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BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 12:04
von heike-leandra
Hallo zusammen,
da wir uns mit dem Thema Schwerhörigkeit in der Vergangenheit noch nie befassen mussten, sind wir nun nach der Diagnose von unserer Tochter Leandra ein wenig ratlos und hoffen bei Euch eine kleine Hilfestellung bzgl. der weiteren Vorgehensweise zu finden.

Bei unserer Tochter Leandra (17 Monate alt)wurde Ende Juni eine Bera -Untersuchung (Rachenmandelentfernung und Paukenröhrchen beidseitig)durchgeführt mit folgendem Ergebnis: Rechts bis 35 dB nHL, links 20-25 dB n HL.

Ein nach einer Woche durchgeführter subjektiver Hörtest bestätigte wiederum, dass rechts ihr Hörvermögen, wenn auch geringgradig, schlechter ist als links.
Bei Besprechung des Ergebnisses teilte uns die behandelnde Ärztin mit, dass man ggf. nach einer Wiederholung des subjektiven Hörtests in etwa 4 Wochen( Begründung weitere "Ausreifung" des Mittelohres) , zur Probe rechts ein Hörgerät einsetzen werde.

Wie sind Eure Erfahrungen bzgl. einer geringgradigen Schwerhöriggkeit?
Ist es bei diesem Ergebis ( geringgradige Schwerhörigkeit) ratsam ein Hörgerät rechts anpassen zu lassen?
Warum werden nach Vorliegen eines Bera-Ergebnisse wiederum weitere subjektive Hörtests gemacht wenn doch ein objektives Ergebis vorliegt?

Ihr seht, wir haben viele Fragen....
Für Eure Hilfe jetzt schon mal 100000.... Dank !!
Viele Grüße
Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 13:39
von Karin
Liebe Heike, die Test werden wiederholt, weil nach der OP die Werte etwas schlechter sein können. Das kann sich dann noch verbessern.
Ganz im Ernst, ich würde die 4 Wochen noch abwarten und in der Zwischenzeit keine HG anpassen lassen. In 4 Wochen hat sich vielleicht alles in Luft aufgelöst. Es können auch bei einer BERA die Werte um die 10 - 30 db abweichen.

In 4 Wochen wisst ihr mehr.
Sie hört auch, wenn sie 35 db hat noch genügend, um Sprache zu hören.
Liebe Grüße
Karin
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[Editiert von Karin am: Sonntag, Juli 9, 2006 @ 12:44][/size]

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 14:23
von heike-leandra
Liebe Karin,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Dein Rat hat uns in unseren weiteren Überlegungen bestärkt. Also abwarten - bis in 4 Wochen.
Wieso können denn auch Bera- Ergebnisse so "schwammig" sein??

Nochmals vielen Dank,
liebe Grüße
Heike


Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 15:54
von Anni
Das habe ich mich auch schon oft gefragt!Bei meinem Sohn war die Bera unauffällig.Es stellte sich dann aber später heraus,das er einseitig hochgradig hörgeschädigt ist.Dank der OAE auf der ich dann bestanden habe.Mir erklärte man,es kommt wohl auch auf das Alter der Geräte(Messgenauigkeit)an und man müßte zusätzlich immer eine OAE machen um so etwas bewerten zu können.LG Anni:)

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 17:10
von Lynn
Hallo Heike,

mich würde mal interessieren warum überhaupt eine Bera nach der OP geschrieben wurde !
Bestand vorher schon der Verdacht auf Schwerhörigkeit ? Oder wird generell nach einer Paukenröhrchen OP eine Bera gemacht ?

Mich interessiert es deshalb, da Jonas nach OP ( Paukenröhrchen und Polypen ) auch Bera Werte von <20dB und 30dB hatte. Man uns aber ,auf Grund unserer Vorgeschichte, KEINE Hgs mehr verordnet hat .

Wenn ich richtig gelesen hat, hat Eure Tochter auch mehr Mittelohrprobleme und nichts am Innenohr, oder ?

