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Frühförderung?
Verfasst: 1. Jul 2003, 16:46
von Wildrose
Hi,
einige hier kennen meine Geschichte ja schon. Mein Sohn (drei Jahre) bekommt nächste Woche seine Hörgeräte. Wie läuft eigentlich eine Frühförderung ab? Wird es von der Krankenkasse bezahlt? Und kann ich meinen Sohn auch in einen normalen Kindergarten stecken? Er hat mittelgradige Schwerhörgkeit, müsste er deshalb in eine besondere Schule?
Liebe Grüsse
Wildrose

Re: Frühförderung?
Verfasst: 1. Jul 2003, 18:40
von rhae
Hallo Wildrose,
für die Frühförderung rufst Du einfach die nächste Frühförderstelle an, in Deinem Fall die Erich Kästner-Schule in Karlsruhe, Tel. 0721 - 133-4771. Wer genau die Frühförderung bezahlt kann ich Dir jetzt nicht sagen, die Krankenkasse aber nicht, ich glaube das Land oder der Bund. Sinnvoll ist sie in jedem Fall.
Mit 3 Jahren sollte Dein Kind aber eigentlich bereits in einen Kindergarten gehen, falls nicht könnte es jetzt Probleme geben, da die normalen Kiga's schwerhörige Kinder oft nicht gerne aufnehmen und an die speziellen Einrichtungen für hörgeschädigte Kinder verweisen. Mit einer mittelgradigen Hörschädigung habt Ihr aber lange nicht die (großen) Probleme vieler anderer Kinder hier vom Forum. Regelschule sollte kein Problem sein.
Viele Grüße Ralph :fred:
Re: Frühförderung?
Verfasst: 1. Jul 2003, 18:59
von Ulli
Hallo Wildrose,
wo du die Frühförderung beantragen musst, wirst du sicherlich bereits von deinem Ohrenarzt oder Akustiker erfahren, ansonsten solltest du einmal nachfragen. Bei mir kommt die Frühförderung von der Schwerhörigenschule und die Kosten übernimmt so weit ich weiß das Land oder der Landschaftsverband...So genau weiß ich es gar nicht, jedenfalls musst du die Kosten nicht tragen

Mein Sohn, ebenfalls 3 Jahre (bald 4), besucht eine Regelkita, in die er allerdings schon seit fast 3 Jahren geht. Letztes Jahr haben wir einen Integrativantrag gestellt, der recht zügig vom Landschaftsverband bewilligt wurde, so dass die Kita seit letztem Sommer integrativ arbeitet. Tom fühlt sich dort sehr wohl und ist auch voll und ganz integriert. Ein wesentlicher Pluspunkt dabei ist sicherlich, dass unsere Erzieherinnen hinter der Integration stehen, viel Einsatz zeigen, dass die Eltern dort Mitspracherecht haben (die Kita ist eine Elterninitiative) und dass Tom dort bereits schon mit einem 1 Jahr dort war -zusammen mit seiner großen Schwester - wo ich von der Sh noch gar nichts wusste.
An deiner Stelle würde ich in verschiedenen Kindergärten (Regelkiga, integrative Einrichtung, Schwerhörigenkiga und evtl auch Montessori- oder Waldorfkiga) hospitieren und dann aus dem "Bauch raus" entscheiden. Du wirst bei den Hospitationen sehen, wie wohl sich dein Sohn dort fühlt, welche Einstellung die Erzieherinnen zu der Sh haben, und wie die allg. Atmosphäre dort ist.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück und Nerven für die nächste Zeit!
Lieben Gruß
Ulli
Re: Frühförderung?
Verfasst: 2. Jul 2003, 13:50
von saras-mama
Hallo Ulli,
Du hast geschrieben das ihr einen Integrativantrag gesetllt habt und nun die Kita integartiv arbeitet.
Was ändert sich denn dadurch für euch?
Liebe Grüsse
Re: Frühförderung?
Verfasst: 2. Jul 2003, 20:25
von Ulli
Hallo,
es hat sich nur insofern etwas geändert, dass eine zusätzliche Kraft, eine Integrationskraft, eingestellt wurde. Ansonsten hat sich am Kitaalltag nichts geändert. Das Ziel, das die I-Kraft anstreben soll, ist vor allem, dass Tom so selbstverständlich im Alltagsgeschehen mitwirken kann, wie die anderen Kinder es auch können und er nicht ständig außen vor steht und eine Sonderrolle einnehmen muss.
