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Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 08:13
von lotusflower
Mein Sohn ist schwerhörig (trägt 2 HG), ist 5 Jahre alt und geht in den Kindergarten in der Johannes Gevatter Schule in Friedberg. Sicher, er wird lautsprachlich erzogen, aber er ist seine Mitschülern sprachlich weit voraus (viele haben CI, sprechen aber kaum, einige werden die Sprache kaum oder gar nicht erlernen, mit diesen Kindern gebärdet mein Sohn), dennoch ist die Regelschule wohl noch zu schwer für ihn. Die Friedberger Schule soll nicht unbedingt einen guten Ruf haben, aber er ist ja noch so klein, da kommt ein Internat überhaupt nicht in Frage.
Frage: Gibt es eine bessere Schule, die wirklich nur auf Schwerhörige gezielt ist, sprich nur lautsprachlich unterrichtet (es soll eine in Frankfurt geben. Kennt jemand diese?). Mit einer besseren Schule meine ich auch, daß mein Sohn später evtl. sein Abi machen kann, so daß er auch studieren kann, wenn er möchte.
Die Regelschule halten wir momentan zu schwer, er soll ja sozial auch nicht isoliert sein, das Lernen soll ihm ja Spaß machen und er soll Freunde haben. Evtl. kann er später auf eine Regelschule wechseln.
Für jeden Tipp bin ich dankbar.
Grüße

Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 11:47
von Nina M.
Hallo!

Die Schwerhörigenschule in Frankfurt ist die Schule am Sommerhoffpark in der Gutleutstraße.

Rein lautsprachlich unterrichtet wird dort gewissermaßen nicht, aber sie trennen wenn möglich die Klassen in "besser hörende" und "schlechter hörende" Kinder. In manchen Klassen werden viele Gebärden eingesetzt, in anderen nur wenige oder gar keine.

Das hier ist ein Link zur Seite der Schule:
http://www.sommerhoffpark.de/

Und hier lässt sich etwas lesen über das neue Schulgebäude das dort gerade errichtet wird:
http://www.lwv-hessen.de/webcom/show_ar ... 5&wc_id=54

Gruß,
Nina

Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 11:54
von Nina M.
Dann gibt es noch die Schule in Bad Camberg fällt mir gerade ein, ich weiß ja nicht wo ihr wohnt.

Hier ist der Link:
http://www.freiherr-von-schuetz-schule.de/

Gruß,
Nina

Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 12:45
von Gudrun
Hallo lotusflower,

warum soll die Johannes-Vatter-Schule in Friedberg keinen guten Ruf haben? Es gibt da Klassen, die sehr lautsprachlich ausgerichtet sind. Evt. könntest du dich mit dem Schulleiter in Verbindung setzen, vielleicht hast du auch mal die Möglichkeit, einen Tag im Unterricht zu hospitieren?

Sind dir die Namen Manfred Drach und Prof. Gottfried Diller ein Begriff? Hast du mit ihnen schon mal über deine Gedanken gesprochen?

Mir fällt noch das Pfalzinstitut in Frankenthal ein, etwa 1 Stunde von Frankfurt entfernt; es wird diesem Institut nachgesagt, dass dort lautsprachliche Erziehung groß geschrieben wird, aber ich weiß das nicht sicher.

Liebe Grüße,
Gudrun
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[Editiert von Gudrun am: Freitag, März 26, 2004 @ 01:45 PM][/size]

Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 13:09
von lotusflower
Hallo, an alle

vielen Dank für Eure Infos, ich werde mal die links alle genau studieren.
Gudrun, unter den Gehörlosen hat die Friedberger Schule nicht den besten Ruf, zumindest nicht unter denjenigen, die über 30 sind. Der Unterricht wurde früher als sehr negativ empfunden. Schwerhörige neigten dazu, ebenfalls auschließlich die DGS anzuwenden.
Ich will vermeiden, daß der Kleine in einer Klasse ist mit nur viel schlechter hörenden Kindern ist und er womöglich dann völlig unterfordert ist.
Die Regelschule wurde von der Pädagogin erstmal nicht empfohlen, aber ich frage lieber überall nach, denn Lehrer neigen ja oft dazu, nur für ihre Schule zu sprechen.

Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 14:20
von Gudrun
Hallo Lotusflower,

ich finde es sinnvoller, direkt mit Eltern zu sprechen, deren Kinder GERADE eine Hörgeschädigtenschule besuchen, und nicht mit Gehörlosen, die über 30 sind. Das soll kein Angriff sein! Eine Schule ändert sich ja im Laufe der Zeit.

Ich habe in Friedberg vor etwa 5 Jahren in einer Klasse (leider in nur einer) hospitiert (als Hörgeschädigtenpädagogik-Studentin) und außerdem einen Vortrag von der Schulleiterin Frau Rovner gehört.
Es gibt dort Klassen, die gezielt hörgerichtet und nur lautsprachlich erziehen. Auf mich hat es einen guten Eindruck gemacht, was ich gesehen und gehört habe, aber natürlich habe ich nur einen klitzekleinen Eindruck bekommen. Im Hinblick auf hörgerichtete Erziehung ist Friedberg normalerweise die erste Adresse.
Es gibt überall Schüler, die gebärden, vor allem auf dem Pausehof, zumal auch immer mehr Gehörlosenschulen aufgelöst werden. Dafür wird versucht, die Schüler gemäß ihrer Sprache in bestimmte Klassen einzuteilen und zu unterrichten.

