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Alangu scheitert krachend in der Höhle der Löwen

Verfasst: 4. Nov 2025, 14:31
von gereon
Am 20. Oktober scheiterte die Firma Alangu krachend in der Höhle der Löwen. Denn diese Firma warb mit Avataren für Gebärdensprache und bot den Löwen ein Investment von 900.000 € für 10 % an. Die Erklärungen und Informationen hierzu erfolgten von einer gehörlosen, die aber selber keine Firmenanteile besitzt. Dies war für die Löwen ein No Go und keiner investierte. Denn hier wurde nur eine Betroffene vorweg geschickt und somit eine auf Inklusion ausgerichtete Firma propagiert. Auch dcer Deutsche Gehörlosenbund pangerte dies an und fand die Haltung der Löwen sehr richtig. Denn es ist absolut vekehrt die Expertise und das Wissens eines Betroffen ausnutzen ohne das diese Person hier etwas von hat. Hierzu gibt es auch den Fachbegriff Tokenismus. Also bitte nicht weundern, wenn dieser Begriff bei Hangmann als zu eratender Begriff auftaucht.

Re: Alangu scheitert krachend in der Höhle der Löwen

Verfasst: 4. Nov 2025, 14:57
von muggel
Verstehe ich nicht wirklich. Warum sollen Nicht-Behinderte nicht etwas für Behinderte entwickeln?
Warum muss ein Firmenanteilshaber einer Firma für DGS Avatare gehörlos sein? Vielleicht mag mir das jemand erklären?

Re: Alangu scheitert krachend in der Höhle der Löwen

Verfasst: 4. Nov 2025, 15:09
von gereon
Vielleicht wird es hierdurch klarer:

Am 20. Oktober hat die Avatar-Firma Alangu versucht, der Jury von der Vox-Sendung Die Höhle der Löwen (DHDL) ihren Avatar-Baukasten zu verkaufen. Vorgestellt wurde das Konzept von CEO und Co-Gründer Alexander Stricker sowie der Mitarbeiterin Christina Schäfer. Stricker ist hörend, Schäfer taub.

Der Pitch war ein Reinfall. Wie kam das?

Für 900.000 Euro wollten sie der Investierenden-Jury von DHDL einen Zehn-Prozent-Anteil am Umsatz verkaufen. Gleich zu Beginn erwischt Investorin Janna Ensthaler den Inhaber Stricker eiskalt mit der Frage, wie man „Hallo du“ gebärdet – er gibt es weiter an seine Mitarbeitern Christina Schäfer, zeigt selber keine Gebärden. Angeblich würde er aber jeden Tag „15 Minuten“ üben, heißt es an anderer Stelle.

Auch die rein mathematisch sinnfreie Behauptung, es gäbe 80.000 Gehörlose in Deutschland und 230.000 Menschen, die Gebärdensprache benötigen, bringt die Jury ins Stutzen. Investor Carsten Maschmeyer fragt zu Recht nach: Warum benötigen die 150.000 Gebärdensprache? Schäfer behauptet dann, dass diese spätertaubt seien oder schwerhörig.

Taubenschlag-Faktencheck: Völliger Quatsch! Es gibt ungefähr 50.000 Menschen, die im Behindertenausweis das Merkzeichen GL haben – das betrifft auch Spätertaubte. Die Zahl von 80.000 kommt dadurch zustande, dass die WHO generell schätzt, dass 0,1% aller Menschen gehörlos sind. Das passt zu den 50.000 – denn nicht alle Gehörlosen haben zwangsläufig einen Behindertenausweis. Die Zahl der 200-250.000, die seit einiger Zeit kursiert, benennt jedoch diejenigen, die Gebärdensprache sprechen in Deutschland. Dazu gehören dann auch HÖRENDE Angehörige, HÖRENDE Dolmetschende, HÖRENDE Pädagog*innen.

Das Genick bricht Alangu dann aber vermutlich vor allem die entwaffnende Frage von Carsten Maschmeyer, wem die Gebärdensprach-Avatar-Firma überhaupt gehört. Stricker besitzt 45% der Anteile, sagt er, neben ihm gibt es noch drei weitere Gesellschafter, die aber nicht da sind. Derweil fragt Maschmeyer, was Schäfer in der Firma denn machen würde. Schäfer hatte zuvor den Großteil der Informationen gebärdet und das Projekt vorgestellt, dient im Promo-Video auch als Grundlage für das Motion Capture.

Sie rattert gegenüber der DHDL-Jury herunter: Teamleitung, Personalmanagement, Einstellungen, Gebärdensprachunterricht fürs Team, Motion Capture und dann noch „so kleine Nebentätigkeiten“.