Wurden schonmal OAE Test gemacht ? ( Neugeborenenscreening )

Liebe
Grüße
Nadine

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 19:56
von Momo
Hallo Heike
die Werte können auch normal sein, besonders nach einer solchen OP. Ich würde auch erstmal die 4 Wochen abwarten. Was soll dann für eine Untersuchung gemacht werden? Wieder eine Bera? Wenn ja bestehe darauf, dass es eine NN(Notched Noise=Frequenzspezifische)Bera ist, denn dann habt ihr noch mehr Sicherheit, dass die versch. Frequenzen einzelnd untersucht werden. Bei meinem Sohn z.B.ist man zunächst fälschlicherweise einseitig von einer Normalhörigkeit ausgegangen bei einer normalen Click Bera. Er ist jedoch auch auf diesem Ohr-bis auf eine Frequenz- mittelgradig sh!

Aber wie gesagt, diese Werte sind drchaus im Bereich des normalen nach einer Polypen und Röhrchen OP und ich würde abwarten und nicht auf Verdacht ein HG einsetzten!

Tja und Bera Werte können nie besser als 20 dB sein, da die Bera nicht leiser aufzeichenen kann! Ausserdem ist je nach Reife des Kindes auch eine leichte Verzögerung in der Weiterleitung möglich, obwohl es normalhörig ist und daher eine Bera nur auf 5-10dB plusminus genau.

Ich würde also zur Kontrolle auf ein Tympanogramm und gründliche otoskopische Untersuchung bestehen, um die Mittelohrbedingugne zu überprüfen, wobei das Tymp bei Röhrchen nicht funktionieren wird (hatte sie Röhrchen oder nur Schnitte?). Dann sollte auf jeden Fall ein OAE (otoakusitsche Emissionen) geschrieben werden, zusätzlich eine Spiel- oder Verhaltensaudiometrie und letztendlich eine NN!) Bera. Und das Ganze auf jeden Fall bei einem erfahrenen Pädaudiologen oder pädaudiologischen Abteilung eines KH. Und wahrscheinlich könnt ihr eure Tochter danach normalhörend wieder mit nach Hause nehmen. Ich drück euch die Daumen.

Gruss

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 20:07
von heike-leandra
Hallo Nadine,
auf mein Drängen hin ( wir hatten schon etliche subjektive Hörtests hinter uns ohne irgendein annäherndes Ergebnis) haben wir im Krankenhaus einen Termin für eine Bera bekommen (ca. 8 Wochen später).

Erst nach Terminvergabe stellte sich in einer Untersuchung heraus, dass Leandra aktuell beidseitig (nach einer Mittelohrentzündung) Paukenergüsse hatte - daraufhin wurden bei dem Bera-Termin Paukenröhrchen gesetzt.

Bei der Voruntersuchung im Krankenhaus teilte man mir schon mit, dass die Entfernung der Rachenmandeln (Polypen)ggf. auch anstehen würde - dass wurde dann mit unserem Einverständnis im OP entschieden. Tatsächlich waren die Polypen wohl schon fast bis ins Mittelohr hineingewachsen (???).

Diese Vorgehensweise erkärte man mir so: erst muss alles "frei" sein um auch ein gutes Bera-Ergebnis erzielen zu können", was mir als Laie durchaus einleuchtete.

Du siehst, bei uns war die Vorgehensweise wohl umgekehrt zu Eurer.

Zu Deiner Frage, ob wir eher Probleme mit dem Mittelohr oder Innenohr haben kann ich nur soviel sagen.
Ich hoffe, dass durch die Paukenröhrchen und die Entfernung der Rachenmandeln die Mittelohrprobleme gelöst wurden.
Inwieweit das Innenohr einen Einfluss auf das Bera- Ergebnis hat kann ich nicht sagen.

