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Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 21. Dez 2009, 20:11
von Krambambuli
Hallo allerseits,
ich bin neu hier in der Runde, m, 56 Jahre alt.
Seit langer Zeit begleitet mich eine zunehmende Schwerhörigkeit, die ich versucht habe, mehr oder weniger zu ignorieren. Mittlerweile wird mein soziales/berufliches Leben jedoch zunehmend beeinträchtigt. Links habe ich seit 7 Jahren einen Tinnitus. Insbesondere in Gruppen habe ich deutliche Probleme, den Gesprächen folgen zu können.
Vor einigen Wochen habe ich bei einer arbeitsmedizinischen Untersuchung einen Test gemacht, den der Arzt als eine "leichte Schwerhörigkeit" interpretierte. Auf meinen Hinweis, sofort einen HNO Arzt aufzusuchen sagte er, dass dieses ohne Ergebnis bleiben würde. Dieser vorliegende Schaden (Sprachbereich) könne durch kein Hörgerät korrigiert werden. Mit Hörgeräten würde ich zwar "das Gras wachsen hören", aber nach wie vor mit der Sprache Probleme haben. Natürlich würden das die Ärzte und HGAkustiker anders sehen, da ginge es auch um's Geld verdienen.
Ich bin stark verunsichert.
Ich bitte deshalb freundlich, einige Worte zu meiner Hörkurve zu schreiben und mir ggf. eine mögliche Perspektive aufzuzeigen.
Allerbesten Dank
Krambambuli
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 21. Dez 2009, 20:19
von fast-foot
Hallo Krambambuli,
für mich ist das eine mittelgradige Schwerhörigkeit, die versorgt werden sollte. Besorg' Dir eine Verordnung und gehe zu einem guten Akustiker! Es kann nicht mehr als schief gehen. Vielleicht sind die HGs im mittleren Preissegment ideal (besser als die Kassengeräte, aber nicht so teuer wie die der obersten Preisklasse, die für wenig mehr Qualität sehr viel mehr kosten). Gut ist, wenn Du vier Geräte verschiedener Marken und Preisklassen testen kannst.
Gruss fast-foot
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 22. Dez 2009, 21:37
von Krambambuli
Hallo fast-foot,
danke für Deine Antwort. Ich freue mich , dass Du mir Deine Zeit und Deine Kenntnis schenkst, um mir eine Antwort zu geben.
Ist erst mal eine Orientierung für mich, bin ja völlig unbedarft.
Aber es scheint ja doch so zu sein, dass eine Korrektur nicht so "einfach" ist, wie ich zunächst gehofft hatte. Im neuen Jahr werde ich es angehen.
Danke
Krambambuli
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 22. Dez 2009, 21:40
von fast-foot
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 29. Dez 2009, 14:17
von manne54
Hallo Krambambuli,
ich glaube da sind wir richtige Leidgenossen. Bin im gleichen Alter und habe erhebliche Defizite mit dem Hören und beidseitigem Tinnitus. Sukzessiv ist leider eine weitere Verschlechterung erkennbar. Das Spektrum von Hörgeräten bleibt meiner Erfahrung zufolge sehr eingeschränkt. Ich habe mir im Frühjahr d.J. die neustes HG gekauft und bin über deren Leistung wirklich enttäuscht. Näheres hierzu siehe in meinen heutigen Beitrag unter der Rubrik Hörgeräte unter dem Thema "Probleme mit Hörgeräten" von manne54
Wünsche Dir einen guten Rutsch und vor allem viel Kraft für das Neue Jahr 2010.
Manfred
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 4. Jan 2010, 21:09
von Krambambuli
Hi manne54,
danke für Deine Hinweise und Deine guten Wünsche. Ich werde mich dennoch auf den Weg machen und ggf. hier berichten.
Gruß
Krambambuli
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 7. Jan 2010, 22:19
von cooper
Hallo,
mit was dein Arzt Recht hat ist, dass der Hörverlust auch mit dem besten Hörgerät der Welt nicht vollständig ausgeglichen werden kann. Ein Hörgerät ist eben keine Brille -- die zieht man auf und ist dann einem Normalsichtigen ebenbürtig. Deine Probleme, an Gruppengesprächen Teilzuhaben, kann das Hörgerät jedoch nicht beseitigen, sondern allerhöchstens etwas vermindern.
