Insa
Verfasst: 1. Aug 2002, 21:54
Insa hat im September 1999 das Licht der Welt erblickt. Sie ist unser 3. Tochter. Alles lief so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Problemlose Schwangerschaft, die beiden anderen freuten sich und wir genossen ein relativ sorgloses erstes Jahr.
Irgendwie war Insa aber immer anders, als die ersten beiden. Bei der U6 - nach ihrem 1.Geburtstag - äußerte ich beim Kinderarzt den Verdacht, daß Insa möglicherweise nichts höre, da sie noch nie Doppellaute von sich gegeben hatte. Der Kinderarzt gab sich alle Mühe und schickte uns zu einem HNO-Arzt.
Der diagnostizierte sofort zu große Polypen. Ich war natürlich beruhigt und sagte mir, daß es wohl daran liegen würde. Sicher war ich mir allerdings nicht. Im Dezember 2000 wurden endlich die Polypen entfernt. Ich hatte mich natürlich bei Freundinnen umgehört: Nach ein bis zwei Wochen erkennst du dein Kind nicht wieder.
Leider blieb bei uns dieser Effekt aus. Bei der Nachuntersuchung - es war Mitte Januar 2001 - forderte ich den HNO-Arzt zweimal auf einen Hörtest zu machen, da ich der festen Überzeugung sei, daß meine Tochter nichts hört. Der Arzt lehnte dies ab. Ich glaube, er hat mich in die Overprotecting-Schiene geschoben. Völlig unzufrieden verließ ich die Praxis.
Zum Glück hatte ich eine Telefonnummer einer Familie, deren Tochter - heute erwachsen - auch hörgeschädigt ist. Die rief ich an und schilderte unsere Situation. Wir testeten Insa täglich mehrere Male. Selbst ihre großen Schwestern taten dies. Es war furchtbar!
Die Familie gab uns sofort zwei Adressen in Göttingen und bestärkten uns, dort anzurufen.
Dies tat ich und bekam 3 Tage später einen Termin. Schon beim Anruf merkte ich, daß mich endlich einmal jemand ernst nahm. Ich wußte, wir waren auf dem richtigen Weg.
Die BERA ergab eine hochgradige Schwerhörigkeit auf beiden Ohren (80 - 90 dB)!
Nie Sprache verstanden! Das hätte ich nicht für möglich gehalten.
Da ich mich während meines Studiums mit Sinnesbehinderungen beschäftigt hatte, war der Schock nach ein bis zwei Tagen einigermaßen verdaut. Nun konnten wir endlich handeln!
Im Februar 2001 wurden die ersten Hörgeräte angepasst. Insa hat sie von der ersten Minute akzeptiert!
Für mich hieß es, alle zwei Wochen nach Göttingen ins Hörgeräte-Studio fahren. Wir fühlen uns dort auch nach 1 1/2 Jahren bestens versorgt.
Im April 2001 begannen wir mit der Frühförderung. Endlich mal ein Termin, der zu Hause stattfand.
Nach einem halben Jahr Streß, beschloß ich im Oktober, meine Arbeitsstelle aufzugeben. Die Großen mußten mich schon durch Insa genug entbehren und Insa Vorankommen kostete so viel Kraft, daß die Arbeit nicht mehr so recht schmeckte. Was gibt man nicht alles auf?!
Ich habe es bis heute nicht bereut!, freue mich aber auf den Tag, an dem ich wieder mehr für mich machen kann.
Im September unterschrieb der Göttinger HNO-Arzt die Hörgeräte-Verordnung. Das hieß, abwarten, ob die Krankenkasse das volldigitale Hörgerät bezahlt. Nach einigem hin und her, aber schon Ende Januar war dieser Kampf überstanden: Die Krankenkasse übernahm alle Kosten und wir waren eine Sorge los.
Insa macht große Fortschritte. Sie kann jetze ca. 40 Worte und versucht, alles nachzuplabbern. Es ist die reine Freude, ihr beim Wachsen zuzusehen. Aber am Schönsten ist ihre ausgeprägte Lebenslust. War sie als Baby bis zur Diagnose immer introvertiert - kein Wunder - so ist sie heute ein aufgeschlossenes, neugieriges kleines Wesen, daß uns sehr viel Freude macht und an dem wir erheblich gewachsen sind.
