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Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 24. Jan 2008, 21:15
von Sandra H.
Hallo ihr Lieben?
Muss gleich noch eine wichtige Frage nachschicken...
Wennn meine beiden Kinder in der Frühförderstelle, beim Akkustiker oder in der Uniklinik sind, werden immer verschiedene Hörtests gemacht mit den Namen, z.B.
"Mainzer", "Freiburger" oder "Göttinger Hörtest"(ich glaube , da gbit es sogar noch Unterteilungen in Teil 1 - ?)
Nun meine Fragen:
Welche Inhalte und Wörter sind bei den verschiedenen Tests enthalten?
Auf was kommt es bei den Fragen an/was muss das Kind dabei können?
Kann man diese Tests irgendwo schwarz auf weiß komplett sehen?
Vielen Dank an alle, die mir ein bisschen Licht ins Dunkel bringen können :}
Sandra H.
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 24. Jan 2008, 21:36
von MadameBovary
Mainzer I (für Kinder bis 4 Jahre) enthält 10 altersgemäße Wörter, ein- und zweisilbige Wörter. Mainzer I hat zB. Wörter wie Wauwau, Auto, Mama, Miau, Ball, Bär, die nachgesprochen werden sollen.
Mainzer II (für Kinder 4-5 Jahre) enthält 25 Wörter, aus denen 10 zufällig ausgewählt werden,
Mainzer III (für Kinder 6-8 Jahre) enthält 50 Wörter, aus denen wieder 10 ausgewählt werden.
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 25. Jan 2008, 09:38
von Momo
Und ja es gibt die auch schwarz auf weiss! Ich bekomme immer den Ausdruck mit vom Pädaudiologen oder der Beratungsstelle.
Kinder-Sprachtests/ HörtestsMainzer I (ca.3-5 J.):
Mainzer II (ca. 4-6 J.):
Mainzer III (ca. 5-8J.):
Göttinger I (ca. 4-6 J.):
Göttinger II (ca. 5-8 J.):
Freiburger Einsilber (ca. ab 8 J.:)Einsilbige Wörter
Freiburger Mehrsilber (ca. ab 8 J.)Zahlentest
Zentrale Sprachverarbeitung
DichotischeSprachtests, zeitkomprimierte Sprache, „MAUS“
Uttenweiler (ca. 5-8 Jahre)Die Schlittenfahrt das Butterbrot usw.
Feldmann (ab. ca. 8 Jahren): Das Ofenrohrder Pinselstrich der Küchenschrank usw.
Gruß
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 25. Jan 2008, 10:26
von Andrea Heiker
Hallo Leute,
jetzt begeht aber bitte nicht den Fehler und trichtert Euren Kindern die Wörter ein!!! Das würde die Testergebnisse verfälschen und möglicherweise zu schlechten Hg-Einstellung führen. Nach dem Motto: Kind versteht Alles, obwohl das Kind nur die Vokale versteht und dann den Rest aus dem Gedächtnis ergänzt!!! Der beste Hörtest ist einer, auf den das Kind nich vorbereitet ist.
Gruß
Andrea
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 25. Jan 2008, 21:32
von MadameBovary
Da kann ich Andrea nur zustimmen, deswegen hab ich nicht mehr verraten wollen, weil im Endeffekt nichts bringt
die Tests zu verfälschen.
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 25. Jan 2008, 21:58
von Sandra H.
Hallo zusammen,
danke für eure Antworten.
Es war nie meine Absicht, meinen Kinder die verschiedenen Wörter der Tests einzutrichtern

Mein Gedanke war nur, dass man Wörter die man kennt, unter denen man sich etwas vorstellen kann oder bei denen man den Zweck weiß, eher "versteht" als Unbekannte. Ich vergleiche es immer mit einer Fremdsprache und versuche mich so hinein zu versetzen: Wenn also z. B. jemand ein italienisches Wort zu mir sagt, das ich nicht kenne, werde ich es auch schlecht verstehen und widergeben können. Kann ich aber italienisch und jemand sagt was zu mir, kapiere ich es doch auch besser, oder? :help: Oder bin ich da völlig falsch gewickelt??????
(Deshalb die Idee, die Wörter, die unbekannt sind etwas mit ins Spiel zu bekommen...z.B. beim Geschichte erzählen, Bücher anschauen und und und....)
Aber ich finde z. B. die Info, welche Tests für welches Alter bestimmt sind schon mal sehr interessant.
