Vorstellung, Hilfe
Verfasst: 3. Jun 2025, 22:42
Hallo,
mein Name lautet Max, ich bin 22 Jahre alt und Student. Ich würde mich persönlich nicht als „schwerhörig“ einstufen, obwohl es mir zusehend schwerer fällt Leute akustisch zu verstehen. Ich entschuldige mich schon einmal im Voraus für den langen Post, aber mit liegt zu diesem Thema einiges auf dem Herzen.
Generell würde ich mich als einen sehr sensiblen Menschen einstufen, weshalb ich laute Orte eigentlich schon immer mehr oder weniger gemieden habe. Ich habe auch so gut wie nie Musik auf einer schädlichen Lautstärke gehört, es sei denn ich war mal im Club feiern, wie es wohl die allermeisten, auch nicht hörgeschädigten Personen mal getan haben
Vor circa drei Monaten fiel mir das erste Mal auf, dass ich Schwierigkeiten habe Gehörtes zu verstehen. Vor allem habe ich Probleme in meinen Vorlesungen; und wenn mir jemand zuflüstert, entspricht das eher Rätselraten anstatt Hören.
Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in einer sehr stressigen Phase, da ich mich auf mein Staatsexamen vorbereiten musste. Dem voraus ging auch ein Bar-Abend, von welchem ich einen Tinnitus bekam, der bis heute anhalten sollte; hinzu kommt ein Druckgefühl was eventuell auch mit dem extremen Schiefstand meiner Nasenscheidewand und der entsprechend schlechten Belüftung in Verbindung stehen könnte (Stichwort: Eustach’sche Tuben Dysfunktion etc.)
Einen Monat später, als ich dann wieder Zeit hatte, suchte ich dann eine HNO-Ärztin auf. Diese führte einige Tests durch (Standard-Hörtests mit Luft-/ und Knochenleitung), Tympanometrie, OAE,). Mein Tympanogramm sah wohl nicht ganz normal aus, weswegen ich auch an die lokale HNO-Klinik überwiesen wurde (ich warte immer noch auf den Termin…). Der Hörtest ergab, dass ich zwar in in einer Frequenz (ich meine es war so circa 4 kHz) eine leichte Senke bis 15dB hatte, aber sonst alles noch im Normbereich ist.
Ich muss gestehen, dass mich das Thema so langsam in den Wahnsinn treibt: egal wie viele Maßnahmen man ergreift man kann schädlichen Lärmquellen nie entfliehen, bzw. findet sich in einem Dilemma wieder (Bar-Abende, Clubs, Martins-Horn des Krankenwagen, Hochzeiten, Leute die einfach rumschreien…). Und ja, ich benutze bereits Gehörschutz wo es nur geht.
Ich mache mir auch Sorgen, dass (wie ich es bereits von anderen Usern auf Reddit gelesen habe) ein Hörgerät bei normalen Audiogramm nicht in Frage kommt; gleichwohl es natürlich sowas wie den „Hidden hearing loss“ gibt, von dem ich denke betroffen zu sein, der sich dann eher mit Sprachaudiometrie bestimmen lässt, weniger mit Audiometrie. Hat hiermit schon jemand Erfahrungen gemacht?
Zum anderen quält mich der Gedanke nicht mehr körperlich unversehrt zu sein. Ich weiß, das geht jetzt etwas in die philosophisch-psychologische Richtung, aber der Gedanke beeinträchtigt zu sein, zumal schon so früh im Leben ist ein wahr gewordener Alptraum. Eines der höchsten Güter war für mich immer die kognitive Gesundheit, inklusive meiner Sinne. Zu sehen, wie man im Vergleich zu anderen in dieser Hinsicht auf der Strecke bleibt ist für mich persönlich fast unaushaltbar. An einigen wenigen Tagen kann ich über diese Thematik hinwegsehen; an anderen Tagen erdrücken mich diese Gedanken, die teils in Selbstmordphantasien münden. Besonders schlimm ist es nach lauten Ereignissen, die meinen Tinnitus intensiver werden lassen und mich gedanklich wieder an jene Orte zurückkeren lassen...
Wie habt ihr diese Zweifel überkommen; wie geht ihr damit um?