Besorg dir mal die Verordnung und probier dann mal ein paar Geräte, bestimmt findest du etwas passendes.
Viele Grüße, Mirko
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 22. Feb 2010, 21:09
von Krambambuli
Hi,
habe heute meinen HNO Arzt aufgesucht und noch mal einen Hörtest machen lassen. Danach ging alles ganz schnell. Für eine Verordnung mit Kassenleistung reichte es nicht aus. Die tieferen Frequenzen seien zu wenig beinträchtigt. Vielleicht könne man nach einem Sprachtest noch was "machen". Der Verlauf meiner Hörkurve sei allerdings sehr gut für eine Hörgerätekorrektur geeignet. Dann machte man mir die Offerte, das Direktprodukt der Praxis zu nutzen: Sanomed. Der Akustiker käme direkt in die Praxis und würde mir ein sehr gutes und preiswertes Angebot machen. Wenn ich nach der Anpassung dann doch nicht wollte, würden mir dennoch keine Kosten entstehen. Am 9.3. habe ich den 1. Termin.
Heute Abend habe ich dann mal gegoogelt und auch hier im Forum gesucht. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht gerade dabei bin, einen fetten Fehler zu machen.
Hat eigentlich irgendjemand positive Erfahrungen mit der Fa. Sanomed und den "verkürzten Versorgungswegen" gemacht???????
Gruß
Krambambuli
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 22. Feb 2010, 21:22
von fast-foot
Hallo Krambambuli,
leider kenne ich die Mindest-Kriterien, die es für eine von der Krankenkasse bezahlte Versorgung braucht, nicht. Ist das nicht ein Verlust von >= 30 dB bei mindestens zwei der Frequenzen 500, 1000, 2000 und 4000 Hz?
Das würde ich auf jeden Fall abklären (ein Akustiker weiss da sicher Bescheid), bevor ich auf das Sanomed-Angebot eingehen würde.
Gruss fast-foot
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 22. Feb 2010, 21:25
von rhae
Hallo Krambambuli,
ich glaube Dein HNO-Arzt gehört zu dieser Sparte (vor der sehr gewarnt wurde):
http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... php?t=4056
Du solltest in jedem Fall mehrere Hörgeräte zum Test tragen (über mehrere Tage/Wochen) und das sollten jetzt nicht unbedingt alles Geräte desselben Herstellers sein. Frage gezielt auch nach Geräten die ganz von der Krankenkasse übernommen werden.
vg Ralph
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 22. Feb 2010, 21:40
von maryanne
Positive ERfahrungen mit Sanomed haben wohl die vertreibenden HNO-Ärzte gemacht! Ein HG muss von einem HG-Akustiker eingestellt werden.
Ich frage mich, wann die KK endlich die Kostenübernahme von Sanomed genau so ablehnen wie für Aspirin und Hustensaft - damit ordentliche HG dem Bedarf entsprechend finanziert werden.
Maryanne
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 22. Feb 2010, 21:43
von fast-foot
Dann ist auch die Bedeutung des Firmennamens klar: Sahn - no med!
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 23. Feb 2010, 07:37
von Momo
Hallo Krambambuli
du solltest einen Akustiker aufsuchen und dort einen unverbindlichen Hörtest machen (kann man in der Regel überall)-manchmal ist es besser vorher anzurufen oder einen Termin zu machen, damit dieser mehr Zeit hat für dich. Der Aksutiker bespricht dann das Ergebnis mit dir und kann dir auch sagen, ob das bereits eine SH ist, die von der KK auch als solche gesehen wird.
