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JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 15:38
von cc
Hallo,

bei mir wurde die Schwerhörigkeit mit 9 festgestellt, war danach 1 Jahr in Internat, dann bin ich auf eine andere schwerhörigen Schule, dort schloß ich die Hauptschule mit 1,9 ab. Hätte also locker noch die Realschule machen können, wollte aber auf gar keinen FAll ins Internat. Machte eine normale Lehre als Verwaltungsfachangestellte, nur jetzt nach ca. 11 Jahren Abschluß dieser Lehre, wird mir klar, dass ich etwas anderes hätte lernen sollen. Frage mich allerdings seit Tagen was nur. WAs habt Ihr soo gelernt? Vielleicht ist das einfach ein Hirngespengst aber ich würde gerne eine 2. Lehre mit 31 wagen, denn in meinen alten Beruf komme ich gar nix mehr rein, nie wieder.

Danke Euch für Eure Antworten.

LG gast

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 16:20
von Andrea Heiker
Hallo Gast,

das ist schon sehr schwierig. Ich habe Abitur gemacht und dann studiert und arbeite im entsprechenden Beruf. Warum willst Du nicht ins Büro? Scheinbar arbeitetst Du jetzt nicht (Kinder?) Hast Du keine Freude an Büroarbeit oder macht das Telefon zu viele Probleme?

Meine Cousine (normalhörend) hat mit Ende 20 auch noch einen neuen Beruf erlernt (Krankenschwester): Das war extra ein Kurs für schon etwas ältere Bewerber und sie wurde auch von der Klinik nach der Ausbildung fest eingestellt. In dem Bereich Alten-/Krankenpflege hat man - glaube ich - als älterer Bewerber noch gute Karten, wenn man glaubhaft machen kann, dass der Beruf dann auch eine Berufung ist.

Gruß
Andrea

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 18:38
von cc
Halloo!!
Ja, der Kundenumgang und Telefon machen es etwas schwieriger, weil ja es auch viele Ausländer gibt die eben Ämter aufsuchen und ich würde denen auch gerne helfen können, wenn sie bei mir vor der Türe stehen oder am Telefon sind. Telefon geht eigentlich. Und eigentlich hat mir der Bürojob sehr viel Spaß gemacht. Ob Ablage oder Buchhaltung, aber ich habe wenig Hoffnung nun nach 6 Jahren Elternzeit wieder in einem Büroberuf rein zu kommen. Zudem ist das Problem ich kann erst um 8 Uhr anfangen, wenn ich etwas bekäme. Der schwerbehinderten Betreuer vom Arbeitsamt ist einfach unmotiviert, und sagte von vornerein, ich werde soo schnell nix finden, Dann die Integrationshelferin meinte, wieso ich denn zu ihr käme, ich wäre eigentlich fit genug.......
Ich überlege mir das jetzt noch mal in Ruhe, aber ich würde mich freuen, wenn ein paar noch antworten würden.

LG CC

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 18:53
von Andrea Heiker
Hallo,

wenn Du im öfftl. Dienst zurück kannst und Dir Büro im Prinzip Spaß macht, würde ich da aber schon zurück gehen. Da ist der Arbeitsplatz immerhin einigermaßen sicher, auch wenn man im Öffentl. Dienst nicht gerade reich wird. Um besser telefonieren zu können, kannst Du ein spezielles Telefon beim I-Amt beantragen, die zahlen das auch.

Gruß
Andrea

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 19:00
von Andrea Heiker
PS. Schlappe Ohren machen in jedem Beruf hier und mal Problemchen, die sind allso nur ganz, ganz selten einen Grund, von vorneherein einen bestimmten Beruf auszuschließen. Ich nehme an, Du hörst noch gar nicht mal soooo schlecht?