Ebenso wie die Vielfalt.
Bei den Tests finde ich nur manchmal schwierig, das man selbst z.B. zur "Bahn" vom Mainzer Test "Zug" sagt. Meine Tochter hat damals im ALter von 3-4 Jahren dann natürlich keine "Bahn" gefunden auf der KArte, weil sie keine kannte , eben nur den "Zug".
Liebe Grüße
Sandra H.
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 25. Jan 2008, 22:13
von altini
Das "Problem" hatten wir auch, denn unsere Tochter sagt auch Zug bzw. Eisenbahn und nicht Bahn.
Ich habe öfter mal den Gedanken ob ich unsere Tochter auch genug beibringe, oder ob ich alle richtig mache, da denk ich immer so ein Test ist doch wirklich nicht das gelbe vom Ei wenn sie die Wörter nicht kennt!!!
Das war ein gutes Beispiel mit dem italienisch, Sandra!!!!!!!!!
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 26. Jan 2008, 02:20
von Timtomm
Hallo Sandra & Altini,
Eure Gedanken sind schon teilweise berechtigt, allerdings hat man sich doch genau damit in zahlreichen Studien beschäftigt. Ich kann nur Andrea zustimmen. Es bringt überhaupt nichts, dass man bestimmte Wörter aus den Tests nun öfter mit Kindern übt. Und sei es nur, dass man diese in Geschichten öfter mit einfließen lässt. So etwas verfälscht nur den Hörtest. Andrea hat schon richtig geschrieben, dass man da völlig unvorbereitet rangehen sollte.
Sicherlich gibt es nicht DEN Hörtest und in einem Sprachtest findet man immer mögliche Ungenauigkeiten. Aber genau diese werden doch mitberechnet oder glaubt ihr, dass man sich darüber keine Gedanken gemacht hat, als man diese Teste entwickelt hat? Z.B. hat sich Heidelberg damit beschäftigt und in einer Studie Ergebnisse zusammengefasst. die Klinik hat Uttenweiller und Feldmann verglichen und den Freiburger und den Göttinger miteinander verglichen. Es ist also nicht so, dass man da sich keine Gedanken gemacht hat. Außerdem ist auch bekannt, dass so ein Sprachtest nicht alle Dialekte etc. berücksichtigen kann. Es gibt eben bestimmte Phoneme, die treten in bestimmten Regionen weniger auf, als in anderen. Aber auch das wird mitberücksichtigt. Und auch, dass sich bestimmte BEgriffe bei Kindern noch nicht so gut "gefestigt" haben und auf der "Festplatte" verankert sind.
Ich denke, ihr macht Euch in diesem Zusammenhang etwas zu viele Gedanken. Zum einen könnt ihr es nicht beeinflussen, denn ihr werdet sicherlich nicht entscheiden können welcher Sprachtest gemacht werden soll und zum anderen sind diese Sprachteste bewährt und gut durchdacht worden. Dass es immer wieder Unstimmigkeiten gibt ist doch klar. Und dass man bei einigen Hörtesten auch über den Sinn mal Gedanken machen kann, dass will ich ja auch nicht bestreiten. Dann allerdings bei solchen Tests, wie dem Weber Versuch, die allerdings nicht bei Verdacht auf SchallempfindungsSH, sondern bei einer SchalleitungsSH angewendet werden.
Im übrigen sind die Angaben, die Momo gemacht hat meiner Meinung nach auch nur Richtwerte. Z.B. tendiert Heidelberg nämlich auch bei Kindern um 8 Jahre eher zum Uttenweiler und zum Göttinger und nicht zum Freiburger und zum Feldmann.
Grüße!
Sandra, das akustische Verstehen einer Sprache wird auch nicht besser, wenn Du diese kannst. Nur reimst Du Dir dann einfach das zusammen, was Du nicht verstanden hast. Hörst Du z.B. bei einem Hörtest als Erwachsener nur noch "ot" oder "od" oder "oo" dann kann kannst Du Dir das Wort natürlich besser zusammenreimen, wenn Du in Deinem Sprachschatz nach Wörtern "suchst", die so ähnlich klingen. Du könntest z.B. Boot gehört haben oder aber auch Tod. Nun schließt Du in Gedanken das Wort Tod mal aus, weil Du Dir denkst, dass vielleicht solch düstere Sörter in einem Sprachtest nicht vorkommen

, sagst dann Boot und schon hast Du das richtige Ergebnis. Und? Hast Du das Wort deshalb besser akustisch verstanden? Nö. Du hast einfach nur ergänzt. Und so ungefähr ist das auch bei Fremdsprachen.