Ein OAE- Untersuchnung ist bei Leandra auch noch nicht durchgeführt worden. Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht was das ist und was dabei nun schon wieder gemessen wird.

Ich hoffe ich konnte Dir mit meinem kleinen Bericht weiter helfen.
Liebe Grüße
Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 21:09
von heike-leandra
Hallo Momo,
erst einmal vielen Dank für Deine Antwort incl. Deiner Erklärungen - bin schon um einiges schlauer geworden!!!!!

In 4 Wochen wird wieder dieser subjektive Hörtest durchgeführt, sowie eine Otoskopie ( und ein Tympanogramm). Wie Du schon schreibst , hatte man auch schon bei der Nachuntersuchung aufgrund der Paukenröhrchen auf ein Tympanogramm verzichtet. Mal sehen was der Termin bringt!!

Ich frage mich nur immer wieder ob dieser " Lautsprecher- Hörtest" im Alter unserer Tochter ( 17 Monate) überhaubt etws bringt. Leandra sitzt die ersten 3 Minuten ja noch recht ruhig auf meinem Schoss, aber dann kann und will sie sich nicht mehr damit befassen. Die Versuche der Dame hinter dem Mischput :" Konzentrier`dich mal kleine Maus!" bringen da nicht wirklich viel!!!!!!!
Ich frag mich dann immer wie man da auf ein Ergebnis kommen kann.

Wenn ich mir Deine Erläuterungen durchlese scheinen wir damit wohl bei dem Termin in 4 Wochen mal wieder nicht ganz weiter zu kommen , stimmts???

Welche BERA bei unserer Tochter durchgeführt wurde kann ich überhaubt nicht sagen - Ich wusst gar nicht, dass es da Unterschiede gibt und werde mich nächste Woche mal bei unserem Pädaudiologen oder im Krankenhaus schlau machen.

Soll ich dann also auf eine OAE - Untersuchung sowie eien NN-Bera drängen???

Nochmals vielen Dank für Deine Antwort.
Viele Grüße
Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 21:11
von heike-leandra
Hallo Anni,
auch Dir vielen dank für Deine schnelle Antwort.
Was die OAE -Untersuchung angeht werde ich am Ball bleiben!!

Viele Grüße
Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 9. Jul 2006, 21:47
von Lynn
Hallo Heike,

bei der OAE Untersuchung wird - einfach gesagt - geklärt, ob das Innenohr Rückantwort gibt. Sprich ob da im Bereich alles OK ist.

Denn Innenohrschädigungen lassen sich nicht beheben ! Ganz im Gegenteil von Mittelohrproblematiken.

Ich denke schon, das bei Eurer Tochter auch schonmal OAE Tests gemacht wurden. Diese gehen so schnell, das Du das vielleicht garnicht mitbekommen hast. Ähnlich wie beim Tymp. bekommen die Kleinen kurz einen Stöpsel ins Ohr. Allerdings ist so ein OAE nicht wirklich aussagekräftig, da verschiedene Ursachen das Ergebniss verfälschen können.

Ich bin mir aber ziemlich Sicher, das Eure Kleine so ziemlich normalhörend sein wird.
Die anfänglichen Schwierigkeiten sind gut auf die Polypen und die damit verbundenen Ergüsse zurückzuführen.

Die Bera Ergebnisse sind ziemlich normal für ein Baby in dem Alter. Besonders wenn man bedenkt, das vorher operiert wurde, und sie vermudlich einige Zeit eben aufgrund der Ergüsse nicht richtig gehört hat.

Bei Jonas haben die Polypen und die Ergüsse zu Bera Werten von 60 dB geführt und er hatte schon HG.
Nach der OP hat er so ziemlich die gleichen Werte jetzt wie Deine Tochter und gilt erstmal als normalhörend, da die Hörbahnen jetzt auch erstmal die Chance bekommen nachzureifen.

Und wie Karin schon schrieb, selbst mit 35dB hört sie "gut". Nicht sehr gut, aber gut.
Schau mal hier im FAQ, da ist eine Tabelle wie laut was ist.

