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Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 18:05
von citronella73
Hallo Zusammen,
da in meinem Ursprungsthreat mittlerweile ein anderes Thema besprochen wird,
erlaube ich mir, ein neues Thema aufzumachen.
Ich taste mich nun so Stück für Stück voran und habe mir gestern beim Akustiker
einmal eine Kopie meines Audiogrammes mitgeben lassen, da ich mich derzeit
mit der Sache mit dem Schwerbehindertenausweis auseinandersetze.
Nun meine Frage, diverse Tabellen zur ca. Errechnung des GdB habe ich im
Netz gefunden, bin aber nicht sicher, die Rechnung auch korrekt ausgeführt zu haben.
Meine Bitte, vll. kennt sich hier jemand besser damit aus, als ich, könnte vll. jemand
einmal drauf schauen und mir sagen, in welchem Rahmen sich das anhand meiner
Werte bewegt ?
Die Werte:
Verlust rechts Verlust links
In dB in dB
500 Hz 45 35
1000 Hz 55 40
2000 Hz 70 55
4000 Hz 75 80
würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Interpretationshilfe geben könnte?
Danke & viele Grüsse
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 18:13
von andrea2002
Schau mal in die FAQ:
Du hast aber einen prozentualen Hörverlust von 76% und 58%: Wenn Du beiseitig auf einen Hörverlust zwischen 60 udn 80% bekommst, steht Dir ein GdB von 50 plus Rf zu.
GRuß
Andrea
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 18:19
von citronella73
Hallo Andrea,
vielen lieben Dank erstmal für deine rasche Antwort, dann habe mich mit der Errechnung der prozentualen Werte
schonmal richtig gelegen.
Aber: was bedeutet "Wenn Du beiseitig auf einen Hörverlust zwischen 60 udn 80% bekommst, steht Dir ein GdB von 50 plus Rf zu." konkret für mich ? heisst das nun, dass ich quasi auf der einen Seite "zu wenig" Verlust habe oder wie muss ich das verstehen ? Verzeih, wenn ich jetzt dumm frage, ich bewege mich echt auf unbekanntem Terrain im Moment :help:
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 18:27
von andrea2002
hallo,
jo, es reicht aber wenn Du in einer einzigen Frequenz 5 dB schlechter hörst: Du hast das Ziel im einen Zehntelmillimter verfehlt. So kriegst Du nur 30%-40% was aber keine Schwerbhdeirnung mehr ist.
Gruß
andrea
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 18:34
von citronella73
*schmunzel*
ok, "Ziel" verfehlt würde ich ja nicht sagen, wenngleich ich langsam anfange, die bestehenden Tatsachen als solche hinzunehmen.. dazu trägt mit sicherheit auch bei, dass ich momentan erst so richtig feststelle, WAS mir so an alltäglichen Geräuschen usw durch die Lappen ging, so dumm das klingen mag.. sass gerade vorhin mal wieder mit meinem Hund im Wald und "wunderte" mich wieder darüber, wie "laut" es da doch ist.. knackende Äste, Blätter die man "hören kann".. schon faszinierend, und auch ein wenig beängstigend.. es geht mir nicht darum, mit aller Gewalt die 50 % zu erreichen, zumal die Tinnitus - Geschichte hier völlig unberücksichtigt ist. Damit habe ich mich nie auseinander gesetzt, weil mein HNO mir seit Jahren erzählt: gewöhnen sie sich dran, das hat fast jeder.. aber ok, andere Baustelle.
Meine Überlegung geht nur dahingehend, da ja über die Jahre ein fortschreitender Prozess der Verschlechterung feststellbar ist und ihc nicht weiss, ob das nicht so weiter geht, ob es sinnvoll ist, sich jetzt mal beim VA zu melden.. und sei es nur 30 % , somit könnte ich aber zumindest mal Gleichstellung beantragen, auch wenn mir noch nicht so klar ist, wozu das u.U. gut oder schlecht sein könnte.. du merkst schon, ich rudere noch ziemlich in der Gegend rum im Augenblick :-(
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 18:42
von FinnsMama
Hey, das ist doch alles total normal. Ich bin auch gerade dabei, diesen Antrag für meinen Sohn zu stellen. Ich denke, wenn eine Verschlechterung stattgefunden hat, kannst du das nachträglich mit einem weiteren Antrag feststellen lassen. Aber: auch ich bin auf diesem Gebiet total unerfahren und schwimme gerade mal mit Schwimmflügeln

Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 18:58
von citronella73
hallo finnsmama,
das ist beruhigend, einfach zu merken, man resp. frau, rudert nicht allein durch die gegend.
