Schwerhoerigenforum.de

Waren gestern mal wieder im Frühdiagnose-Zentrum.Dort wurde mal wieder festgestellt das mein kleiner (mittelgradig schwerhörig 3J) in der Entwicklung zurück liegt.was mir ja auch klaar war.
die wollten mir doch schon wieder andrehen das mein kleiner in einen Schwerhörigen Kiga geht,oder in einen Kiga wo nur 12 kinder sind.Ich meinte das ich keinen grund sehe zu wechseln.Er ist jetzt in einer gruppe mit 24 Kindern und die Kinder haben auch ein offenes Konzept.Er kommt recht gut damit klar.
Sie meinten in einer kleineren Gruppe würde er vieleicht sprechen lernen.Ich finde das blödsinn!! meine Meinung ist so lange er sich wohlfühlt lasse ich ihn da drinn,und sprechen lernen wird er auch mit vielen kindern.
Auch meinten sie das wenn er zuviel Förderung bekommt das es schlecht wäre.Momentan bekommt er Ergo, Frühförderung die zu uns ins Haus kommt und eine die im Kiga ist.Weil ich jetzt noch logo wollte meinten sie das wäre zuviel.Aber ich denke ich als Mutter sehe doch wie es meinen Kind gefällt.Wenn es doch zuviel werden würde ,handel ich ja auch.wobei in einen Schwerhörigen kiga haben die kinder dies ja alles an einem tag.Da ist es ja nicht zu viel.
Ich will auf keinen fall auf Ergo verzichten,weil ich denke das er seid dem er dies macht ECHT gute fortschritte gemacht hat.Logo habe ich etzt endlich durch.Warte jetzt nur noch auf termin,sobald ei n platz frei ist. Wenn ich ehrlich bin würde ich lieber auf die Hausfrühförderung verzichten,da ich auch durch meine Arbeit nicht immer so kann.
im früdiagnose zentrum haben wir auch noch ein EEG gemacht ,mal gespannt was da raus kommt,sie meinten da da vielicht was wäre wo seine entwicklung und sprache verhindert.Was auch immer das sein soll.
Weis echt nicht ob ich richtig denke meinen kind das beste zu geben,vieleicht will ich ja alles nicht wahrhaben und dies alles verdrängen indem ich meinen Kopf durchsetze.
was meint ihr ?? wem ergeht es noch so?? Danke schon im vorraus für eure Antworten!!

Ich glaube schon, dass Du das Richtige tust.

Nur in einem Punkt solltest Du evtl. ein wenig umdenken. Bei 24 Kindern ist der Geräuschpegel wahrscheinlich sehr hoch, so dass er in den Stunden, in denen er wirklich mit so vielen Kindern zusammen ist, wahrscheinlich eher nicht sprechenen lernen wird. Er wird in solchen Situationen kaum einzlene Stimmen herausfiltern können. Aber sicherlich wird im KiGa auch in Kleingruppen etwas gemacht?

Gruß
Andrea

Hallo Bifi

ein richtig oder falsch gibt es sicher nicht.
Bei euch ist ja auch einges an Misstrauen in der Betreuung durch das FFzentrum. Allerdings denke ich auch, dass sie ihre Erfahrungen haben.
Bei hörgeschädigten Kindern halte ich selber nicht so viel vom offenen Konzept. Selbst eine feste Gruppe von 24 Kindern ist, allein vom Geräuschpegel, ganz schön heftig und es wäre sicher schon möglich, dass dein Sohn dadurch in seiner Sprachentwicklung nicht genug gefördert wird. Für ihn ist es sicher schwierig im Alltags_Kindergarten_Geschehen und auch im Morgenkreis usw. Gesprächen gut genug zu folgen (akustisch), um wirklich sprachlich motiviert zu werden???

Bifi hat geschrieben:....wobei in einen Schwerhörigen kiga haben die kinder dies ja alles an einem tag.Da ist es ja nicht zu viel....

In einem SH Kiga ist es nicht so, dass die Kinder dauertherapiert werden. Auch dort gibt es nur ein bis zwei mal die Woche Sprachtherapie in Einzeltherapie oder Kleinstgruppen. Alles andere läuft quasi im Alltag ab, indem eben die Gruppe so klein ist, dass die Zeit bleibt auf einzelne Bedürfnisse im Kindergartengeschehen besser eingehen zu können und den Kindern damit angenehme Sprechsituationen zu schaffen und damit die Sprachentwicklung zu fördern. Das denke ich kann bei 24 Kindern so nicht geschehen! Und da hilft auch keine FF einmal die Woche und auch Logo usw. können diese Förderung im Alltag nicht ersetzten, bestenfalls ergänzen.
Ich will jetzt kein Plädoyer pro SH Kiga halten, aber ich würde schon kritisch hinterfragen, ob die Kigasituation sprechfreundlich genug ist und dein Sohn wirklich genug Gelegenheit hat mit Sprache zu experimentieren und ob er auch die Gelegenheiten hat zu sprechen und zuzuhören.
Und das mit der "zu viel Förderung" sehe ich ähnlich: wenn es ihm Spass macht ok, wobei ich halt denke dass das noch 3-4 Termine zusätzlich zum ohnehin anstrengenden Kigaalltag sind. Und das finde ich recht viel! Ich versteh, dass du auf Ergo nicht verzichten möchtest, zumal es ihm guttut. Logo ist sicher unterstützend sinnvoll. Ich selbst habe damals auch auf die HFF verzichtet und "nur" Logo gemacht, da ich es effektiver und stressfreier fand. Bin gut damit gefahren, habe mich aber beim Kiga (und damals war mein Sohn hörtechnisch und sprachlich gut) bewusst gegen den örtlichen (nach offenem Konzept arbeitendem) Kiga mit 25 Kindern pro Gruppe entschieden, eben weil ich die Geräuschkulisse als sehr laut und damit für ein sh Kind "hör- und sprechunfreundlich" fand.