Liebe Grüße
Nadine

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 08:15
von Momo
Liebe Heike
es ist einfach so, dass nur die Summe aller Ergebnisse/ Untersuchungen ein wirklich aussagekräftiges Bild ergeben.
Es sollte also bei Verdacht auf eine Hörstörung immer ein OAE gemacht werden, natülich eine otoskopische Untersuchung ggf. mit Tymp, eine Audiometrie und eine Bera.

Zur Audiometrie: es ist in diesem Alter SEHR schwierig aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, besonders da es sich bei deiner Tochter, wenn überhaupt um eine leichtgradige SH handelt. Da sie natürlich noch gar nicht sagen kann, wann sie wo was hört ist das viel zu ungenau. Damit kann man bei so kleinen Kindern nur ansatzweise feststellen, ob es überhaupt was hört und ggf. ob das Richtungshören eingeschränkt ist. Ich würde diese Untersuchung also nicht überbewerten!

Zum OAE: dort werden mittels einer Sonde (Stöpsel wird ins Ohr gesteckt, ähnlich wie beim Tymp) ganz leise Töne ins Ohr gegeben. Gleichzeitig ist in diesem Stöpsel auch ein Mikrofon, das dann die "Antwort" des Innenohres aufzeichnet. Unter Antwort versteht man die Geräusche die die Haarsinneszellne machen, wenn sie sich durch den Schall in Bewegung sezten. Diese "Antwort" ist so leise, dass wir sie nicht hören können! Daher ist es super wichtig, dass drumherum absolute Stille herrscht, denn nur jedes kleine Geräusch, da reicht schon zu lauter Atem des Kindes!!!, kann das Ergebnis verfälschen. Ein negatives OAE (d.h. keine "Antwort" messbar) bedeutet allerdings nicht gleich, dass sie innenohrsh ist. Man muss dann weiter untersuchen, warum keine Antorten kommen. Gründe können auch Mittelohrprobleme sein oder zuviel Ohrenschmalz. Daher ist nach neg. OAE immer eine Kontrolle fällig und dann bei erneut neg. Ergebnis eine Bera. Problem: Messungen meines Wissens nur bis 40 dB, daher schwierig eine leichtgradige SH auzuschliessen.

Zur Bera: es gibt eine Click Bera, da wird ein ganzes Frequenzspektrum abgetestet, keine einzelnen Frequenzen! Sie dient dazu erstmal ganz allgemein eine Hörschwelle festzustellen. Diese wird meist gemacht! Problem: sind einzelne Frequenzen in diesem Spektrum schlecht, sieht man das nicht. Und im Tieftonbereich (d.h. unter 1 kHz) wird nicht gemessen. Besser ist daher eine NN-Bera, die die Frequenzen 500 Hz, 1 KHz, 2 kHz und 4 KHz einzeln misst. Man erhält also ein genaueres Ergebnis einzelner Bereiche! Auch eine Bera misst nur bis ca. 20 dB, wobei man da dann von einer Normalhörigkeit ausgeht. Genauigkeit plusminus 10 dB.

Ich würde also schon auf ein OAE und auf jeden Fall, besonders bei Verdacht auf leichtgradige SH, auf eine NN(!!!) Bera bestehen. Wo seid ihr denn in Behandlung?

Gruss
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[Editiert von Momo am: Montag, Juli 10, 2006 @ 07:38][/size]
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[Editiert von Momo am: Montag, Juli 10, 2006 @ 07:39][/size]

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 12:36
von heike-leandra
Hallo Momo,
nochmals danke für Deine genauen Erläuterungen.

In Behandlung sind wir in Bochum in der pädaudiologischen Praxis Dr. Radü,der ebenfalls der leitende Arzt der Abteilung Phoniatrie- u. Pädaudiologie im St. Elisabeth- Hospital Bochum ist, in dem auch die OP, BERA etc. bei Leandra durchgeführt wurde.