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 26. Jan 2008, 07:50
von altini
Wo besteht der unterschied zwischen SchallempfindungsSH SchalleitungsSH??
TimTomm du hast sicherlich recht, ich werde jetzt nicht den ganzen Tag um mein Kind rumhüpfen und ihm die Wörter um die Ohren hauen, aber manchmal ist es schon so das einem auffällt was für einfache Wörter man vergessen hat zu erwähnen. z.B. Augen, Nase Mund und Ohren, klar, die erwähnt man ständig, oder Arme und Beine. Aber wo ist das Kinn oder die Schulter. Es ist ja nicht so als hätte man die dinge nicht, nur sie werden eben schnell mal vergessen. Deshalb seh ich die Wörter der Tests als Anregung mal wieder daran zu denken welche Worte ich noch in den Alltag mit einfließen lassen kann!!!!
Schönen Gruss und danke für die Antworten
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 26. Jan 2008, 07:56
von MadameBovary
Außerdem gibt es Hörtests (ich habe nicht geguckt, ob es jemand schon erwähnt hat)
bzw. Sprachtests, wo man unsinnige Silben verstehen soll zB. Lamegü, Takige, Makleische usw.
Wenn ein Kind z. B. Wort Bahn nicht kennt, aber trotzdem es gut hört und versteht,
wird es das Wort nachsprechen.
Schallempfindungs-SH ist Innenohr-SH
Schallleitungs-SH ist Mittelohr-SH
kann man alles schön im Internet nachlesen, einfach Herrn Google fragen, besonders Frau Wikipedia wird gern
was ausspucken

Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 26. Jan 2008, 08:58
von altini
MadameBovary hat geschrieben:
Schallempfindungs-SH ist Innenohr-SH
Schallleitungs-SH ist Mittelohr-SH
kann man alles schön im Internet nachlesen, einfach Herrn Google fragen, besonders Frau Wikipedia wird gern
was ausspucken

Danke schön, da werd ich die beiden mal befragen!!
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 26. Jan 2008, 12:01
von Momo
Damit jetzt nicht fleissig geübt wird, habe ich die Wörterliste gelöscht. Die Info wurde ja sicher gelesen.
Und ja ich stimme zu, selbst wenn ein Kind das Wort nicht kennt, aber versteht kann es das unbekannte Wort nachsprechen!
Gruß
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 26. Jan 2008, 12:10
von Momo
altini hat geschrieben:Wo besteht der unterschied zwischen SchallempfindungsSH SchalleitungsSH??
Bei einer Schall
leitungssh funktioniert die
Weiterleitung des Schalles durchs Mittleohr nicht, z.B. durch Ergüsse, vernarbtes Trommelfell, zu enge Gehörgänge, Fehlbildungen usw.
Bei einer Schall
empfindungssh kommt der Schall über das MO ganz normal bis zum
Innenohr, kann dort aber nicht umgesetzt/ übersetzt werden in die nötigen "elektrischen" Impulse, um dann über den Hörnerv zur Weiterverarbeitungs ins Gehirn zu gelangen.
Bei einer
AVWS dagegen funktionier sowohl die Schallleitung als auch die Schallempfindung normal, aber das
Gehirn kann die Info nicht richtig verarbeiten.
Es gibt aber auch kombinierte SH, wo von allem oder von zwei Sachen etwas vorhanden ist.
Gruß
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 26. Jan 2008, 16:53
von MadameBovary
Ich finde, Wikipedia erklärt es einfach gut und ausführlich. Dort kann man anhand
beispielhafte Hörkurven erkennen, wie man das anhand der Hörkurve erkennt.
Mir ist noch was eingefallen:
Auch wenn man vom Kopf, also vom Wortschatz her die Wörter kennt, die beim Hörtest
vorkommen, wird man nicht in der Lage sein, diese auch einzusetzen.
Weil wenn man wirklich schlecht hört, versteht man OHNE Mundbild nur "u" auf Anhieb.
Da ist es wirklich sinnlos, dass man auf einmal Zug als Antwort sagt.
Ein hochgradig, taubheit grenzend SH hört trotz Hörgeräte oft kein TS (= Z) und das G
auch nicht. Es könnte für ihn genauso Tuch, Such, usw. und das G ist wirklich schwer von K
zu unterscheiden sein.
