immerhin einige Kinder näher und diese Kinder kommen alle nächstes Jahr in die Schule, so dass sie hier zumindest nicht völlig fremd wäre. Sie hat auch an der SH Schule keinen echten Kontakt zu anderen Kindern. Sie ist eben eine Einzelgängerin oder hängt sich gerne an die Erwachsenen.
Im Grunde würde ich sie an der SH Schule zunächst lassen, um ihre weitere Entwicklung abzuwarten, aber mittlerweile wurde mir vermittelt, dass ein späterer Wechsel noch viel unwahrscheinlicher sein würde, weil die Lehrpläne, die ja eigentlich gleich sein sollen, eben nicht gleich sind und die SH Kinder dann im Regelunterricht gar nicht mehr klar kommen. Außerdem wäre dann der Vorteil einer gemeinsamen Einschulung mit Kindern die sie kennt, dahin. Ganz auf der SH Schule zu bleiben, scheint mir allerdings auch keine attraktive Lösung zu sein, denn hier sehe ich nicht, dass die Bildung wirklich gleichwertig sein wird.
Durch das viele Lesen im Internet bin ich so verunsichert, dass mir wirklich der Kopf raucht beim Abwägen der ganzen Fürs und Widers.
Hat jemand von Euch irgendeinen guten Ansatz, der uns vielleicht weiterbringt oder nochmal einen neuen Denkanstoß gibt?? Ich würde mich freuen.
Viele Grüße
Sly