Gruß
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 23. Feb 2010, 08:41
von akudi
akudi hat geschrieben:Hallo,
Krambambuli hat geschrieben:Hi,
habe heute meinen HNO Arzt aufgesucht und noch mal einen Hörtest machen lassen. Danach ging alles ganz schnell. Für eine Verordnung mit Kassenleistung reichte es nicht aus. Die tieferen Frequenzen seien zu wenig beinträchtigt. Vielleicht könne man nach einem Sprachtest noch was "machen". Der Verlauf meiner Hörkurve sei allerdings sehr gut für eine Hörgerätekorrektur geeignet. Dann machte man mir die Offerte, das Direktprodukt der Praxis zu nutzen: Sanomed. Der Akustiker käme direkt in die Praxis und würde mir ein sehr gutes und preiswertes Angebot machen. Wenn ich nach der Anpassung dann doch nicht wollte, würden mir dennoch keine Kosten entstehen.
Wenn das Gespräch wirklich so gelaufen ist, würde ich Ihnen dringend empfehlen, das Ihrer Krankenkasse zu melden. Der Arzt verstößt mehrfach gegen geltende Gesetzte.
Zum einen beschreibt er deinen Hörverlust als
nicht versorgungswürdig gegenüber der Krankenkasse. Zum anderen bietet er dir eine Hörgeräteversorgung mit Sanomed in der eigenen Praxis an, die er natürlich mit der Krankenkasse abbrechnen wird.
Ein solches Vorgehen ist gesetzeswiedrig im Zuge des
-Wettbewebsrecht: Stichwort unlauterer Wettbewerb
- §128 Sozialgesetzbuch: Stichwort Kassenvertrag zum verkürzten Versorgungsweg. Hier wurden die gesetzlichen Vorgaben für HNO-Ärzte festgelegt. Meines Wissens habe fast alle Krankenkassen es abgelehnt ein Zulassungsverfahren für HNO-Ärzte durchzuführen. Ohne einen gültigen Vertrag kann ein HNO-Arzt keine Hörgeräte mit der Kasse abrechnen. Falls es trotzdem durch die Firma Sanomed, unter Zahlung einer Provission von Sanomed an den HNO, erfolgt handelt es sich um ein illegales Bezahlmodell.
Der Gesetzgeber fordert die Patienten auf, falls ihnen Unregelmäßigkeiten in der Versorgung mit Hilfsmitteln auffallen, diese ihrer Krankenkasse zu melden.
Gehen Sie diesen Weg und suchen sich einen anderen HNO-Arzt, der Ihnen eine Verordnung ausstellt. Sprechen sie mit einem Hörgeräteakustiker und informieren Sie Sich über den traditionellen Versorgungsweg mit vergleichender Anpassung.
Gruß Akudi
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 23. Feb 2010, 13:51
von Felicitia
Weiter anzufügen ist noch, dass in dem Handeln des Arztes auch ein Betrug bzw. ein Betrugsversuch verwirklicht sein kann (§ 263 I, 23 I iVm 263 II StGB).
Denn der Arzt versucht hier offenbar dadurch einen Vermögensvorteil (Provision oder ähnliches) zu bekommen, dass er vorgibt, dass eine Versorgung durch die Krankenkasse nicht erfolgen kann und damit sein vermeintlich günstiges Angebot genutzt werden muss / soll.
Das heißt, dass man dies entweder direkt oder über die Krankenkasse unbedingt zur Anzeige bringen sollte, schließlich weiß niemand wie viele vielleicht ältere oder gutgläubige Menschen darauf schon reingefallen sind ...
Ein verkürzter Versorgungsweg scheint zwar auch möglich zu sein, jedoch nicht mit der Krankenkasse. Da kann sich der Arzt natürlich glücklich schätzen, wenn er die Versorgung über sich möglich machen kann, indem er die Krankenkasse einfach durch Unterlassung der Ausstellung einer Versorungsverordnung ausschalten kann ... zum Nachteil seines Patienten
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 23. Feb 2010, 15:26
von franzi
Alles schön und gut, wie sieht es mit zeugen bzw. mit etwas schrieftlichen aus, den ist es ja aussage gegen aussage am ende oder?
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 23. Feb 2010, 22:45
von Krambambuli
Danke für die Antworten.