Ähnlich ists mit Bahn, das N kann schwach betont sein, und somit nicht hörbar sein.
Kein Hörgerät für hochgradig/taubheit grenzend SH schafft es, dass man bei Hörtests 100%
schafft.
Und ich finde, die Hörtests sagen nicht viel aus über die Kommunikationsfähigkeit, es ist
einfach ein simpler Nachweis für die KK zT, dass man schlecht hört und mit Hörgeräten
eine gewissene Verbesserung erzielt als stark hörgeschädigter aber es ist kein Allheilmittel.
Ich kenne hochgradige-taubheitgrenzend SH, die auf Regelschulen sind bzw. waren, die
über die 50% bei 65dB kaum drüber hinauskommen.
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 28. Jan 2008, 11:26
von Andrea Heiker
Für an Taubheit grenzend Sh sind 50% Einsilber noch gut.... Ich hatte seinerzeit 35% und galt damit vor 5 Jahren noch als Grenzfall bei der CI-Versorgung.
gruß
Andrea
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 28. Jan 2008, 18:41
von MadameBovary
Andrea:
Es kommt auf Sprachtest an. Ich finde, mit Kinder-Sprachtests kann man
bessere Ergebnisse erzielen als die für Erwachsene.
Beispiel: Kindertest: 55%, dann beim normalen nur 20%.
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 29. Jan 2008, 08:33
von TWD12
Hallo an alle Beteiligten,
habe da noch eine allgemeine Frage zu den Hörtest. Ich habe mal gehört daß angeblich Zahlenwörter besser zu verstehen sind als Einsilber-Wörter.
1. Stimmt das und wenn ja warum?
2. Wir haben demnächst eine Untersuchung beim Gutachter zwecks Schwerbehindertenausweis. Beim letzten Gutachtertermin wurden nur zweistellige Zahlen getestet. Ist das o.K. gewesen. Welcher Test müßte denn bei unserem 8 Jährigen gemacht werden. Damit wir nicht falsch bewertet werden?
Gruß Maria
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 29. Jan 2008, 08:40
von Momo
Hallo Maria
Zahlen sind Zweisilber (Freiburger Zweisilber -siehe oben). Es müsste auch ab 8 J. der Freiburger Einsilber gemacht werden (das sind eben einsilbige Wörter). Evtl. auch der Göttinger 2 Sprachtest.
Gruß
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 29. Jan 2008, 10:29
von Andrea Heiker
Hallo Maria,
Zahlen sind sehr viel einfacher als Einsilber, erstens weiß man, dass nur Zahlen zwischen 13 und 99 vorkommen und aufgrund der MEhrsilbigkeit einfacher zu verstehen. Z.B: bei 13 gibt es keine andere Zahl die ähnlichl klingt. Bei Nadel - Gabel oder Quartz - Gras oder Test - Fest - Pest ist es wesentlich schwieriger. Als hochgraidg Sh hört man die Vokale eigentlich immer, die Konsonenten nur teilweise.
Nur dem Vergleich, an dem Tag als ich beid en Freiburgeer EInsilber 35% erreichte, habe ich im Zahlentest 95% erreicht. Ein Gutachter wird der Vollständigkeit immer auch das Sprachverständnis testen. Aber das Sprachverständnis spielt bei der Berechnung des GdBs keine Rolle. (siehe Anhaltpunkte)
Gruß
Andrea
Re: Welche INHALTE haben die verschiedenen Hörtests?
Verfasst: 29. Jan 2008, 10:43
von MadameBovary
Dass Zahlen in der Tat besser zu verstehen sind, kann ich bestätigen.
Man sollte beachten, dass der Zahlentest schlechter ausfallen würde,
wenn man die Zahlen 1-10, dreistellige, vierstellige Zahlen hinzufügen
würde - das ist meine eigene Erfahrung.
Bei der Berechnung des GdB spielt es keine Rolle, welcher Sprachtest
genommen wird. Es ist egal, wie gut man versteht, es wird einfach
nicht berücksichtigt. Nur der Tonaudiogramm und die Aussage ob man
hochgradig, mittelgradig usw. SH oder taub ist, spielen eine Rolle.
UND der Zeitpunkt des Hörverlustes. Also ob es vor oder nach dem 7.
Lebensjahr nachgewiesen wird.