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PKV will (zu)viel ...

Verfasst: 13. Jun 2025, 14:46
von Hochtöner
Hallo alle zusammen, ich bin der Neue. Dann fang ich mal an, mit meinem ersten Beitrag.
Meine Private Krankenvollversicherung will zur Prüfung des Leistungsanspruchs von mir, bzw. dem HG-Akustiker:
- Anpassbericht mit Tonschwellen- und Sprachaudiogramm
- Feststellung der Unbehaglichkeitsschwelle
- Testberichte für verschiedene Geräte im freien Schallfeld mit und ohne Störschwall
mindestens drei; eines davon im mittleren Preissegment ... ohne Preisangabe ... :(

Zieht sich so was nicht über Monate hin? War oder ist das bei Euch auch so?

Re: PKV will (zu)viel ...

Verfasst: 13. Jun 2025, 15:24
von emilsborg
Deine PKV hat nicht unbedingt deutlich über die GKV gehende Anforderungen hier. Ja, du wirst bestimmt 2 Monate für die Austestung einplanen müssen.
Und sinnvoll ist das vorgeschlagene Verfahren definitiv, testen verschiedener Modelle auf verschiedenen Preisstufen. Denn es ist nicht gesagt, dass teurere Modelle automatisch besser sind. Und was bei einer Person ideal ist geht bei der nächsten Person gar nicht.

Re: PKV will (zu)viel ...

Verfasst: 13. Jun 2025, 17:22
von Hochtöner
Danke emilsborg.
Glaubst Du ...glaubt Ihr anderen... dass es Sinn macht andere Modelle auch bei anderen Akustikern zu testen? Und in welchem Bereich seht Ihr das mittlere Preissegment?

Re: PKV will (zu)viel ...

Verfasst: 13. Jun 2025, 18:16
von deaf_tom
Ob es Sinn macht, verschiedene Akustiker zu besuchen, hängt vom jeweiligen Angebot ab. Wenn Dein Akustiker diverse Hörgerätemarken führt und Du dort zufriedenm bist mit der Beratung würde ich dort bleiben.
Wenn Dein Akustiker nur eine oder zwei Marken führt, solltest Du auf jeden Fall noch einen anderen Akustiker in die Auswahl aufnehmen.

Zu den Preissegmenten:
Je nach Hersteller gibt es bei Hörgeräten 4 oder 5 Technikstufen. Bspw. bei Oticon gibt es die Stufen 1 - 4, bei Signia 1, 2, 3, 5, 7, etc.
Das mittlere Preissegment wäre demnach eine der mittleren Technikstufen.

Re: PKV will (zu)viel ...

Verfasst: 13. Jun 2025, 18:27
von emilsborg
Grundsätzlich würde ich nicht parallel bei verschiedenen Hörgeräteakustikern testen. Idealerweise bist du aber bei einem Akustiker, der mehrere Hersteller im Portfolio hat und kannst dann bei der gleichen Filiale die verschiedenen Hörgeräte testen. Mittelklasse wäre nach meinem Empfinden alles zwischen 1000€ und 2000€ Zuzahlung für gesetzlich Krankenversicherte, womit wir bei einem Gesamtpreis von grob 2500-3500€ für beide Geräte wären. Zubehör und Akku eventuell noch obendrauf je nach Preispolitik. Das mit dem Preissegment sollten aber vielleicht noch die Akustiker hier im Forum kommentieren, die haben da wesentlich bessere Einblicke wo das anzusiedeln ist.

Re: PKV will (zu)viel ...

Verfasst: 13. Jun 2025, 21:12
von gereon
Hier kommt wieder die allgemeine Aussage; dass mindestens drei Geräte getestet werden sollen ins Spiel. Auch privat versicherte müssen mindestens ein Kassengerät getestet haben. Die Zuschüsse sind hier wesentlich höher als bei der gesetzlichen. So zahlt die gesetzliche Krankenversicherung bis zu 1500 € an Zuschuss für eine beidseitige Versorgung während die private Krankenversicherung auch schon mal 1500 € pro Gerät zahlt.
Noch einmal zurück zu den drei Geräten. Wenn man mit einen Kassengerät nicht zurecht kommt, dann muss ein zweites Kassengerät getestet werden. Kann damit der Hörgerlust immer noch nicht zufriedenstellend ausgeglichen werden, sollte ein Gerät im mittleren Preissegnent getestet werden.
Es ist ein absoluter Irrglaube, dass man als privat Versichter keine Kassengeräte testen muss und die PKV per se Geräte für 6000 € und mehr übernimmt. Dies ist nur dann der Fall wenn ein Gutachten erhebliche Gebrauchsvorteile sowie bessere Sprachverstehen belegbar sind.
Ansonsten verweise ich hier auf den Beitrag Hilfe bei Gutachten gegen PKV hin.

Re: PKV will (zu)viel ...

Verfasst: 14. Jun 2025, 11:54
von Ohrenklempner
Aus meiner Erfahrung ist das eher ungewöhnlich. Ich kenne es von meinen privat Versicherten so, dass sie sich für ein Gerät entscheiden, die Rechnung bekommen und von ihrer pKV und ggf. Beihilfe pro Hörgerät i.d.R. 1500 Euro erstattet bekommen. Oftmals wollen die pKVs nicht mal einen Anpassbericht mit den geforderten Messungen, sondern denen reicht die HNO-ärztliche Verordnung.
Ich kann mir aber vorstellen, dass du evtl. in einem Tarif bist, der keine oder eine relativ hohe Kostengrenze für Hörgeräte hat, und da will die pKV vermeiden, dass du einfach so das teuerste Hörgerät nimmst sondern ob vielleicht ein günstigeres Gerät reicht.