Und dann Maschmeyer: „Wie viele Anteile hast du an dem Unternehmen?“

Und Stricker: „Christina ist nicht dabei.“

Man kann vom Kapitalismus halten, was man will, aber wie Maschmeyer den hörenden Gründer ins Messer laufen lässt, ist großes Fernsehen. Wie viele Geschichten gibt, es, wo Hörende eine Geschäftsidee umsetzen und dabei die Expertise und Lebenserfahrung und Sprache von Gehörlosen zu barem Geld machen, ohne diesen nachhaltig etwas davon zurückzuzahlen? Dafür gibt es sogar den Fachbegriff Tokenismus. Das heißt so viel wie: Eine marginalisierte Person als Aushängeschild nutzen, aber diese nicht angemessen zu entschädigen oder an Prozessen zu beteiligen. Schäfer scheint zwar eine große inhaltliche Beteiligung zu haben, aber ihr Status wird dem absolut nicht gerecht.

Stricker erzählt dann etwas von einer geplanten Mitarbeiterbeteiligung, aber man kann das Vertrauen der DHDL-Jury ab dem Zeitpunkt richtig wegbröckeln sehen. Eine nach der anderen steigen sie aus.

Letztendlich sieht Maschmeyer wenig Erfolgsaussichten für das Projekt. „Das ist in etwa so, als wenn ihr jetzt eine Poststation mit Briefen aufbaut“, sagt er. Denn Maschmeyer glaubt, dass in ein paar Jahren KI in der Lage sein werde, wie ChatGPT automatisch in Gebärdensprache zu übersetzen, was bei Alangu eben nicht der Fall sei: Zu viel manuelle Arbeit. Ein Datenkorpus macht eben noch keine Künstliche Intelligenz, betont Maschmeyer noch einmal.

Die ganze Sendung kann hier (ab der Zeitmarke 1 Stunde und 57 Minuten geht es los mit Alangu) angesehen werden.

Taubenschlag-Fazit zum DHDL-Pitch von Alangu:

Man kann nur hoffen, dass Christina Schäfer sich nach diesem Auftritt bewusst wird, welchen Wert sie zu dem Unternehmen beiträgt – und auf eine angemessene Beteiligung pocht. Viel ist aber nicht übrig, wenn Stricker schon 45 Prozent hat und der Rest sich bereits auf drei andere verteilt und weitere zehn Prozent an Investoren verkauft werden sollen.

ttps://www.taubenschlag.de/2025/10/eingesargt- ... er-loewen/

Re: Alangu scheitert krachend in der Höhle der Löwen

Verfasst: 4. Nov 2025, 15:50
von Rancher
Ich lese heraus, dass Christina Schäfer eine Mitarbeiterin ist, also Gehalt bezieht. Wo ist das Problem? Nicht jeder, der für eine Firma arbeitet, muss an ihr beteiligt sein. Die wenigsten sind es. Vielleicht ist Christina Schäfer ein sicheres Gehalt wichtiger als eine unsichere Beteiligung? Vielleicht hat sie gar kein Geld oder will keines investieren, um sich zu beteiligen? Und wenn die Firma es nicht schafft, hat Frau Schäfer alles richtig gemacht.

Re: Alangu scheitert krachend in der Höhle der Löwen

Verfasst: 4. Nov 2025, 16:43
von muggel
Nein, es wird dadurch nicht klarer. Wenn ich als Programmierer etwas programmiere, was natürliche Bewegungen der Arme und des Mundes je nach Laut wiedergibt, muss ich dafür keine Gebärdensprache können. Genau so wenig, wie ivh Chinesisch können muss, um eine KI mit chinesischer Sprache zur Übersetzung zu trainieren.
Es gibt in der Firma mindestens eine gehörlose Mitarbeiterin. Ich verstehe das Problem nicht. Nur weil es keinen gehörlosen Firmenanteilshaber gibt ist die Firma schlecht???
Mal ehrlich: wieviele Hersteller von Rollstühlen haben rollsuhlfahrende Inhaber. Sind die Inhaber von Firmen die Blindenstöcken herstellt, auch überwiegend blind? Müssen die Firmeninhaber von Übersetzungstools alle Sprachen im C-Niveau beherrschen?

Ich verstehe es einfach wirklich nicht. Warum muss ein Firmeninhaber für DGS-Avatare gehörlos sein? Und wer sagt, dass die gehörlose Frau nicht zB mehr verdient als der hörende Chef?

Re: Alangu scheitert krachend in der Höhle der Löwen

Verfasst: 4. Nov 2025, 18:55
von Gerhard Weber
Der Vorwurf ist, dass man etwas tut um Gehörlosen und Beteiligten das Leben zu erleichtern und nebenbei noch was verdienen möchte? Ist doch völlig legitim. Man muss kein Baum im Regenwald sein, um etwas für Umweltschutz zu tun. Ich glaube, das kann weg.....