Aber du hast vollkommen recht, wenn du für deinen Sohn nach der für ihn besten Schule suchen willst.
Mir fällt noch der Elternverein Kleine Lauscher ein, er hat seinen Sitz in Hessen, dort könntest du dich bei den Eltern umhören, was für Schwerhörigenschulen sie empfehlen würden. Sie haben übrigens auch ein Diskussionsforum auf ihrer Homepage.

Viel Erfolg bei deiner Suche!

Gudrun[size=small]

[Editiert von Gudrun am: Freitag, März 26, 2004 @ 03:31 PM][/size]

Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 15:05
von Karin
Hallo, eine Frage hab ich, bist du jetzt der Onkel oder der Vater,weil - im Pinnboard sagtest du, du wärst der Onkel??

Na wie auch immer, es gibt in jeder Schule rein lautsprachliche Klassen, eher müsstest du Glück haben eine gebärdensprachlich geführte Klasse zu finden. Wo liegt das Problem? Es gibt nicht sehr viel Auswahl an HG - Schulen, aber immerhin in Frankfurt/Friedberg und Camberg eine.
Die Frankenthaler Schule hat bei den älteren GL einen schlechten Ruf, weil dort früher nicht gebärdet wurde.....
Die Lehrer haben zum großen Teil auch gewechselt...

Was möchtest du jetzt an Ratschlägen?

Im Pnnboard hast du auch gefragt, ob die Schulbehörde torpedieren kann, ja kann sie! Die Eltern haben zwar Mitspracherecht, aber von freier Schulwahl kann im Prinzip keine Rede sein in Deutschland.

Gruß Karin


Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 16:02
von lotusflower
onkel oder vater, das ist doch egal, das problem bleibt. wär jetzt auch eine viel zu lange geschichte, außerdem hilft es nicht dem kleinen und ich möchte auch nicht, daß gleich alles öffentlich breitgetreten wird, die welt der sh und gh ist klein, da kennt man sich und dann gehts los mit stiller post ;-)

dennoch:
werde mich mal schlau machen und mit eltern sprechen und surfen, vielen dank nochmal für die

Re: Hessen

Verfasst: 26. Mär 2004, 17:36
von Karin
HI, weißt du, ich sage immer mit Ehrlichkeit kommt man am Weitesten...
Wenn du der Onkel bist und über die Köpfe der gehörlosen Eltern hier für deinen Neffen eine Schule suchst, die für die Eltern nicht in Frage käme, weil lautsprachlich, dann würde ich das als Entmündigung der Eltern sehen. Wenn du der Vater bist und selbst gehörlos, wäre es völlig in Ordnung, wenn du für deinen Sohn eine solche Entscheidung treffen wolltest.

Nachdenkliche Grüße
Karin


Re: Hessen

Verfasst: 27. Mär 2004, 13:53
von Barbara
Was soll diese Diskussion, ob Onkel oder Vater? Lotusflower hat doch selber schuld, wenn jetzt gemauschelt wird und Gerüchte entstehen, wenn er nicht bei einer Linie bleibt. Er sagt doch selber, dass die Hörgeschädigtenwelt klein ist. Er kann sich doch denken, dass das auch fürs Internet zutrifft. Ich kann mir vorstellen, dass die Leute dann nicht mehr so gewillt sind, Infos zu geben, wenn sie sich nicht so sicher sind, mit wem sie reden.

Ich musste das mal loswerden, auch wenn Kritik sonst nicht meine Art ist. Ich verfolge als schwerhörige Mutter mit schwerhörigem Kind das SH-Forum ganz eifrig und finde die Tipps ganz toll, aber letztendlich muss wirklich jeder selber wissen, was er daraus macht. Die freie Meinungsäußerung sollte nicht zu Angriffen untereinander führen, so wie ich es z.B. beim Beitrag Sabine/Lilo emmpfand und nicht nur dort.

Eine weiterhin fleißige Leserin des SH-Forums
Barbara

Re: Hessen

Verfasst: 23. Jun 2004, 21:39
von Jade63
Hallo,

mein Sohn geht in in Friedberg zur Schule, in die 1. klasse.
Vorher war er 1,5 Jahre in der Vorklasse.
Ich nehme an, dein Kind ist jetzt auch dort.

Wir haben nun schon einiges an Frühförderung mitgemacht, in drei verscheidenen Bundesländern. Aber die Vatterschule ist das Beste, was meinem Sohn passieren konnte!

Er geht jetzt in eine 1-2-3- Klasse. Dort lernen 7 Kinder zusammen von der 1. bis zur 3. Klasse. Da kann der Kleine auch schon den Stoff aus höheren Klassen mitbekommen, wenn er mag.
Ich kann Gudrun nur zustimmen. Die Klassen wurden nach Sprach- und Lernniveau zusammengstellt, so dass für jedes einzelnes Kind das Maximum an Förderung zustande kommt.

Die Direktorin, Frau Wisnet, ist auch sehr engagiert. Und sie setzt sich immer zum Wohl der Schüler ein.

Aber wenn du noch Zweifel hast... komm doch am 4.7. zum Schulfest, da kannst du dich ja in Ruhe umsehen und mit ein paar Leuten reden.

Viele Grüße
Petra