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Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 30. Aug 2006, 11:19
von Anke
Hallöchen,

gerade eben erhalte ich von meinem Hausarzt den Bericht der UNI Münster.

Dort steht als Diagnose:
- Sensorineurale Schwerhörigkeit bds.
- Mittelgradige Schwerhörigkeit bds. (klinisch und versorgungsrechtlich)

was bedeutet das???
Vor allem Sensorineurale Schwerhörigkeit????
Und auch klinisch und versorgungsrechtlich???

Den Rest des Berichtes versteh ich eh nicht und werde ihn meiner Akustikerin geben

Ach ja.. dann habe ich da noch eine Frage. Als ich in der UNI war, da sagte mir der Oberarzt, dass es bei Schwerhörigenkindern keine Wahrnehmungs- und Entwicklungsstörungen gibt. Aber warum hat die Pädaudiologin dann Störungen der auditiven Wahrnehmung, Störungen der zentralen Hörfunktion (auditive Merkfähigkeit) als Diagnose eingetragen???

Sorry, wenn ich soooo viel Frage, aber ich wollte doch den Antrag für den Schwerbehindertenschein fertig machen und renne eigentlich nur im Kreis.

Danke und knuddelz Anke

Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 30. Aug 2006, 12:18
von Momo
Hallo Anke
sensorineural bedeutet eine SchallEMPFINDUNGSstörung, d.h. die Hörstörung liegt im Innenohr (Haarsinneszellen).

Mittelgradig klinisch und versorgungsrechtlich soll wohl heissen, dass sowohl im medizinischen als auch im versorgungsrechtlichen (SB Ausweis vom Versorgungsamt) von eine mittelgradigen SH ausgegangen wird: genauere Werte werden da ja sicher auch stehen, oder?

Und klar gibt es auch bei sh Kindern Wahrnehmungsprobleme in jeglichen Bereichen! Und wenn das drinsteht im bericht auf jeden Fall auch beim Antrag für den SB Ausweis mitangeben!!

Gruss

Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 2. Sep 2006, 01:04
von Anke
Hallöchen Momo,

herzlichen Dank für die Antwort. Nun bin ich schon wieder ein Stück schlauer.

Nun habe ich im Prinzip 4 Ergebnisse und alle sind irgendwie (wenn auch nur wenig) anders.

Heute habe ich auch den Kurzbericht vom LBZ bekommen, aber da muss ich mich nochmals mit in Verbindung setzen. Die wollen doch gleich bestimmen, dass Justus nach dem einen Jahr Hörkindergarten gleich dort in die Schule geht und das möchte ich eigentlich total umgehen.

Irgendwie bin ich mir nun mit meinen Berichten gar nicht mehr schlüssig, welchen ich nun zum Versorgungsamt schicke.. ist doch komisch.
Die Ärztin, die festgestellt hat, dass Justus eine AWVS hat, die hat geschrieben, dass sie den dringenden Verdacht auf Innenohrschwerhörigkeit hat. Die UNI hat das bestätigt, aber nix von der AWVS geschrieben (da hatte mir der Oberarzt ja gesagt, dass sowas nicht geht.
Dann sind auch die Hörwerte etwas anders bei der Ärztin und der UNI als beim LBZ und bei der Akustikerin.... nicht viel, aber man weiss ja nie.. fg

So, nun weisst du auch, warum ich unbedingt wissen wollte, was das alles heisst, da ich doch sonst überhaupt keine Ahunung habe, was ich da wegschicke...

nochmals dank
sagt

Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 3. Sep 2006, 13:03
von Andrea Heiker
Liebe Anke,

dass sich die Hörkruve bei den unterscheidlichen Institutionen immer etwas unterscheidet ist normal. Jeder Arzt und Akustiker hat andere Geräte und andere Mitarbeiter. Außerdem hat man als Schwerhöriger auch noch eine mehr oder weniger gute Tagesform. Am ehesten würde ich Hörkurven bei den Akustikern Vertrauen schenken. Die sind oftmals besser ausgebildet und motivierter, richtige Hörkurven zu machen als irgendwelche Arzthelferinnen. Ich habe schon mal eine Arzthelferin erlebt, die bei mir mit offener Tür in einer total lauten Praxis die Hörkurve machte. Und als sie dann trotzdem immer höher bei mir gehen musste, dann kam nur noch ungläubiges Kopfschütteln. "Das kann doch nicht sein." Der Arzt hinterher war auch nicht kompetenter, obwohl es DER HNO in Hannover sein sollte. Da bin ich nie wieder hingegangen, sondern bei meinem alten HNO in OS geblieben, der aber leider vor Kurzen in Ruhestand gegangen ist.

Das Versorgungsamt bekommt natürlich die schlechteste Hörkurve. Und die Pädaudiologie von OS schreibt immer, dass das Kind in den Sh Kiga. bzw. Sh-Schule gehen muss. Das war schon zu meiner Zeit so. Man muss sich NICHT dran halten. Das haben meine Eltern auch nicht gemacht.

