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Wie sollten Neugeborene auf Geräusche reagieren?

Verfasst: 5. Apr 2007, 15:13
von Tigermami
Hallo,
ups ich war jetzt fast ein Jahr nicht mehr hier. Bei uns ging es scht zimlich turbolent zu. Ich hatte eine schwierige Schwangerschaft mit langem KH-Aufendhalt und auch anschließend musste ich bis zur Geburt liegen.
Unser Simon ist jetzt schon einen Monat alt, die ersten 4 Wochen hat er ja fast verschlafen, jetzt sind die Wachphasen schon mal länger, aber eine Sache beunruhigt mich schon.
Ich habe ja bereits ein schwerhöriges Kind und jetzt hab ich den Verdacht, dass leider auch unser Simon nicht richtig hört.
Schon im Bauch reagierte er nicht auf Lärm oder die Spieluhr, aber da hab ich mir eingeredet dass das eben nicht alle Babies machen und ich übersnsibel bin...
...aber mit jedem Tag, den Sohn älter wird, habe ich mehr den Eindruck, das etwas mit ihm nicht stimmt.

Erstens ist er extrem ruhig...so wie meine Tochter auch als Baby war...bei ihr stellte sich die Schwerhörigkeit(ca.55 db auf beiden Seiten) aber erst viel später raus. Genaugenommen hatten wir den ersten Verdacht, als sie drei wurde - mit vier stand es dann nach langer Ärzteodesee fest...

Zeitens reagiert er weder auf Singen noch auf Spieluhr, laute Geräusche wie das Niesen meines Mannes, Türenknallen oder Gebrüll der anderen stört ihn nicht die Bohne...
...aber wenn er auf dem Arm ist und Körperkontakt hat, erschrickt er. Zum Beispiel wenn ich huste, oder laut loslache.
Ich habe mal neben ihm laut in die Hände geklatscht, ohne dass er hinsah, da zuckten nicht mal die Augenlieder :-(.
Wenn er weint hilft nur auf den Arm nehmen und Körperkontakt. Gestern hat er beim Kinderarzt wie am Spieß gebrüllt, ich sollte ihn beim Ultraschall streicheln und ins Ohr sprechen, aber das half kein bißchen. Null Reaktion.

Und drittens konnte kein Hörsceening durchgeführt werden. Bzw. haben sie mir gasgt es seien nur fehlerhafte Werte dabei herausgekommen.IDas war am zweiten oder dritten tag im KH. Sie haben gasagt, das läge vielleicht daran, dass er noch Käseschmiere im Gehörgang haben könnte. Außerdem sei der test eh nicht aussagekräftig genug, weil er nur feststellt ob Hörvermögen da ist, aber nicht wieviel. Hm?

Ich habe jetzt einen Termin bei dem Pädaudiologen in Münster, der auch Tabitha behandelt. Aber ERST am 8ten Mai :-(. Warum dauert es eigendlich immer ewig, bis man Termine bekommen kann???

Wie reagierten eure Kinder als Neugeborenes? Interessiert die Krach auch nicht? noch hoffe ich dass er einfach nur extrem gelassen ist. Wie schnell wurde bei euren Kindern die Schwerhörigkeit erkannt. Mir dauert das alles jetzt schon zu lang.Ich bin schon ganz kribbelig.
Wenigstens bekommen wir gleich eine BERA und müssen nicht vorher wegen anderen Tests kommen, weil ja bei der Tabitha schon eine Schwerhörigkeit vorliegt.

Danke für eure Antworten
Tigermami

Re: Wie sollten Neugeborene auf Geräusche reagieren?

Verfasst: 5. Apr 2007, 17:19
von Kaja
Hallo Tigermami,

deine Sorgen sind für mich nachvollziehbar. Auch bei unserem Sohn verliefen die Screenings (mehrmals) ohne verwertbaren Befund – damalige Erklärung: das Kind sei zu unruhig, um sinnvolle Messwerte zu produzieren. Heute (drei Jahre später) trägt er zwei Hörgeräte. Auch die Nicht-Reaktion auf laute Geräusche und das Erschrecken, wenn Geräusche „spürbar“ sind, gibt mir zu denken.