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 19:08
von cc
Würde ich ja gerne, aber ich wurde nach der Ausbildung leider mit 5 anderen nicht übernommen. Der Zug ist wohl auch abgefahren, weil der Öffentliche Dienst keine Stellen mehr an *neuen* vergibt. Und wenn eine in Rente geht wird die Stelle auch gestrichen. Ich suche keine Ausreden, aber ich habe die letzten paar Monate nur rumtelefoniert und habe versucht, was ich konnte, aber wenn die hören 6 Jahre Elternzeit dann.....Da verliert man leider den Mut.

Ich bin leicht bis mittelgradig schwerhörig.
Aber Du scheinst auch noch gut zu hören?
Was hast Du studiert?

Das mit dem bestimmten Telefon wäre eine gute Idee.

Danke Dir!!

LG CC

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 19:21
von Andrea Heiker
Hallo,

ne ich höre überhaupt nicht gut, ich bin ohne meiner Lauscherlein sogar so gut wie taub. Ich bin Ingenieurin.

Ansonsten ist es schon schwierig, im Büro was zu finden. Hast Du einen Schwerbehindertenausweis? Wenn im öffentl. Dienst da etwas ausgeschrieben ist, solltest Du schon in der schriftlichen Bewerbung auf Deinen Ausweis hinweisen. Du solltest das aber nicht so formulieren: "Ach Gott, ich bin BEHINDERT." sondern eher so, "Ich hab zwar so einen Ausweis, der ist aber eher eine Formsache und das macht nichts, weil mit den technischen Helferlein bist Du zu 100% einsatzfähig." In privaten Firmen würde ich die Behinderung in der schriftlichen Bewerbung auf gar keinen Fall angeben, sondern nur wenn im Vorstellungsgespräch danach gefragt werden sollte.

A Propos technische Helferlein kann man auch nur mit einem SB-Ausweis beantragen!

Gruß
Andrea

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 19:44
von Anilu
Hallo,
Tja, das dachte ich auch, nachdem wir unser Kind bekommen haben und ich nicht mehr an meinem alten Arbeitsplatz zurückkehrte. Ich habe Abitur und anschließend eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert. Nun nach 2 1/2 jähriger Elternzeit zzgl. Schwangerschaft dachte ich auch, ich finde nie wieder einen Job in meinem Beruf.
Hatte mich sehr viel beworben bis ich mich dann entschieden hatte, dass ich erstmal etwas ganz anderes mache. Also nahm ich einen primitiven Job in der Kommissionierung an und siehe da-nach 2 Jahren wurde ich in die Abteilung Personalplanung befördert. Ich benutze einen Schwerhörigentelefon, finanziert vom Integrationsfachdienst und es klappt auch.

Ich bin auch der Meinung wie Andrea, dass man nicht seine Behinderung sofort gleich preisgibt, sondern irgendwie geschickt mitteilt, so dass es nicht gleich abgeschreckt klingt.

Vielleicht versuchst du dann wie an meinem Beispiel, wenn es mit der 2. Ausbildung oder mit deinem Beruf nicht mehr klappen sollte. Als letzten Ausweg würde ich einen fremden Job annehmen-man weiß ja nie, was dann draus wird!!!

Ich drücke dir die Daumen, es geht immer irgendwie weiter!!
Schöne Grüße von Anilu

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[Editiert von Anilu am: Mittwoch, Juli 11, 2007 @ 22:42][/size]

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 22:53
von Birgit
Irgendwie musste ich grad an die Fernsehwerbung denken, wo eine Frau erklärt, was sie von Beruf ist: "ich leite ein kleines Familienunternehmen und manage........" Die hat nämlich absolut recht! Schließlich hat sie als Mutter zig verschiedene Berufe und ist Managerin......also, hab ruhig Mut, Dich zu bewerben und ich drück Dir auch die Daumen! Wenn ich von irgendwoher höre: "Das geht nicht", dann reizt mich das immer erst recht, es auszuprobieren... Und von irgendwelchen Beratern, die EIGENTLICH! Dich unterstützen sollen, Dich über Deine Rechte und auch pflichten aufklären sollen, Dir behilflich sein sollen wenn es z.B. um das beantragen von Hilfsmitteln geht, dies aber in keiner weise tun, sondern Dir letztlich sagen: Das geht nicht, weil Du NICHt behindert genug oder eben zu behindert bist, würde ich mir gar nix sagen lassen.
tschüss