Die zusätzliche Kraft ist auch auf jeden Fall sinnvoll, denn bevor sie anfing, waren die Erzieherinnen häufig genug mit Tom überfordert. Er braucht mehr Zeit, um Dinge zu verstehen, das kostet Nerven und eine Person mehr fängt dabei viel auf.
Falls du auch diese Möglichkeit in Erwägung ziehst, kann ich dir gerne mit guten Tipps zur Seite stehen.
Lieben Gruß
Ulli
Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 11:58
von Wildrose
Hi,
@Ralph
Erstmal danke für die Telefonnummer. Ja, bei dem Kindergartenplatz war es so, dass wir bereits einen hatten. Aber der Termin für die Zusage und der BERA Test haben sich überschnitten, so das ich den Platz weitergeben musste. Mit der Kindergartenleiterin haben wir uns dann geeinigt, dass er den Platz nächstes Jahr bekommt. Jetzt bin ich mir halt nicht sicher, ob ich ihn doch in ein normalen Kindergarten stecken soll oder in eine andere. Ja, Du hast ja recht, dass wir noch lange nicht die Probleme haben, wie andere Kinder hier im Forum. Aber für mich ist es nicht einfach entscheidungen zu treffen für meinen Sohn, da ich noch nie mit einer derartigen Behinderung konfrontiert wurde. Deshalb versuche ich mir hier im Forum hilfe und Tipps zu holen.
@ Ulli
Leider hat mit mir noch keiner , weder der Akustiker noch die Ärztin einige tipps betreffend der Frühförderung gegeben. Oder an wenn ich mich wegen den Kosten wenden muss. Landschatsverband guter Tipp, danke.
Also Leute, ich danke euch allen Ralph, Momo, Ulli, Birgit, Andrea und alle deren Namen ich hier nicht aufgezählt habe. Das ihr mir solche Tipps gegeben habt und mir auch Mut gemacht habt.
LG
Wildrose:)
Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 14:15
von rhae
Wildrose Seine Anpassung wird nächste Woche in der Klinik durchgeführt. Deshalb müssen wir drei Tage dort Stationär bleiben.
Wieso wird die Anpassung der Hörgeräte in einem 3-tägigen stationären Krankenhausaufenthalt gemacht??? Uns wurde immer erzählt, dass das Tragen von Probehörgeräten über mindestens 2 Wochen gehen soll, erst dann kann man halbwegs sehen wie das Kind die Geräte annimmt (das macht bei 3 Paar Probegeräten eine Mindesttestdauer von ca. 6 Wochen, wir hatten ca. 4 Monate).
Als letzte Woche bei unserem "Großen" (5 Jahre) die Rachenmandeln/Polypen entfernt wurden, wollten die Ärzte ihn auch unbedingt stationär aufnehmen, Marlene hatten sie 2 Jahre zuvor gleich wieder heim geschickt. Hmm - zahlen die Kassen bei Kindern den Krankenhausaufenthalt besser als bei Erwachsenen ...?
Oh und höre die Testgeräte auch immer selber ab, ich habe bei einigen Modellen ein starkes Grundrauschen gehört und ein mittelgradig schwerhöriges Kind kann das sicher auch ab und zu hören, bzw. das Gehirn braucht ja nicht durch ein ständiges Rauschen noch zusätzlich verwirrt werden (meine unfachliche Meinung).
Und dann hätte ich noch zwei bessere Telefonnummern für Dich, einmal von Herrn Pfefferle (Leiter der Beratungsstelle in der EKS) 0721-133-4773 und von "KEKS" (der Kooperation Erich Kästner Schule), das sind die Damen, die die eigentliche Frühförderung durchführen - 0721-133-4790, nur Donnerstags 13:00 - 15:00, sonst geht ein Anrufbeantworter dran.
Viele Grüße Ralph

Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 14:44
von Wildrose
Hi Ralph,
nun ich weiss auch nicht wie das bei denen hier in KA-City läuft. Mir hat man gesagt, zur Hörgeräte Anpassung sollen wir drei Tage in der Klinik bleiben. Das wird sowieso ein Theater, so wie ich meinen kleinen :worm: kenne.
Das mit den Testgeräten mache ich auf jedenfall, ich kann mir schon vorstellen, dass die neuen Höris für meinen Sohn ein unterschied im Hörvermögen bewirken werden. Das er alles jetzt auf einmal lebendiger Hört wird ihn ganz schön verwirren. Und rauschende hintergrund Geräusche wären fehlamplatz.
