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Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 13. Sep 2025, 16:48
von megamorphilis
Hallo in die Runde,
ich war zuletzt 2018 hier. Irgendwie bin ich vom Wege abgekommen und fand kürzlich zurück zum Forum
Mein Hörgerät nutze ich nun seit 2014. Somit ist es tatsächlich in die Jahre gekommen. Jetzt ist meine
Otoplastik defekt (Riß/ein Stück herausgebrochen), sodaß der Lautsprecher keinen Halt mehr hat.
Vor 14 Tagen habe ich eine neue
Otoplastik passend zu meinem Hörgerät beim Hörakustiker in Auftrag gegeben. Leider ist das angefertigte Paßstück vollkommen ein anderes (viel größer/globiger) mit angeflanschtem Haken. Im Hörgerätepaß ist angegeben:
SE Stöpsel, Acryl, lackiert, Zusatzbohrung.
Ausgehändigt bekam ich ein
SE RIC/SLIM 3D TECl LPH OCCLUFREE-Serie
Meine Frage: Kann ich vom Kaufvertrag zurücktreten (
Otoplastik entspricht nicht meinem erteilten Auftrag). Es wurde auch nicht darauf hingewiesen, daß es ein abweichendes Model (Form/Größe) sein wird. Ich bin davon ausgegangen, daß es die gleiche Otoplastik sein wird wie am rechten Hörgerät angebracht.
Mein Hörgerät ist ein:
Oticon - Nera mini rite STG
Otoplastik - SE Stöpsel (rechts im Bild) - links die neue Otoplastik (160,- euro)
Vielen Dank schon mal für eine Feedback
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 13. Sep 2025, 20:20
von Mukketoaster
Lass doch einfach die Spange abschleifen, is kein Problem.

Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 13. Sep 2025, 20:47
von megamorphilis
Hallo Mukketoaster
vielen Dank für's Feedback. Ja, Spange abschleifen hat mir der Akustiker auch gesagt. Aber die Größe der
Otoplastik insgesamt finde ich unangenehm und nach einem Tag der Nutzung hab ich schon Druckschmerz. Ich finde es nicht fair, den Kunden einfach so zu überrumpeln und vor vollendete Tatsachen zu stellen. Bei der Abnahme der Form bzw. vor Herstellung hätten sie mir wenigstens sagen können, daß sie ein anderes Model ist. Das Original ist vom Typ "Stöpsel" und nich so ein altertümliches für alte Leute +85

Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 13. Sep 2025, 21:05
von Mukketoaster
Also in erster Linie passiert es leider immer mal wieder, das
Otos schlecht gefertigt werden, dafür kann der Akustiker erstmal nix. Das kann man aber alles bearbeiten oder im Zweifel auch reklamieren.
Aber in dem Punkt, anders gefertigt, bin ich absolut bei dir. Ich würde ihm aber wirklich keine Böswilligkeit unterstellen, er wird sich da sicherlich was bei gedacht haben.
Gib ihm die Chance den Fehler zu korrigieren, dann wird’s schon so, wie du es gerne hättest.

Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 13. Sep 2025, 21:46
von megamorphilis
Nein, Böswilligkeit will ich ihm auch gar nicht unterstellen. Ich weiß ja nicht, wie der Ablauf nach dem Ohrabdruck ist. Ich gehe ja davon aus, daß der Akustiker dem Hersteller der Otoplastik genaue Angaben zum Hörgerät an die Hand gibt. Der Abdruck vom Ohr lief ja genauso ab wie 2014, als ich mein Hörgerät bekam.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Hersteller der Otoplastik freie Hand hat und nach Gutdünken ein Paßstück herstellt.
Aber ja, ich werde das reklamieren. Hab vorsichtshalber noch nicht den Betrag von 157,- Euro überwiesen. Eventuell frage ich vorher auch nochmal bei der Krankenkasse an, wie es sich damit verhält, da die Kasse ja einen Teil übernimmt (denke ich mal).
Auf jeden Fall höre ich ohne diese Otoplastik besser als mit. Da war ja sogar das Schirmchen übergangsweise besser.
Am Montag werde ich mehr wissen und berichte dann nochmal - Vorerst vielen Dank für deine Hilfe und Tips und ein schönes Restwochenende
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 06:52
von Ohrenklempner
Ja, bitte reklamieren.
Das Labor wird die Otoplastik neu fertigen, wenn sie drückt und schmerzt. Für die Abstützung gibt es wahrscheinlich einen Grund, aber wenn du sie nicht brauchst und nicht haben willst, kann man die entfernen.
Ist bei den 157 Euro noch etwas anderes drin als die Otoplastik? Kommt mir ziemlich viel vor. Dafür bekommt man ja schon Titan, zumal der Akustiker einen Teil bei der Krankenkasse abrechnen kann oder eine jährliche Pauschale von der KK bekommt -- je nach Krankenkasse.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 08:41
von megamorphilis
Guten Morgen Ohrenklempner,
vielen Dank für die Rückmeldung. Nein, im Preis von 157,- Euro ist nichts anderes drin, keine weitere Leistung bzw. ein besonderes Artikelmerkmal.
Das Material (s.Bild) scheint mir ein anderes als das Original zu sein.
Ich werde am Montag das auf alle Fälle reklamieren. Was ich schon komisch fand war, daß der Hörakustiker mir das Paßstück in der von mir mitgebrrachten
Trocknungsdose + Rechnung überreichte, ohne die
Otoplastik mir mal zu zeigen bzw. mir das Teil ins Ohr zu platzieren. Habe dann selbst vor Ort das Teil mir ins Ohr gschoben und war schon negativ überrascht über den Anblick. Es schien mir so, als sei das meinem Gegenüber selber peinlich

Das ist genauso, als wenn ich im Restaurant mir Forelle bestelle und Barsch serviert bekomme, mit der Argumentation "macht ja auch satt, ist ja auch Fisch"

)
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 09:13
von Mukketoaster
Autsch

Was auch immer da los war, so sollte es nicht sein.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 10:14
von megamorphilis
Mal eine andere Frage bzw. Überlegung ...
Ich habe die Hörgeräte nun schon seit 2014, also mehr als 10 Jahre und die linke Seite war schon immer etwas anfälliger. Auf der rechten Seite wurde der Lautsprecher
nach nur 3 Jahren erneuert. Auf der linken Seite, die mit der jetzigen neuen
Otoplastik, höre ich nur noch trotz neuer Einstellung nach Hörtest, wie durch einen dicken Wattebausch. Durch die neue "falsche" Otoplastik ist der Dämpfungseffekt noch gravierender als vorher, da durch die Größe bedingt der Eingang noch mehr abgedichtet wird.
Der Hörakustiker meint, das läge am Alter des Hörgerätes bzw. des Lautsprechers - da ließe sich auch nicht mehr viel über Einstellungen regeln.
Der Hörtest ergab leider auch eine insgesamt auffällige Verschlechterung der Hörleistung

