Vorstellung hier im Forum
Verfasst: 14. Feb 2004, 09:32
Hallo,
ich bin noch nicht lange im Forum (und auch nicht so oft, meistens höchstens am Wochenende), aber es tut mir gut, weil hier alle so nett sind. Und deshalb wird das auch ein waaaahnsinnig langer Beitrag.
Nachdem David vor gut vier Jahren die Meningitis hatte, habe ich die ganze Zeit mir die Schuld daran gegeben. Dass sie hätte verhindert werden können, dass ich die Wohnung nicht sauber genug hatte (weil es eine bakterielle Infektion war und ich Bakterien = unsauber setze).
Ganz sind diese Zweifel nie weggegangen.
Natürlich haben mir die Ärzte gesagt, dass ich alles richtig gemacht habe, aber das sagen sie wahrscheinlich zu jedem.
Geholfen hat mir immer nur die Tatsache, dass sich David so gut entwickelt hat.
Er hat damals mit 1,5 Jahren bereits gesprochen (nicht nur Mama und Papa, sondern schon ganz viel), und es war nie eine besondere Förderung notwendig.
Ich hätte auch nie daran gedacht, David nicht auf eine Regelschule zu schicken.
Vor einer Woche bin ich von seiner Kindergärtnerin (Regelkindergarten) darauf angesprochen worden, dass eine Frau da war, die immer wegen dem anderen Kind in Davids Gruppe, das beidseitig hörbehindert ist, kommt (ich weiß nicht mehr genau, in welchem Beruf sie arbeitet. Vielleicht eine Logopädin?).
Hier muss ich auch anmerken, dass ich nie irgendeine Diskriminierung im Kiga erfahren habe wie z.B. rhea – was dort passiert ist, ist meiner Meinung nach extrem diskriminierend und ich war geschockt, als ich das gelesen habe.
Und diese Frau hat eben gefragt, ob David auf eine Regelschule kommt oder auf eine besondere.
Da ist mir erst klar geworden, wie normal ich Davids Behinderung eigentlich nehme.
Für mich war immer klar, dass er in die Schule hier am Dorf geht (bzw. im Nachbarort, aber nur weil dort ein Kinderhort ist und ich alleinerziehend und berufstätig bin).
Die einzige Überlegung, die ich bezüglich seines Schulanfangs habe, ist ob er sich in der Schule nicht auf Dauer langweilen würde, weil er sich selber schon mit vier Jahren lesen und rechnen beigebracht hat und inzwischen abends im Bett (wenn ich mit Vorlesen fertig bin) selber noch Geschichten liest, bis er einschläft.
Seine Kinderärztin hat das mal mitbekommen und gefragt, aber David sagte ihr, dass er das alles selber gelernt hat und das stimmt auch. Ich war ja damals schon Vollzeit berufstätig und spiele lieber mit ihm, wenn wir zuhause sind und bin außerdem der Meinung, dass Kinder das ja sowieso in der Schule beigebracht bekommen, aber er tut sich halt total leicht damit. Beim Rechnen wars zuerst nur das Addieren, dann hat er angefangen rückwärts zu rechnen (also Subtrahieren) und seit ein paar Monaten multipliziert er (so in etwa im Zehnerbereich, kann ich nicht genau sagen, weil ich es ja nicht mit ihm übe, sondern immer nur involviert werde, wenn er wieder mal sagt: „Mama, ich will Rechnen spielen (!), frag mich was. Aber was gaaanz schwieriges“)
Ich habe auch den Eindruck, dass für David seine einseitige Gehörlosigkeit kein allzu großes Problem ist. Aber vielleicht will er einfach auch nicht drüber reden. Ich weiß es nicht.
Die Kindergärtnerin sagte, dass er ein gesundes Selbstbewußtsein habe und ein gutes Sozialverhalten.
Wobei das mit dem Sozialverhalten nicht immer so war. Mit zwei und drei Jahren hat er gerne mal die anderen Kinder geschubst, geschlagen, gebissen, etc., was ich als sehr schlimm empfand.
Im Nachhinein weiß ich aber, dass das mit meiner unglücklichen Ehe zu tun hatte (mein Ex-Mann und ich haben uns sehr oft gestritten und David wollte wahrscheinlich so seine Aggressionen loswerden), denn nach der Trennung von meinem Mann hörte dieses Verhalten innerhalb von ein paar Monaten auf.
Inzwischen haben mein Mann und ich wieder ein gutes Verhältnis und David ist gerne bei ihm (z.B. dieses Wochenende – juchu, ich kann faulenzen!) und ich weiß, dass es ihm dort gut geht, weil auch mein Ex-Mann David liebt.
So, war ziemlich lang, aber jetzt wisst ihr wenigstens ein bisschen was von David (und von mir).