Also versichert bin ich bei der AOK und ob die jetzt bei Kindern besser bezahlen als bei Erwachsenen kann ich Dir leider nicht sagen.
LG
Wildrose
:jump: :jump: :jump:
Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 15:57
von Ulli
Hat mich ehrlich gesagt auch gewundert, dass ihr für die HG-Anpassung 3 Tage im KH bleiben müsst. Man könnte das Gefühl bekommen, dass euer KH zur Zeit nicht ausgelastet ist und dringend nach Patienten sucht. Am besten lassen sich meiner Meinung nach HG`s im Alltag testen, da kann sich dein Kind auch gleich an die Alltagsgeräusche, mit denen es täglich konfrontiert wird, gewöhnen. Was ich während der gesamten Ärzteodyssee mit Tom gelernt habe, ist, dass man Ärzten auch durchaus mal widersprechen darf (und sollte). Sie sind auch nicht allwissend und liegen ab und zu völlig daneben mit ihrer Ansicht. Und wenn du während der drei Tage im KH das Gefühl hast, dass du im KH völlig fehl am Platz bist und es euch zu Hause viel besser ergehen würde, dann pack deine Koffer und gehe. Schließlich ist dein Kind auch nicht krank und daher vielleicht tatsächlich dort fehl am Platz....
Liebe Grüße und alles Gute,
Ulli
Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 19:56
von Wildrose
Hi Ulli,
entlich eine Person die über die Dinge schaut. Ich versichere Dir sobald ich merke, dass es im
KH nicht klappt werde ich die Koffern packen. Ja, was die
KK angeht, ich wollte ja einen zweiten Test durchführen lassen. Aber irgendwie war unser Ohrenarzt davon nicht begeistert und sprach mich auf die Kosten an. Worauf hin ich, meinte "Die Gesundheit meines Sohnes ist für mich auch wichtig". Deshalb werde ich den Test in der Türkei machen lassen. Es ist nicht gesagt, das die AOK gegen einen zweiten Test wäre. Aber die Art der Ärzte und einigen Leuten, die ja alles besser wissen geht mir langsam auf den Keks. Ausserdem sind die Ärzte in der Türkei genauso gut, wie die von hier. Ganz ehrlich Ulli, ich bin der Meinung, dass die BERA nicht 100% alles aufgeklärt hat, warum mein Sohn so wenig spricht. In den letzten Wochen sind min. 20 Wörter dazu gekommen. Und er reagiert auf Geräusche (Flugzeug, Vögel usw...), auf die er laut Aussage der Ärzten nicht geagieren würde.
Aber auf mich wollen sie ja nicht hören. Sie halten fest an ihrem Test und meinen er hätte eine mittelgradige Schwerhörigkeit.
Ich denke Du kannst verstehen warum ich so skeptisch bin.
Nun gut, die Hörgeräte werde ich holen. Und in drei bis vier Wochen lasse ich den Test in der Türkei wiederholen. Wir werden ja sehen, was sich dann ergibt.
Ups...das war jetzt eine lange Nachricht.
LG
Wildrose

Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 23:08
von Ulli
Hallo Wildrose,
es ist wirklich immer wieder deprimierend zu lesen und zu erfahren, wie wenig ernst man von den Ärzten genommen wird.
Wenn du Zweifel an der Diagnose hast, dann lass auf jeden Fall einen zweiten Test durchführen. Ich habe auch lange Zeit gezögert und dachte mir, die Ärzte werden schon wissen, was sie tun. Und dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass die HG´s meines Sohnes nicht optimal eingestellt sind. Irgendwann habe ich mich dann aufgerafft und einen zweiten Test (die ERA, über die hier auch schon lang und breit diskutiert wurde) machen lassen, durch die schließlich festgestellt wurde, dass die HG´s tatsächlich falsch eingestellt waren. Ich kann dir nur raten, wenn du dir unsicher bist, wird das seinen Grund haben und du solltest der Sache nachgehen.
Mich wundert allerdings deine Aussage, dass dein Sohn 20 Wörter neu dazu gelernt hat. Spricht er sie deutlich oder verstehst nur du die Worte? Und die Flugzeuge und Vögel - hört er sie oder sieht er sie? Sh Personen nehmen Dinge visuell sehr viel schneller und präziser wahr als normal hörende, vielleicht liegt es daran, dass er darauf reagiert....???