Das muss ich jetzt erst mal auf mich wirken lassen. Ich kenne meinen HNO Arzt schon eine ganze Weile wg. anderer Erkrankungen und fand ihn völlig ok, und jetzt sowas. :'(
Ich werde morgen mal in der Praxis anrufen, um einige Fragen zu stellen (z.B. wie das Gerät angepaßt wird und was es genau mit der Kassenabrechnung auf sich hat).
Gruß
Krambambuli
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 24. Feb 2010, 22:28
von Heidi110
Krambambuli hat geschrieben:Hi,
habe heute meinen HNO Arzt aufgesucht und noch mal einen Hörtest machen lassen. Danach ging alles ganz schnell. Für eine Verordnung mit Kassenleistung reichte es nicht aus. Die tieferen Frequenzen seien zu wenig beinträchtigt. Vielleicht könne man nach einem Sprachtest noch was "machen". Der Verlauf meiner Hörkurve sei allerdings sehr gut für eine Hörgerätekorrektur geeignet. Dann machte man mir die Offerte, das Direktprodukt der Praxis zu nutzen: Sanomed. Der Akustiker käme direkt in die Praxis und würde mir ein sehr gutes und preiswertes Angebot machen. Wenn ich nach der Anpassung dann doch nicht wollte, würden mir dennoch keine Kosten entstehen. Am 9.3. habe ich den 1. Termin.
Heute Abend habe ich dann mal gegoogelt und auch hier im Forum gesucht. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht gerade dabei bin, einen fetten Fehler zu machen.
Hat eigentlich irgendjemand positive Erfahrungen mit der Fa. Sanomed und den "verkürzten Versorgungswegen" gemacht???????
Gruß
Krambambuli
Ich hatte bis jetzt 2 Geräte von Sanomet. Beide Geräte waren IO. Nun habe ich nach 6 Jahren wieder die Möglichkeit neue zu bekommen. Dies geht bei uns in der Gegend leider nicht mehr über Sanomet (
KK bezahlen die Gräte nicht mehr da die ortsansässigen Akustiker sich gewährt haben). Der Service bei Sanomet war sehr gut. Die Batterien sind sehr günstig (18 St./15 € inkl. Versand). Reperaturen haben allerdings fast 1 1/5 Wochen gedauert. Bei mir war der HNO das Zeitproblem. Trotz Termin 3 Std. Wartezeit um die verschiedenen Anpassungen vorzunehmen. Das soll beim Akustiker erheblich schneller gehen. Bei meinem HNO kam niemand von Sanomet. Die erforderlichen Test und Einstellungen wurden vom HNO bzw. Praxispersonal durchgeführt.
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 26. Feb 2010, 19:30
von Dina
Hallo,
also, bis 20 dB ist "normal", liegen die Punkte zwischen 20 und 40 dB spricht man von einer geringgradigen SHK und ab 40 bis 60 dB von einer mittelgradigen SHK, alles darüber ist hochgradig. Somit hast du in jedem Fall einen gering- bis mittelgradigen Hörverlust. In jedem Fall kann man dies mit HG versorgen und in jedem Fall ist das auch ratsam. Selbst wenn der Hörverlust noch nicht gravierend ist, wirkt er sich auf dein Sprachverstehen aus. Und je länger man diesen Zustand unbehandelt lässt, desto schlechter wird das Sprachverstehen mit der Zeit.
Das alles hat nichts mit Geldmachereri zu tun, sondern ist ehrlich in deinem Interesse, wenn dir ein Akustiker zu Hörgeräten rät. Du hast ja sogar die Möglichkeit ganz unverbindlich Hörgeräte im persönlichen Umfeld zu proben und kannst selbst entscheiden, ob es dir weiter hilft. Vor allem sollte noch mal ein Sprachtest durchgeführt werden, um zu sehen in wie fern sich der Hörverlust auf dein Sprachverstehen auswirkt und dann einfach mal mit Hörgerät vergleichen.
LG
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 28. Feb 2010, 14:00
von Krambambuli
Hi,
danke für Eure Hinweise und Empfehlungen.
