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So sieht es aus in Lohrlings 1. Lehrjahr

Verfasst: 15. Nov 2025, 15:56
von Lohrling
Die Entscheidung für ein Hörgerät ist nah.

Ich möchte dem Forum ganz allgemein für die hilfreichen Beiträge, Hinweise, Anregungen und Tipps danken und im Besonderen den Akustikern, eure Beiträge sind unschätzbar wertvoll. Ich lese schon seit ca. einem halben Jahr fleißig mit.

Vereinzelt habe ich schon kurz was geschrieben oder gefragt, doch nun will ich zu meinem gesamten erfolgreichen Weg etwas schreiben – vielleicht hilft es ja ebenfalls anderen.

Kurz zu mir: Bin 71 Jahre alt, lebe allein und sehr ruhig. Ohne Fernseher, meine gute Stereoanlage, auch die im Auto schalte ich gar nicht mehr an. Das hat andere Gründe, die nichts mit dem Gehör zu tun haben. Ich höre noch einmal abends im Radio Nachrichten. Bluetooth benutze ich nicht, da das normale Telefonieren mit dem Festnetztelefon hervorragend klappt, mein Mobilfunknetz hier ist nicht so besonders gut.
Ich bin sehr viel zu Fuß unterwegs – hauptsächlich im Wald. Etwas Sport und Einkehren zu Kuchenessen oder mal ein Schwätzchen mit den Nachbarn – so in etwa.

Das sind meine Audiogramme vom 24.07.25 gemacht beim Akustiker.
Audiogramm 2 - 24.07.25.jpg
Audiogramm 1 - 24.07.25.jpg
Das ist schon der erste Punkt.
Der Rat zu einem unabhängigen Geschäft (in meinem Fall ein Akustiker Ehepaar) zu gehen war genau richtig! Die etwas weitere Anfahrt (ca. 15 km) habe ich keinen Moment bereut. Im Angebot haben sie – so weit ich das überblicke – ziemlich viele HG.
Die Chemie hat gestimmt und zwar bei beiden, die mich unter ihre Fittiche genommen haben. Zugewandt, freundlich, hoch kompetent und auch bei auftretenden Problem kurzfristig für mich da – Anruf genügt und meist innerhalb eines Tages sollte ich vorbeikommen um das Problem zu beheben. Z.B. funktionierte ein Hörgerät nicht, noch am gleichen Tag ausgetauscht oder die „Demo-Melodie“ bei den AS IF CIC dudelte mir alle drei Minuten die Ohren voll – „kommen Sie sofort vorbei, das erledigen wir gleich“ und so war es dann auch.

Vorneweg muss ich sagen, dass ich zu allen Geräten immer auch eine App auf dem Handy hatte. Ich fand und finde es für mich aber total unpraktisch – Handy entsperren, App öffnen, Programm umschalten oder Lautstärke, Klang verändern. Ich habe das so gut wie nie gemacht. Zum Smart RIC hatte ich eine Fernbedienung bekommen, das war für meine Bedürfnisse voll ausreichend. Zum Glück gibt es die auch für die Signia/AS. Das kleine Ding in der Sporthosentasche und eben das Programm umschalten und evtl. Lautstärke anpassen – sehr praktisch.

Als erstes bekam ich das Smart RIC 220 von Widex. Es hat mir sofort gut gefallen, ich habe schon nach ein paar Tagen gedacht – das nehme ich – Pure Sound, wie wunderbar und schickes kleines Ladegerät mit Powerbank. Einzig die Domes haben in meinen Ohren immer „Problemchen“ bereitet. Heute kann ich sagen, das war einfach ungewohnt und bei der Vielzahl von Möglichkeiten hatten wir ein breites Feld zum Experimentieren. Das zog sich auch bei den weiteren Testgeräten durch. Rechts und links unterschiedliche Größen oder auch Formen. Irgendwie haben wir aber immer was gefunden und die Gewöhnung spielt letztendlich auch eine Rolle.
Das Widex Smart RIC durfte ich urlaubsbedingt drei Wochen testen. Der rechte Ballon auf dem Lautsprecher war etwas zu groß (der kleinere, der links gut passte rutschte rechts raus), abends hatte ich ein Druckgefühl und ich dachte, wenn das so weitergeht wird sich mein Ohr entzünden. Nun habe ich mir das Teil angeschaut und einfach zwei keilförmige Entlastungsschnitte gesetzt. Das hat geholfen – mein Akustiker hat milde gelächelt und meinte es würde die Anpassung verändern, da gäbe es noch andere Möglichkeiten. Ich fand allerdings vom Hören her keinen Unterschied nach meinen Komfortschnitten.

Das nächste Testgerät war ein Phonak Audeo I50-R. Ein Riesenklopper hinter dem Ohr und ich musste wirklich vorsichtig sein, weil es beim T-shirt ausziehen gleich mit kam und nur noch am Hörer baumelte – zum Glück zu Hause, auch nur ein paarmal passiert, aber hat mir nicht gefallen. Der Klang war etwas schärfer, ausgeprägter, gestört hat mich, dass es z.B. die Signaltöne (Abstandswarner im Auto, Elektroherd, Teatimer) so klein zerhackt hat, das sind eigentlich zwar unterbrochene, aber durchgehende Töne. Aber ich hatte auch verstärkt Schwindelgefühle mit dem Phonak.

Dann durfte ich Signia Pure C&G 3 IX testen. Zu Hause war dann das rechte Gerät tot und ich habe gleich Ersatz bekommen, beide getauscht in Pure C&G BTC 3 IX. Ich kam gut zurecht und Signia hat mir auch vom Klang ganz gut gefallen.
Auf meinen Wunsch durfte ich dann auch die Signia Silk C&G 2 IX testen. Das anfängliche „Verstopftgefühl“ konnten wir mit Hilfe andere Schirmchen und wohl etwas Gewöhnung recht erträglich gestalten. Das ImOhr-Gerät war insofern eine gute Erfahrung, da ich als Wanderer fast keine Windgeräusche mehr hörte, die das Gerät verursachte. Auch der tägliche Umgang für mich als Brillenträger war sehr angenehm. Etwas nervend empfand ich die abendliche sehr sorgfältige Reinigung, die nötig war, damit die Teile im Ladegerät auch Kontakt kriegten.
Ich bin dann noch (Blahblah sei Dank) auf das 1IX gewechselt und war sehr zufrieden. Ich konnte mir vorstellen, diese zu nehmen.

Fortsetzung folgt