Fragen über Fragen, die dich wahrscheinlich eher verwirren, als weiterbringen. Na ja, lass dich jedenfalls nicht entmutigen,
Ulli
Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 23:12
von Katrin Kammler
Hallo,
bei uns war es auch so, daß die Erstanpassung der HG im KH (Uniklinik Erlangen) erfolgte. 4 Tage stationär, in der Zeit immer mal wieder zum Akustiker und jeden Tag ein anderes HG und mit jedem HG ein Hörtest.
Momentan passen wir ein digitales HG auf dem nichtimplantierten Ohr an, und da lassen wir uns viel Zeit.
Der Unterschied ist der, daß beim ersten Mal die Klinik entschieden hat, wie die Vorgehensweise ist, diesmal vom Akustiker. Damals hätte es jedoch auch wenig Sinn gehabt, die HG's im Alltag zu testen, da Norman erst 2 Monate nach der Anpassung auf Geräusche reagiert hat.
Erstanpassungen bei Säuglingen sind immer schwierig, weil sich das Hören erst entwickeln muß, da fehlt einfach das Feedback. Damit erklärt sich vermutlich auch der Ansatz der Klinik.
Viele Grüße
Frank:):)
Re: Frühförderung?
Verfasst: 3. Jul 2003, 23:16
von Katrin Kammler
Uups,
da habe wohl einmal zu oft gedrückt.
Re: Frühförderung?
Verfasst: 4. Jul 2003, 11:00
von Wildrose
Hallo Ulli,
ja es ist tatsächlich so, dass mein Sohn auf ein Flugzeug ragiert ohne ihn zu sehen. Entach der Geräusch..., dann ist er oft ängstlich und klammert sich an mich. Letztens hat er sogar vor einer Klimaanlage angst bekommen. Und das war in der Praxis, vor den Augen seines Ohrenarztes. Ich meine, wir Erwachsene hören zwar die Klimaanlage im Hintergrund aber reagieren nicht drauf. Doch mein Sohn hat direkt mit den Fingern daruf gezeigt und mir mit gestik klar gemacht, dass er sich fürchtet. Und die ca. 20 Wörter, nun gut einige kann man gut verstehen aber einige kann ich nur verstehen, für aussenstehende ist es nicht verständlich genug. Das Problem beruht eingentlich darauf, dass mein Sohn zwar viele Worte und Gegenstände kennt. Aber er keinen Satz mit zwei bis drei Wörtern bilden kann. Das war auch der Grund zum Hörtest. Die Ärtze haben natürlich ausgelassen, dass er zweisprachig Aufwächst. Das er bereits zweimal Operiert wurde unter Narkose. Und das er einen starken Temparament hat. Ausserdem liegt es auch in meiner Familie, dass Jungs erst spät angefangen haben zu sprechen. Er ist auch ein einzel Kind und hat selten Kontakt zu anderen. Dazu kommt das er ein Frühchen war.
Ich habe es immer hier nieder geschrieben. Wenn er die Hörgeräte wirklich braucht, dann stehe ich dahinter. Aber wie gesagt ich bin skeptisch. Denn die Aussage der Ärzten und das was ich beobachte an meinem Sohn passt wirklich nicht zusammen.
Ich werde einen zweiten Test durchführen lassen. Und hoffen, dass ich recht habe.
LG
Wildrose

Re: Frühförderung?
Verfasst: 4. Jul 2003, 11:19
von Andrea Heiker
Liebe Wildrose,
es kann sein, dass Dein Sohn unter einer Hochton-Schwerhörigkeit leidet, d.h. Flugzeuge, Klimananlage etc. können gut gehört werden, die hohen Töne nicht. Ist Dein Sohn schon so alt, das eine regelrechter Hörtest mit Kopfhörer gemacht werden kann?
Gruß
Andrea
Re: Frühförderung?
Verfasst: 4. Jul 2003, 11:33
von Wildrose
Hallo Andrea,
ein Hochton-Schwerdruck? Das ist wieder so ein Begriff... Das einzige was ich dazu sagen kann ist, dass die Behandelnde Ärztin mir nichts genaues sagen konnte. Aber das die Schwerhörgkeit angeboren sei. Also das Problem liegt nicht am Gehörgang sondern im Innenohr. Das die kleinen Härchen zerstört sein. Und was das für eine Auswirkung auf das Hörvermögen hat, weiss ich nicht.
Er ist drei Jahre alt und lässt leider keinen normalen Hörtest zu. Er weigert sich dagegen. Er hat ja auch zu viel mit Klinik und Ärzten erlebt. Deshalb ist er verständlich.
LG
Wildrose
Re: Frühförderung?
