Seite 1 von 1
Ursache - Windpocken
Verfasst: 12. Mai 2006, 04:57
von APH
Moin
Irgendwie beschleicht uns langsam der Verdacht, daß der Auslöser der Schwerhörigkeit unseres Kleinen von den Windpocken kommt, die er mit 3 Monaten sehr stark hatte. Irgendwie sind wir ziemlich sicher, daß er vorher auf Geräusche reagiert hat. Beispiel Fernseher. Wenn der an war hat er sich wie ein Wurm gedreht um dem nachzugehen. Das war sicherlich nicht oder nicht nur der visuelle Reiz. Da bin ich mir ganz sicher. Jetzt interessiert Ihn das nicht mehr. Es gab auch noch andere Situationen bei denen wir heute meinen, daß er damals gehört haben muß.
Gibt es einige Besonderheiten bei einer Schwerhörigkeit durch Windpocken ?
Grüße
Andreas
Re: Ursache - Windpocken
Verfasst: 12. Mai 2006, 05:00
von APH
nochwas: Hier zum Beispiel steht was von "vorübergehend"

http://gesund.org/krankheiten/gesichtsrose.htm
Könnte man da hoffen ?
Grüße
Andreas[size=small]
[Editiert von APH am: Freitag, Mai. 12, 2006 @ 04:03][/size]
Re: Ursache - Windpocken
Verfasst: 12. Mai 2006, 08:16
von Karin
Lieber Andreas, es ist völlig natürlich, dass ihr euch an jeden Strohhalm klammert. Ich verstehe euch sehr gut.
Doch sollte die SH durch die Windpocken kommen oder durch Antibiotika (wurde eins gegeben und wenn welches?) ist es eher dauerhaft. Waren die Windpocken denn sehr schlimm?
Bitte versucht doch die NN-BERA abzuwarten, jetzt sich fertig zu machen hat keinen Sinn.
Wenn es sich bewahrheiten sollte, dass er schwerhörig ist, ist es für euch natürlich schlimm, aber ihr werdet sehen, euer Kleiner kann sich trotzdem zu einem wunderbaren Kind mit vielen Fähigkeiten entwickeln. Es wird ein anderer Weg sein, aber durchaus nicht so dramatisch für euch, wie es sich für euch im Moment darstellt. Es gibt heute viele Wege, die ihr beschreiten könnt und viele Hilfen
Liebe Grüße
Karin
Re: Ursache - Windpocken
Verfasst: 12. Mai 2006, 09:07
von Momo
Lieber Andreas
ich kann euch nur zu gut verstehen. Möglich ist alles, aber ich denke dass er ja keine Gürtelrose hatte, sondern echte Windpocken und das dann nicht zutrifft. Es gibt aber natürlich auch manchmal Komplikationen bei Windpocken (in seltenen Fällen auch Hirnhautentzündung), die dann evtl. selbst oder die notwendigen (lebensrettend) Medikamente eine SH verursachen. Ändern an der Diagnose tut das aber leider nichts. Die meisten Eltern hier wissen nicht warum ihre Kinder sh sind. Manche Kinder leiden an best. Syndromen oder Stoffwechselstörungen, die eine SH mit sich bringen, aber bei den meisten findet man die Ursache nie (sicher) heraus. Ich kann euch total verstehen, dass ihr sucht und sucht (habe ich auch am Anfang) und dass man sich an jeden Strohhalm klammert. Ich hatte mich vorher noch nie mit SH oder gar Taubheit auseinandergesetzt, die einzigen HG Träger die ich kannte waren jenseits der 60 Jahre und eben alterssh. oder aus dem Kino(Jenseits der Stille z.B.). Und dann auf einmal mein Kind? Das ist erstmal unbegreiflich und man hat einen riesigen Berg vor sich, keine Ahnung was für Möglichkeiten es gibt und natürlich die Sorge schaffen wir das, schafft mein Kind das. Mein Umfeld hat damals auch immer behauptet, dass mein Sohn doch normal reagiert, aber es waren Reaktionen auf visuelle Reize. Bei uns ist es ja so, dass er hört, da das eine Ohr "nur" mittelgradig sh ist, ABER er kann zum Beispiel kein Richtungshören (da ein Ohr taub) und mir war das immer klar aber selbst die Kinderärztin hat mich bei der U6 noch als hysterisch abgestempelt und mit ihrem Glöckchentest angeblich "eindeutig" festellen können, dass er hört woher das Klingeln kommt (ich bin überzeugt er hat es gesehen!). 2 Wochen später hatten wir es widerlegt mit der Diagnose einseitig taub (und er ist nicht in den 2 Wochen ertaubt einseitig- ich habe im Alltag immer schon gesagt, dass er wenn er Geräusche hört nicht orten kann wo sie herkommen- kann er bis heute nicht!).