Kam Simon nach Deinem langen Krankenhausaufenthalt termingerecht oder kann er als „Frühchen“ entwicklungsverzögert sein (dann vielleicht (!) fehlende Reaktion auf laute Geräusche erklärbar)? Gibt es in Eurer Nähe einen HNO-Arzt, der das Screening zeitnah wiederholen könnte und damit dir die Möglichkeit gibt, die Wartezeit bis zur BERA aktiv zu überbrücken.

Viele Grüße

Kaja

Re: Wie sollten Neugeborene auf Geräusche reagieren?

Verfasst: 5. Apr 2007, 18:22
von Momo
Hallo Tigermami

schade eigentlich, dass viele KH zwar Screenings anbieten, aber leider keine Ahnung davon haben.... Wenn die OAEs nicht verwertbar waren, dann wäre das Grund genug euch entweder nochmal einzuberstellen oder an einen Pädaudiologen weiterzuverweisen zwecks Abklärung. Der Kommentar "bringt eigentlich wenig, sagt nichts aus, könnte auch Käseschmiere sein...." ist ja sehr hilfreich:rolleyes: Ne mal ganz ehrlich ein Neugeborenenscreening anzubieten ohne eine Konsequenz bei negativem Ergebnis draus zu ziehen ist eigentlich mehr als überflüssig und rausgeschmissenes Geld- im Gegenteil die Beschwichtigungen bergen ja auch die Gefahr, dass Eltern sich in falscher Sicherheit wiegen!!

Zu euch: dein Sohn ist ja noch sehr klein und auch im Mai noch jung genug, sollte sich dann doch eine SH rausstellen. Ich denke ihr könnt ruhig abwarten bis zu dem Termin. Es sollte dann aber eine SH wirklich ausgeschlossen werden (sichere Ergebnisse!!), zumal eben auch die ältere Schwester sh ist und man ja nie weiss warum (könnte ja vererbt sein).

Mein Sohn war ähnlich als Babay- ich wurde immer vertröstet. Diagnostiziert wurde er mit 13 Monaten auf der einen Seite (resthörig), mit gut zwei Jahren auf der anderen (damals leicht bis mittelgradig sh). Sprachlich hat er sich seit beidseitiger HG Versorgung sehr gut gemacht. Leider hat er seit dem Hösturz im Dezember einges an Hörvermögen eingebüßt...

Ich drücke euch die Daumen!

LG

Re: Wie sollten Neugeborene auf Geräusche reagieren?

Verfasst: 5. Apr 2007, 20:09
von Tigermami
@ mono :
Ja ich bin da deiner Meinung, was den Umgang mit dem Sceening angeht - aber was hätte ich machen sollen? Ich hab denen ja schon gesagt, dass meine Tochter schwerhörig ist und das mir der Hörtest besonders wichtig ist. Vielleicht wollten sie verhindern, dass ich mir zu viele Sorgen mache wegen der Erklärung - aber befriedigend ist das nicht. Meine Kinderärztin hat mir jetzt bei der U3 gleich die Überweisung in die Hand gedrückt, aber ich hatte mich ja auch schon eher um den Termin gekümmert. Wahrscheinlich hätte ich sonst noch länger warten müssen.

Es tut mir übrigens leid, dass dein Sohn nochmals Hörvermögen eingebüßt hat. Wie kommt es denn zu so einem Hörsturz? Unser Arzt sagte damals die Möglichkeit, dass sich das Hören verschlechtert gibt es immer, aber ist eher nicht so häufig.

Zu der Frage, ob Simon zu früh war...so genau kann man das nict sagen. Offizell war er 4 Wochen zu früh, aber ich hatte keinen Monatszyklus als Anhaltspunkt und im Verlauf der SS zeigte sich häufiger, das ich weiter war (frühe Kindsbewegungen, hoher Fundusstand, Gewicht des Babies)Er war meiner Schätzung nach mind. 2 Wochen weiter und wäre so etwa in der 38/39 Woche geboren worden, also nicht wesendlich zu früh. Er wog 3160g und war 51cm groß. Er hatte keine Anpassungsschwierigkeiten und musste nicht auf Intensiv.