ausserdem: hut ab vor dir, dass du dem so nachgehst für deinen sohn.. leider war das bei mir ja ganz anders, aber ich kann es ja heute leider nicht mehr ändern. ändert aber leider auch nichts daran, dass ich mich gerade vorhin mit meiner mutter gekabbelt habe, meine güte, was hätte man mir ersparen können, wenn man von kind an sich mit der sache befasst hätte.. nein, andersrum wars ja bequemer. für die family ja, für mich nicht.. ich bin nicht nachtragend, aber wenn ich mir heute so gedanken mache, wieviele sechsen ich wissentlich z.b. in der schule kassiert habe, weil ich im zweifel sagte" hab net zugehört", wenn ich die frage mal wieder nicht verstanden habe... vier abgebrochene lehren, weils doch mal schwierig wurde.. nun gut, es ist ja "was geworden" aus mir.. aber ich habe auch viel gezahlt dafür.. insofern zolle ich jedem respekt, der vernünftig handelt. wäre mein sohn betroffen, gäbe es null diskussion für mich, zu tun was nötig ist..
lg
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 22:32
von PetraAnett
Hallo citronella -
das ist ja echt traurig, dass sich deine Eltern nicht gekümmert haben ...
Einen SBA würde ich beantragen an deiner Stelle, selbst wenn es weniger wie 50 wird, denn wenn du weißt es wird schlechter kannst du dann ja einen Verschlechterungsantrag stellen.
Wir haben für unseren Sohn auch einen SBA beantragt - hatten am Anfang teilweise total falsche Infos und dadurch auch beim beantragen einige Fehler gemacht.
Ich habe dann hier im Forum viel gelernt - auch zu diesem Thema und unser Sohn ist (wie im anderen Thred erwähnt) nun so eingestuft wie es seiner Hörsituation entspricht.
Ich kann mich darüber freuen, weil ich weiß es wird mit dem Hören nicht besser - aber diese Hürde der Bürokratie haben wir schon mal geschafft - und für später muss er sich das dann nicht selbst erkämpfen.
Dein Tinitus müsste doch auch auf den GdB einfluss haben? Ich weiß dass nicht so - aber hier gibt es einige Profis die dir sicher weiterhelfen können.
LG
PetraAnett
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 23:00
von FinnsMama
Liebe citronella,
es war und ist für mich bei Weitem nicht einfach, mit der Situation zurecht zu Kommen. Nach anfänglichem Schock, einigem hin und her und super Hilfe von anderen, habe ich mich aber damit einigermassen arrangiert und versuche jetzt natürlich das Beste für meinen Sohn zu tun. Ich kann mir vorstellen, dass deine Eltern es wahrscheinlich einfach nicht besser wussten oder es vielleicht auch einfach nicht sehen wollten.
Sei deswegen jetzt nicht verbittert, das hilft dir ja nicht. Jetzt bist du auf dem besten Weg und es kann nur besser werden. Ich glaube, mit anderen Betroffenen oder mit Angehörigen von Betroffenen zu sprechen, das hilft schon enorm. So ist es wenigstens bei mir.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute...
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 18. Jun 2008, 23:08
von Timtomm
Du kannst Deine Fragen auch im schwerhoerigennetz stellen (siehe link). Dort schreiben ältere Betroffene, die Dir sicherlich noch eine Menge Tipps geben können. D.h. natürlich nicht, dass Du hier nicht weiter Deine Fragen stellen kannst.
Ich kann verstehen, wenn Du das Gespräch mit Deinen Eltern suchst und wenn Du auch auf diese sauer bist. Vielleicht findest Du noch eine Antwort, warum Deine Eltern sich nicht früher gekümmert haben. Ich kenne Deine Eltern nicht, aber denk trotz Deiner Wut daran, dass sie sich jetzt vielleicht genauso große Vorwürfe machen. Vielleicht können sie Dir ja bei der einen oder anderen Sache helfend zur Seite stehen. Es nützt Euch allen ja nichts, wenn ihr euch deshalb streitet, denn die Zeit kann man nicht mehr zurückdrehen.
Vielleicht holft Dir auch der kontakt zu anderen Schwerhörigen!
Viele Kraft und gute Nerven, aber auch viel Spaß mit dem neuen Hören!
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 19. Jun 2008, 09:53
von andrea2002
Hallo Citronella,
wenn Du Tinnitus hast, hast Du auch gute Chancen mit 58% einen GDB50 zu bekommen. Du darfst aber nichtschreiben, ich habe Tinnitus, sodnern Folgeauswirkungen beschrieben. Du kannst nachts nicht einschlafen, bist in der konzentration gestört usw.
GRuß
Andrea
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 26. Jun 2008, 12:29
von pea
Hallo!
Wenn ich nicht irre, gibt es für den Tinnitus aber zusätzliche Punkte!!
In dem Antrag solltest Du ihn auf jeden Fall unterbringen. Viel Glück und Geduld.
Re: Errechnung % (GdB) anhand Audiogrammwerten ?
Verfasst: 26. Jun 2008, 14:08
von andrea2002
Die Zusatztpunkte gibt es nur, wenn der tinnitus auch schwere Auswirkungen hat (wieso Konzentrations- oder Schlafstörungen)
Gruß
Andrea