Dr. Radü jedoch haben wir eigentlich noch nie zu Gesicht bekommen.Wir sind in der Praxis als auch beim Krankenhausaufenthalt immer von wechselnden Assistenzärzten betreut worden.
Frage mich manchmal, ob das wohl das Los eines Kassenpatienten ist und hoffe, dass unser geplanter Wechsel für unsere Kinder in die Privatversicherung zukünftig eine andere Behandlungsform zu Folge hat.

Viele Grüße
Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 13:08
von Momo
Erstellt von heike-leandra
Frage mich manchmal, ob das wohl das Los eines Kassenpatienten ist und hoffe, dass unser geplanter Wechsel für unsere Kinder in die Privatversicherung zukünftig eine andere Behandlungsform zu Folge hat.

Viele Grüße
Heike

Schon was die Wahl des Arztes betrifft. Sonst kann das jedoch auch ein Nachteil sein, sollte sich eine SH herausstellen....aber anderes Thema.

Die Praxis/ Klinik kenne ich nicht, aber dann seid ihr ja zumindest in einer pädaudiologischen Abteilung.

LG

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 14:18
von Lynn
Hallo Heike und Momo,

hier in der Region genießt Dr. Radü , bzw. die Klinik in Bochum einen ziemlich guten Ruf...

#Heike: Da Ihr in Bochum in Behandlung seit, möchte ich Euch gerne die Akustikerin Gravenstein empfehlen ( auch in Bochum ).
Sie ist in meinen Augen mehr als kompetent was der Umgang mit Kleinstkindern betrifft.
Sie angagiert sich auch mal außerhalb der Öffnungszeiten um eventl. persönlich mit den behandelnden Ärzten Rücksprache zu halten. Außerdem ist sie jederzeit auch über Handy erreichbar, für Fragen und Informationen.

Liebe Grüße
Nadine

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 15:12
von Momo
Erstellt von Lynn
#Heike: Da Ihr in Bochum in Behandlung seit, möchte ich Euch gerne die Akustikerin Gravenstein empfehlen ( auch in Bochum ).
Sie ist in meinen Augen mehr als kompetent was der Umgang mit Kleinstkindern betrifft.
Erstmal abwarten, ob das überhaupt nötig ist- was ich nicht glaube.

Schön, dass die Klinik einen guten Ruf hat, dann werden sie hoffentlich in diesem Fall nicht vorschnell (evtl. unnötige) HGs anpassen.

Gruss

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 15:20
von Plumbusina
Sorry, ich will euch nicht zu nahe treten. Aber Patricia Gravestein hat seit 1991 oder 1992 in Dresden einen Laden betrieben, als HG-Akustikerin. Ich kann sie nicht empfehlen. Dirk Kampmann aus Essen arbeitet seit den frühen 90ern als Pädakustiker und er auch in vielen anderen Städten bekannt. Ich habe über viele Jahre erlebt, dass er einfach mehr Kompetenzen hat (an vielen verschiedenen hörgeschädigten Kindern). Pl.

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 16:10
von heike-leandra
Hallo zusammen,
werde im Fall der Fälle auf Euren Rat bzw. Vorschlag zurück kommen.
DANKE!!!
Gruß Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 16:53
von Lynn
# Plumbusina: Ich glaube da hat jeder eine andere Meinung und Erfahrung. 1991 oder 1992 ist schon ewig lange her, und in der Zeit kann sich einiges geändert haben... Mir persönlich hat Fr.G sehr weitergeholfen. Und obwohl sie auch an uns verdienen hätte können, hat sies nicht getan. Ich finde schon das sie das ehrt. Dr. Kampmann in Essen kenne ich auch, da bin ich anderer Meinung als Du. Möchte mich da aber nicht negativ drüber äußern.