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 11. Jul 2007, 22:54
von Kaja
Hallo gast,

es ist nicht ungewöhnlich, dass man sich während der Elternzeit Gedanken darüber macht, ob der erlernte Beruf wirklich der ist, den man die nächsten dreißig Jahre ausüben möchte. Zuviel an neuen Eindrücken und Ansichten bringt das Leben mit Kindern, als dass das dann immer noch zu den beruflichen Vorstellungen der Zeit davor passen muss. Da ist es schon richtig, dass du dir Gedanken zu einem völligen Neuanfang machst und diese auch aussprichst.

Ich verstehe dich aber auch so, dass du Überlegungen nach einem Berufswechsel auch deshalb anstellst, weil du annimmst, in deinem erlernten Beruf keine Chancen auf eine Anstellung mehr zu haben. Sicher schrecken sechs Jahre Elternzeit manchen Arbeitgeber ab. Dann könntest du versuchen, durch eine vom Arbeitsamt geförderte Weiterbildungsmaßnahme aktuelles fachliches Wissen zu erwerben. Frage beim nächsten Gespräch im Arbeitsamt gezielt danach. Damit nimmst du potentiellen Arbeitgebern das Argument der fehlenden fachlichen Qualifikation und der möglicherweise noch zu geringen Arbeitserfahrung. Wenn du sechs Jahre Elternzeit genommen hast, ist dein Kind nicht mehr so klein, dass du wegen ständiger Erkrankungen des Kindes fehlen wirst. Auch das kann man einem Arbeitgeber als positive Seite verkaufen. Tätigkeiten wie Ablage und Buchhaltung werden nicht nur im öffentlichen Dienst gebraucht. Auch viele kleine Betriebe in der freien Wirtschaft benötigen Bürokräfte.

Wenn du vom für Schwerbehinderte zuständigen Betreuer im Arbeitsamt „verwaltet“ wirst, hat ein eventueller Arbeitgeber die Möglichkeit, für dich einen Eingliederungszuschuss bis zu 70 % des Arbeitentgeltes für bis zu 24 Monaten zu erhalten (§ 219 SGB III). Vorher kann er dich für drei Monate probebeschäftigen und kann eine Erstattung der gesamten Kosten während dieser Zeit erhalten (§ 238 SGB III). Damit geht er bei deiner Einstellung erst einmal kein finanzielles Risiko ein. Lass dir vom Arbeitsamt ein entsprechendes Informationsblatt aushändigen und bring diese Fördermöglichkeiten ein, wenn vielleicht wieder eine Absage droht. Eine Beschäftigungsmöglichkeit in deinem erlernten Beruf ist dann nicht mehr so aussichtslos, wie es dir dein Arbeitsamtsbetreuer suggerieren will.

Wichtig ist aber, dass du dir für dich – unabhängig von den Arbeitsaussichten in deinem erlernten Beruf - im Klaren darüber wirst, was du jetzt möchtest. Notiere dir, in welchen Berufe du dir vorstellen könntest, später zu arbeiten. Bei welchen könnte die Schwerhörigkeit und/oder dein Schulabschluss eventuell hinderlich sein? Auch wenn dein Betreuer im Arbeitsamt unmotiviert ist, eine solche Beratung muss er leisten können. Wenn du dann den Eindruck hast, ein wirkliches Ziel zu haben, solltest du einen Neubeginn wagen. Mit 31 Jahren bis du dafür keinesfalls zu alt. Nur die mögliche Arbeitslosigkeit in deinem erlernten Beruf sollte nicht der einzige Beweggrund für einen Berufswechsel sein.