Es hat sich in den letzten Tagen was getan, und ich bin immer noch etwas sprachlos.
Ich hatte wg. der „Sanimed“ Empfehlung meines HNO Arztes meine Krankenkasse angerufen, die mir abgeraten hatte, dieses Angebot anzunehmen. Weiter in die Tiefe gehen wollte man bei diesem Telefonat nicht. Und wie dann der Zufall so spielt: Über einen Bekannten bekam ich einen „zertifizierten“ vertraulichen Kontakt zu einem HG Akustiker/Optiker, der allerdings auf dem Dorf arbeitet, fast 70 km von mir entfernt. Der hat mich erst mal aufgeklärt (Sanimed, regionale Verordnungspraxis), wie die Szene funktioniert. Ich werde das an dieser Stelle nicht wiederholen. Es erscheint zu abwegig.
Es wurde dann ein Hörtest gemacht, der in der Tat bestätigte, dass die Hörkurve nicht krankenkassenzuschussfähig ist. Der Sprachtest war dann -aus meiner Sicht (wieso eigentlich Sicht??)- verheerend. 50 %. Er gab mir dann zwei programmierte Hörgeräte ( be 9 by ReSound) mit zum Testen, einfach so. Wir hatten vorher ausgemacht, dass es nur um ein Beratungsgespräch geht ohne Vertragscharakter. Auf dem Rückweg mit dem Auto habe ich zweimal angehalten, weil irgendetwas so komisch knisterte. Es waren die Regentropfen auf der Windschutzscheibe!!! Die CD im Auto höre ich wieder in Stereo. Als ich zu Hause ausstieg, hörte ich Vögel leise zwitschern. Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich zu Tränen gerührt war. Einerseits, weil mir klar wurde, wie groß mein Hörverlust tatsächlich ist, andererseits vor Freude, dass Teile wieder kompensiert sind. Es ist alles so schleichend verloren gegangen, dass ich das wahre Ausmaß überhaupt nicht wahrgenommen habe.
Heute ist jetzt der 5. Tag. Es geht recht gut, natürlich ist es nicht super. Gestern Abend war ich mit meiner Frau bewußt in einem lautstarken (Jugend-)Restaurant. Musik, Gekreische, Lärm, Geschirrklappern, einfach nur grausam. UND: Ich konnte mich verständigen. Sicherlich nicht so gut, wie mit einem gesunden Ohr. Auch die ersten Großbesprechungen habe ich überstanden. Ergebnis: durchaus befriedigend.
Und das Ticken der großen Wanduhr im Schlafzimmer nervt nicht mehr nur meine Frau, sondern mich auch (wenn ich die Dinger im Ohr habe).
Über Geld habe ich mit dem Akustiker noch nicht gesprochen. Er wird mir wohl ein sehr faires Angebot machen, wenn ich mich entschließen sollte, bei ihm Kunde zu werden trotz des enormen Anfahrtsweges.
Ich hab‘ mal im Internet nachgesehen, was meine Ohrwürmer so kosten. Und da macht mich erneut fassungslos. Aber es ist wohl alles eine Frage der Wertigkeiten, die man für sich im Leben setzt. Ich werde mir natürlich einen Termin bei einem anderen HNO geben lasse (auch auswärts), der mir dann eine Verordnung schreiben wird.
Ich möchte mich aber zunächst mal bei meinen Beratern hier im Forum bedanken. Da beißt die Maus kein Faden ab: Ohne Eure Hinweise wär‘ ich voll auf die F***** gefallen.
Nach meiner Entscheidung und der Eingewöhnungsphase werde ich über meine Fortschritte berichten.
Was halten die Fachleute von den mir angeratenen Geräte???
Danke und beste Grüße
Krambambuli
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 28. Feb 2010, 19:25
von heidi110
schreib ruhig mal auf was du über das Thema Sanomet weißt. Ich habe so meine eigene Idee und es wäre sehr interessant zu erfahren ob ich richtig liege.
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 6. Mär 2010, 12:27
von Dina
Ich bin ein bißchen irritiert... du schreibst das dein Hörverlust nicht krankenkassenzuschußfähig ist! Mit welcher Begründung denn?