Verfasst: 4. Jul 2003, 11:35
von Wildrose
Sorry, ich meine Hochton-Schwerhörigkeit...

Re: Frühförderung?
Verfasst: 4. Jul 2003, 12:41
von Andrea Heiker
Hochtonschwerhörigkeit bedeutet, dass bestimmte Geräusche wie Motoren (tiefe Töne) seht gut gehört werden. Hohe Töne dagegen nicht, oder nur schlecht. Reagiert euer Sohn z.B. wenn ein Handy klingelt? In dem Buch "Diagnose Hörgeschädigt" ist es sehr gut erklärt, was es mit den Frequenzen und der Dezibelzahl auf sich hat. Schwerhörige hören nicht leiser, sondern auch anders. Manche Geäusche, die dem Normalhörende leiser erscheinen, werden von Sh z.B. oft sehr gut gehört. Andere Geräusche werden gar nicht gehört oder müssen schon so laut sein, dass der Guthörende sich die Ohren zuhält.
Gruß
Andrea
Re: Frühförderung?
Verfasst: 4. Jul 2003, 13:00
von Momo
Hallo Wildrose
Mein Sohn leidet auch einseitig an einer Hochtonschwerhörigkeit, die leider mit einer normalen Bera NICHT festgestellt wurde. Nur auf meinen Druck wurde nachgeforscht und endlich (ein Jahr später:mad:) das Ohr mit einem HG versorgt (siehe meinen Beitrag). Es ist ein Riesen Unterschied und ich bin tieftraurig über das verschenkte Jahr und zwar nur weil mir mal wieder kein Arzt geglaubt hat!!!!!!!!
Wenn du also das Gefühl hast die Diagnose stimmt so nicht, kann ich dir nur empfehlen bohr nach und ho dir eine zweite Meinung oder wende dich an ein Landesbildungszentrum mit Pädaudiologischer Beratungsstelle (die haben mir gaz super geholfen!!!!!!!)
LG
Momo
Re: Frühförderung?
Verfasst: 4. Jul 2003, 14:11
von Wildrose
Hi Andrea,
ja, mein Sohn reagiert auch auf ein Handy, so wie auf die Türklingel und das Haustelefon. Diese Schreibe ich weil, es ja verschiedene Töne sind. Das einzige worauf er nicht reagiert sind vielleicht gedämpfte Geräusche. Wie z.B. wenn ich sein Quitscheentchen zugedeckt pipsen lasse. Da schaut er mich immer so komisch an und weiss nicht genau was er da hört. Und wo her es kommt.
@Momo, danke für die Info. Glaube mir, ich bin total durcheinander. Irgendwie weiss ich, das es an den Ohren liegt, aber irgendwie habe ich nicht die richtige Lösung gefunden.
LG
Re: Frühförderung?
Verfasst: 5. Jul 2003, 09:39
von Birgit
Hallo Wildrose,
nochmal was zu Kosten:
In Baden-Württemberg wird die Frühförderung vom land getragen und ist deshalb prinzipiell an die Schulen angegliedert.
Irritierend ist das besonders in karlsruhe, wo es auch eine "Frühförderstelle" gibt, welche aber einen freien Träger hat (RehaSüdwest): dort benötigt man für die einzelnen Dinge (Ergo, logo, KG etc.) Rezepte. (Vorteil: es sind verschiedene Therapieformen unter einem Dach, sodass die therapeuten auch Kontakt untereinander haben)
Das liegt daran, dass der Begriff "Frühförderung" nicht geschützt ist.
So nun zum Krankenhausaufenthalt: Es kann sein, dass die Pädaudiologie möglicherweise keine Kassenzulassung für den gesamten ambulanten Bereich hat. Dann können die z.B. die HG-Anpassung nicht abrechnen. Stationär aber sehr wohl.
Allerdings halte auch ich es für vermessen, nach 3 Tagen bereits zu sagen, welche Geräte die richtigen sind. Bei uns lief das auch so, dass wir zunächst an einem Tag 2 Geräte ausprobiert haben (jeweils 3-4 Stunden, in denen ich mit Claudia im Kinderwagen spazierenging) und dann die "besseren" Geräte erst mal eine gute Woche mitgenommen haben.
Das Ganze hat sich dann wiederholt...
Frag nach, ob es wegen der Abrechnung ist.