Danke fürs Lesen (:
mein Name lautet Max, ich bin 22 Jahre alt und Student. Ich würde mich persönlich nicht als „schwerhörig“ einstufen, obwohl es mir zusehend schwerer fällt Leute akustisch zu verstehen. Ich entschuldige mich schon einmal im Voraus für den langen Post, aber mit liegt zu diesem Thema einiges auf dem Herzen.
Generell würde ich mich als einen sehr sensiblen Menschen einstufen, weshalb ich laute Orte eigentlich schon immer mehr oder weniger gemieden habe. Ich habe auch so gut wie nie Musik auf einer schädlichen Lautstärke gehört, es sei denn ich war mal im Club feiern, wie es wohl die allermeisten, auch nicht hörgeschädigten Personen mal getan haben
Vor circa drei Monaten fiel mir das erste Mal auf, dass ich Schwierigkeiten habe Gehörtes zu verstehen. Vor allem habe ich Probleme in meinen Vorlesungen; und wenn mir jemand zuflüstert, entspricht das eher Rätselraten anstatt Hören.
Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in einer sehr stressigen Phase, da ich mich auf mein Staatsexamen vorbereiten musste. Dem voraus ging auch ein Bar-Abend, von welchem ich einen Tinnitus bekam, der bis heute anhalten sollte; hinzu kommt ein Druckgefühl was eventuell auch mit dem extremen Schiefstand meiner Nasenscheidewand und der entsprechend schlechten Belüftung in Verbindung stehen könnte (Stichwort: Eustach’sche Tuben Dysfunktion etc.)
Einen Monat später, als ich dann wieder Zeit hatte, suchte ich dann eine HNO-Ärztin auf. Diese führte einige Tests durch (Standard-Hörtests mit Luft-/ und Knochenleitung), Tympanometrie, OAE,). Mein Tympanogramm sah wohl nicht ganz normal aus, weswegen ich auch an die lokale HNO-Klinik überwiesen wurde (ich warte immer noch auf den Termin…). Der Hörtest ergab, dass ich zwar in in einer Frequenz (ich meine es war so circa 4 kHz) eine leichte Senke bis 15dB hatte, aber sonst alles noch im Normbereich ist.
Ich muss gestehen, dass mich das Thema so langsam in den Wahnsinn treibt: egal wie viele Maßnahmen man ergreift man kann schädlichen Lärmquellen nie entfliehen, bzw. findet sich in einem Dilemma wieder (Bar-Abende, Clubs, Martins-Horn des Krankenwagen, Hochzeiten, Leute die einfach rumschreien…). Und ja, ich benutze bereits Gehörschutz wo es nur geht.
Ich mache mir auch Sorgen, dass (wie ich es bereits von anderen Usern auf Reddit gelesen habe) ein Hörgerät bei normalen Audiogramm nicht in Frage kommt; gleichwohl es natürlich sowas wie den „Hidden hearing loss“ gibt, von dem ich denke betroffen zu sein, der sich dann eher mit Sprachaudiometrie bestimmen lässt, weniger mit Audiometrie. Hat hiermit schon jemand Erfahrungen gemacht?
Zum anderen quält mich der Gedanke nicht mehr körperlich unversehrt zu sein. Ich weiß, das geht jetzt etwas in die philosophisch-psychologische Richtung, aber der Gedanke beeinträchtigt zu sein, zumal schon so früh im Leben ist ein wahr gewordener Alptraum. Eines der höchsten Güter war für mich immer die kognitive Gesundheit, inklusive meiner Sinne. Zu sehen, wie man im Vergleich zu anderen in dieser Hinsicht auf der Strecke bleibt ist für mich persönlich fast unaushaltbar. An einigen wenigen Tagen kann ich über diese Thematik hinwegsehen; an anderen Tagen erdrücken mich diese Gedanken, die teils in Selbstmordphantasien münden. Besonders schlimm ist es nach lauten Ereignissen, die meinen Tinnitus intensiver werden lassen und mich gedanklich wieder an jene Orte zurückkeren lassen...
Wie habt ihr diese Zweifel überkommen; wie geht ihr damit um?
Danke fürs Lesen (: