Schwerhoerigenforum.de

Hallo zusammen!

Ich bin seit der Kindheit durch zahlreiche Mittelohrentzündungen schwerhörig. Meine Eltern haben die Versorgung mit einem Hörgerät damals leider nicht unterstützt und so habe ich mich jetzt, im Alter von 26 Jahren, dazu überwinden können.

Ich habe nun über den sogenannten "verkürzten Versorgungsweg" direkt von einem mit dem HNO-Arzt kooperierenden Unternehmen ein Hörsystem zur Probe erhalten. Es handelt sich um das Hörsystem "Ion" von der Firma Sonic Innovations, welches mir als eines der zur Zeit besten empfohlen wurde.

Nur leider habe ich erhebliche Probleme mit diesem Gerät und habe ein paar Fragen dazu:

1. Ist es richtig, dass man sich erst einmal an das Hörgerät gewöhnen muß?

2. Ich höre mit dem Hörgerät auf dem linken Ohr schlechter als auf dem rechten und habe manchmal das Gefühl auch insgesamt schlechter zu hören. Sollte das Gerät nicht so eingestellt sein, das man auf beiden Ohren relativ gleich gut und insgesamt besser hört?

3. Vor allem Geräusche werden verstärkt, Stimmen nicht. Auch das weist meiner Meinung nach auf eine schlechte Einstellung hin.

4. Habt ihr Erfahrungen mit dem "verkürzten Versorgungsweg" und was haltet ihr davon? Ist er billiger oder teurer?

5. Hat jemand Erfahrungen mit speziell diesem Hörsystem ("Ion" von Sonic Innovations)?

Ich hoffe hier kann mir, als Hörgeräte - Neuling, jemand ein paar gute Tips und Ratschläge geben.

Schönen Abend noch.

Grüße
Mathias

Lieber Matthias,

vom verkürzten Versorgungsweg halte ich GAR NICHTS: Genau die Probleme, die Du hast, sind typisch für diesen Weg. Niedergelassene Akustiker sind zwar etwas teurer, bieten aber eine wesentlich bessere Anpassung, vor allen Dingen kannst Du dort mehrere Hg vergleichen. Wenn Du noch kannst (also noch keien Abrechnung erfolgte), solltest Du die Hg jetzt zurückgeben und einen niedergelassenen Akustiker aufsuchen. Der HNO muss Dir auch eine normale Verordnung ausstellen. Wenn er nicht will, solltest du auch den Arzt wechseln.

Gruß
Andrea

Grundsätzlich bleibt aber für den Anfang, das man nach 26 Jahren 'schlechten' Hörens das Hören mit Gerät erst mal lernen muss und sich an die neue Klangwelt angewöhnen muss. Egal welches Gerät man nimmt.
Aber beim Testen verschiedener Geräte findest man das am persönlich angenehmste halt am besten heraus, weshalb das Testen extrem zu empfehlen ist.

Und Hören muss man "wieder" lernen.
Wunderbares beispiel dafür ist mein Vater, der damit auch so seine Probleme hatte (und das als "gelernter" Gehörlosenlehrer): Eines Tages hörte er ein klirren und fragte meine Mutter ganz entsetzt: "Hast du gerade einen stoß Teller runtergeworfen?" Sie daraufhin: " Nein! Ich hab den Rolladen runtergelassen."

Also hat er dieses Geräusch wohl viele Jahre (vermute ich) nicht mehr gehört.

Ich halte übrigens auch nix von Versorgung direkt beim HNO; merkwürdig finde ich auch, dass ich von der Firma deines HGs auch noch nie was gehört habe. Heißt natürlich nicht, dass die keine guten geräte herstellen.

Zur Liste vorher kann man noch zur Vervollständigung die Firma "Widex" erwähnen.

Ach noch was: Herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung und auch zum Mut zu deiner Schwerhörigkeit jetzt auch nach außen zu stehen!
Herzliche Grüße Birgit

Deine Frage stammt aus dem Jahre 2006. Wie bist du heute zufrieden mit deinem Hörgerät?

Anita, Heidelberg hat geschrieben:Deine Frage stammt aus dem Jahre 2006. Wie bist du heute zufrieden mit deinem Hörgerät?

Der Themenstarter hat nur diesen einen Beitrag verfasst. Ich denke nicht, dass du noch mit einer Antwort rechnen kannst.