(
Ich überlege nun was sinnvoller ist, einen neuen Lautsprecher für links oder gleich ein neues Hörgerät. Ich weiß ja nicht, wie lange die rechte Seite noch hält...
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 11:31
von Mukketoaster
Also das sind zwei Fragen an sich.
Zum einen, die neue Otoplastik drückt wohl mehr aufs Kiefergelenk und daher die wahrgenommene Dämpfung.
Die andere Frage ist mit dem neuen HG. Solltest Du es dir leisten können, probier doch mal ein neues Gerät aus und schaue, ob du findest, dass sich die technischen Neuerungen lohnen. Sollte dem nicht so sein, kannst du dein altes HG immer noch reparieren.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 12:08
von megamorphilis
Danke Mukketoaster für's Feedback
Jetzt habe ich nochmal die alten Unterlagen von 2014 eingesehen. Da gab es auch eine Konformitätserklärung, die ich damals unterschrieben habe.
Dummerweise habe ich die Konformationserklärung diesmal bzgl. der neuen Otoplastik zu voreilig unterschrieben. Jetzt befürchte ich, daß ich die folgenden
aufgeführten Punkte:
"den auf dieser Dokumentation enthaltenen Identifikationsdmerkmalen entspricht/entsprechen"
"die ggf. beigefügten dokumentierten spezifischen Merkmale aufweist / aufweisen"
in der Erklärung mit meiner Unterschrift als angenommen akzeptiert habe und somit eine Reklamation des Artikels nicht mehr anerkannt wird.
Könnte das sein?
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 16:24
von Ohrenklempner
Was auf der Konformitätserklärung steht, ist schon korrekt. Die ist allerdings seit ein paar Jahren nicht mehr aktuell. Neu ist die "Verordnung des Hörakustikers". Otoplastiken allein werden nicht mehr vom Akustiker selbst als "konform" erklärt, das macht das Labor gegenüber dem Akustiker.
Das Material ist das gleiche, nur die Form ist nicht so, wie gewünscht. Du hast Recht auf Nachbesserung, wenn die Anfertigung nicht passt.
Das dumpfe Hörgerät kann vielleicht an der Otoplastik liegen, wenn weniger Belüftung vorhanden ist. Dann sollte an der Einstellung des Hörgeräts gearbeitet werden. Kann auch sein, dass das Hörgerät defekt ist -- angesichts seines Alters muss dann ein neues her. Repariert werden kann es nicht mehr.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 17:02
von megamorphilis
Ok Ohrenklempner, vielen Dank für deine Hilfe und Tips. Auch an alle anderen die geantwortet haben.
Abschließend möchte ich aber nochmals darauf hinweisen, dass mir ein Artikel verkauft wurde, den ich NICHT in Auftrag gegeben habe.
Auftrag lautete: Neue
Otoplastik für Oticon Nera mini Rite STG - TYP:
SE Stöpsel, Acryl, lackiert, Zusatzbohrung. (Angaben lt. Gerätepaß)
Erhalten habe ich:
Otoplastik TYP: SE RIC/SLIM 3D TECl LPH
OCCLUFREE-Serie
das geht eigentlich gar nicht. Muss mich da nochmal bei der
KK schlau machen
Nochmals vielen Dank in die Runde

Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 17:57
von muggel
Rede doch erst mal mit dem Akustiker...
Wahrscheinlich lässt es sich alles auf dem kleinen Dienstweg klären. Warum die Krankenkasse einschalten? Was hat die damit zu tun?
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 19:31
von megamorphilis
hallo muggel,
mit dem Akustiker reden ist sowieso klar - bin gleich morgen bei ihm.
Was die
KK damit zu tun hat? Nun, ich dachte die bezahlen einen gewissen Prozentsatz dazu. Nicht? Kann auch sein, daß die KK nur die ersten 6 Jahre beisteuert.
Aber vielleicht können die schon sagen, ob das mit der
Otoplastik rechtens ist. Die haben ja in solchen Fragen schließlich auch Erfahrung

Sltell dir vor, du bestellst im Laden eine Jeans und holst die Tage später persönlich ab. Du bekommst aber ein rotes Kleid für ältere Damen ausgehändigt und als Entschduldigung bekommst du zu hören: ein Kleid für ältere Damen ist auch ein Kleidungsstück. Passt nicht ganz ... aber egal