Mir hat es damals sehr geholfen mich einer Krabbelgruppe, die hier angeboten wurde, anzuschliessen, in der sich sh Kinder mit ihren Eltern trafen. Erst wurde mit den Kindern gemeinsam was gemacht, dann standen die Leiterinnen uns für Fragen zur Verfügung bzw. haben uns einiges über das Hören, SH und die technischen Möglichkeiten usw. erzählt. Regelmässig wurden dort auch spielerisch Hörtests gemacht. Im Anschluss daran konnten wir Eltern uns austauschen über alles mögliche von Erfahrungen mit Ärzten und Akustikern bis hin zu "Lebenskrisen und Zweifeln ob man das alles schaffen kann". Es tat so gut Leute zu haben, denen man nicht erstmal alles erklären musste bevor man über seine Sorgen reden konnte und man lernte Leute kennen, die schon "weiter" waren als wir und einem immer wieder Mut machten. Ich kann nur sagen ich habe dadurch soviele Leute kennengelernt, die ich sonst nicht getroffen hätte aber auch nicht mehr missen möchte!! Hier im Forum übrigens auch:)!!
Was ich sagen will: wartet erstmal die NN Bera ab und je nach Diagnose tun sich dann Möglichkeiten auf und der Berg wird kleiner und das Chaos übersichtlicher. Sucht euch "Leidens"genossen-oft werden Gruppen angeboten angegliedert an SH Schulen. Vielleicht kommt hier ja auch jemand aus eurer Gegend?
Vielleicht etwas wirr und lang..aber ich fühle wirklich mit euch und schicke euch mal ganz viel Kraft!
LG
Re: Ursache - Windpocken
Verfasst: 12. Mai 2006, 09:40
von Petra
Lieber Andreas,
um jetzt mal das Positive rauszukehren: bei euch ist das Thema ja supersupersuperfrüh erkannt worden! Falls euer Kleiner nun wirklich schwerhörig wäre- was ihr ja noch nicht sicher wisst!!!!- hat das Kind die allerbesten Chancen und ihr noch alle Möglichkeiten offen!
Der Zeit bis zur "endgültigen Diagnose" ist ein nervenaufreibender und viiiiiiiiiiiel Geduld erfordernder Lebensabschnitt. Aus Erfahrung können hier viele sagen: es ist die schlimmste Zeit- aber dann geht es aufwärts! Wie auch immer die Diagnose ausfällt, dann hat man ein bisschen mehr eigene Sicherheit und Ruhe und weiß ENDLICH um den Stand der Dinge. Dieser Schwebezustand ist das eigentlich schlimme, finde ich. Danach kann man sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren, nämlich, dass da jetzt ein Menschlein in deiner Familie ist, das gut hört, schlecht hört oder auch gar nicht hört - sich aber trotzdem nicht nur "auf die Ohren" reduzieren lässt! Ihr werdet bestimmt einen Weg finden- vielleicht ist es ein anderer, als mit den ersten Kindern- aber deshalb muss dieser Weg doch nicht schlechter sein!
So, nun Kopf hoch - ich drück euch die Daumen- denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich als letztes ...
Petra