Eine Indikation für eine Hörgeräteversorgung liegt vor, wenn zwischen 500 und 3000 Hz bei mind. 2 Frequenzen ein Hörverlust von 30dB vorliegt und vor allem, wenn bei dem Sprachtest bei 65dB kein 100%iges Verstehen mehr vorliegt.
Hörgeräte von ReSound sind in jedem Fall gute Geräte! Du solltest es dir aber nicht nehmen lassen und mind. 3 verschiedene Hörgeräte unterschiedlicher Herrsteller und ggf. auch unterschiedlicher Preisklassen zu testen. Das steht dir zu und der Akustiker ist sogar dazu verpflichtet dir das anzubieten u.a. auch eine Kassenversorgung.
LG
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 6. Mär 2010, 13:01
von fast-foot
Hallo Krambambuli,
Wenn das mit der Indikation stimmt (ich ging vom Bereich bis 4 kHz aus, war aber nur eine Vermutung), bist Du bewusst getäuscht worden, damit Du Dich für eine Versorgung durch Sanomed entscheidest. Eigentlich sollte man das dann zur Anzeige bringen. Hast Du Unterlagen, aus denen ersichtlich ist, dass Dein HNO der Meinung ist, dass die Versorgung Deines Hörverlusts nicht durch die Krankenkasse übernommen wird?
Gruss fast-foot
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 6. Mär 2010, 13:39
von rhae
Also ich hatte das so verstanden, dass Krambam... schön öfters beim HNO war und mit seinem Audiogramm stets unter der Versorgungsgrenze lag. Dann hatte sich sein Gehör anscheinend wieder etwas verschlechtert und jetzt war er versorgungsfähig - und schwupps wurde er an Sanomed verwiesen (bevor er auf die Idee gekommen wäre zum Akustiker seiner Wahl zu gehen). Verschleierungstaktik kann man dem HNO also eher nicht vorwerfen, höchstens Geschäftemacherei (aber das soll durchaus menschlich sein)
vg Ralph
Re: Interpretation meines Audiogramms
Verfasst: 9. Mär 2010, 13:55
von Krambambuli
@ heidi110
Ich möchte zum Thema "Sanomed" nichts schreiben, weil hier im Forum bereits vieles steht. Ich möchte in diesem Zusammenhang aber auf die Fachzeitschrift "Hörakustik" aus 3/2010 verweisen, die sich auf Seite 28 unter der Überschrift "Antikorruptionsparagraf 'Denn sie wollen nicht hören...'" mit den einschlägigen Vorgehensweisen ausführlich beschäftigt. Ein Zitat:"Das Modell der HNO-Ärzte GmbH ist klar: Einige Ärzte wollen auch nach der Verabschiedung des Antikorruptions-Paragraphen 128 SGB V an Hörsystem-Verordnungen weiter verdienen." (S.29)
@ Dina
Krankenkassenzuschußfähigkeit: Laut Auskunft des HNO Arztes und des Akustikers kann nur über den Sprachtest die Berechtigung hergeleitet werden. Der HNO Arzt hat diese Schiene aber nicht weiter verfolgt und mir als preiswerte Alternative Sanomed angeboten. Die aktuellen Hörkurven des Akustikers und des HNO liegen mir nicht vor. Die im Eröffnungsbeitrag hinterlegten Audiogramme wurden von der BG erstellt.
Morgen habe ich einen Termin bei anderen HNO Arzt in einer anderen Stadt, der mir von meinem Akustiker empfohlen wurde. Ich hoffe in JEDER Beziehung das Beste!
@fast-foot
@rhae
Mag sein, dass man mich täuschen wollte. Dank Eurer Auskünfte hat man mich aber nicht getäuscht. Die Krankenkasse habe ich informiert, ohne dass man einen Grund zum Eingreifen sah. Ich hake das ab unter der Rubrik "Netter Versuch", und HOFFE, dass ich auf einem besseren Weg bin. Weitere Unterlagen liegen mir nicht vor.
Viel Grüße
Krambambuli