))
Danke für deine Antwort.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 20:55
von muggel
Am Besten nimmst du gleich einen Anwalt. Nur für den Fall der Fälle.
Sorry, aber schau doch erst mal, was der Akustiker sagt. Wenn der sich querstellt, dann kannst du immer noch die KK informieren / fragen oder was auch immer.
Und wegen der KK: der ist das egal, die zahlen eh nur relativ wenig zu einer Oto dazu und kümmern sich da um nichts weiteres.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 21:04
von megamorphilis
muggel hat geschrieben: ↑14. Sep 2025, 20:55
... Sorry, aber schau doch erst mal, was der Akustiker sagt.
Hab ich doch gesagt, dass ich das tue
Wünsche einen guten Start in die Woche
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 14. Sep 2025, 22:03
von Ohrenklempner
Es ist doch alles halb so wild.
Die Bezeichnung der Otoplastik auf dem alten Gerätepass kann übrigens gar nicht stimmen. Acryl konnte nicht für die Fertigung von Hohlschalen sondern nur für massive Otoplastiken verwendet werden. Vermutlich hat der Akustiker das aus Gewohnheit so dokumentiert oder es war ein Versehen.
Heute wird praktisch nur noch LPH (lichtpolymerisierendes Polyurethan-Acrylat) für alle harten Kunststoffotoplastiken verwendet. Außerdem ist die Bezeichnung auf dem Pass lediglich eine Beschreibung der Otoplastik (Form und Material), während die Bezeichnung der neuen Otoplastik der Name des entsprechenden Produkts der Firma Hörluchs ist.
Bestellst du einen "SE Stöpsel, Acryl, lackiert", bekommst du einen massiven Stöpsel, in den man eine Schlauch- und Belüftungsbohrung setzen kann. Da kann man nur mit Mühe einen Exhörer einbauen.
Dass die gefertigte Form nicht deiner Bestellung entspricht und dass die Passgenauigkeit unvollkommen ist, ist eine andere Geschichte. Da wird nachgebessert und fertig.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 15. Sep 2025, 13:54
von megamorphilis
Ohrenklempner hat geschrieben: ↑14. Sep 2025, 22:03
Dass die gefertigte Form nicht deiner Bestellung entspricht und dass die Passgenauigkeit unvollkommen ist, ist eine andere Geschichte. Da wird nachgebessert und fertig.
Nachgebessert haben die heute, indem sie den "Haken" entfernt haben. Was die Größe des Stöpsels insgesamt angeht, kann man aber nichts mehr nachbessern.
der Stöpsel ist zu voluminös und dehnt den Knorpel am Gehöreingang, sodass ich beim Tragen Schmerzen verspüre.
Hab in 1 Wo. nochmal einen Termin. Da wird versucht die Einstellung nochmals zu verbessern (in den Höhen).
Nichtsdestotrotz ... ich werde die 150,- Euro
als Lehrgeld verbuchen, die neue Otoplastic in den Sondermüll werfen und mir morgen ein einfaches
Schirmchen auf den Lautsprecher setzen lassen. Hab keine Lust mehr auf den ganzen Stress. Werde dann den Akustiker wechseln und mir ein kostenloses, einfaches Basisgerät besorgen.
Ohne den ganzen Schnickschnack. Im Endeffekt geht es mir nur um ein gutes Sprachverstehen.
Zur Info: die neue
Otoplastik wurde übrigens im 3D Verfahren hergestellt. Was für ein Sch....
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 15. Sep 2025, 14:07
von Ohrenklempner
Es gibt kaum noch Otoplastiken, die nicht im 3D-Druck hergestellt werden.
Möglicherweise wurde ein Parameter falsch angegeben, z.B. beim Gehörgangsgewebe (weich/mittel/fest). Bei Hörluchs gibt es eine Option für besonders gute Abdichtung. Je nach Angabe wird etwas mehr oder weniger Aufmaß dazugerechnet.
Man kann in der Werkstatt aber sowohl den Stöpsel verkürzen als auch etwas Material abtragen und das Finish (Lack) erneuern. Wenn der Akustiker dazu nicht in der Lage ist, dann hat er entweder einen schlechten Tag, oder ich weiß auch nicht... ich würde die Rechnung jedenfalls nicht bezahlen und falls du eine Mahnung bekommst, dann bestehst du weiterhin auf die Nachbesserung. Wenn es nicht passt, musst du nichts bezahlen.
Neue Hörgeräte sind angesichts des Gerätealters sicher keine schlechte Idee.
Re: Otoplastik nicht wie in Auftrag gegeben
Verfasst: 15. Sep 2025, 14:35
von megamorphilis
Danke für die Info bzw. Tips, Ohrenklempner
Hier im Anhang nochmal 2 Bilder zum Vergleich, auch was die Größe betrifft (Zentimetermaß)
Unten die Otoplastic, jetzt ohne "Haken"