Du hast geschrieben, dass du gern Menschen hilfst. Hast du dir schon einmal Gedanken über eine mögliche ehrenamtliche Tätigkeit für eine Übergangszeit gemacht? Vielleicht findest du so eine Tätigkeit, die du zu einem späteren Beruf machen könntest.

Das sind so die Gedanken, die mir beim Lesen deiner Beiträge gekommen sind. Vielleicht hast du ja selbst auch viel bessere Ideen.

Viele Grüße

Kaja
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[Editiert von Kaja am: Mittwoch, Juli 11, 2007 @ 22:59][/size]

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 12. Jul 2007, 11:28
von cc
Erstmal ein großes Dankeschön an Alle. Ihr seid wirklich 1000 mal besser als dieser Typ vom Arbeitsamt *G*. Der konnte mich kein bißchen motivieren.

Ich habe nun eine Nacht drüber geschlafen und werde mir einen Termin im Arbeitsamt geben lassen oder vielmehr einfach die Augen offenhalten was es soo gibt.

Als *Helferin* bin ich schon auf eine Warteliste, nur diese Liste ist lang. Ich werde mal dort anrufen und fragen wie es aussieht.

Jawohl ich habe meinen Mut wieder gefunden, und werde meinen Berufkreis erweitern. Mal sehen.....

GLG CC

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 10. Jun 2010, 10:43
von schatzijuni
hallo,

ich verwaltungsfachangstellte wie du. ich arbeite im öffentlichen dienst als schulsekretärin. ok es gibt immer wieder hürden die schwer sind, aber ich liebe meinen job und es klappt alles ganz gut. habe hgs und eine smartlink den ganzen tag in gebrauch. lg

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 16. Aug 2011, 22:55
von Michael Bürger
Ich heiße Michael Bürger. Komme von Wiesau. Bin Schwerhörig seit ich fast 3 jahre alt war auf beiden Ohren. Trage 2 Hörgeräte. War früher in Straubing Schule gewesen und 3 Jahre BBW Nürnberg habe Bürokraft aus gelernt. Habe mehrere Maßnahmen gemacht und finde immer noch keinen festen Arbeitsplatz. Ich war 10 Jahre in Freiwillige Feuerwehr Tirschenreuth aktiv gewesen nur Atemschutz darf ich net machen habe mehrer Lehrgänge gemacht. Bin bei Feuerwehr Wiesau noch nicht ganz Aktiv muss nochmal untersucht werden von arzt wegen meine schwerhörigkeit weil die Feuerwehr Autobahn und Zugstrecke hat hmh. Ich habe mehrere Fragen noch kann ich LKW Führerschein noch machen damit ich große Feuerwehrauto fahren kann und kann ich zu einer Hauptamtlichen Feuerwehrwache arbeiten. Wollte schon immer Berufsfeuerwehrmann oder Bundeswehr gehen oder Polizist werden oder beim Rettungsdienst arbeiten seit ich klein war. Habe Gabelstaplerschein erworben Ladungssicherungsschein erworben und mit Motorsäge gearbeitet und Bauhof gearbeitet in ABM Maßnahme. Kann mir da jemand Ratschläge geben oder mir helfen wie meine Zukunft weiter gehen kann. Mfg Michael Bürger

Re: JOB wahl, war das die falsche Ausbildung

Verfasst: 17. Aug 2011, 11:41
von Hilde Tuchel
Hallo, CC, erkundige dich doch nach einem Wiedereinsteigerkurs, da lernst du noch verschiedenes, was vor ein paar Jahren noch völlig unbekannt war. Gerade PC ist im Büro unerläßlich. Schon viele, die so einen Kurs gemacht haben, sind wieder eingestellt worden und sind froh, wieder einen Neuanfang geschafft zu haben. Ich habe auch so einen Kurs gemacht und hatte Glück dabei, aber ich war weitaus älter als du.