Irgendwie war Insa aber immer anders, als die ersten beiden. Bei der U6 - nach ihrem 1.Geburtstag - äußerte ich beim Kinderarzt den Verdacht, daß Insa möglicherweise nichts höre, da sie noch nie Doppellaute von sich gegeben hatte. Der Kinderarzt gab sich alle Mühe und schickte uns zu einem HNO-Arzt.
Der diagnostizierte sofort zu große Polypen. Ich war natürlich beruhigt und sagte mir, daß es wohl daran liegen würde. Sicher war ich mir allerdings nicht. Im Dezember 2000 wurden endlich die Polypen entfernt. Ich hatte mich natürlich bei Freundinnen umgehört: Nach ein bis zwei Wochen erkennst du dein Kind nicht wieder.
Leider blieb bei uns dieser Effekt aus. Bei der Nachuntersuchung - es war Mitte Januar 2001 - forderte ich den HNO-Arzt zweimal auf einen Hörtest zu machen, da ich der festen Überzeugung sei, daß meine Tochter nichts hört. Der Arzt lehnte dies ab. Ich glaube, er hat mich in die Overprotecting-Schiene geschoben. Völlig unzufrieden verließ ich die Praxis.
Zum Glück hatte ich eine Telefonnummer einer Familie, deren Tochter - heute erwachsen - auch hörgeschädigt ist. Die rief ich an und schilderte unsere Situation. Wir testeten Insa täglich mehrere Male. Selbst ihre großen Schwestern taten dies. Es war furchtbar!
Die Familie gab uns sofort zwei Adressen in Göttingen und bestärkten uns, dort anzurufen.
Dies tat ich und bekam 3 Tage später einen Termin. Schon beim Anruf merkte ich, daß mich endlich einmal jemand ernst nahm. Ich wußte, wir waren auf dem richtigen Weg.
Die BERA ergab eine hochgradige Schwerhörigkeit auf beiden Ohren (80 - 90 dB)!
Nie Sprache verstanden! Das hätte ich nicht für möglich gehalten.
Da ich mich während meines Studiums mit Sinnesbehinderungen beschäftigt hatte, war der Schock nach ein bis zwei Tagen einigermaßen verdaut. Nun konnten wir endlich handeln!
Im Februar 2001 wurden die ersten Hörgeräte angepasst. Insa hat sie von der ersten Minute akzeptiert!
Für mich hieß es, alle zwei Wochen nach Göttingen ins Hörgeräte-Studio fahren. Wir fühlen uns dort auch nach 1 1/2 Jahren bestens versorgt.
Im April 2001 begannen wir mit der Frühförderung. Endlich mal ein Termin, der zu Hause stattfand.
Nach einem halben Jahr Streß, beschloß ich im Oktober, meine Arbeitsstelle aufzugeben. Die Großen mußten mich schon durch Insa genug entbehren und Insa Vorankommen kostete so viel Kraft, daß die Arbeit nicht mehr so recht schmeckte. Was gibt man nicht alles auf?!
Ich habe es bis heute nicht bereut!, freue mich aber auf den Tag, an dem ich wieder mehr für mich machen kann.
Im September unterschrieb der Göttinger HNO-Arzt die Hörgeräte-Verordnung. Das hieß, abwarten, ob die Krankenkasse das volldigitale Hörgerät bezahlt. Nach einigem hin und her, aber schon Ende Januar war dieser Kampf überstanden: Die Krankenkasse übernahm alle Kosten und wir waren eine Sorge los.
Insa macht große Fortschritte. Sie kann jetze ca. 40 Worte und versucht, alles nachzuplabbern. Es ist die reine Freude, ihr beim Wachsen zuzusehen. Aber am Schönsten ist ihre ausgeprägte Lebenslust. War sie als Baby bis zur Diagnose immer introvertiert - kein Wunder - so ist sie heute ein aufgeschlossenes, neugieriges kleines Wesen, daß uns sehr viel Freude macht und an dem wir erheblich gewachsen sind.