Hast Du eigentlich mal darüber nachgedacht, dass für Deinen älteren Sohn die SH-Schule eine gute Alternative sein kann? Die Osnabrücker nehmen auch AWVS-Kinder ohne Hörgeräte auf! Wenn er sich auf seiner derzeitigen Schule quält, ist das sicherlich eine Alternative.

Gruß
Andrea
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[Editiert von Andrea Heiker am: Sonntag, September 3, 2006 @ 16:06][/size]

Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 3. Sep 2006, 22:52
von Anke
Erstellt von Andrea Heiker
Liebe Anke,

dass sich die Hörkruve bei den unterscheidlichen Institutionen immer etwas unterscheidet ist normal. Jeder Arzt und Akustiker hat andere Geräte und andere Mitarbeiter. Außerdem hat man als Schwerhöriger auch noch eine mehr oder weniger gute Tagesform. Am ehesten würde ich Hörkurven bei den Akustikern Vertrauen schenken. Die sind oftmals besser ausgebildet und motivierter, richtige Hörkurven zu machen als irgendwelche Arzthelferinnen. Ich habe schon mal eine Arzthelferin erlebt, die bei mir mit offener Tür in einer total lauten Praxis die Hörkurve machte. Und als sie dann trotzdem immer höher bei mir gehen musste, dann kam nur noch ungläubiges Kopfschütteln. "Das kann doch nicht sein." Der Arzt hinterher war auch nicht kompetenter, obwohl es DER HNO in Hannover sein sollte. Da bin ich nie wieder hingegangen, sondern bei meinem alten HNO in OS geblieben, der aber leider vor Kurzen in Ruhestand gegangen ist.

Das Versorgungsamt bekommt natürlich die schlechteste Hörkurve. Und die Pädaudiologie von OS schreibt immer, dass das Kind in den Sh Kiga. bzw. Sh-Schule gehen muss. Das war schon zu meiner Zeit so. Man muss sich NICHT dran halten. Das haben meine Eltern auch nicht gemacht.

Hast Du eigentlich mal darüber nachgedacht, dass für Deinen älteren Sohn die SH-Schule eine gute Alternative sein kann? Die Osnabrücker nehmen auch AWVS-Kinder ohne Hörgeräte auf! Wenn er sich auf seiner derzeitigen Schule quält, ist das sicherlich eine Alternative.

Gruß
Andrea
Hallo Andrea,

jaaa, ich glaube auch der Akustikerin am meisten, da sie sich sehr viel Zeit für Justus nimmt. Auch hat sie nach Feierabend am Freitag noch mit Jonas eine Hörkurve erstellt.
Justus HG sind also auch nach der Hörkurve von M. erstellt worden und es ist ein riesengrosser Unterschied.
Leider ist es nicht so leicht, die schlechteste Kurve mitzugeben, da M. ja ca. 60 db festgestellt hat und Fr. Dr. Seetzen-Kanaan "nur" 45-50 db. Allerdings hat sie dann halt noch den Rest festgestellt, den ich ja selbstverständlich auch beantragen will. Hoffe, du/ihr versteht, was ich meine.

Jonas kann, wie schon im anderen Beitrag geschrieben, perfekt hören (rechtes Ohr zwischen 8 - 20 db)(linkes Ohr 10-20 db.)
Nur die Störschallmessung war nicht wirklich gut. Ich glaube, ihn aus seiner Klasse rauszureissen, wäre auch nicht das wahre, weil er sonst sehr gut ist. Das Thema AVWS hatte ich ja schon beim Leiter, Hr. Knuth, angesprochen und er blockte es nur ab. Daraufhin hatte ich ja M. nochmals angesprochen. Ganz schön verfahren alles.. aber ich bekomme das irgendwie hin.

lg anke

Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 4. Sep 2006, 08:34
von Momo
Liebe Anke
sollte sich die AVWS bestätigen, dann hat Jonas Anspruch auf Betreuung durch den mobilen Dienst des LBZHs. Die reden dann mit dem Lehrer, der Schule etc. , achten auf die richtige Sitzordnung und Ausstattung der Klaasse, um Störschall zu minimieren. Klären auf über technische Hilfen (Edulink) usw. Oft hören die Lehrer ja nicht auf die Eltern und belächeln uns nur und da kann es sehr hilfreich sein, wenn man offiziell unterstützt wird, das verleiht dem Ganzen aus Sicht der Schule Glubwürdigkeit und wird nicht als Hirngespinst einer überbesorgen Mutter abgetan!