Der Arzt vermutet bei Tabitha übrigens eine Erbsache. Ihre Schwerhörigkeit tritt in Kombination mit der starken Weitsichtigkeit auf und die ist klar vererbt.Vielleicht hatten wir bereits einen weniger stark ausgeprägten Fall in der Verwandschaft.

Danke für die schnellen Antworten
Tigermami

Re: Wie sollten Neugeborene auf Geräusche reagieren?

Verfasst: 5. Apr 2007, 20:48
von Charanga
Hallo,
erstmals herzlichen Glückwünsch zu deinem Kleinen. Ich finde es einfach nur schlimm, diese Warterei und wenn auch noch berechtigt (es liegt ja bereits eine SH vor). Wir hatten im März einen Kontrolltermin, der ist aus seitens des KK ausgefallen, nächster ist erst im Mai. Da sage ich schon alles, oder. Ich hoffe für euch, das trotz allen negativen Vermutungen das ihr eine positive Nachricht bekommt.

Re: Wie sollten Neugeborene auf Geräusche reagieren?

Verfasst: 6. Apr 2007, 00:11
von Birgit
Hallo Tigermami,
ihr verpasst bestimmt nix! Herzlichen glückwunsch zum Sohnemann und genieß die Zeit bis zur Untersuchung, indem Du einfach Mama bist, schmusen und singen und brabbeln etc. darfst und sollst! Du hast schließlich bereits alles nötige in die Wege geleitet. (Manchmal hats auch Vorteile, wenn man sich leider schon auskennt!)
Ach so: achte aber darauf, bzw. ruf vorher an, dass sie gleich eine NN-BERA machen; das spart dann nochmal Zeit!
Wenn Du schreibst, dass Dein Sohn von Gewicht, Größe und Entwicklung "passend" war, dann ist er auch sicherlich kein Frühchen, denn da wäre einiges anders als Du es beschrieben hast. Definition von Frühgeburt: vor der 37.SSW; meist wiegen die Kinder unter 2500g (mehr z.B. bei Kindern von Müttern mit Diabetes), sind oft noch sehr unreif, voll Käseschmiere, etc.
Also nochmal: genieß den ganzen April! Du und Dein Sohn habt es nach der Stressschwangerschaft verdient!!!!

Re: Wie sollten Neugeborene auf Geräusche reagieren?

Verfasst: 14. Apr 2007, 22:41
von Lynn
Hallo Tigermami,

ich habe bei Jonas sehr deutlich den Unterschied gemerkt.

Die ersten 7 Monate war er schwerhörig ( ab 65 dB ) !!!
Er war ein extrem ruhiges und schläfriges Neugeborenes. Schon im KH fiel er durch seine ruhige Art auf.
Alle Säuglinge brüllten gleichzeitig, nur Jonas lag in der Mitte und schlief tief und fest.
Hier zu Hause war es nicht anders.
Erst dachte ich auch, er wäre ein sehr ruhiger Zeitgenosse und genoß die Ruhe ( seine Schwester war damals ein Schreikind ).

Doch schon mit 2 Wochen fiel mir auf, dass er sich NIE erschrak.
Ihn störte ebenfalls kein Knallen, Türeschlagen, Nießen, Schreien, Luftballonknallen, keine Sylvesterböller !

Nachdem Jonas operiert war, habe ich ein komplett anderes Kind mit nach Hause bekommen.
Kurz nach der OP ging es schon los...;o)
Da erschrak ihn selbst der Geschirrwagen im Krankenhaus, der über den Flur gerollt wurde.
Ich habe im KH keine Nacht schlafen können, weil Jonas JEDES Geräusch gehört hat und dieses total Neu für ihn war.

Also Jonas war definitiv sehr viel ruhiger als er noch schwerhörig war.

Normalhörende Säuglinge sollten sich schon erschrecken wenn ein plötzliches lautes Geräusch kommt.
Oder wenn man im leisen Raum relativ nah am Kind , in die Hände klatscht, sollte ( muß ) der akustische Blinzelreflex auszulösen sein !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bei Jonas fehlte dieser damals auch.

Liebe Grüße

Nadine