Vielleicht möchten sie dir auch Stress ersparen, indem sie sagen: 3 Tage stationär, damit du nicht jedesmal extra anfahren musst; das solltest du dann aber vorher nochmal abfragen, denn ich höre bei dir mehr Stress bei stationärem Aufenthalt raus...
tschüss, du knnst mir ja auch direkt mailen, wir könnten dann auch mal telefonieren....(ich wohne auch im Großraum Karlsruhe)
Re: Frühförderung?
Verfasst: 5. Jul 2003, 14:03
von Wildrose
Hallo Birgit,
schön von Dir zu lesen. Ja, ich habe mich bereits per E-Mail mit der Frühförderungsstelle der Erich-Käster-Schule in Verbindung gesetzt. Ich denke mal nach dem Klinikaufenthalt wird das alles richtig losgehen. Was die Kosten betrifft, ist mir eigentlich schnurz egal. Hauptsache mein Sohn kommt nicht kurz.
Ja, Du hast es erfasst, der drei tätige Aufenthalt wird stressig sein, da mein Sohn wirklich weder Ärzte noch Klinik abhaben kann. Und fremde lässt er sowieso nicht gerne an sich heran. Und wenn die mir mit drei verschiedenen Geräten an drei Tagen kommen, können Sie es sowieso vergessen. Ich wäre froh wenn mein kleiner die neuen Dinger mal eine Stunde lang trägt. Drei Tage sind wirklich zu wenig Zeit!
Wir wollten uns ja schon einmal treffen, kann das sein. Du kannst uns aber wenn Du willst auch in der Klinik besuchen. (Infos per direkt E-Mail).
LG
Wildrose
Re: Frühförderung?
Verfasst: 5. Jul 2003, 15:31
von Momo
Hallo Wildrose
ich habe jetzt nicht eure ganze Gechichte vor Augen. Wenn du sagst er reagiert frequenzunabhängig auf verschiedene Geräusche ohne was zu sehen- kann es sein, dass er vielleicht auch eine Schallleitungsstörung haben könnte (Flüssigkeit hinterm Trommelfell)? Deine Verwirrung kann ich deshalb schon gut nachvollziehen... Lass nicht locker, wenn ihr im KH seid, dort könnte man ja auch entsprechende Untersuchungen machen....
Bei uns war die HG Versorgung auch vier Tage stationär. Ich denke es hatte ausschliesslich abrechnungstechnische Gründe... Jedenfalls habe ich nicht dort übernachtet, sondern bin für die paar Untersuchungen hingefahren.... Wie und warum sie sich nun für das HG entschieden haben und nach welchen Kriterien sie es eingestellt haben ist mir bis heute nicht klar. Jedenfalls hatten wir das ausgewählte dann ein viertel Jahr zur Probe und dann wurde es erst endgültig verordnet. Das zweite lasse ich jetzt bei meiner Akustikerin machen, da ich das Gefühl habe sie geht viel mehr auf uns ein......
Also ich wünsche euch eine stressfreie Anprobe und alles Gute.
Frühförderung trägt bei uns eigentlich das Sozialamt, aber wegen Personalmangel ist sie im Landesbildungszenrum für Hörgeschädigte gestrichen (anderer Beitrag). Ich habe mich jetzt woanders drum bemüht.
LG
Momo
Re: Frühförderung?
Verfasst: 5. Jul 2003, 16:51
von Wildrose
Hi Momo,
sag mal kann man diese Schallleitungsstörung nicht mit einer Druckmessung feststellen. Wenn ja, das hat er schon hintersich. Es sei alles frei im Ohr. Also es heisst: Gehörgänge beidseits weit, reizlos. Trommelfelle beidseits reizlos, intakt, transparent. Pauken beidseits lufthaltig. Ich denke mal so mit ist die Vermutung zu nichte gemacht. Glaube mir ich werde da nicht locker lassen. Danke noch für die schönen Wünsche.
LG
Wildrose

Re: Frühförderung?
Verfasst: 5. Jul 2003, 18:26
von Andrea Heiker
Hallo Wildrose,
die Diagnose heißt also, das Mittelohr ist zu 100% in Ordnung, also keine Schalleitungs-Sh.
Es kommt mir auch langsam komisch vor, dass der Kleine Dinge hört, die er laut Hörkurve nicht hören kann, vor allen Dingen frequenzunabhängig. Ist die Schwerhörigkeit evtl. doch leichtgradig? Wurde mir Deinem Sohn mal eine Spielaudiometrie gemacht, oder nur eine BERA?
Wenn nicht, dann würde ich beim Krankenhausaufenthalt das zuerst verlangen.
Gruß
Andrea