#Momo: Ich denke auch NICHT, das Leandra HGs benötigen wird.
Was die vorschnelle HG Anpassung angeht würde ich mich aber ehr auf die von mir empfohlene Akustikerin verlassen, als auf eine Klinik oder Praxis. Aber das spiegelt nur meine Erfahrung wieder.

Gruß
Nadine

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 20:25
von Momo
Hallo Plumsbumbina
magst du dich hier vielleicht mal vorstellen? Bist du vom Fach oder hast irgendwelche Erfahrungen mit hg Kindern?

Ich kann zu allen nichts sagen, da ich sie nicht kenne, stimme aber dir-Nadine- zu, dass das auch immer eine persönliche Sache ist mit wem man gut zurecht kommt. Ausser Fachkompetenz ist für mich ausserordentlich wichtig, dass ich 1. ernst genommen werde, 2. klar ist, dass mein Kind der Kunde ist, 3. dass der Akustiker auf die speziellen Bedürfnisse meines Kindes eingeht, 4. dass meine Beobachtungen, Meinung, Sorgen usw. ernst genommen werden, 5. dass ich dem Akustiker absolut vertrauen kann insofern als dass er nichts macht von dem ich nichts weiss und nicht einfach über meinen Kopf entscheidet und 6. dass er das ganze Kind sieht und nicht nur Messwerte, Statistiken usw. Denn was nützt mir ein fachkompetenter Akusitker, der ein A.. ist menschlich gesehen und sich an keine Absprachen hält, nur an Messwerte glaubt auch wenn das Kind was anderes zeigt usw.? Schlicht und einfach NICHTS! Mal ganz davon ab, dass in diesem Fall der Besuch eines Akustikers mehr als überflüssig wäre, zumindest jetzt, denn wie bereits mehrfach geschrieben sind die gemessenen Werte durchaus im bereich des normalen nach einer Polypen und Röhrchen OP!

Gruss

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 21:40
von heike-leandra
Hallo Momo,
habe da nochmal eine Frage.
Kann ich anhand des Auswertungsberichtes der Bera von Leandra feststellen, ob eine Click Bera oder eine NN-Bera durchgeführt wurde ???

Gruß Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 10. Jul 2006, 22:19
von Karin
Liebe Heike, ja du kannst den Unterschied sehen - du bekommst pro Frequenz kHz eine Zahl dB und nicht nur eine Zahl.

Viele Grüße
Karin
ps, ich glaube du merkst auch ganz schnell, ob ein Akustiker dir etwas verkaufen oder helfen will ;-)


Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 11. Jul 2006, 08:07
von Momo
Liebe Heike
wenn sie dir 4 verschiedene dB Werte für die frequenzen 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz und 4 kHz nennen können oder schon getan haben, wurde eine NN Bera geschrieben. Wenn sie dir pro Ohr nur einen Wert nennen (können) war es nur eine Click Bera. Aber gerade bei Verdacht auf leichtgradige SH würde ich immer lieber eine NN Bera haben, denn dann kann man eben sehen wie die einzelnen Frequenzen betroffen sind. Das ist schon wichtiger in diesem Fall für eine etwas genauere HG Einstellung, denn das muss bei leicht- oftauch bei mittlegradig sh Kindern eben ziemlich gut eingestellt sein, damit die Kinder auch deutlich merken, dass sie einen Nutzen draus ziehen. Ausserdem kann man im Gegensatz zur Click Bera sehen, ob einige oder auch nur eine Frequnez stärker betroffen ist (vor allem auch im Tief- und Hochtonbereich). Bei meinem Sohn wurde eben auf der einen Seite nach einer Click Bera davon ausgegangen dieses Ohr sei normalhörend. Er kam aber nur sehr schlecht in die Sprache und sprach irgendwie verwaschen/ undeutlich. Bei der NN Bera konnte man dann sehen, dass er im Tiefton und Hochtonbereich mittlegradig sh ist und nur bei 2 kHz gut hört (leichtgradig sh). Bei der Click Bera wird ein Spektrum zwischen 1 und 4 kHz gleichzeitig getestet und da er ja die 2 kHz ab ca. 25 bis 30 dB hört gab es da natürlich nur wegen dieser einen Frequnez eine "Antwort". Er bekam dann ein HG und die Sprache wurde viel klarer. Allerdings merkt man auf der Seite, dass da die Einstellung wesentlich genauer sein muss, damit er merkt "oh ja mit HG ist es besser". Mittlerweile kannman zur genaueren Einstellung mit ihm schon gut Hörtests per Kopfhörer machen, da bekommt man auch noch die "Zwischenfrequenzen" und kann ganz genau anpassen, aber dafür ist deine Tochter natürlich noch zu klein.