Gruss
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[Editiert von Momo am: Montag, September 4, 2006 @ 08:34][/size]

Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 4. Sep 2006, 08:45
von Momo
Erstellt von Anke
jaaa, ich glaube auch der Akustikerin am meisten, da sie sich sehr viel Zeit für Justus nimmt. Auch hat sie nach Feierabend am Freitag noch mit Jonas eine Hörkurve erstellt.
Justus HG sind also auch nach der Hörkurve von M. erstellt worden und es ist ein riesengrosser Unterschied.
Leider ist es nicht so leicht, die schlechteste Kurve mitzugeben, da M. ja ca. 60 db festgestellt hat und Fr. Dr. Seetzen-Kanaan "nur" 45-50 db. Allerdings hat sie dann halt noch den Rest festgestellt, den ich ja selbstverständlich auch beantragen will. Hoffe, du/ihr versteht, was ich meine.
Hallo Anke,
lege die Werte der Aksuitkerin mit rein und bitte die Pädaudiolgen die anderen Handicaps extra zu bestätigen- nicht auf dem Zettel der dB- Werte und nur zu schreiben Innenohrsh. Gut ist auch, wenn das LBZH einen Kurzbericht schreibt mit den "schlechten" Werten, denn das ist eine staatliche Stelle.

Bei uns ist es auch (leider) so, dass die Werte aus dem KH selten "echt" sind, sondern die des LBZHs am genausten. Unsere Aksuitkerin arbeitet sehr eng mit denen zusammen und macht geminsam mit den betreuern dort auch Hörtests, so gucken 2 Leute zu und können viel besser beobachten, wobei mein Sohn mittlerweile gut mitmacht...

Gruss


Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 4. Sep 2006, 08:47
von Anke
Erstellt von Momo
Liebe Anke
sollte sich die AVWS bestätigen, dann hat Jonas Anspruch auf Betreuung durch den mobilen Dienst des LBZHs. Die reden dann mit dem Lehrer, der Schule etc. , achten auf die richtige Sitzordnung und Ausstattung der Klaasse, um Störschall zu minimieren. Klären auf über technische Hilfen (Edulink) usw. Oft hören die Lehrer ja nicht auf die Eltern und belächeln uns nur und da kann es sehr hilfreich sein, wenn man offiziell unterstützt wird, das verleiht dem Ganzen aus Sicht der Schule Glubwürdigkeit und wird nicht als Hirngespinst einer überbesorgen Mutter abgetan!

Gruss
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[Editiert von Momo am: Montag, September 4, 2006 @ 08:34][/size]
Liebe Momo,

vielen lieben DAnk für die Hilfe. Das hätte ich nicht gewusst. Nun, ich denke schon, dass Jonas Lehrerin mir auch so Glauben schenken würde, da sie wirklich alles macht, was in ihrer Macht steht, da hat er schon Glück gehabt..... trotzdem werde ich es im Auge behalten, falls die Diagnose wirklich AVWS sein sollte.

lg


Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 4. Sep 2006, 08:49
von Momo
Hallo Anke
aber es lohnt sich trotzdem den m.D. zu beanspruchen, so kommt die Lehrerin in den Genuss von Schulungen usw. und kann sich noch besser drauf einlassen. Aber erstmal abwarten was nun in W. rauskommt.
Ich drück die Daumen.

Gruss

Re: Sensorineurale Schwerhörigkeit

Verfasst: 4. Sep 2006, 08:51
von Anke
Erstellt von Momo

Hallo Anke,
lege die Werte der Aksuitkerin mit rein und bitte die Pädaudiolgen die anderen Handicaps extra zu bestätigen- nicht auf dem Zettel der dB- Werte und nur zu schreiben Innenohrsh. Gut ist auch, wenn das LBZH einen Kurzbericht schreibt mit den "schlechten" Werten, denn das ist eine staatliche Stelle.[/b]
Hihi, da warte ich ja Jahre drauf. Ich habe auf einen Montag dort angerufen, das sich den FERTIG geschrieben und noch nicht unterschriebenen Bericht am MITTWOCH (also 2 Tage später) abholen würde und weisste was, der Bericht war immer noch nicht unterschrieben.. 2 Tage später!!! Und da buffte die Helferin mich noch an, ich hätte ja auch nicht morgens angerufen und nachgefragt, ob der Bericht schon unterschrieben wäre...
Bei uns ist es auch (leider) so, dass die Werte aus dem KH selten "echt" sind, sondern die des LBZHs am genausten. Unsere Aksuitkerin arbeitet sehr eng mit denen zusammen und macht geminsam mit den betreuern dort auch Hörtests, so gucken 2 Leute zu und können viel besser beobachten, wobei mein Sohn mittlerweile gut mitmacht...[/b]
Doch, ich muss auch sagen, dass Justus sehr gut mitmacht. Die Werte der Akustikerin sind war noch ein wenig anders als beim LBZH, aber fast identisch... Nur in der UNI und bei der Päd. waren sie niedriger.

lg