Viele Grüße
Andrea
ich bin noch nicht lange im Forum (und auch nicht so oft, meistens höchstens am Wochenende), aber es tut mir gut, weil hier alle so nett sind. Und deshalb wird das auch ein waaaahnsinnig langer Beitrag.

Nachdem David vor gut vier Jahren die Meningitis hatte, habe ich die ganze Zeit mir die Schuld daran gegeben. Dass sie hätte verhindert werden können, dass ich die Wohnung nicht sauber genug hatte (weil es eine bakterielle Infektion war und ich Bakterien = unsauber setze).
Ganz sind diese Zweifel nie weggegangen.
Natürlich haben mir die Ärzte gesagt, dass ich alles richtig gemacht habe, aber das sagen sie wahrscheinlich zu jedem.
Geholfen hat mir immer nur die Tatsache, dass sich David so gut entwickelt hat.
Er hat damals mit 1,5 Jahren bereits gesprochen (nicht nur Mama und Papa, sondern schon ganz viel), und es war nie eine besondere Förderung notwendig.
Ich hätte auch nie daran gedacht, David nicht auf eine Regelschule zu schicken.
Vor einer Woche bin ich von seiner Kindergärtnerin (Regelkindergarten) darauf angesprochen worden, dass eine Frau da war, die immer wegen dem anderen Kind in Davids Gruppe, das beidseitig hörbehindert ist, kommt (ich weiß nicht mehr genau, in welchem Beruf sie arbeitet. Vielleicht eine Logopädin?).
Hier muss ich auch anmerken, dass ich nie irgendeine Diskriminierung im Kiga erfahren habe wie z.B. rhea – was dort passiert ist, ist meiner Meinung nach extrem diskriminierend und ich war geschockt, als ich das gelesen habe.
Und diese Frau hat eben gefragt, ob David auf eine Regelschule kommt oder auf eine besondere.
Da ist mir erst klar geworden, wie normal ich Davids Behinderung eigentlich nehme.
Für mich war immer klar, dass er in die Schule hier am Dorf geht (bzw. im Nachbarort, aber nur weil dort ein Kinderhort ist und ich alleinerziehend und berufstätig bin).
Die einzige Überlegung, die ich bezüglich seines Schulanfangs habe, ist ob er sich in der Schule nicht auf Dauer langweilen würde, weil er sich selber schon mit vier Jahren lesen und rechnen beigebracht hat und inzwischen abends im Bett (wenn ich mit Vorlesen fertig bin) selber noch Geschichten liest, bis er einschläft.
Seine Kinderärztin hat das mal mitbekommen und gefragt, aber David sagte ihr, dass er das alles selber gelernt hat und das stimmt auch. Ich war ja damals schon Vollzeit berufstätig und spiele lieber mit ihm, wenn wir zuhause sind und bin außerdem der Meinung, dass Kinder das ja sowieso in der Schule beigebracht bekommen, aber er tut sich halt total leicht damit. Beim Rechnen wars zuerst nur das Addieren, dann hat er angefangen rückwärts zu rechnen (also Subtrahieren) und seit ein paar Monaten multipliziert er (so in etwa im Zehnerbereich, kann ich nicht genau sagen, weil ich es ja nicht mit ihm übe, sondern immer nur involviert werde, wenn er wieder mal sagt: „Mama, ich will Rechnen spielen (!), frag mich was. Aber was gaaanz schwieriges“)
Ich habe auch den Eindruck, dass für David seine einseitige Gehörlosigkeit kein allzu großes Problem ist. Aber vielleicht will er einfach auch nicht drüber reden. Ich weiß es nicht.
Die Kindergärtnerin sagte, dass er ein gesundes Selbstbewußtsein habe und ein gutes Sozialverhalten.
Wobei das mit dem Sozialverhalten nicht immer so war. Mit zwei und drei Jahren hat er gerne mal die anderen Kinder geschubst, geschlagen, gebissen, etc., was ich als sehr schlimm empfand.
Im Nachhinein weiß ich aber, dass das mit meiner unglücklichen Ehe zu tun hatte (mein Ex-Mann und ich haben uns sehr oft gestritten und David wollte wahrscheinlich so seine Aggressionen loswerden), denn nach der Trennung von meinem Mann hörte dieses Verhalten innerhalb von ein paar Monaten auf.
Inzwischen haben mein Mann und ich wieder ein gutes Verhältnis und David ist gerne bei ihm (z.B. dieses Wochenende – juchu, ich kann faulenzen!) und ich weiß, dass es ihm dort gut geht, weil auch mein Ex-Mann David liebt.
So, war ziemlich lang, aber jetzt wisst ihr wenigstens ein bisschen was von David (und von mir).
Viele Grüße
Andrea