Wie gesagt. Bei diesen Werten, bes. nach der OP, kannst du ganz ruhig bleiben und abwarten bis es ganz sicher ist was sie hört. Und selbst wenn sie sh, dann ja "nur" leichtgradig, wäre hört sie noch relativ gut auch ohne HG. Ein Hg erleichtert das Hören dann nur und Sprache kommt dann klarer an. Also am Ball bleiben, aber auch nicht überstürzt handeln und ich bin mir ziemlich sicher es wird alles ok sein!

Viele Grüsse

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 11. Jul 2006, 12:45
von heike-leandra
Hallo Karin, hallo Momo,
vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage.

Bei Leandra ist dann wohl eine Click- Bera durchgeführt worden.

Naja, wir warten jetzt erst einmal den 02.08 ab und dann werden wir mehr wissen.

Ich bilde mir zumindest ein, dass seit Setzung der Paukenröhrchen und Polypen-OP ihre Sprachentwicklung wirklich rasant fortgeschritten ist. Innerhalb der letzen 2 Wochen hat sie einige neue Wörter ausgesprochen und ist auch sonst in ihrem Verhalten viel selbstsicherer geworden.

Viele Grüße
Heike

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 11. Jul 2006, 14:09
von Lynn
Hallo Heike,

ich kann mir gut vorstellen, dass sie seit der OP rasante Fortschritte in der Sprachentwicklung macht.

Wie schon geschrieben, haben die extrem vergrößerten Polypen und die damit verbundenen Paukenergüsse, bei meinem Sohn Jonas ( jetzt 7 Monate ) immerhin Bera Ergebnisse von 60 dB !!!!! gebracht. Das ist schon keine leichte Schwerhörigkeit mehr !

Jetzt nachdem er operiert ist, beobachte ich auch extreme Fortschritte. Er beginnt richtig zu lautieren. Mit Silbenverdopplung und allem Pipapo.

Ich möchte Euch auch nochmal versichern, das Eure Bera Ergebnisse absolut OK sind. +/-10% macht schon eine Menge aus.
Und wenn sie genau wie Jonas riesige Polypen schon hatte, haben diese das Gehör schon enorm beeinträchtigt. Das holt sie jetzt alles auf.
Und selbst mit dem vermeindlich schlechterem Ohr, versteht sie Euch sehr gut.

Liebe Grüße und ich drück Euch am 2.8 die Daumen

Nadine

Re: BERA-Ergebnis

Verfasst: 12. Jul 2006, 07:42
von heike-leandra
Hallo Nadine,
Eure Erfahrungen im Hinblick auf Jonas lassen mich noch zuversichtlicher in die Zukunft schauen.
Ich denke wirklich, dass sich die diagnostizierte leichte Schwerhörigkeit am 02.08. nicht mehr bestätigen wird, glaube aber, dass die Sache mit den Paukenröhrchen noch nicht ausgestanden sein wird ( da Leandra gerade im Winter immer mit Mittelohrentzündungen zu kämpfen hat) und ggf. nochmals welchen eingesetzt werden müssen. Das wären ja dann nur noch peanuts!!!!!

Ich danke Dir schon jetzt für`s Daumen drücken am 02.08.!!
Viele Grüße
Heike