Letzlich kann man das aber aus der Ferne schlecht sagen und als Mutter hat man da oft das richtige Bauchgefühl. Und es ist auf jeden Fall auch wichtig, dass das Kind sich wohl fühlt. Aber es ist genauso wichtig, dass das Kind auch entsprechend gefördert/ gefordert wird und nicht einfach nur ein "stiller Mitläufer" in der Gruppe ist.

Vielleicht versuchst du mal in dich hineinzuhorchen, ob du wirklich dagegen bist ihn in einen kleineren Kiga zu schicken oder ob du dagegen bist, weil es vom FFzentrum kommt??? Und vielleicht besprichst du die dort angesprochenen Probleme (zu laut, zu viel Kinder usw.) auch mal mit den jetzigen Erzieherinnen und der dort kommenden FF? Vielleicht kann man dort auch mehr "sprachfördernde" Situationen in Kleingruppen schaffen?

LG

Hallo bifi,
vielleicht kannst Du ja auch mal im Kiga zugucken?? Aber möglichst so, dass Dei Sohn Dich nicht registriert..ok, da hatte ich es leichter, weil meine Tochter mich nicht gesehen hat ,
aber dann kannst Du auch sehen, ob er mit den anderen Kindern in irgendeiner Form kommuniziert oder eben nur mitläuft.....
Wohlfühlen kann er sich aber trotzdem!
Tschüss und schöne Adventszeit

Liebe Bifi,
ich habe heute immer mal wieder an euch gedacht.
Ich finde es gut, dass du für dein Kind erkämpfst, was für ihn nötig ist. Als Mutter kennt man sein Kind.
Manchmal braucht ein Kind einfach noch Hilfe.
HFF hatten wir ja nie bekommen - hätte ich mir manchmal gewünscht ... aber das ist ein anderes Thema.
Inzwischen haben mir einige Eltern gesagt, als die Kinder klein waren, war das gut, aber jetzt verzichten viele und nehmen lieber Logo, Ergo, KG (je nachdem was das Kind braucht).
Das war für mich so ein Punkt nun auch selbst Frieden darüber zu bekommen.
Von daher wäre es ja möglich, dass ihr HFF gegen Logo tauscht.
Was du vom Kiga schreibst, das ist mir irgendwie hängengeblieben.
Wir waren dieses Jahr zu MukiKur, Konzept der Klinik ist Entlastung der Mutter.
Die Kinder waren von 8.00 -16.00 im Kiga.
Unser Sohn ist gern gegangen - aber er ist in den 3 Wochen sprachlich derartig zurückgefallen, wir haben es immer noch nicht ganz aufgeholt...
Die Kinder waren von 10 Mo. - 5 Jahre in einer Gruppe, der Geräuschpegel für unsern Sohn einfach zu hoch ...
Er hat viel beobachtet und allein gespielt (kann er gut) - und ist in die Babysprache zurückgefallen (einfach schreien und dada usw.) Manchmal wurde er dann aber auch handgreiflich, was sonst nicht seine Art ist. Ich habe da viel versucht, dass es anders wird aber...(ist jetzt auch nicht der Platz um das auszudiskutieren)
Aber daran mußte ich denken, weil du schreibst, dein Kleienr fühlt sich wohl ... Das hat meiner ja auch gemacht. Er ist richtig gern gegangen ... Die Idee von Birgit mit dem Beobachten finde ich toll - werde ich auch mal ausprobieren, da ich so paar Dinge habe, wo ich gern wüßte wie er sich verhält ...
Event. könntest du ja auch im Kiga mal fragen ob sie in der Beschäftigung nicht irgendwas machen können zu Sprachförderung. Unsere Kigaleiterin war mal bei unserer Hörtherapeutin und hat sich alles erklären lassen und wendet einiges an. (soweit das geht - er ist ja Regelkind)

Ich wünsche dir viel Weisheit die richtigen Entscheidungen zu treffen.
LG
PetraAnett

Die Idee mit dem "heimlichen" (so dass dein Sohn es nicht mitbekommt) Hospitieren finde ich zusätzlich zu Gesprächen super. Dann hast du vielleicht eine ungefähre Ahnung davon, ob dein Sohn eher Mitläufer oder auch Aktiver in der Gruppe ist. Wobei man dabei auch bedenken sollte, dass der Kiga sich an dem Tag sicher mehr Mühe/ Arbeit macht als sonst....

Gruß